Heute ist unsere Chance, jetzt oder nie! Nach einer wunderbaren Nacht freuen wir uns wie Bolle auf das Abenteuer mit Jimmy und seinem Tourenboot. 30 Pfund pro Person soll der Spaß kosten, wir lassen anschreiben beim Ferry Boat. Ja, das geht, der gute Mann führt Strichliste, pro Shuttle hin und zurück 2 Pfund, und ich glaube er mag uns. Er konnte sich schon mehrfach über mich amüsieren🤭. Beim ersten Abholen will ich rübersteigen, er hält mit seinem Motorbötchen neben Yuti, er driftet etwas ab, ich mache fast Spagat und hänge schließlich wie ein Sack an unserer Reling, gehalten von Klaus. Das muss zum Schießen ausgesehen haben. Tage später erinnerte sich ein Fahrgast und meinte, ich sei doch die, die da an der Reling hing… 😂🤣😂. Später beim Aussteigen, klatsche ich im Boot nochmal hin, dann geht es etwas rauf auf die nasse Kaimauer, da hangle ich mich an einem dicken Seil hinauf, schaffe aber keinen sauberen Übergang und hänge wieder etwas unglücklich in der Luft… Zzzzz. So haben alle ihren Spaß! 😅 Jimmy wartet noch bis es 12:00 Uhr ist, und alle da sind. Dann holt er sein Tourenboot und los geht die Sause.

Die See ist rau, die Wellen nicht zu knapp, und wir preschen durch die Schaumkronen der Gischt. Upsi, in so stürmischem Wasser waren wir noch nie schnorcheln. Man muss schon eine gewisse Ignoranz an den Tag legen, um sich in so manches Abenteuer stürzen zu können. Bloß nicht zu viel nachdenken! Klappt ganz gut bei mir. 😉 Eine Stunde knallen wir so durchs Wasser, Steuermann und Jimmy halten Ausschau. Da, sie sehen was. Ja, ein Walhai. Wir sehen Rückenflosse und Kopf, die berühmten Punkte, aber nur ganz kurz. Der erste Schwung geht sofort ins Wasser. Einige sind da ganz flott. Es hieß, immer nur 8 Personen ins Wasser, 15 Minuten, dann der Wechsel. Wir waren da wohl zu zögerlich! Irgendwie ist es gerade sehr unübersichtlich und wuselig. Der größte Fisch der Welt dreht ab, und die Schnorchler werden wieder eingesammelt. Bei dem Wellengang gar nicht so einfach! Aber, sie haben ihn alle gesehen 🫤. War’s das jetzt?? Ich sitze wie bedröppelt da. Alles war bereit, selbst die Taucherbrille saß schon im Gesicht, Klaus hatte sogar schon den Schnorchel im Mund, und die GoPro und die Insta 360 waren aufnahmebereit. Wir kurven weiter durchs Wasser. Klaus, ich glaube du kannst den Schnorchel wieder rausnehmen… 🤣
20 Minuten später, Jimmy sieht was, winkt mir zu, wir sollen ins Wasser. Alle dürfen rein. Ich hangle mich mit Flossen auf die Bootskante und springe beherzt ins unruhige Nass, vorbei an der Einstiegsleiter. Bloß genug abdrücken, Brille und Kamera gut festhalten, platsch… 💦. Wieder hochkommen, kurz orientieren, Schnorchel rein und da sehe ich ihn auch schon, genau unter mir!!!



Oh wie toll, oh wie toll, oh wie toll…🤩❣️Jetzt will ich aber auch dranbleiben! Obwohl, er, ja es ist ein “Er”, schwimmt ganz gemächlich und absolut friedlich herum und hat keinerlei Eile.


Soo viele Putzerfische haben sich an seiner Schwanzflosse festgesaugt! 😃
Gut zu sehen, das breite, stumpfe Maul.

3600 Zähnchen zieren in 300 Reihen das innere Maul. Die Tiere filtern durch Schließen und Öffnen des Mauls


große Mengen an Meereswasser durch ihr Filtersystem und geben es über die Kiemen wieder ab. Plankton und auch kleine Fische sowie Tintenfische sind ihre Nahrung. Daher auch das langsame Schwimmen durch die Ozeane. Sie sind keine Jäger, eher Staubsauger… Die kleineren Männchen, bis zu 8 Meter lang, kommen auch bis an die Küsten heran, um nach Nahrung zu suchen. So auch unser Exemplar. Die Weibchen bleiben weit draußen, fressen weniger und wachsen langsamer, aber dafür ihr Leben lang. Sie werden bedeutend größer als die Männchen und weisen Längen von 14 Metern und mehr auf. Auch werden sie erst so um die 30 Jahre geschlechtsreif und können bis zu 300 Jungtiere lebend gebären, die erst als Eier in ihren Körpern heranreifen und zu unterschiedlichen Zeiten geboren werden können. Alt werden sie auch, sehr alt, 100 Jahre sind keine Seltenheit, wenn der Mensch sie lässt. Nur der Mensch ist ihr Feind und dezimiert die Bestände zunehmend. Im asiatischen Raum gelten Whale Sharks als Delikatesse. Somit gilt ihr Bestand als stark gefährdet. Und wir können dieses außergewöhnliche Tier nun mit eigenen Augen sehen und mit ihm schwimmen. Einfach großartig ‼️
Und dann kommt auch noch dieser wundersame Vertreter der Unterwasserwelt “vorbeigeflogen” und begeistert uns alle❣️
Ein majestätischer Mantarochen in güldenem Gewandt schwebt durch die klaren, blauen Fluten… Der muss ja auch denken, schon wieder diese vielen komischen Zappelheinis im Wasser 🙄, da mache ich besser die Biege…






… und entschwindet wieder. Er lässt uns atemlos zurück. Schnell schaue ich nochmal nach dem Walhai. Ist er noch da?



Auch ihm gelingen tolle Schüsse mit seiner GoPro.




ER kommt ziemlich genau auf ihn zu, doch Klaus macht wie uns gesagt wurde und bleibt “stehen”. Der Hai weicht aus, wie versprochen. 😌
ICH finde den dicken Fisch aber auch wieder.


Dann entschwindet auch er in den blauen Weiten des Atlantiks.

Lang waren wir jetzt im Wasser, wir sollen zurück an Bord. Okay.


Durch die 360 Grad entstehen witzige Perspektiven.






Die Leiter vor Augen geht’s wieder rauf aufs Boot.



An Bord, die Kamera filmt noch weiter, es ist zwar viel zu hell, alles ist überbelichtet, aber lustig wie manche hin und her tanzen, bei starkem Wellengang.

Gut, dass wir schon sitzen! Mit einem breiten Grinsen im Gesicht werden wir zurück gebracht. Am Hafen waschen wir uns alle das Salz aus den Gesichtern und den Tauchanzügen und gehen unserer Wege. Danke, Danke Jimmy, für dieses unglaubliche Erlebnis. Wir lassen uns vom Ferry Boat wieder zu Yuti bringen und den Tag Revue passieren. Das war heute wirklich eine sehr beeindruckende Geschichte‼️ Wir sichten unser Film- und Fotomaterial und fallen bald in einen tiefen, glücklichen Schlaf. 😴😴
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