Die Malaise hält an 🥴

Mittwoch, 28. Februar 2024,
15. Tag auf See
9:30 Uhr, ganze 64 Seemeilen haben wir abgerissen… Naja, besser als nix! Irgendwann heute Morgen wird der Motor ausgemacht, der Wassermacher läuft seit 1:00 Uhr in der Nacht und läuft auch noch weiter. Da kann ich ja mal zwei Ladungen Wäsche machen. Klaus‘ Unterhosen werden knapp ☺️. Leichter gesagt als getan, denn die Maschine hat sich mittlerweile zu einer richtigen Diva entwickelt!

Beim Waschen braucht sie eine Bürste im Rücken, beim Schleudern geht das aber ganz und gar nicht, da will sie eine gefaltete Frostiespackung zwischen Rücken und Wand haben. Sprich, ich sollte tunlichst bei ihr sitzen, damit sie nicht dauernd streikt, erneut Wasser zieht und von vorne anfängt. Da könnten wir schnell in eine Endlosschleife geraten. 🙄 Der Trocknungsvorgang ist auch nicht von Pappe, da durch die häufigen Regenschauer ständig die nasse Wäsche von draußen nach drinnen geräumt werden muss und umgekehrt und wieder zurück…

Zwischenzeitlich nimmt Klaus Kontakt zu Christoph auf, einem deutschen Auswanderer in Cabedelo, der sich gut mit Bootsreparaturen und Bootsbau auskennt. Seit 30 Jahren macht er nichts anderes. Klaus schickt ihm schon mal vorab unsere Problemliste und er meint, er könne uns bestimmt bei allen Problemen helfen. 🤗 Das wäre ja großartig ❗️ Er macht uns Mut ❗️
Wir beschließen daraufhin, Elisabeth wieder zuzusagen. Sie hatte die Unterkünfte storniert, die Flüge konnten aber nicht zurückgegeben werden. Wir hoffen doch, die Reise wie geplant antreten zu können.
Ganz anderes Thema: Jetzt weiß ich endlich, was mit meinem Fuß los ist. Frau Doktor Larissa Kißler‘s Ferndiagnose traf es auf den Punkt. Es ist …. eine Sehnenscheidenentzündung, die mich da so quält. Ich google nach, und alles passt wie der Hammer auf den Fuß. Aua… 4 bis 6 Wochen ruhig stellen, steht da. Also sooo viel Zeit habe ich aber nicht!
Und wieder geht es in die Nacht, und ich wache. Uiuiui, was ist denn dahinten los? Gewitter? Wetterleuchten? Flakfeuer?

Schon etwas gruselig. Das geht so ununterbrochen…, und parallel läuft der Podcast „Was tun Herr General“. Dabei kann Klaus sehr gut einschlafen. 🤭 Ist aber schon lustig, w i e er schläft !

😂🤣😂

Kurz vor Mitternacht geht der Mond baden.

Donnerstag, 29. Februar 2024,
16. Tag auf See
Kurz nach 6:00 Uhr bin ich wieder im Salon. Säcke mit Ersatzteilen liegen auf dem Tisch verteilt, und auf dem Salonsofa liegt ein geschockt-erschöpfter Klaus. Was ist passiert, während ich schlief ?????????????
Schock 1:
Das Elektropanel vom rechten, laufenden Motor fiel aus. Alles war dunkel, der Motor konnte nicht mehr bedient oder ausgestellt werden. Da gab’s schon mal die erste Schweißattacke!

… nothing, nada, nichts…

Nach ausgiebiger Recherche war Klaus der Meinung, es liegt an der Sicherung. Also schraubte er wieder einmal die Seite in seinem Bad auf und machte sich auf die Suche.

Nun kam die Frage auf, was für eine Sicherung muss da rein?

100 Ampere ? 30 Ampere? 3 Ampere? Die nächste schmorte gleich wieder durch. Die 30er funktionierte, schlussendlich musste aber eine 3er rein. Zum Glück hatte Klaus auch diese dabei, denn laut Seawind bräuchten wir eigentlich nur 5 Ampere und aufwärts. Tja, nachdem Klaus dann klar war, welche Sicherung rein musste, lief das Modul wieder einwandfrei, der Motor konnte ausgestellt werden, der andere an. Während dieses Berichts muss ich vor Schreck mal ganz schnell aufs Klo. Darm = Nervensystem! Klaus meint, ich könnte gleich sitzenbleiben…
Schock 2:
Kurze Zeit später, flatterte die Reparaturanweisung für unsere kaputte Augplatte herein.

Da unten ist die Verschraubung samt Platte abgerissen.

Seawind ist zu dem Schluss gekommen, die Verschraubung ist zu schwach für die Belastung durch unser Screecher, beide Platten müssen auf beiden Seiten ausgetauscht werden. Na toll ☹️! Jetzt kommt’s, aber wie……. Um an die Gegenplatte der Augplatte, innen herankommen zu können, muss der Rumpf auf der jeweiligen Außenseite aufgeschnitten werden. Das Gelcoat dann großflächig abgeschliffen, sprich, das Boot kaputt gemacht werden. Die mitgelieferten Bilder sind grausam! 😱

Yuti würde verstümmelt 😢. Auf gar keinen Fall bekäme man das wieder so hin, dass man nichts mehr sähe, unserer Meinung nach. Und, wir wollen keine Löcher im Boot, schon gar nicht in Wassernähe oder unter Wasser❗️Klar ist, dafür müsste Yuti abermals raus und an Land. Wo, wann und wer sollte das dann machen? Finden wir den richtigen Mann für diese Sache??? Finden wir den Ort für ein erneutes Haul Out? Klaus schreibt wieder Christoph aus Cabedelo an und schickt ihm unsere neuesten Schockinfos. Auch in Panama, wo wir ja am längsten pausieren werden, schickt er eine Anfrage. Sorgen, Bauchschmerzen und Probleme treiben uns um. 😕
Da geht ganz wunderbar die Sonne auf.

Der Mond, eben noch am Himmel, ist nun im Meer versunken.

Platsch, da ist er reingefallen.
Spektakulär ❣️
Als wäre dort hinten Land mit Bäumen…
Ein Wolkenvogel…🕊️

Was ist das Wasser ruhig und glatt! Wir müssen beide spontan an die Augsburger Puppenkiste denken und deren Wasserdarstellung mit Plastikfolien.
Sämtliche Segel sind drinnen, alle Motoren aus. STILLE 🤫 Sooo herrlich❣️

Nur die Strömung treibt uns ganz langsam und leicht voran.

Auch die, der aufgehenden Sonne gegenüberliegende Seite, gibt ein schönes Bild ab.

Wolken, so tief über der Wasseroberfläche.

Da müssen wir aber später unbedingt noch reinspringen! Das ist ja sowas von traumhaft schön❣️
9:30 Uhr, wir lesen den Tacho ab. 60 NM sind dazugekleckert. 🤭 Naja…. Nach Klaus‘ Berechnungen sind es noch 85 Seemeilen bis zur Marina Jacaré in Cabedelo. Sicherheitshalber wollen wir erst am 2. März dort ankommen, so dass die World ARC auch garantiert weg ist.
Die Sonne scheint nun wieder kräftig vom Himmel, gut, dass wir Ventilatoren an Bord haben. Sie arbeiten unermüdlich. Ausnahmslos? Nee, nee, der Ventilator an Klaus‘ Sofaseite muckt. Er dreht nur noch ganz langsam. Der ist auch nicht mehr in Ordnung. Klaus stöhn 😓. Eigentlich kann man gar nicht so schnell gucken, wie die Dinge an Bord kaputtgehen… Mann, Mann, Mann, oh Mannomann. 😕
Es arbeitet unentwegt in Klaus, sein Brain läuft auf Hochtouren! 🤯 Wie könnte man das Problem mit den Augplatten auf anderem Wege lösen? Die Idee Kippdübel wird entwickelt…, sein Gehirn steht nicht mehr still. ICH hingegen, springe jetzt ins herrliche Nass, mitten auf dem Atlantik. 5.000 Meter Wasser sind unter mir, irre!!! 35 Grad könnte das Meer durchaus haben. Und klar ist es, unglaublich klar❣️ So ein schönes Blau und so schön ruhig und wunderbar still❣️Ich schaue mal nach den Gummis, ob sie noch da sind?? Ja, das sind sie, hängen aber noch ein Stückchen tiefer und sind völlig erschlafft.
Christoph hat sich gemeldet. Er meint, er baue seit 30 Jahren Yachten, er bekäme da schon was hin. Das klingt doch gut und macht uns Hoffnung. Ein riesen Vorteil wäre, dass man mit ihm alles auf deutsch besprechen und ausbaldowern könnte. Jetzt aber ab ins Wasser mit dir, Klaus! Jippie, er genießt es auch sehr❣️

Ja wo isser denn?
Daaaa!

Selbst beim Schwimmen im Atlantik, muss Klaus weiter nachdenken, Tzzzzz?! Dann taucht auch er kurz mal ab, um die Gummis der Saildrives zu inspizieren.

Okay, Überblick ist verschafft, jetzt geht es raus und das Wasser ist wieder glatt wie ein Popo, mit einwenig Zellulitis 😉.

Mit diesen schönen Eindrücken gehe ich jetzt in die Küche, zum beflügelten Kochen.

Was gibt’s denn heute Schönes? Butterkartoffeln mit Aubergineplätzchen und Tomaten-Bolognese-Sauce, als Nachtisch wieder den Honig-Naturjoghurt mit Früchten. Passt! 😋 Nach diesem Schmaus, muss natürlich so einiges an Geschirr abgewaschen werden. Wäre auch gar kein Problem, wenn nicht die Frischwasserpumpe wieder rumspinnen würde. Erst geht sie überhaupt nicht aus und muss am Panel abgestellt werden, und dann geht sie gar nicht mehr an. Sendepause. 🙄🙄🙄 Kein Wasser läuft mehr durch unsere Schläuche… Ich habe die Faxen langsam dicke❗️Fragt mal wer noch!? Jepp, Kapitän und erster Bordmechaniker Klaus❗️Wir kriegen die Motten! Ja, wirklich! Unser Boot wird gerade heimgesucht von einem Schwarm Motten. Wo kommen die denn so plötzlich her? So weit draußen auf dem Wasser?? Von innen im Boot kommen sie nicht. 🤷 Aber auch diese Ablenkung hilft nichts, wir müssen abermals a die Frischwasserpumpe ran. Also Bank wieder abbauen, schraub hier, schraub da, stell ein, stell aus… Sie geht dann irgendwann wieder, wir hoffen auf Dauer! Gegen 16:00 Uhr fahren wir weiter. Bis auf 3 Boote sind alle aus Cabedelo fort, wir dürften doch schon genügend Platz für uns haben. Motor an, und ab durch die Mitte, Klaus hat uns doch schon für morgen Mittag beim Marinachef, Nico, angemeldet. Wir müssen bei beginnender Flut den Fluss, der uns zur Marina führt, erreicht haben, um nicht in diesem später steckenzubleiben. Die Sonne verabschiedet sich noch gebührend und wünscht uns eine gute Fahrt durch die Nacht.

Tolle Wolken bauen sich auf,…

und es dauert gar nicht lange, da leuchtet‘s erneut aus den tiefliegenden Wolken heraus.

Ich habe jetzt Nachtwache. Tschau 👋.

2 Kommentare

  1. Ihr Lieben,
    ohne Segel und Motor die Stille genießen, das weckt alle Sehnsucht in mir. Und das ruhige Wasser mit der langen Dünung ist traumhaft.
    Seid herzlich gegrüßt und viel Erfolg bei den Reparaturen.
    Petra

    1. Liebe Petra!
      Das war in der Tat ein sehr schöner Moment❣️ Wir grüßen dich und Bernd aus einem quirlig, heißen und schwülen Brasilien.
      Eure Reisenden 😅

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