Heute gehtâs zum letzten Mal hier an Land. Zuvor wird jedoch noch fleiĂig an Bord gearbeitet. Es wird geputzt, gewaschen, die SteuererklĂ€rung fertig gemacht. Ja genau die, wo Klaus letztens die eingefĂŒgten Belege verloren hat. Eigentlich braucht man ja keine Belege mehr mitschicken, aber unser Finanzbeamter ist eine ganz besondere Marke. Der will jedes Jahr aufs Neue, immer wieder die gleichen Belege haben. Voll nervig!!!
Ich schreibe eben noch fleiĂig am digitalen Tagebuch. Manchmal verfalle ich in einen regelrechten Schreibrausch, nein, ganz ohne Hilfe von KathblĂ€ttern oder anderen Drogen! Doch nun gehtâs mal los! wir brauchen auch noch Geld fĂŒrs Ausklarieren. Alle Offiziellen wollen noch einmal bezahlt werden. HmâŠ
Es ist Samstag und schon viel ruhiger als in der Woche. Tuktuks sind nicht zu sehen, ich will sowieso lieber zu Fuà in den Ort und mir nochmal alles in Ruhe anschauen. Zum Beispiel den Hafen und die lokalen Boote, die Waren aller Art herbringen. Nicht nur Fische! Heute werden viele SÀcke entladen und auf der FreiflÀche entleert. Es ist Sand, Bausand.


Und hier entsteht ein neues Boot, alles aus Holz. đȘ” Und dort wird Kohle in Eimern verkauft. Die wird zum Kochen verwendet, zum Heizen brauchen sie sie nicht! đ

Ich blicke in Hinterhöfe, wo sich mehrere HĂŒtten befinden, und sich auch schon mal ein Ochse von seiner Wochenarbeit ausruhen darf.



Oft wird Fisch einfach zum Trocknen aufgehĂ€ngtâŠ

und an der StraĂe Essen pfeilgeboten. Etwas dĂŒrftig das ganze und komische Knollen oder NĂŒsse sind auch oft dabei.

Aber auch hier gibt es Unterschiede, Klassenunterschiede. Es gibt wohl auch hier Leute mit mehr finanziellen Möglichkeiten und entsprechend anderen âHĂŒttenâ. Wenn auch nur vereinzelt!

Im Ort angekommen, ist aber wieder ordentlich was los. Wir wollen nochmal Essen gehen, heute aber mal im gegenĂŒberliegenden Lokal, dem Chez Truc. Gehört eh alles einem Franzosen, der hier auch mit seiner madagassischen Partnerin lebt.

Der Blick raus auf die StraĂe. Es ist ein richtiges Gewusel. Und vor uns der bekannte Anblick, weiĂer alter Mann mit jĂŒngere madagassischer FrauâŠ


Jepp, der hat Kathzweige in der Hand. Wie war das noch? Ach ja, inspirierend wenn man es kaut. Das hat er aber schnell weggekaut. đ€ Es scheint mir, als wĂŒrde heute an jeder Ecke was davon verkauft werden. Noch mehr als sonst. Ui, wie der schautâŠ


Hinter dem schmiedeeisernen Gitter, da wo mindestens drei Madagassen hinschauen und eine Madagassin mit rotgrundigem bunten Tuch sitzt, da geht schier die Post ab! Da wird doch irgendwas vertickt?! Nein, Kath ist es nicht. Wir beobachten eine nicht abreiĂende Schlange von Kunden.

Die wohlgenĂ€hrte Dame verteilt Trinkbecher mit einer schlammig-orange aussehenden, dampfenden BrĂŒhe. Dann gehen quietsch grĂŒne, schmale PĂ€ckchen ĂŒber den Tisch und in der Auslage liegen viele rot-orange-grĂŒn- braune Knollen,âŠ

oder sowas Ă€hnliches⊠Was ist das??? Die Kundschaft begutachtet die knolligen NĂŒsse, halbiert oder schĂ€lt sie und kauft dann ein oder einige. WĂ€hrend ich darĂŒber sinniere, lassen wir es uns schmecken. Diesmal bekomme ich richtig gutes Zebufleisch, und es ist prima abgehangen und zart. Und was genieĂt KlĂ€usi? Na, einen Burger natĂŒrlich. đ Gut, wir sind dann fertig und verlassen das Etablissement. Ich mache mal eben die Biege und will jetzt wissen was da lĂ€uft. Ein Kunde erklĂ€rt mir sofort und offenherzig, dass die NĂŒsse Drogen seien. Das grĂŒn Eingepackte, Kaugummis, steht auch drauf, und der âTeeâ auch aus den NĂŒssen hergestellt wird. Er zerteilt eine Nuss in zwei HĂ€lften und schneidet ein Viertel heraus und gibt es mir. đł Ich soll es gut kauen und dann ausspucken, wie mit den KathblĂ€ttern. Aha. Na dann vielen Dank auch. Sehr nett! Klaus bleibt derweil im Hintergrund und unterhĂ€lt sich mit einem Franzosen ĂŒber mein Geschenk. Nein, das sollten wir auf keinen Fall probieren, das sei eine Droge und fĂŒr uns nicht vertrĂ€glich. Ich soll es lieber wegschmeiĂen. Der Meinung ist Klaus auch.
Ne, das mach ich aber ganz bestimmt nicht, ich schiebe es in meine Hosentasche und probieren werde ich das auch! Dann nehmen wir uns ein Tuktuk mit Kathzweig und kauendem Fahrer. Man kann die ausgebeulte Backe gut erkennenâŠ


Warum nicht? Dann gibtâs jetzt eben eine âinspirierteâ Heimfahrt. đ

Nur nicht einschlafen, bitte. đ
Wir erreichen wohlbehalten die Marina.
An Bord hole ich mein Geschenk aus der Tasche und knabbere daran. Einmal, zweimal, dreimalâŠ, es schmeckt etwas bitter und irgendwie unreif. Passieren tut⊠nichts. đ Genau wie damals in Amsterdam mit dem gedrittelten Haschkeks⊠Den Rest vom Nussrest schenke ich den Fischen.
Dann kommt noch ganz majestĂ€tisch ein Fischer vorbeigefahren. Nur Klausâ Lachen passt irgendwie nicht dazu⊠Auch unsere WĂ€sche stört die Eleganz.
Morgen gehtâs fĂŒr uns dann auch in diese Richtung. FĂŒr Mia hat Klaus schon alle möglichen Papiere fertig gemacht und ihr zugemailt, das sollte am Montag wohl klappen. Bis dannâŠđ
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