Eine Woche Grenada 🇬🇩

Ankommen, aufwachen, Mövengeschrei… Das hört sich echt nach Lachmöwen an! Sie lachen eindeutig, laut und lustig, und den ganzen Tag 😆.
Ach, was schreibe ich denn da für einen Quatsch… Lachmöwe kommt von Lache, Lache heißt Gewässer. Also Möwe am Gewässer. Nein, das stimmt so auch nicht, denn ihren lateinischer Namen, Chroicocephalus ridibundus, bekamen sie aufgrund ihres spöttischen Lachens. Ridibundus heißt “lachend”. So, jetzt kann ich es mir aussuchen, gar nicht wissend, ob das hier überhaupt Lachmöwen sind.
Der erste Eindruck von der Marina Port Louis ist unzweifelhaft schön.

Weißte Bescheid!
Da mag ich demnächst Essen gehen.

Nur den Swimmingpool suchen wir vergebens. Der ist weitläufig abgesperrt. Es wird gebaut und erweitert. Da haben wir leider nichts mehr davon. So what!
Doch die Leute hier sind eher unfreundlich. Kein Gruß kommt ihnen über die Lippen, die Minen sind gelangweilt und muffig. Sowas sind wir ja nun gar nicht mehr gewöhnt. Da will Tristan wissen, warum wir so komisch um Grenada herumgesegelt sind? Wollten wir uns unbedingt noch die Westküste anschauen?

Darum…..
Nein, wir wollten Abstand gewahren zu Trinidad/Tobago!

Wären wir unten herum gesegelt, ganz klar der kürzere Weg, hätten wir nur noch 90 NM Abstand zu Trinidad/Tobago gehabt. Tristan hält das für übertrieben. Er ist selbstverständlich unten herum gesegelt. Und hätte Klaus gewusst, dass wir entgegen der Vorhersage ordentlich Gegenströmung bekommen würden, wäre er auch unten herum gesegelt. Nun ist es Wurscht.
Ich bringe die Wäsche zur Laundry und treffe dort auf einen österreichischen Skipper. We are talking about the Caribbean, aber auf Deutsch natürlich, grins. Er ist sehr, sehr nett und meint mal wieder, wir würden aber schon was verpassen, wenn wir die Karibik ausließen. Tja, so ist es dann halt… Etwas später kommt er an unserem Boot vorbei, und es gibt wieder ein nettes Gespräch über Boote und dies und das. Klaus erzählt ihm von unserer leckenden Seewasserpumpe, und er vermittelt uns kurzerhand einen Mechaniker, der gerade bei ihm etwas repariert. Genial!! Patrick King, was für ein wohlklingender Name, so heißt der Mechaniker, ist ein Mann der Tat und fängt sofort an.

Zuerst schlägt er in seiner Kladde bei Yanmar nach, …
hat aber offensichtlich Ahnung.
Schwupps ist das Corpus delicti abgebaut und untersucht.

Patrick ist der Meinung, es ist nicht nur die Dichtung defekt, sondern mindestens eins der dahinter liegenden Kugellager. Er hört störende Geräusche.

Der Arbeitsplatz.

Der Arbeitsplatz ist nun verlassen, Klaus und Patrick ziehen los, die defekten Teile zu besorgen. Nett! Ich koche derweil ein schnelles Mittagessen für uns Drei. Ein Kartoffel-Möhren-Wursttopf ist das Ergebnis. Immer wieder pingt mein Handy, und Kreditkartenabbuchungen werden mir kundgetan. Einmal 645,- Euro, dann 38,- Euro und so weiter. Na die schlagen ja ordentlich zu. Wieder zurück wird gegessen, dann weiter repariert.

FERTIG! 👏 Zum Abschluss wird nochmal alles getestet, diesmal tropft nichts mehr. BRAVO! 👍 Jetzt ist Patrick knülle und will nur noch duschen und ins Bett. Er hat’s im Rücken, wie so viele Menschen. Doch bevor er uns verlässt, warnt er uns mindestens dreimal, nee zehnmal, vor der Weiterfahrt nach Kolumbien. Wir sollen auf gar keinen Fall direkt Kolumbien anpeilen!!! Wir müssen ein großes U fahren, kein L! Also erst wieder hoch zu den karibischen Inseln, dann den Bogen und erst dann runter nach Kolumbien. Die vorgelagerten Inseln von Venezuela bergen das große Risiko, von Piraten überfallen zu werden. Hier in der Marina lägen mehrere zerschossene Boote, die den Inseln zu nahe kamen. Geklaut wurde alles von Wert, nur das Leben konnten die Segler retten. 😱 Gruselig‼️ Er habe seinen Ältesten dort als Söldner in der venezolanische Armee und wisse wovon er spricht. Okay, wir schreiben es uns hinter die Ohren!!!
Patrick verlässt uns, wir laufen noch zum nahegelegenen Supermarkt, ein paar Kleinigkeiten einkaufen. 🛒 Und dann muss sich Klaus unbedingt wieder Yuno zuwenden! Er ist im Ranking regelrecht abgekackt. Allahopp, Mythologie ist nun das Thema. Ich sage nur, was für eine brutale, sexsüchtige und mordende Gesellschaft das war ‼️Ich geh’ lieber schlafen. 😴

Abendstimmung.


Ausschlafen?? Von wegen! Um 06:00 Uhr muss ich Mutti anrufen, bei ihr ist es schon 12:00 Uhr, und diese Zeit war ausgemacht. 🥱 Etwas später am Morgen, quatscht uns jemand von der Seite an. Er, Martin, möchte unser Boot polieren. So etwas ist durchaus üblich in Marinas, dass alle möglichen Leute ihre Dienste anbieten. Aber Boot polieren im Wasser? Nee, das entspricht nicht unseren Vorstellungen. Das wollen wir frühestens in Panama machen lassen, wenn wir sowieso wieder ein Haul out haben, bevor wir im weiten Pazifik verschwinden. Na gut, er sieht es ein und zuckelt weiter. Wenig später ist er wieder da. 🙄 Unser Edelstahl hätte es aber nötig, meint er. Stimmt! Na gut, wir lassen es ihn putzen. Wir laufen mal zum Grand Anse Beach. DAS ist Martin sehr recht. Er lässt sich stundenweise bezahlen. ( 25,- Euro die Stunde ist sein Satz.)

Wir laufen die Straße entlang, immer wieder begegnen uns zwielichtige Gestalten oder völlig kaputte Typen.

Und es ist wie an so vielen Orten auf der Welt, kleiner Wohlstand, größere Armut.

Der hat irgendwie Pech mit seinem Grundstück, sooo viele Steine liegen im riesigen Vorgarten.

Der wiederum hält nichts von Vorgarten, der zieht die Wildnis vor.

Früchte hängen überall runter. Hier werden es Mangos 🥭.

Gleich sind wir am Strand…

Jetzt!

2 Kilometer Strand erstrecken sich vor uns.

Der Strand ist fein, das Wasser recht klar und angenehm erfrischend. Lauter noble Resorts reihen sich aneinander.

Aber alles wirkt wie ausgestorben. Nun ja, die Regenzeit beginnt im Mai und die Hurrikane kommen vorbei. Vielleicht sind das die Gründe?!
Dann entdecken wir die erste Strandbar mit Restaurant und kehren ein. Ein spätes Mittagessen wäre jetzt fein! Aber bis wir unsere Wünsche nennen dürfen, vergeht Zeit. Bis wir tatsächlich etwas zu essen bekommen, vergeht noch viel mehr Zeit. Da passt es gut, dass plötzlich eine Band ihr Equipment aufbaut.

Schlagzeug, E-Gitarre und Synthesizer…

Auch wenn sie grimmig schaut, wir haben zum Glück schon etwas zu trinken.

Und wer ist dieses “hübsche” Gesicht??

Nää, die Sängerin…. 🫣.

Diese Wuchtbrumme und ihre Jungs sind echt nicht schlecht. Sie hat nen dollen Resonanzkörper, trifft die Töne und hat’s drauf. Macht echt Spaß zuzuhören und zuzusehen! Da vergessen wir ganz unsere Essensbestellung. Aber irgendwann kommt dann auch die, und es schmeckt richtig gut.
Wir müssen zurück zum Boot, da ist Martin fertig. Nein! Da macht er Schluss für heute und will schon mal Geld. 💰 Und Klaus? Klaus will unbedingt bei Yuno weitermachen und möglichst bald ins Yunoversum aufsteigen. Immer im Stress der Kerl …..

Schreibe einen Kommentar

Deine E-Mail-Adresse wird nicht veröffentlicht. Erforderliche Felder sind mit * markiert