Arbeitstage und neue Erkenntnisse

… teure Erkenntnisse, sehr teure Erkenntnisse, aber von vorne.
Heute schnappe ich mir die gesamte Schmutzwäsche und schiebe rüber zur Laundry, dem Waschsalon.

Na, ist das was? Zwei riesige, 2 mittelgroße und 3 normale Waschmaschinen.
Und sage und schreibe 12 geräumige Trockner. Der wahre Luxus!!!
Ein Super Large Washer für 28 Kilo und ein Large Washer für 18 Kilo kommen zum Einsatz.

Den gesamten Nachmittag verbringe ich im Waschsalon. Klaus fummelt und recherchiert auch irgendwas, dann beginnen wir mit der 3. Staffel „Fargo“. Mehr geht heute einfach nicht.

Das Großsegel

Roger, der Segelmacher ist schon am frühen Morgen bei uns an Bord. Das Groß wird gehisst und begutachtet. Es dauert nur Sekunden und Roger fällt sein vernichtendes Urteil. The sail is kaputt. Genau das sind seine Worte. Es ist kaputt. Es ist im Arsch. An mehreren großen Stellen ist es delaminiert.

Tja, das ist wohl eindeutig und nicht mehr zu leugnen. Roger kann uns mehrere Segelalternativen anbieten. Und er betont, dass das Segel komplett in Neuseeland hergestellt wird und nicht in China, wie unser kaputtes Laminatsegel von Doyle. Er würde mit dem Segel so nicht mehr nach Australien segeln. Aha… Na, das wird bestimmt ein sauteurer Spaß. 😬 Klaus fängt sofort mit der Recherche an und erkundigt sich bei Seawind. Was kostet wo was? Welche Art von Segel soll es nun werden? Und welcher Segelmacher bekommt den Zuschlag? In Australien gibt es einen, der am laufenden Band Segel für Seawind Boote macht, der wäre auch eine mögliche Alternative. Wobei, da müssten wir dann doch noch mit dem kaputten Segel bis Sydney segeln. Schauen wir mal, zu welchem Ergebnis wir kommen werden?!
Ach guck an, unsere Steuernummer ist endlich gekommen. Na dann geht’s heute zum Shoppen ins Paradies, zu Burnsco! Wie oft haben wir in der zurückliegenden Zeit gesagt, das machen oder kaufen wir dann in Neuseeland, weil es weit und breit nicht wirklich etwas Vernünftiges für Segelboote zu kaufen gab. Jetzt ist es soweit und dazu auch noch steuerfrei. Jippie 🥳!
Jepp, und wir haben zugeschlagen, aber so richtig! Umgerechnet 1.600,- Euro haben den Besitzer gewechselt. 💸
Oh ha… Nur Sachen für Yuti sind in verschiedenen Einkaufswägen gelandet. Und Trommelwirbel 🥁, auch eine neue Waschmaschine befindet sich unter den erstandenen Schätzen. Dazu verschieden lange und gute Leinen, um Reffleinen und Co. zu erneuern. Viele Ersatzteile für dies und das, etwas neues Geschirr, um die mittlerweile total zerkratzten Plastikteller und Schüsseln auszutauschen, Putzmittel, neue Toilettenbürsten, Ersatzkabel, ein neuer Ventilator, und so weiter und so weiter…. Mit einer riesigen, vollbepackten Marinakarre schieben und ziehen wir just über den Parkplatz, zurück zu Yuti. Ach, ist das megapraktisch!!! An Bord wird als erstes La Prinzess, die Waschmaschine, ausgebaut und ausgeschlachtet. Alles, was noch als Ersatzteil dienen könnte, bleibt hier. Der Rest wird später entsorgt. Dann wird der neue Wäscher eingebaut und um einen Probelauf gebeten. Die Maschine läuft ruhig und problemlos. Wer sagt‘s denn?! 👏

Wir bauen, prokeln, tüfteln und erneuern noch den ganzen Tag… 🔧🪛⚒️🔩🔦🔌 Ach ja, ein neuer, größerer Feuerlöscher 🧯 ist auch noch mit dabei. Mit dem können wir nun endlich, bei einem Motorbrand, durch die dafür vorgesehene Öffnung blasen. Das wurde aber auch Zeit!

Motorservice, wo bleiben die Herren?

Ganz früh am Morgen wird erst einmal ein Videocall mit Alva abgehalten. Sie zeigt uns neue Kunststücke an den im Wohnzimmer montierten Ringen. Dann wird ein Herbstlied geträllert und ordentlich Quatsch gemacht. Zu guter Letzt wird schon mal eine Geburtstagsrakete gezündet. Was? Ja, sie fragt mich nach Lieblingsfarben, und ob mit oder ohne Glitzer? Rosa, grau und hellblau sind meine Farben, und mit Glitzer natürlich… 😉. Sie trappelt augenblicklich mit den Füßen, wischt mit den Händen, zischt mit dem Mund und hebt die Arme, mit geflüstertem „Rosa“ und „Glitzer, Glitzer, Glitzer“… Die zweite Rakete wird schon lauter, die dritte am lautesten. 🚀 Das klappt ja schon mal prima! Da kann mein Geburtstag ja bald kommen. 😊
Dann kommt der Kühlschrank-Mann und ist auch im nächsten Augenblick schon wieder weg. Mit einer Gasflache und einer Art Schlauch mit Fahrradventil, befüllt er das Kühlelement mit etwas Kühlgas, und fertig ist der gute Mann. Problem erkannt, Problem gebannt. ✅
Die Yanmar People hingegen, lassen auf sich warten. Es wird wohl später Mittag werden… Erst kurz vor 16:00 Uhr kommen sie rüber. 🙄 Tja, haben halt viel zu tun, die guten Männer. Immer mehr Boote erreichen das Land, die Marinaboxen füllen sich, jedes Boot hat irgendwas zu reparieren oder zu überprüfen. Heute werden bei uns nur noch die Dieselinjektoren ausgebaut und einem extra Fachmann zur Überprüfung übergeben.

Was für ein Aufwand, aber es ist ja auch die gaaanz große Inspektion. Okay, dann machen alle für heute Feierabend. Wir wandern noch etwas in die Abendsonne hinein und den nächsten Berg hinauf.

Die Häuser sind hübsch und modern, alles ist sauber und adrett. 😃 Selbst die Verkehrsschilder sind ordentlich und sehen fast neu aus. Überhaupt gewinnen wir zunehmend den Eindruck, alles ist erst seit kurzem fertiggestellt worden und hochwertige Materialien wurden verbaut. Zwar sind die meisten Häuser aus Holz, aber auch Glas und viel Edelstahl kommen zum Einsatz. Wir sind definitiv wieder in der ersten Welt angekommen, wenn man das so sagen mag… Und Müll liegt nirgends herum, wirklich nirgendwo!

So ne Schweinerei suchst du hier vergebens. 😂
Stattdessen findest du Blicke❣️
Und wohltuende Natur.
Flechten und Moose künden von sauberer Luft und genügend Wasser.
Guck mal, hier geht’s nach Kawakawa, der Wurzeldroge auf Fidschi. 😄
Hier finden Post und Spinne ein würdiges Zuhause, zum Teil mit Ausblick.

Auch die Frisörin soll hier oben ihren Salon betreiben. Mit Herzblut geht sie ihrem Beruf nach, haben wir vernommen. Zur gegebenen Zeit werden wir sie besuchen. 💇💇‍♂️

Ausblick
Durchblick
Überblick

Wieder unten, essen wir nen Happenpappen im Marina Club und holen uns zum Nachtisch ein Eis aus dem Supermarkt. Schleckend, in der Sonne sitzend wird das Dasein nach Strich und Faden genossen. 😎

Das mit dem Motorservice zieht sich, morgen kommen sie wahrscheinlich wieder und übermorgen…. Es wäre zu viel Aufwand, alles ständig hin und her zu räumen, also schlafe ich im Salon. Gute Nacht 😴…

Rigg Check

Pünktlich um 8:00 Uhr steht er vor unserem Boot, entschuldigt sich aber zugleich, da er noch auf einem anderen Boot seinen Job zu Ende bringen muss. Danach kommt er zu uns. Alles klar. Klaus macht sich prompt auf den Weg zum Segelmacher, um unser repariertes Screecher abzuholen. Ich lasse derweil einen jungen Mann an Bord. 😍 Nee, ist bloß der Motorenmechaniker… 🤣. Er baut umgehend die Wasserpumpen aus, da sie lecken und gereinigt werden müssen und tschüss…
Klaus ist zurück, wir hieven das Segelpaket an Bord und diskutieren intensiv über ein neues Großsegel. Was werden wir bloß tun. Alles muss gut abgewogen und verglichen werden. Sowieso müssen wir noch die Reaktion von Seawind abwarten. Vielleicht gibt‘s da ja einen Sonderrabatt???
11:28 Uhr, Rigger and motor man are on board. Es wird geschraubt und inspiziert an der gesamten Front.

Mr. Rigger hat nen Gesellen dabei, jung und dünn, der muss in den Mast.

Dieser gibt sich viel Mühe und überprüft alle Verschraubungen konzentriert und genau. Dann machen sich Meister und Geselle am Vorstag zu schaffen, auf ausdrücklichen Wunsch des Kapitäns.

Bis auf ein paar lockere Schrauben, ist alles paletti. Das ist schön. Dann können wir hinter Rigg Check schon mal einen dicken Haken machen. ✅
Das mit den Motoren zieht sich. Da werde ich morgen wohl meinen 60. Geburtstag zwischen Schmiermitteln und Ölduft verbringen… 🤪.
Dann verabschiede ich mich mal für meine letzte Nacht mit einer 5 vorne dran und ruckel mich auf dem Salonsofa zurecht. 👋

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