Über die Dolphin Lagoon nach Malé 🐬

Heute verlassen wir um 11:00 Uhr Dhangethi, winken nochmal kräftig Dhanushka und seinem Kumpel, die am Strand vorm Restaurant stehen und peilen die Delphin Bucht als Zwischenstopp nach Malé an. Das Segeln ist entspannt, wir dudeln und daddeln so vor uns hin, als um 16:45 Uhr ein Fischerboot von backbord, aber so was von haarscharf vor uns vorbei knattert. In letzter Minute gibt es nochmal alles was geht und zieht gerade noch so vorbei. Alle gucken geschockt, keiner hat aufgepasst, weder die, noch wir. Schwein gehabt würde ich sagen! Wir hatten zwar in jeder Hinsicht Vorfahrt, aber was nützt das dann, wenn’s kracht?!
Kurz vor Einbruch der Dunkelheit sind wir am Ankerplatz und lassen den Anker runter. Über Google Maps können wir direkt hinter uns einen fetten Felsen ausmachen. Klaus taucht mal schnell hin, um den Platz über dem Felsen zu checken. Wir schwojen ja und brauchen Sicherheitsabstand nach unten.

Sieht gut aus. Er meint, das passt. Er schätzt 3 Meter Tiefe bis zum Stein. Da gäbe es viele Fische. Das müssen wir uns morgen mal genauer anschauen. Toll! Ein eigenes ‚Hausriff‘ am Boot. 😃

Was knattert da denn schon um 7:30 Uhr an unsere Ohren? Ein dickes Touriboot macht ganz in unserer Nähe fest und lässt seine Passagiere in ein kleineres Boot umsteigen. Zum Tauchen? Hier ist wohl wirklich ein Hotspot für Delphine. Immer mehr Boote kommen und warten auf die Delphine. Und da sind sie auch schon und springen in die Luft. Augenblicklich springen viele Gäste mit Taucherbrillen, Schnorchel und Flossen ins Wasser. Schwimmen mit Delphinen, heißt das Tagesprogramm.

Eigentlich müssten wir jetzt auch dort sein. Da, am Riff, nahe der Ressortinsel. Aber zum Hinschwimmen ist es zu weit. Vielleicht kommen die Meeressäuger ja noch zu uns? Ne, keine Chance, die Boote kreisen sie ein, um sie bei ihren Urlaubern zu halten. Nach den vielen Köpfen zu urteilen, die sich suchend oberhalb der Wasseroberfläche umschauen, hat das wohl nicht geklappt und die Delphine sind einfach weggetaucht und ab durch die Mitte. Wir begnügen uns mit unserem süßen ‚Hausriff‘. Gar nicht schlecht, will ich mal sagen. Viele hübsche Fische sind zu sehen. Einige Nasendoktoren, so lustig, diese Tiere. Ich muss jedesmal auflachen, wenn ich sie entdecke. Das hört sich dann unter Wasser auch lustig an.

Ein Schärpen- Nasendoktor. Mit dem Alter wird das Horn länger. 🤥
Fledermausfische gesellen sich dazu.

So sieht es oft unter Wasser aus. Mehrere bräunliche Korallen auf weißen abgestorbenen Korallenstücken. Bunt ist da nicht mehr viel, außer die Fische selber. Sie bringen Farbe in die Tristesse.

Wie dieser Drückerfisch. Ja, wer kommt denn da? Der Dennis mit seinem Rumpelboot und seiner Baggage. Er will halt auch ein Rendezvous mit den Delphinen und dann wieder zurück nach Dhangethi? Man weiß es bei ihm nie so genau…

Guten Morgen❣️Wir wollen heute früh weiter, da der Wind uns wohl nur bis mittags nach Malé pustet. 🌬️.
6:10 Uhr: Wir legen ab.
6:25 Uhr: Die Delphine kommen vom Fischfang heim, in ihre Bucht.
6:45Uhr: Groß und Screecher sind draußen.
6:53 Uhr: Und wir düsen, düsen, düsen, düsen im Sauseschritt, mit über 8 Knoten übers Wasser hinweg. Keine Wellen, die uns bremsen. Yippie 🥳.
7:00 Uhr: Dennis, der uns über Predictwind sehen kann, will genau wissen wie wir fahren, in welchem Winkel, welcher Besegelung und mit welchem Speed. Er will jetzt wohl auch nach Malé. Huch, ne, auch zum Ankerhafen in Hulhumalé. Es dauert nicht lange, und wir sehen ihn schon. Keine Segel, Motor voll Speed.🙄

Schlussendlich, der Wind hat leider wie versprochen nachgelassen, zieht er an uns vorbei und fährt vor uns in die Hafenmündung ein.

Der Müllberg, er wächst.

Doch zuvor sehen wir als erstes, die Müllinsel vor Malé.

Es wird viel gebaggert und gemacht…

Dann tritt Malé in unser Sichtfeld, die am dichtesten besiedelte Stadt der Welt!

Eine fette schwimmende Plattform vor Malé.
Die Panama liegt auch vor Malé und wartet auf Entladung.

Und hier die Brücke, die Hulhumalé mit Malé verbindet. Ein Prestigeprojekt, des vorherigen Staatschefs, die aber nicht viel befahren ist, so mein Eindruck.

Wir nähern uns dem (Industrie-) Hafen von Hulhumalé. Dennis ist ja schon drin, wir kommen nach. Ah, da liegt er auch schon. Wir fahren noch weiter rein, vielleicht liegt da noch jemand von unserer Rallye? Nö. Tristan soll auch hier gewesen sein. Nun ja. Wir versuchen zu ankern. Ankern im Hafen. So hatte es uns Ibrahim erklärt. Anker fällt, hält aber nicht. Also Anker wieder hoch, geht aber nicht. Zwei fette Mooringleinen haben sich mit unserem Anker verknoddelt. Und jetzt wird’s blöd. Klaus, höchst angespannt gibt mir Anweisungen, ich bekomme die Leinen aber nicht los. Wir tauschen. Klaus schreit, vorfahren, nicht so schnell, zurück, zurück, Anker fallen lassen, ne hochziehen…. Ich flippe gleich aus! Die Ankersperre ist drin, nix mit Anker hoch und runter. Ich schreie, wie geht diese verfickte Sperre raus? Verstehe aber nur Bahnhof. Auf App drücken??? Was für ne App???? Drück doch selber, mit den Fußbuttons vorne, schreie ich zurück. Wir brauchen nen Dritten, schreit er wieder. Und der Dritte kommt. Ein neben uns liegender Kat mit Maledivern an Bord, hat sich unser Theater bestimmt mitangesehen und -gehört und kommt mit seinem Dinghy angefahren. Zusammen mit ihm, kann Klaus den Anker befreien. Der gute Mann empfiehlt uns, an eine Mooringleine zu gehen, wie er es auch selber gemacht hat. Na gut, machen wir. Ich soll mit dem Haken die Pilotleine schnappen und auf der Mittelklampe belegen. In mir rumort es schon gewaltig. Pilotleine? Sehe ich nicht. Die haben hier doch ein anderes System. Die fette Mooringleine bekomme ich niemals hoch. Das geht nicht, schreie ich nach hinten! Viel zu schwer! Verdammt noch mal ich brauche doch selber ne Leine. So wie im Hafen, wo Ibrahim ins Wasser sprang. Der Malediver kommt zum Glück wieder und will ne Leine haben. Genau, wie ich es mir gedacht habe. Er zieht die Leine durch die Mooringschlaufe und ich mache sie fest. Dann noch die Zweite… Klaus klugscheißert, dass das jetzt ein V ergeben muss, mit den beiden Leinen. Jaaa, weiß ich…, ich bin genervt. Dann nörgelt Klaus noch an der Mooringleine rum. Es dauert, bis er zufrieden ist. 🙄 Erst, nachdem er im Wasser, Dreckwasser, war und nochmal alles umgewurschtelt hat, kehrt Frieden ein. Darauf erstmal einen Anlegerkakao. Der Frieden hält nicht lange, da kommt ein dickes Touriboot, schräg an uns vorbei und macht dicht hinter uns fest.

Mit nem Dinghy und zwei Männern ziehen sie ihre Leinen durch die Moorings. Dann kommen sie zu uns und schimpfen, dass wir an der Mooringleine hängen. Wir sollen weg und ankern! Die Moorings wären privat! Scheiße nein, wir gehen aber nicht! Punkt! Blödes Gefühl! Hoffentlich schwojen wir nicht so, dass deren Hinterteil an unser Boot knallt. Zwei Nächte, dann sind wir hier wieder weg. Aber, es ist halt kostenlos und die einzige Möglichkeit überhaupt nahe Malé festzumachen außer, man fährt in die sehr teure Crossroad Marina, einer nahe gelegenen Resortinsel.

Das ist unsere Aussicht.

Und das und das auch. Vor uns die Hochhausklötze und schrottige Kutter, auf denen Menschen einfachst leben … Hinter uns eine Art Bauschutthalde, wo Laster hin- und herfahren.

Die Aussicht nach rechts ist gar nicht so schlecht. Es ist halt immer ne Frage der Perspektive.

Da stinkert dieses Ungetüm an uns vorbei und stößt schwarzen Rauch aus.

Dann zieh deiner Wege, du Ungeheuer! Uns quält schon die nächste Frage. WO können wir unser Dinghy sicher festmachen, um an Land zu gelangen?? Wir suchen mit dem Fernglas, nichts zu finden, weit und breit nichts. Morgen möchten wir um 10:00 Uhr mit der Fähre nach Malé übersetzen. Die Fähre ist am schnellsten, 20 Minuten und am billigsten, 1,30 Euro für 2 Personen, eine Richtung. Wir fragen Dennis. Der meint, er fährt seine Familie rüber, fährt dann aber selber wieder zurück. Hm, wer bleibt dann von uns beiden an Bord? Keine Lösung. Wir fragen Ibrahim. Ibrahim meint, er macht sich schlau und meldet sich wieder. Soweit erstmal. Wir sind müde, es ist Schlafenszeit. 😴

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