Unser Plan steht. Heute ist Freitag, Dienstag im Morgengrauen wollen wir weiter. Bis dahin gibt’s noch einiges zu tun! Heute ist auch der letzte, schöne Sonnentag ☀️, dann stehen vier Regentage ins Haus. Also spucken wir mal in die Hände. Wir putzen und polieren unser gesamtes Edelstahl am Boot. Der Fußtaster vom Anker wird repariert. Klaus muss sich dafür fast den Arm brechen, so schlecht kommt er an alles ran. Die Ankerkette muss kontrolliert werden, wurde sie in Inhaca doch über Gebühr gestresst.

Dann ist heute wieder Braai-Abend. Es wird gegrillt auf Deubel komm raus. Für Klaus ein T-Bone-Steak, für mich ein Rumpsteak und Fritten satt. 😋
Nächster Tag, erster Regentag. Wir lassen uns von Eric wieder zur Mall fahren und kaufen ein was das Portemonnaie hergibt. Es ist ja alles so günstig hier! 🥳 Zuerst wird aber mal ordentlich gefrühstückt

und das Publikum beobachtet.

Bei diesen Essensangeboten ist das Körpergewicht vieler Menschen hier nur eine zwingende Folge…


Es gibt durchaus auch Ausnahmen…

Übrigens haben wir gestern nicht nur unseren Stahl geputzt, sondern auch noch alles dazwischen. In der Nacht gab es schon die ersten Regentropfen, und was mussten meine geröteten Augen heute Morgen erblicken? Ein schwarzes Boot. Alles war von einer schwarzen Rußschicht, vom nahegelegenen Kohlekraftwerk, überzogen. Ich hätte heulen können und spritzte noch im Nachthemd, mit einem Ministrahl Wasser, alles wieder ab. So gut es halt ging… 😩.
Zurück zum Einkauf. Mit zwei riesen großen, übervollen Einkaufswägen verlassen wir nach fünf Stunden Dauershoppen die Mall. Plus zwei große Tüten Safariklamotten kommen noch oben drauf. Wir brauchen ja was wärmeres, in gedeckten Tönen. Die Verkäuferin hat ihren Spaß mit uns und feuert unseren Kaufrausch kontinuierlich an. 😆 Ich werde dabei vollends zum Honk -Larissa, du weißt was ich meine- und kaufe Wandersandalen, vorne rund und kompletto alternativ. Eben Honk Schuhe! 🫣

Und Crocs wandern auch noch in meine Tüte.

Die wollte ich nie haben, muss aber feststellen, die sind saumäßig bequem. 🤣 In einem vorherigen Leben, trug ich nur Pumps 👠 und Absatzschuhe…. Lang, lang ist’s her. Und nun kommt unser Einkaufszettel:

Der ist sooo lang, dass er hinten schon wieder unscharf wird. 🤭 Am Boot muss ALLES wieder gut verstaut werden. Eine schweißtreibende Aufgabe. Dann fängt es an zu gewittern und massig zu regnen. Es läuft natürlich wieder rein ins Boot, wir wissen immer noch nicht wo eigentlich? Aber, die neue Bilgepumpe arbeitet nun gut und zuverlässig.
Nächster Tag. Heute regnet es ohne Unterlass, und es stürmt nicht zu knapp. Alles klappert, klickert, ächzt und stöhnt. Natürlich vor allem bei den anderen Booten. 😉 Wir legen heute mal so‘n richtigen Gammeltag ein.




Klaus stellt die Klimaanlage auf heizen, so haben wir es sogar muckelig warm. Der Strom kommt ja aus der Steckdose… 🤓. Wir schauen den Sechsteiler von Sebastian Fitzek „Die Therapie“. Gestern sahen wir schon Teil 1 und 2, heute 3 und 4. Es fing gestern überaus spannend an, heute muss ich sagen, etwas too much.
Neuer Tag, Abmeldetag. Klaus saß die Tage schon fleißig über unserem Flightplan. Ja, so etwas muss man hier haben, um weitersegeln zu dürfen. Da muss drinstehen welche Farben unsere Segel haben, das Boot selbst, das Antifouling (wenn Yuti kentert, wie sieht sie von unten aus?), die Seriennummern der Motoren und vieles mehr. Dann muss dezidiert angegeben werden wann wir genau losfahren, auch mit Uhrzeit und wo wir stoppen wollen, mit Datum und Uhrzeit. Toll! Woher sollen wir das denn so genau wissen??? Nun gut. Diese Strecke ist bekanntermaßen sehr gefährlich und sie wollen uns mehr oder weniger auf dem Schirm haben, sollte etwas geschehen. Also sollten wir havarieren. So, nun müssen wir mit diesem Flightplan zur Rezeption unseres Yacht Clubs, die Dame kontrolliert, stempelt und schickt uns dann zur Wasserpolizei. Da fährt uns wieder Eric hin und auch dort bekommen wir abermals Stempel und Unterschriften. Zurück zur Club Rezeption geben wir den Plan ab, die Dame übermittelt alles an weitere Stellen und wir warten. Nach einer Stunde etwa ist alles erledigt, wir bezahlen unsere Club Rechnung (unglaublich günstig), bekommen den Flightplan zurück und noch den Hinweis, dass wir uns morgen noch bei Port Control per Funk abmelden müssen. Okay. Und, dass Klaus auch nochmal einen Online Flightplan abgeben muss. Jepp, das hat er schon erledigt. Puhh 😮💨, geschafft. Jetzt verabschieden wir uns noch von Dennis und Nata und Hürgen natürlich. Vielleicht sehen wir alle in Cape Town wieder?!
Dann wird noch ein letztes Mal Wäsche gewaschen, Wasser aufgefüllt, Spaghetti vorgekocht, und dann heißt es ausruhen, denn um 4:00 Uhr morgens klingelt der Wecker, um 5:00 Uhr heißt es ablegen und ab nach East London. Klaus hat entschieden, die ca. 900 Seemeilen bis Kapstadt in drei Teile zu teilen. Erster Stopp East London, zweiter Stopp Mossel Bay… Wir sind übrigens nicht die einzigen, die morgen aufbrechen werden. Eine französische Familie, mit drei Kindern, die jüngste ist zwei Jahre alt, schippern morgen mit ihrer Lady Blue, eine Outremer auch los, nach East London. Mist, die werden schneller sein als wir. Die Outremer ist ein Rennkat und spielt in einer anderen Liega… Und East London ist klein, ein kleiner Yacht Club, wo es nur einen Steg zum Festmachen gibt. Ansonsten muss man zwischen ganz komischen Mouringleinen festmachen und sich wie an einer Perlenkette aufreihen. Das wird was geben…
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