5.Tag auf See
Wie war die Nacht? Sie war mit mehreren Schrecken durchsetzt, während ich schlief.
Schlief ich denn wirklich? Ich werde jedenfalls durch lautes Flattern des Vorsegels wach. Was machen die da? Später, so gegen 4:00 Uhr erfahre ich, der Schäkel vom Jib ist futsch, das Segel flattert führungslos und nicht mehr händelbar im Wind. Doch An weiß von einem Ersatzschäkel und baut ihn bei Dunkelheit wieder ans Segel. Gerettet❣️
Aber dann, eben gegen 4:00 Uhr ruft Klaus ganz aufgeregt zu mir: „ Andrea, ich glaube, es ist ein schreckliches Unglück passiert! Ich sehe An nicht mehr!“ Ich falle fast aus dem Bett und stürze nach oben… Da sitzen die beiden zum großen Glück nebeneinander auf der Außenbank, Klaus ist überglücklich!!! Was war passiert?
Klaus hatte wohl gesehen, dass An nach unten zum Schlafen gegangen war. Irgendwas wollte er von ihm, geht runter, findet ihn aber nicht. Nicht im Schlafraum, nicht im Bad, nicht im Salon, nicht am Steuerstand und nicht auf meiner Seite, wo er mich dann rief. Er hatte nicht sehen können, dass An auf der Außenbank lag, vom Tisch verdeckt und in Dunkelheit eingeschlafen war. Durch die panischen Rufe nach An, war er erwacht und wurde wieder sichtbar. 😮💨 Schlimmer Schrecken in dieser Nacht.
Wir ringen weiter mit dem nachlassenden Wind, der Welle und der Strömung gegen uns und suchen den richtigen Kurs, um noch am Freitag Singapur erreichen zu können. Bis 17:00 Uhr muss der gesamte Papierkram erledigt sein, sonst ist Feierabend. Und, wir verlieren noch eine Stunde wegen der neuen Zeitzone.
An muss Samstag dort vor Ort, bei einer anderen Seawind 1260 etwas reparieren und Sonntag, an seinem Geburtstag, zurück fliegen. Alles ist eng getaktet.
Von wegen, have fun in the sun….
Apropos Papierkram… Es ist super aufwändig in Singapur einzuklarieren. Viele Papiere müssen rechtzeitig geschickt werden, viele Angaben gemacht werden, manches in Papierform abgegeben werden. Was Klaus nicht schon vor Abfahrt machen konnte, geht jetzt nicht. Denn ohne Internet auch keine Druckerinstallation u.v.m..
Singapur ist bekanntlich streng und wer z.B. falsche Angaben bei der Gesundheitsdeklaration macht, muss 10 bis 20.000 $ Strafe zahlen oder 6 bis 12 Monate ins Gefängnis. 🤯
Der Schädel raucht, das Wasser sackt in die Füße… 🤭.
Wir schleichen über den Ozean. Es ist heiß, kaum ein Lüftchen weht, ich schwitze….
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Hallo Andrea und Klaus,
Danke für den Bericht. Interessant aus der Ferne von Euch zu hören.
Wir drücken Euch die Daumen.
Wir waren bei schönem Wind auf dem Koller segeln.
Liebe Grüße
Petra und Bernd