Aufbruch mit sehr ulkigen Delphinen 🐬

Die Sonne lacht, der Franzose kommt rüber. Jepp, auf dem Rot-Weißen ist ein französisches Paar, in unserem Alter. Wieder einmal. Sie waren in Sorge, dass sie uns in unserer Ein- beziehungsweise Zweisamkeit stören könnten. Aber nicht doch! Wir quatschen von Boot zu Dinghy, auf Französisch, Englisch und mit Hand und Fuß. Er spricht ein etwas unverständliches, komisches Französisch. Ist er ein Sch‘tis? 😂 Sie kann auch etwas Englisch, das hilft. Sie wollen gleich den Inselhaufen suchen, auf dem die Kontiki einst strandete, und wir werden gegen Mittag ablegen. Wahrscheinlich werden wir uns aber auf Makemo wiedersehen. Alla gut. 😀
Um Punkt 12:20 Uhr legen wir los, wichtig, um passend am Ausgang zu sein. Wir kommen gut durchs Atoll, die Bommies sind bestens zu erkennen.

Das Sonnenlicht von der richtigen Richtung lässt sie schön grüntürkis leuchten.
Auch der Himmel malt ein hübsches Wolkenbild.
Wir nähern uns dem Ausgang.

Da kommt die Brandung von beiden Riffseiten in Sicht.

Wir kommen gut durch die Passage. Besser als bei der Einfahrt vor nunmehr 9 Tagen. Klaus ist happy, ich bin zufrieden.

Kurz nach der Ausfahrt vernehme ich blubberiges Gepuste, sehe aber nichts. Ich stehe ja seit dem Ankerlichten vorne und habe eigentlich einen guten Überblick. Macht Yuti neuerdings Delphingeräusche? Da, wieder… Ich schaue durchs Trampolin und dann sehe ich sie. Zwei, drei, nein, vier Delphine, unter und dicht neben Yuti. Aber was für Kawentsmänner!!!

Was macht der da?

So dicke Öschis habe ich noch nicht gesehen! Und sie reiben sich an Yutis Rümpfen. 😳 Das müssen die großen, massigen Tümmler sein…

Das ist ja ein Ding! Juckt denen das „Fell“?

Das gibt es ja wohl nicht?! Der dreht sich sogar dabei wohlig auf den Rücken… 😝 Auf der anderen Seite das gleiche Spektakel.

Klaus soll ganz schnell zu mir nach vorne kommen! So ein Verhalten hab ich noch nicht gesehen!

Ich kriege mich gar nicht mehr ein! Sogar mehrere Schiffshalter heften sich an die großen Tiere.

Die vielen Delphine zuvor, waren wesentlich kleiner und haben es tunlichst vermieden, zu dicht an Yuti heranzukommen.

Da fehlt nur noch ein wohliges Stöhnen. 🤪
Also süß sind DIE nicht mehr! Eher respekteinflößend.
Jetzt mal die andere Seite.

Schrubbern die das Antifouling ab? Wer hat sie gelehrt, dass so ein Boot nichts macht und keine Bedrohung für sie darstellt? Obwohl, das Antifouling ist nicht gerade die beste Hautpflege! 😏

Jetzt ist es aber genug! Das ist ja schon fast frivol! Wir sind eh viel zu langsam und wechseln die Segel. Jib rein, Screecher raus, und da hauen sie dann in den Sack und verschwinden.

Sie flitzen nach rechts ab. 👋🤚👋

Die Fahrt ist gut, wir sind nun flott unterwegs, fast schon wieder zu flott. 🥴Mensch, es ist aber auch wirklich schwer, es dem Kapitän recht zu machen! Naja, er musste ja auch schon wieder am Wassermacher Hand anlegen. Wir nutzen die Überfahrten immer gerne zum Wassermachen, und Klaus findet plötzlich eine nicht ganz kleine Wasserlache. Er begibt sich auf Spurensuche und findet den Verursacher. Eine Verbindungsstelle zur Pumpe ist gar nicht richtig festgeschraubt. Mensch Kevin… 🙄. Eingequetscht in der Bilge hantiert Klaus mit verschiedensten Werkzeugen, „Schwester, Tupfer bitte“, kann die lose Mutter aber anziehen. Problem erkannt, Problem gebannt. Jetzt läuft die Pumpe wie Schmidt‘s Katze. Supi❣️Nach weiteren, flotten Stunden auf kabbeliger See, kommt das Screecher wieder rein. Wir sind und bleiben nun doch zu schnell. Das Jib ist wieder gefragt. Allerhopp. Wir dürfen morgen nicht vor 11:00 Uhr am Eingang stehen! Und des nachts ist das Jib eh die sicherere Wahl.

Brems mal mit nem Segelboot

Die Nacht ist wackelig, unruhig und Schlaf finden wir nur sporadisch. Als kurz nach 5:00 Uhr die Sonne aufgeht, stellen wir fest, wir sind immer noch viel zu schnell. Da wird jetzt das so schon kleine Jib zur Hälfte eingerollt und somit noch einmal verkleinert. Gut, einen Knoten weniger bringt‘s. Zusätzlich segelt Klaus noch einen Bogen, um weitere Zeit zu schinden. Das hat den netten Nebeneffekt, dass wir nun endlich mal Wind und Welle von hinten haben und nicht mehr so blöde rumgeschaukelt werden. Die Sonne strahlt, kein Squall ist zu sehen, so könnte es bleiben. 🤗 Aber irgendwann ist es dann soweit, und wir nehmen Kurs auf die Passage.

Das Makemo Atoll hat eine seeehr lange Riffkante, …

Und von oben schaut dieses Atoll aus wie ein langer Wurm.

Die gegenüberliegende Riffkante liegt komplett unter Wasser, ist aber dennoch eine Barriere und schließt das Atoll ab.

Nun geht’s hindurch, und es geht gut. 😊

Rechte Seite.
Blick nach vorne, ein Squall zieht vorbei…
Linke Seite.

Klaus‘ Berechnungen passen wie die Faust aufs Auge. Er kalkuliert jetzt immer mindestens eine halbe Stunde früher, als das eine System vorhersagt und eine halbe Stunde später, als das andere Rechenmodell vorgibt. Also in der Mitte liegt die Wahrheit. 👍

Wir nehmen dann noch ganz mutig die Abkürzung nach rechts, wo es nur noch Tiefen von gut 4 Metern hat und sehen schon 3 weitere Boote vor Anker.

Wir reihen uns von außen in die Linie ein, und um 11:30 Uhr sitzt der Anker. Vor der Durchfahrt und dem Ankern hatten wir schon ordentlich Respekt. Gerade das Ankern soll hier problematisch sein, da es nur eine dünne Sandschicht auf Stein geben soll. Ja, unser Anker hält auch erst nicht, lässt sich dann aber gut einfahren. Erleichtert, mit sinkendem Adrenalinspiegel, lassen wir uns auf die Sofas sinken und beobachten unseren Ankertrack. Sieht gut aus. 👍 Da können wir bestimmt noch heute Nachmittag einkaufen gehen. Der Hauptort, vor dem wir ankern,

soll einen wirklich guten Supermarkt haben. Jedenfalls für die Verhältnisse auf den Tuamotus, und unseren gesammelten Müll könnten wir auch gleich noch loswerden. Gesagt, getan. Wir fahren mit dem Dinghy zu einem kleinen Strand, von dem aus der Supermarkt nur noch einen Katzensprung entfernt ist.

Da fährt gerade eine rote Rennmaschine aus dem Wasserarm heraus.

Das wird auch nicht die einzige bleiben, die wir sehen werden. Noch 2 weitere in Neonfarben, werden die Tage regelmäßig an uns vorbeibrettern. Wir staunen nur! Dann geht’s zum Supermarkt.

Und ja, er ist gut sortiert und gut bestückt. Wir fabrizieren wieder mal eine saftige Rechnung (und das ganz ohne Alkoholkäufe) und werden mit dem Auto zum nahen Strand gefahren! Wir sollen uns auf keinen Fall abbuckeln…😅. Ich möchte betonen, die Leut‘ sind hier ganz besonders nett, fast schon liebevoll❣️Auch sprachlich werden wir an die Hand genommen. Nānā heißt tschüss und Joranā (ausgesprochen) bedeutet Hallo. Auf jedem Atoll wird es wieder Abweichungen geben. Gut, dann wollen wir mal wieder zurücktuckern, was sich als etwas schwierig herausstellen wird. Das Wasser ist sehr schwibbelig, und das Dinhgy haut sowohl bei schneller, als auch bei langsamer Fahrt in die Wellen. Die Wellen spritzen fett übers 🌊 Dinghy und wir sind so richtig klitschnass. Salzig nass! Na super 😏, dann nochmal unter die Dusche. Für heute langt’s, wir sind groggy! Tschau, und bis demnächst auf dieser Welle 🌊 🌊 🌊 …….

Schreibe einen Kommentar

Deine E-Mail-Adresse wird nicht veröffentlicht. Erforderliche Felder sind mit * markiert