Immer noch auf Tahanea, hat sich jetzt zum Übel der World ARC auch noch das Wetter verschlechtert. Riesige Gewitterzellen türmen sich auf und ziehen über die Tuamotus hinweg. Das bedeutet mehr und mehr Regen, durchgängige Bewölkung und immer wieder durchziehende Squalls. Eigentlich wollten wir noch einmal den Ankerplatz wechseln und zur „berühmten“ Sieben schippern. Das ist ein Riff, mehr oder weniger unter Wasser, aber gut aus der Luft zu erkennen. Und dieses Riff sieht tatsächlich aus wie eine „7“.

Dort soll dann unsere Drohne aufsteigen und das Bild von oben schießen, so der Plan. Bei den schlechten Wetterverhältnissen können wir jedoch nicht aufbrechen. Stattdessen baut Klaus ein „Superwerkzeug“, um das Problem des schwer zu drehenden Saildrive-Ventils zu entschärfen. Er dremelt und dremelt und dremelt den ganzen Tag und hat als Ergebnis das da fabriziert:

Dafür musste sogar eine Nuss dran glauben. Da hinein soll dann der zweiflüglige Hahn passen, und dann wird gedreht, aber hallo… Das werden wir mal gleich nächste Woche ausprobieren. Ich bin gespannt! 🤓
Sitzen wir hier etwa fest?
Das Wetter ist auf längere Sicht schlecht vorhergesagt. Und dann soll der Wind auch noch drehen und uns von Fakarava entgegenblasen. Kein guter Ausblick, um dorthin zu gelangen! Nun sind gerade sowieso mindestens 25 Boote dort. Nicht mitzählen können wir die ganzen französischen Boote, die eh undercover unterwegs sind. Hmmm…, langsam aber sicher bekomme ich einen Bootskoller. Oder einen Standortkoller? Und unsere Essensvorräte neigen sich auch dem Ende zu. Huä… 😫. Zur Stimmungsaufhellung koche ich zum vorletzten Mal etwas Frisches. Es gibt Weißkohl-, Zwiebel-, Möhrenbratlinge nach einem Internetrezept. Der Kohl wird erst in Milch zart gekocht, die Zwiebeln und Möhren angeschwitzt. Alles mit Mehl und Eiern, Öl, einem Schuss Honig und Gewürzen zu einer schmatzigen Masse verarbeitet und zu Bratlingen geformt, und dann in der gefetteten Pfanne schön knusprig gebraten. Ich kann nur sagen, es schmeckt super❣️ Ich denke noch, der Schmatz wird für 2 Tage reichen, Pustekuchen. Am Abend ist alles weg…
Und nun der Platzwechsel
Jetzt also doch! Nachdem wir gestern alles so schön aufgegessen haben, kommt heute zur Belohnung ein besseres Wetterfenster daher. Wir lichten gleich morgens den Anker und zuckeln vorsichtig los. Nur mit Motorkraft, nicht mit Segeln, denn es weht nun fast gar kein Wind mehr. Die Sonne scheint nur selten, meistens versteckt sie sich hinter Wolken, die Sicht auf die Bommies ist eingeschränkt. Aber, Klaus hat wieder einen alten Track zur Verfügung, das hilft. Dazu noch das Satellitenbild auf dem Handy, den eingegebenen Weg auf dem Plotter und mich vorne am Ausguck. Wird schon schiefgehen. Nach gut 2 Stunden sind wir da und versuchen korallenkopfschonend zu ankern. Klappt! Sogar der Ankerball kommt zum Einsatz.

Nach wie vor sind wir irgendwo im Nirgendwo, mitten auf dem pazifischen Ozean auf dem Atoll Tahanea. Zwei Atolle weiter, ist Fakarava unser nächstes Ziel. Gut zu sehen unser bisheriger Kurs auf Tahanea und das augenblickliche Ankern am Unterwasserriff. Diese breiten “Badewannenränder” deuten die unter Wasser liegenden Riffkanten an. So, das wäre mal geschafft. Zum Mittagessen gibt’s heute klassisch Spaghetti mit Gemüse-Bolognese-Sauce. Danach springe ich noch ins Wasser. Zuerst wird der Anker kontrolliert. Anker ist okay. ✅ Dann wird die Umgebung in Augenschein genommen. Umgebung ist okay. ✅ Jetzt möchte Klaus noch, dass ich die Bridle von Algen und Schmutz befreie. Okay, die Bridle ist nun sauber. ✅ Und wo schnorchel ich jetzt hin? Immer gerade aus, leicht rechts halten und dann “stehe” ich vor einer Wand. Einer Wand aus Sand. Huch… Die schwimme ich noch hoch und erreiche ein Plateau, ebenfalls aus Sand, soweit mein Auge reicht. Ich kann sogar ganz locker stehen und schaue zur Hälfte aus dem Wasser heraus. Hm 🤔…, ich stehe also auf der Sieben. Aber von Korallen oder Fischen keine Spur. Ich schwimme wieder zurück zu Yuti und berichte Klaus von meinen Eindrücken. Dann zieht der Himmel auch schon wieder zu.




Erst liegen wir noch relativ ruhig im Wasser. Doch je später der Abend desto mehr Wellen 🌊 kommen, dann Wind 🌬️, dann Regen. 🌨️
Na dann, gute Nacht…
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Hallo Ihr Beiden,
fröhliche Ostern wünschen Euch Onkel Dieter und Tante Margrit!
Habt Ihr mal die Sendung „Border Patrol Neuseeland“ im Sender ntv gesehen? Gestern war eine und handelte von den Patrolaktivitäten an Bord der in den Hafen Auckland einlaufenden Segelboote. Wow!!??
Da wurden ganze Kühlschränke geleert und sonstige Vorratsräume auf alles Mögliche inspiziert. Wie dem auch sei: Edelgard teilte mir mit, dass Ihr darauf vorbereitet seid. Na, wie dem auch sei: Da kommt auf jeden Fall auf Euch’ne ganze Menge zu!
Weiterhin viel Spaß und Freude auf Eurer Weltreise.
Herzliche Grüße aus Wilhelmshaven
Onkel Dieter und Tante Margrit