Schauen wir mal, was Fidschi noch so zu bieten hat. Um 6:00 Uhr morgens sind wir schon auf dem Weg. Wir wollen gleich heute die längste Strecke segeln, bis zu den Yasawa Islands. Und dann Insel für Insel wieder zurück bis Denarau schippern.

Wir sind nun schon 9 Stunden unterwegs und die Fahrt bis jetzt ist wieder richtig ruppig. Wellen schlagen durcheinander, kommen seitlich gegen das Boot, bei einem Wind von bis zu 28 Knoten. Hoppe Hoppe Reiter, wenn er fällt dann schreit er… , und Gischt saust übers Deck. Selbst der Mülleimer kann nicht mehr stillhalten und tanzt im Wind.
Bevor ich angefangen habe zu filmen, machte er laufend spektakuläre Überschläge. Jetzt natürlich nicht mehr. 🤨
Unsere Segelgarderobe sieht im Moment wie folgt aus, Jib und Groß sind draußen. Für’s Screecher wurde es zu heftig. Auch das Groß ist mittlerweile auf Reff 2. Und nun geht es durch den Riffkanal, rein in die Blaue Lagune, bekanntgeworden durch die gleichnamige Kinoschmonzette mit Brook Shields. Obwohl, wirklich gedreht wurde daneben, auf Turtle Island…🤔. Nun ja, erstaunt stellen wir fest, dass hier sehr viele Boote liegen.

Da wird es direkt schwer einen guten Platz zu finden. Den finden wir dann auch nicht. Ziemlich am äußersten Ende des Ankerfeldes lassen wir schlussendlich den Anker fallen. Hm… eigentlich sollte es hier total und von allen Seiten geschützt sein. Ist es aber nicht. Auch hier haut der Wind richtig rein und Schwibbelwellen machen das Ankern ungemütlich. 25 Knoten Wind pusten uns um die Ohren, aber bloß nicht in die Ohren!!! Klaus hat seins gerade mal wieder in den Griff bekommen. Der Wind wird hier aber auch sportlich gut genutzt!
Das ist das neue Surfen! Egal wo wir hinkommen, du siehst nur noch das. Klaus juckt’s auch schon in den Knochen, aber es soll nicht einfach zu erlernen sein, als älterer Mensch. 😔
Die Sonne geht unter, ich koche noch Spaghetti mit Tomaten Relish und dann geht’s auch schon ab in die Heia.
Kurzer Landgang
Wider Erwarten war die Nacht gut. Kein Ankeralarm schreckte uns hoch, und nun hat der Wind sogar etwas nachgelassen. Das nutzen wir für einen kurzen Landgang, um die Blaue Lagune gebührend in Augenschein nehmen zu können.

Ein gleichnamiges Kreuzfahrtschiffchen liegt hier vor Anker.










Jetzt könnten wir noch weiter wandern, in einem hübschen Café Donuts essen,…

oder im Resort Restaurant zu Mittag speisen. Aber das machen wir alles nicht, denn um 11:00 Uhr soll der Wind wieder ordentlich zunehmen und wir wollen dann lieber wieder an Bord sein, sicherheitshalber. Dann machen wir auch gar nicht mehr lange rum, wir heben den Anker und segeln 20 Seemeilen weiter zu einer Fledermausbucht. Dort gegenüber liegt das Paradise Cove, ein schönes Resort. Vielleicht können wir dort dann einkehren. Allerhopp!
Und wieder müssen wir hart am Wind fahren, haben die Wellen von der Seite und werden hin- und hergeschaukelt. Und wieder kommt die alte Leier von mir, hab‘ ich den Stillen Ozean schon einmal anders erlebt? Selten! Wobei ich ja zugeben muss, dass wir gerade die fidschianischen Gewässer besegeln.
Irgendwann entscheidet der Kapitän, wir fahren wieder hinter die Riffkante, um dort mit weniger Wellen etwas besser voranzukommen. Bloß muss dort mehr auf mögliche Untiefen geachtet werden! Allergut. Okay, das Segeln wird wirklich angenehmer und wir passen beide gut auf. Dann erreichen wir unser Ziel.

Der Anker sitzt und es ist himmlisch ruhig, bis, ja bis auf das Gekreische tausender Fledermäuse. 🙉


Und das tun sie dann auch. Schon in denn späteren Nachmittagsstunden geht’s los.

Zielstrebig machen sie sich zur Nachbarinsel auf, um Essen zu fassen.



Jetzt ist es auch plötzlich ganz still. Es zetert niemand mehr. Doch ehe wir uns versehen, legt der Wind wieder mindestens 3 Schippen drauf und pfeift auch recht laut ums Boot. Augenblicklich ist Schluss mit Ruhe und Entspannung. Mit 25 Knoten kommt er daher, und im Gepäck sind Wellen. Blöd! Bis Mitternacht bleiben wir im Salon und haben den Anker im Blick. Drei, viermal schrillt der Ankeralarm, doch der Anker reißt sich wohl nicht gänzlich raus. Der Wind nimmt nach der Geisterstunde wieder ab und wir legen uns endlich schlafen. 😴😴
Paradise Cove
Guten Morgen, guten Morgen, guten Morgen Sonnenschein… ☀️
Die Nacht war kurz, aber okay. Heute tuckern wir mal rüber zum Paradise Resort. Dort können wir ein bisschen wandern und danach im Resort etwas essen. Ahoi Kapitän, dann setz mal über.

Ach sooo, erst Mittagessen und dann spazieren? Okay, auch gut. 😉


Nachdem uns die Kellner, die lieber wieder Kellnerinnen wären, freundlichst bedient haben, lassen wir es uns so richtig gut schmecken. 😋 Ich genieße feurige Garnelen und Klaus bekommt ne wirklich platte Flunder. 😊


Nach der mittäglichen Stärkung spazieren wir zum Sonnenuntergangsausguck. Auch wenn es zum Sonnenuntergang noch einiges hin ist, schauen wir uns mal den Ausblick an.



Dann geht’s am Hubschrauberlandeplatz vorbei, auch an Reckstangen 🤭, bis wir den Sunset Point erreicht haben.




Leben WIR unsere große Geschichte? Ich glaube schon. 🤗
Jetzt laufen wir zurück,…

klettern ins Dinghy und tuckern zum Boot. Gerade noch rechtzeitig, denn der Wind ist zurück. Aber sowas von! Fast 30 Knoten fetzen über die Berge und zwischendurch. Mann ist das laut! So laut, dass wir gar nichts mehr von den Fledermäusen hören. Wir sitzen dieses Mal bis weit nach Mitternacht im Salon und halten Wache. Sehnsüchtig warten wir auf Abschwächung, die dann auch irgendwann einsetzt. Puhhh 😮💨, wir schwanken in unsere Kojen.
Fledermäuse oder was?
Nein, es sind ja gar keine Fledermäuse! Es sind Flughunde! Das macht einen Unterschied! Ich habe etwas studiert und herausgefunden, dass Flughunde auch tagsüber aktiv sind. Ja, das habe ich hier live gesehen und gehört! Sie zappeln, zanken, quatschen, schreien und fliegen etwas herum. Von einem Baum zum anderen. Bloß auf Nahrungssuche gehen sie tagsüber nicht. Doch akustisch sind sie schwer am machen und tun. Sie unterhalten sich, klären ihre Rangordnung, und natürlich geht es auch um Sex. Also wer mit wem und überhaupt… 🤭. Da kann es dann schon mal hoch hergehen!!! Am späten Nachmittag fliegen sie dann los und begeben sich auf Nahrungssuche. Ganz oben auf ihrem Speiseplan stehen Früchte. 🥭🍌🍉🍈🍍🍑…
Beim gestrigen Spaziergang auf der Nachbarinsel, fielen uns viele am Boden liegende Mangos auf. Einige waren bis auf den Kern aufgefuttert, andere nur angeknabbert. War das das nächtliche Festgelage? Bestimmt!
So, nun heben wir erneut den Anker und schippern zur nächsten Insel, zur Insel Waya.

Dort, wo die Berge besonders schön und zackig emporgewachsen sind…


und wo das Octopus Resort liegt, da wollen wir hin.

Hier liegen wir nur noch mit 2 weiteren Booten vor Anker…

und ruhig und geschützt noch dazu. 😀 So lässt sich die hiesige Urlaubsszenerie gut beobachten. Doch lange beobachten wir nicht, das Dinghy wird zu Wasser gelassen und wir tuckern mal eben rüber. Kurze Anmeldung im Resort, und dann wollen wir über den Berg wandern und die andere Seite der Insel inspizieren. Los geht’s….
Nach dem ersten kurzen Anstieg, alles betoniert übrigens, begegnet uns Familie Schwein.


Ist das vielleicht gar nicht die Insel der Oktopoden, sondern die der Schweine? Wir laufen mal weiter,…

erreichen den höchsten Punkt, laufen wieder abwärts…

Dann biegen wir vom Weg ab und laufen runter zum Strand und nicht weiter bis ins Dorf.


Was ist das denn für eine Schweinerei?? Wir sind doch auf der Schweineinsel gelandet, wusste ich’s doch 😉. Hier quiekt und grunzt es, viele laufen frei herum, andere hocken in kleinen Holzverschlägen.

Und, ne ganze Menge Müll liegt herum. Und, es stinkt… 🙊. Schnell schlagen wir uns durchs Unterholz bis an den Strand.






Da raschelt doch hinter uns etwas? Ach nee, die Schweine kommen.


Dann frage ich den Jungen, ob die Schweine auch baden gingen? Ja, na klar, meint er. Das machen sie gerne. Lustig! Hätte ich zu gerne gesehen, machen sie aber hier und jetzt nicht. Auf den Bahamas ist das eine DER Attraktionen. Da kommen sie dir schon entgegengeschwommen, wenn du mit deinem Beiboot angeschippert kommst. Tja, auf den Bahamas waren wir halt nicht. 😌 Stattdessen laufen wir jetzt noch mal den Strand entlang, aber in die entgegengesetzte Richtung, zu den Fischern.




Jetzt geht es wieder rückwärts.




Ein älteres Paar sitzt uns gegenüber, und wir unterhalten uns kurz übers Segeln und ihren Urlaub hier, bis wir fragen woher sie denn kämen. Sie drucksen rum und schämen sich sichtlich zuzugeben, dass sie Amerikaner sind. Mein Gott, soweit ist es schon gekommen. 🫢 Sie sind so zerknirscht über Trump und die damit verbundene Weltlage. Wir sind es auch!!!! Und sie bedauern die politische Situation und den Weg den ihr Land nimmt. Ach Mensch, wir schämen uns doch auch, ob unserer Reformunfähigkeit und zwar nicht nur die unserer Politiker. Aber ich glaube, auch da ist der Kipppunkt wohl schon überschritten, wie beim Klima. 😥
That’s it.
Stattdessen sitzen WIR jetzt hier in bequemen Sesseln, schauen aufs glitzerndes Wasser und warten auf die Lunch Time. 🫣 Schon sehr privilegiert! Dessen sind wir uns sehr wohl bewusst, wenn nicht gerade Sturm, Wellen und Regengüsse über uns hinweggehen, Wanten reißen, Augplatten brechen oder die Elektrik ausfällt.
Aber, wir sind jetzt schon über 3 Jahre aus unserer Komfortzone heraus, leben auf engstem Raum, von Wind und Sonne (fast), stellen uns fast täglich so mancher Herausforderung und zwar zwingend lösungsorientiert. Vielleicht ist das ja keine schlechte Vorbereitung, auf das was noch kommt?!?




Und nun ist‘s Lunch Time, ab an den Tisch. 🍽️🍹



Wir setzen dann wieder über und stellen fest, so von Inselresort zu Inselresort zu segeln ist auch eine feine Sache. 😀 Morgen geht’s weiter, zur nächsten Insel. Mal sehen, was uns dort erwartet? Darüber berichte ich aber später… , tschau, tschau ✌️.
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