Noch 5 Tage

oder so ähnlich, bis wir St. Helena erreichen werden. Noch ist kein Land in Sicht.
Montag, 5. Februar 2024
9:15 Uhr, Morgensport mit Klaus? Ich brauch noch ein bisschen Überwindung. Ach was bin ich doch faul!!! Klaus hingegen macht Squats, Liegestütze, Armübungen aller Art und Aushängen an der Stange unterm Hardtop. Ich schaue angestrengt zu 😅, und lausche dann den Geschichten aus Cape Town.
Tim ist sicher angekommen, und nun gut vertäut in der Luxus Marina V&A Waterfront. Denis ist auch dort, hat es aber nicht aus eigener Kraft geschafft. Er musste mit 3 Schleppern abgeschleppt und eingeparkt werden. Hat doch seine Steuerung kurz vorm Ziel ihren Dienst quittiert. (🚽 ?) Nun wird er wohl länger in dieser teuren Marina bleiben müssen, als geplant. Die Reparatur steht an.
Tim hat am heutigen Tag auch noch Geburtstag, und hat mit Tristan und den Damen ordentlich ge-(soffen)-feiert! 🍻🥂🍹🥃🍷🍻🍷🍹🍸🥃🍾🍺🥃🍷🥃 Tristan meint zu Klaus, er müsse dringend weg aus CT, sonst wird das nichts mehr mit seinem klaren Kopf und der Weiterreise nach Brasilien…
Von Bryce, dem Mauritier erfahren wir, dass er nun doch nicht nach Cabedelo segelt, sondern nach Natal. Wieso das?? Er erzählt, dass beim Heben des Ankers auf St. Helena, die Ankerwinsch aus dem Fieberglasboden gebrochen ist.

Wo rohe Kräfte walten…

Ach du meine Güte… 😳. Das ist also kaputt gegangen. Ich würde mal sagen, Totalschaden. Um das so schnell wie möglich reparieren zu lassen, hat er mit Cabedelo und mit Natal Kontakt aufgenommen. In Natal könnten sie sofort nach Ankunft anfangen. Deshalb jetzt Natal. Schade, ich hoffte er könne uns berichten, wie das Einklarieren in Cabedelo vonstattengeht. 😔
Wir schunkeln derweil ganz entspannt vor uns hin, mit durchschnittlich 3 Knoten. Jaa, ich habe auch noch ein paar sportliche Übungen gemacht. 🥳
11:00 Uhr, schlappe 53 NM kann ich notieren. Hmm, das ist zwar gerade ganz gemütlich, aber ob wir so wirklich in 5 Tagen ankommen werden? 🤔
Am Nachmittag lege ich mich zur Abwechslung mal aufs Trampolin. Dann gibt’s leckeren Gemüseeintopf und Yoghurt mit Birnenkompott und gerösteten Mandelblättchen. Uns geht’s schon gut 🥰❕
Den Krimi haben wir zu Ende gehört, aber Fragen bleiben offen…
Ich übernehme wieder die erste Nachtwache und schreibe an meinem Reisetagebuch…

Dienstag, 6. Februar 2024
Bis 3:00 Uhr halte ich durch, dann kann ich bis 7:00 Uhr schlafen und noch bis 8:00 Uhr in meiner Koje dösen. ☺️
Wir brauchen wieder Strom, ein Motor läuft. Der Wind ist mäßig, wir schippern mit 5 Knoten.
11:00 Uhr, 99 NM sind geschafft, leider die 100 um 1 Meile verfehlt. 😏
Sport ist Mord? Oder Sport an Bord? Welches Motto gilt? Und für wen?

Die Positionen sind verteilt. 😅 Ich habe ganz klar die Aufgabe, alle Aktivitäten festzuhalten ❕🤣
Zum Mittag gibt’s nochmal den leckeren Gemüseeintopf. Zum Glück hatte ich gestern nen großen Topf zubereitet. Dann gibt es ein neues Hörbuch auf die Ohren.
»Auris« (Ohr), wie passend, ein Krimi nach einer Idee von Sebastian Fitzek. Geschrieben hat ihn aber Vincent Kliesch. Er hat dafür ganze 3 Jahre gebraucht. Ich bin gespannt.
13:23 Uhr, der Thriller startet jetzt….
Doof nur, dass Klaus immerzu bestimmt, wann wir genug gehört haben und eine Pause machen. 😡 Ist er der Vater und ich das Kind? 🤬 Das nervt‼️
Wir hören dann doch noch ein bisschen weiter und segeln in die Nacht. Vorher mache ich aber noch ein paar Wolkenbilder,

Huch, ein ganz besonderes Wolkentier…

auch im Sonnenuntergang.

Fotos wie Bilder.

Mittwoch, 7. Februar 2024
5:38 Uhr, just im Moment passieren wir den Nullmeridian❕
Der Wind hat gedreht und kommt nun östlicher. Das Screecher muss auf die andere Seite.
11:00 Uhr, was sagt der Tacho? 126 Seemeilen haben wir uns ersegelt. Ganz okay.
13:53 Uhr, es gibt Spaghetti Bolognese mit in Honig geröstetem Lauch, und wir
segeln entspannt mit unseren üblichen 5 Knoten. Die Sonne scheint, es ist schön, warm, herrlich.
Wir hören Auris zu Ende. Da wird uns klar, dass das eine ganze Reihe mit 4 Bänden ist. Na toll! Und genauso ist das Ende. Es bleibt vieles offen. 😏 Will ich auch die anderen Bücher hören? Eher nicht. Dafür, dass der Herr Kliesch 3 Jahre am ersten Buch geschrieben hat, hat es mir zu viele Ungereimtheiten und unrealistische Verhaltensstränge.
Es bleibt jetzt immer länger hell und morgens dafür dunkel. In St. Helena müssen wir 2 Stunden zurückstellen und haben dort zum ersten und einzigen Mal, Weltzeit. 🌎 Es geht entspannt in die Nacht. Aber schon Stunden später wird es kabbeliger. Das Screecher ist ständig kurz vorm Umschlagen. Der Wind kann sich nicht entscheiden, ob er von leicht links oder rechts hinten kommen mag. So muss genau und ununterbrochen aufgepasst und nachgesteuert werden. Anstrengend!

Donnerstag, 8. Februar 2024
Das tue ich dann auch die nächsten 3 Stunden. Wird es zu knapp, verändere ich den Kurs bis zu 10 Grad, versuche aber bei nächster Gelegenheit wieder zurückzusteuern (per Fernbedienung im Salon), um nicht an St. Helena vorbeizusegeln. Das ist schon sehr ermüdend. Um 7:00 Uhr übernimmt Klaus wieder. Ich möchte nichts lieber als einschlummern, aber Klaus macht jetzt den Wassermacher an. Beziehungsweise er versucht es. Er geht nicht‼️ Ich wollte ihn schon vor 3 Tagen mal ausprobieren, da wir in St. Helena kein Wasser tanken können, nur Diesel. Sollte er nicht gehen, hätten wir noch sparsamer mit unserem Wasser umgehen können. Siehe zweimalige Bootabspritzaktion… Nun haben wir den Salat, und ich bin hellwach! Zu allem Überfluss spült der Wassermacher nun auch noch. Weitere 60 Liter rauschen ins Meer. 🙄 Aber dann will er doch und wird die nächsten 12 Stunden Wasser machen. Ein Glück❣️Übrigens, es regnet und ist total verhangen. Das bedeutet? Ja, ein Motor muss an, um ausreichend Strom zu produzieren. Auch für den Wassermacher.
11:00 Uhr, ein Blick auf den Tacho verrät, wir haben 142 Seemeilen hinter uns gelassen. Das ist nicht schlecht, der Samstag als Ankunftstag steht. Klaus möchte schon einmal Kontakt mit der Hafenautorität aufnehmen, um uns anzukündigen. Das e-Mail Account ist jedoch voll, nichts geht. Zzzzz….
2 Stunden später bekommt Klaus doch eine Rückmeldung. Gut! Uns werden Ankergebiete genannt und das folgende Vorgehen beschrieben. Am Samstag kommen zwei Flieger, die zuerst abgefertigt werden müssen. Unsere Abfertigung wird entsprechend dauern. Wir sollen uns auf stärkeren Schwell am Ankerplatz einstellen und sicher gehen, das der Anker auch hält. Ja, das wäre durchaus sinnvoll. 🤓 Von Bord dürfen wir erst, wenn wir die Erlaubnis dafür bekommen haben.
Klaus möchte an dem Punkt ankern, wo ein anderes Boot gute Erfahrungen gemacht, und diese weitergegeben hat. Na da schauen wir mal und hoffen das Beste. Es geht wieder mal in die Nacht. Wir haben das Screecher reingeholt und das Jib rausgerollt, aber nicht ganz. Es soll recht straff und mittig platziert werden, so dass es uns nicht immer umschlägt, bei leichten Windveränderungen. Wind genau von hinten ist eigentlich richtig doof. 😏 Irgendwann in dieser Nacht, ersegeln wir uns die zehntausendste, nautische Meile. Das ist doch schon was❕🥳
Noch 2 Tage ⛵️…

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