Soeben beschließen Marlene und ich, mit dem Bus nach Victoria und von dort zu Sir Michael Adams, dem Gauguin der Seychellen, zu fahren. Klaus und Janek besuchen stattdessen Baumärkte (Es liegt plötzlich eine fette, lange Gewindeschraube auf dem Deck und im Mast fehlt eine, aber nicht diese… 😳) und entfernen tausende Seepocken von den Bootsrümpfen, oder versuchen es zumindest. Wir sind dann mal schnell weg. Erstmal geht es ganz gesittet nach Victoria und da wir noch gut Zeit haben, bis der Anschlussbus kommt, stiefeln wir mal eben rüber zur nahe gelegenen Cathédrale Immaculée Conception.

Sie ist das größte, historische Gebäude der Seychellen und ihre beeindruckenden Türen stehen weit offen. Wie übrigens bei allen Kirchen hier.



Alles etwas lütt, im Vergleich zum Speyerer Dom, aber hübsch und gepflegt. Vor allem der umliegende Garten mit Turm und Nebengebäuden.






Jetzt wieder zum Busbahnhof und ab geht die Fahrt zum bedeutendsten Künstler der Insel. Wir haben eine Verabredung mit seiner Frau. Die Fahrt ist wieder einmal abenteuerlich. Es geht quer über die Insel zur Westseite. Das bedeutet hoch die Berge und wieder runter. Und das mit nem Klapperbus, quietschenden Bremsen und mordsmäßigem Tempo. Marlene sitzt etwas angespannt am Fenster und lässt sich den Fahrtwind, zwecks Ablenkung, ins Gedicht blasen. Nach einer Stunde Fahrt sind wir da. Direkt vor der Galerie hält der Bus. Im privaten Wohnhaus befindet sich die Ausstellung.



Die aber nicht über den sichtlichen Verfall hinweg täuschen kann. Der Putz blättert ab, es modert und schimmelt. Eine Angestellte öffnet und wir treten ein. Der Ausstellungsraum ist klein und müffelt. Müffelt nach alten Menschen, altem Gemäuer und vor allem, nach alten Hunden. Zwei liegen unter dem Tisch. Auch die ausgestellten Bilder haben „Patina“ angesetzt. Tja, und im Nebenraum werden die Bilder der Kinder, Tochter und Sohn, ausgestellt. Die kommen aber nicht an die Bilder des weit über 80 jährigen Vaters heran.

Die Tochter malt sehr blass und verwaschen, der Sohn betont seine Gemälde mit Goldelementen. Ich find’s etwas kitschig. Die Frau des Hauses, Mitte 70, lässt sich blicken und begrüßt uns freundlich. 51 Jahre leben sie nun schon hier, auf den Seychellen. Früher wäre aber alles besser gewesen, meint sie. Kaum Besiedelung, nur drei Hotels, keine Handys, kein Internet, kaum Verkehr, dafür Ruhe, Natur und Idylle. Jau, die ist dann wohl weg… Direkt vor ihrem Haus wird die Straße ausgebaut und zwei neue Bushaltestellen gezimmert. Ansonsten ist es hier schon recht einsam. Wir sind ne halbe Stunde dort, dann schnappen wir uns den Bus zurück, der hier auch nur stündlich verkehrt. Kurzes Resümee, der Besuch lohnt sich nicht wirklich. Auf der Rückfahrt hat Marlene einen süßen Flirt, mit einem sehr jungen Mann…

Der Kleene lächelt sie an und zuerst berühren sich ihre Zeigefinger 👆👇🏾, dann die Fäuste 🤜🤛🏾und dann „Give me five“… 🫸🏾🫷. Niedlich❣️
Heut steht wieder eine gemeinsame Wanderung auf der To-do-Liste . Der Sauzier Wasserfall ist unser Ziel. Der Weg ist anstrengend, das letzte Stück gewagt.

Da geht’s runter und nachher auch hoffentlich wieder hoch. Und dann sind wir am Wasserbecken dieses Falls angekommen, verschwitzt und leicht verdreckt.







Da steigt ja Jane aus den Fluten und wo ist überhaupt Jo oder Tarzan? Hm… 🤔 Komm doch noch ins obere Becken! Es ist herrlich!!








Leider müssen wir auch irgendwann wieder zurück. Es wird hier schnell und ohne Vorwarnung dunkel. Wir geben uns gegenseitig Hilfen und vor allem ich, werde hier und da hochgezogen. Doch die tief gehende Erfrischung hält, und noch am Auto spüren wir die Wohltat des kalten, klaren Süßwasser aus den Bergen, auf unserer Haut.
Im Auto meint Klaus, er wisse schon wo wir jetzt was essen könnten und fährt los. Doch unerwartet stehen wir plötzlich vor verschlossenen Toren. Ein Resort. Nein, DAS Resort. Das größte fünf Sterne Resort im Indischen Ozean, Constance Ephelia. DAS hatte Klaus sicher nicht vor! Aber wenn wir schonmal hier sind, können wir auch gleich fragen, ob wir zum Essen, bleiben dürfen… Wir dürfen, die Tore werden geöffnet. Erstmal nen ordentlichen Parkplatz suchen, dann kommt ein Hotelmanager auf uns zu und fährt uns kurzerhand per Golfcar zu einem der Restaurants. So schnell können wir gar nicht gucken. 👀 Na dann mal guten Appetit. Das wird heute teuer… Zurück zum Auto laufe wir zu Fuß und entdecken ein Riesenschildkrötengehege. Was für ein Wort!!!



Es ist gerade Fütterungszeit. Aber etwas oll und faltig, sehen sie schon aus, die schwerfälligen Wesen. Kein Wunder, bei einem möglichen Alter von 1, 2 oder 3 hundert Jahren….
Nun aber zurück, zur Eden Island Marina und letzte Vorbereitungen treffen, für Janek‘s morgigen Geburtstag. 🎈
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