Das heißt auf Māori Hallo, Willkommen und Danke in einem. Wie praktisch. Also erstmal Hallo Neuseeland❣️Na, biste ausgeschlafen, Klaus? Jepp. Und du? Auch. Gut, dann wollen wir mal als erstes die Toiletten aufsuchen. Schluss ist mit Heimscheißen. 💩 Nichts darf nun mehr ins Wasser gelangen. Obwohl die Wasseroberfläche trübe bis ekelig aussieht und die Strömung ihr Weiteres tut. Aber klar, wie in jeder Marina ist das Einleiten von Fäkalien strengstens verboten. Es regnet gerade mal nicht, also stürmen wir los. Wieder an Bord erstellen wir mal eine Liste aller Gewerke, die an Yuti Hand anlegen müssen, sollen und können.
-Yanmar Motor Komplettservice.
-Dinghy Motor Komplettservice.
-Austausch der Seeventile, an denen sich Klaus schon des Öfteren in Rage gedreht hat.
-Saildrive Ölwechsel und eventuell Dichtungen erneuern.
-Neues Antifouling.
-Propeller abschleifen und mit Propspeed streichen.
-Anbringen neuer Opferanoden an den Propellern
-Gelcoat-Arbeiten, (Gewährleistung).
-Professionelle Politur des gesamten Bootes.
-Rigg Check.
-Screecher reparieren lassen.
-Kontrolle und Reparatur der Gefrierbox, es bildet sich ständig Eis an einer Stelle.
-Austausch der Solarpanels gegen größere und stärkere Panels, sowie die dazu nötigen Trägererweiterungen.
-Aufpolsterung unserer Sofaecke.
Habe ich was vergessen? Bestimmt! 😅 Die letzten beiden Punkte sind nicht überlebenswichtig, wären aber schön zu haben. Dann wollen wir jetzt mal alle Handwerksbetriebe abklappern, uns vorstellen und unsere Anliegen vortragen. Zum Glück sind sie hier alle nebeneinander aufgereiht, in hübschen bunten Giebelhäuschen mit anschließenden Werkshallen.

Für die Motoreninspektionen bekommen wir sofort einen Termin für nächste Woche. Der Saildrive Ölwechsel wird dann noch beim Haul Out erledigt. Die Werft, die das Haul Out organisiert, kümmert sich um das neue Antifouling und die Propellergeschichten. Die Dame am Tresen ist auch wieder eine ganz, ganz nette und nimmt uns den Stress der Koordination der verschiedenen Gewerke ab. Sie organisiert dann alles. Super toll! Die Gelcoatarbeiten und das Aufpolstern der Sitzbank scheinen schwieriger zu sein. Eine Firma macht beides, hat aber wenig Zeit. Das Gelcoat-Problem schaut sich der Chef morgen vor Ort an, das Aufpolstern muss er gleich ablehnen. Zwei Mitarbeiter hat er für diesen Bereich, beide sind längerfristig krank und seine Aufträge stapeln sich. Okay, dann nicht, kein Problem. Den Segelmacher erreichen wir nicht, aber eine nette Frau, die sich auch mit Aufpolsterungen befasst. Sie schreibt unsere Daten auf und wird sie dem Segelmacher weiterreichen. Sie hat leider auch keine Kapazitäten frei, um unsere Sofaecke zu erneuern. Sie arbeitet ganz alleine und findet ums Verrecken keinen Nachwuchs für ihr Metier. Wenn sie bald aufhört, ist Schluss mit ihrem Geschäft. Mensch, das hätte ich ja nicht gedacht! Die haben hier ganz ähnliche Mitarbeiterprobleme wie wir in Deutschland. 🤔 Jetzt laufen wir noch zu Burnsco, …

ein Baumarkt für Segler und Angler. Ich sag’s nur, es ist das wahre Paradies❣️Hier gibt es wirklich ALLES was das Seglerherz begehrt!! Nicht nur für Captain Klaus ist’s der Traum, auch für mich! Ich weiß noch genau, wie ich mich vor vielen, vielen Jahren mal sehr über einen Laubstaubsauger gefreut habe und meine Freundin sich nur noch wunderte…😂. Aber noch müssen wir uns gedulden, denn unsere Steuernummer vom Zoll ist noch nicht da. Wenn wir die erst haben, dann schlagen wir zu und zwar mehrwertsteuerfrei‼️Coole Sache❣️
Vom Supermarkt nehmen wir uns aber noch Hühnerbeinchen, Schnitzel und Kartoffelstampf mit Sauce und Apfeltaschen mit, für “zu Hause”. 😁 Wieder an Bord, setzt ein regelrechter Platzregen ein, ungemütlich! Na, dann kümmern wir uns noch um einiges Organisatorische und ich schreibe an meinem Tagebuch, um die Erinnerungen festzuhalten. Sonst verschwindet alles im Nirvana des Vergessens. Es sind einfach zu viele Eindrücke, die ständig auf uns einströmen. 🤓
Eine e-Mail erreicht uns. Das benötigte EWOF (Warrant of Electrical Fitness), beziehungsweise der Elektriker kommt erst morgen. Okay, bis dahin kommen wir noch mit unserer Solarenergie klar. Wir haben noch 70 % in der Bordbatterie.
Übrigens, wir haben Nachbarn bekommen, zur Linken. Ein australisches Paar, Rusty and Tippy, unser Alter, auch mit nem Kat. Und der Captain ist der, der Yuti knackend in die Box manövriert hat. 😜 Sie treffen sich mit anderen Neuankömmlingen im Marina Café um 17:30 Uhr. Wir sollten doch auch mitkommen. Klaro, machen wir. 👍 Das wird dann auch ein richtig großes Hallo! Alle Besatzungen der letztens angekommenen Boote sind hier. Engländer, Australier und wir zwei Deutsche. Es wird viel gebabbelt, alles verstehen wir nicht, insbesondere wenn sie sich untereinander unterhalten und schnell in ihrem Slang sprechen… 🤪.

Auch hat die Küche wirklich Leckeres zu bieten, und alle schlagen wir nach und nach zu. 😋 Irgendwann hat Klaus gaaanz kleine Äuglein und ich denke, wir sollten jetzt gehen. Tschau, tschau in die Runde und ab nach Hause. Hundemüde geht’s ins Bettchen. Guats Nächtle 😘.
Am nächsten Morgen
Brrrr…., ist das kalt, schnatterkalt! Alle Fenster sind beschlagen, das Wasser zum Waschen ist nahe dem Gefrierpunkt. Meine Gesichtswässerchen lassen die Haut erstarren. 🥶 Uhhhhh…. Kleidung, Bettzeug, Handtücher, alles ist klamm. Aber, die Sonne lacht vom stahlblauen Himmel, und es kann sich nur noch um Stunden handeln, bis die Temperaturen steigen werden. Zum Glück kommt jetzt der Elektromann fürs EWOF. Mit Landstrom können wir unsere Klimaanlage “rückwärts” laufen lassen und tatsächlich die Luft erwärmen. Eine Invertfunktion macht’s möglich. 🤗
Doch plötzlich geht unser Stecker vom Landstromkabel nicht mehr. Der Elektriker hatte überall seine Messstäbe reingesteckt und nun? Klaus meint, der Stecker hätte schon länger Probleme bereitet. Aber so bekommen wir unser EWOF Zertifikat nicht. Das heißt, wir sind durchgefallen. 😕 Der Elektriker besorgt uns einen neuen Stecker und kommt heute Nachmittag noch einmal vorbei. Okay, ich bitte darum.
Dann klopft es, der Mann für die Gelcoat Reparatur ist da. Er schaut sich unsere Blister an und meint, das wäre kein Job für ihn. Er habe keine Sprühvorrichtung um abschließend ein gutes Endergebnis erzeugen zu können. Oh ha… Die Aufpolsterung kann er ja auch nicht machen, mangels Personal. Schade! Wir sollen uns an Chad wenden, den Manager der Boatyard. Der kann solche Arbeiten auch, und vor allem hat der eine Lackierstation. Okay, we will do that.
Es dauert nicht lang, und Chad ist an Bord. Ein netter Kerl! Er arbeitet auf der Werft, seit er 17 Jahre alt ist, und nun schon insgesamt über 25 Jahre. Er hat sich hochgearbeitet und ist jetzt der Boss. Auch er schaut sich nun unsere Bläschen an. Ja, er kann den Job übernehmen, das Endergebnis würde auch gut aussehen, aber mit der Zeit würden die reparierten Stellen als solche erkennbar werden. Das Gelcoat würde sich farblich unterschiedlich weiterentwickeln. Da es sich jetzt um die Außenbereiche der Hulls handelt, würde er uns eher davon abraten. Wer nichts weiß, sieht jetzt nichts. Nach der Reparatur würden die Stellen ins Auge fallen. Wäre es sein Boot, er würde alles so lassen. Auch, obwohl es noch ein Garantiefall ist. Hmmm… 🤔. Gut, es ist kein struktureller Schaden, es sind Füllmaterialien, die sich nicht gut vertragen und Hitze, Sonne und Salzwasser tun ihr Übriges. Es ist reine Optik, mehr nicht. Na guuut, dann lassen wir halt alles so wie’s ist. Nur auf die schlimmsten Stellen kann auf dem Hardstand nochmal geschaut werden. Okay. Der “Knackschaden” wird dann auch nochmal ins Auge genommen, sagt Chad, und wir sollten Yuti waschen und vom Salz befreien. Aye, aye, Sir, 🫡 wird erledigt. Für die Politur ist dann wieder jemand anderes zuständig. Das wäre ein Mike, den ruft Chad mal eben an und macht das schon mal klar mit ihm. Prima. Als sich Chad verabschiedet, läuft Klaus noch schnell zu Mike, damit der ein Gesicht zum Auftrag bekommt. Aber Mike ist gerade nicht da… Dafür lernt er Dean und Jess (Jessika) kennen. Dean kann neue Solarpanels besorgen und den Stahlbauer dazu. Jessika, seine Frau, kommt aus Deutschland, aus Hockenheim. Das ist ja wohl der Knaller, oder?! Wir sollen sie unbedingt mal zusammen im Laden besuchen. Jepp, das machen wir natürlich!! Lustig, aus Hockenheim…
Wieder klopft es, der Elektriker ist zurück, der neue Stecker wird montiert. Wir bekommen unser EWOF und können endlich Landstrom zapfen. 🥳
Dann stehen Dean und der Stahlbauer auf der Matte. Sie schauen und messen und besprechen sich. Jepp, das wäre alles machbar. Der Stahlbauer, ein massiger Typ mit Ohrlöchern und vielen Tattoos, würde einen zweiten Träger für die neuen Panels bauen und diesen auf unsern Träger aufbringen. Beide machen uns kurzfristig je ein Angebot. Supi❣️
So geht der Tag dahin und Dinge nehmen Formen an. Zum Tagesausklang gibt’s noch nen Pott Spaghetti mit Sauce 🍝 und die letzten beiden Folgen von “Fargo”, Staffel 2 📺. Dann fällt die Klappe. 🎬 OVER AND OUT!
P.S.: Die Klima wärmt immer noch nicht. Sie springt auf Störung. 😰
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