03.07.2022, 8:30 Uhr, wir verlassen Vung Tau Marina und starten unsere Passage nach Singapur.
Anker lichten, stop! Zuvor ziehen wir Klaus mit dem Bootsmannstuhl zur Inspektion in den Mast. Bis ganz oben! (19 Meter) Alle Verbindungen des Riggs müssen überprüft werden. Klaus ist nicht schwindelfrei, macht es aber prima. Aber jetzt, Anker lichten, Motoren an und wir verlassen unsere stinkige Hafenumgebung Richtung Singapur. Übrigens, es hat abends, in der Nacht und morgens übel nach Kloake und vergammelten Fisch gerochen. 🫢 Schnell weg hier! Wir tuckern an Schiffswerften vorbei, Stahlfabriken, verrosteten Tankern und immer zwischendrin, die heimischen Fischer, auf oft abenteuerlich wirkenden Eigenkonstruktionen unterwegs.
Dann passieren wir gaaanz viele große Schiffe vor Anker liegend und zwei Militärboote, die gerade lautstarke Übungen an Waffen abhalten. 😳 Hoffentlich wird nicht scharf geschossen…
Nun geht’s raus auf‘s Meer zwischendurch und vorbei an einer Armader von Tankern und Fischern. Uffbasse!!!!
Eineinhalb Stunden später, es zeichnet sich schon am Himmel ab, geraten wir in einen Squall (kleiner, heftiger Sturm mit Regen und Gewitter). Und wie es irgendwie immer so ist, reffen wir etwas zu spät und das ganze Manöver läuft ein wenig chaotisch ab. Aber! Wir tragen alle brav unsere Rettungswesten. Am Ende sind wir bis auf die Knochen nass, das Dinghy hat fast ein Paddel verloren (war nicht richtig festgeschraubt), ein Rettungslicht baumelt im Wasser aber das 2. Reff sitzt. 🤗
Die Gischt spritzt über‘s Boot, die Wellen schaukeln Yuti durch, der Wind hat mehr als 30 Knoten und der Salon ist recht nass. Dieser Squall dauert ganz schön lange. Wer eher ängstlich ist , hätte spätestens jetzt ein Problem! Mir ist danach für Stunden übel, gespickt mit Kopfschmerzen. Seekrank? 🤢 Ich lasse die Rettungsweste noch lange an, sitzt still und warte auf Trocknung. Später muss ich mich übergeben, danach wird’s besser. 😊 Klaus geht’s gut. Er hüpft rum, macht dies und das und probiert alles Mögliche aus.
Zum Abend koche ich Spaghetti Bolognese. Alle haben guten Appetit.
Nun geht es in die Nacht, hier wird es um 18:00 Uhr dunkel, jeden Tag. Geräte werden geprüft, das Radarsystem gestartet, Taschenlampen, das Nachtsichtgerät und eine Warntröte bereitgelegt. Ich habe die erste Schicht, von 21:00 bis Mitternacht. Viele beleuchtete Tanker und Fischerboote sind zu sehen. Durch die Erdkrümmung sieht man den Schein vieler weiterer großer, beleuchteter Schiffe, mystisch! Und der Himmel erst!!! Ein beeindruckender Sternenhimmel breitet sich über uns aus, fantastisch. Eigentlich hatte ich etwas Sorge, wie ich segeln/motoren im Finstren finden würde, ich muss sagen: „Toll!“ Alles wird irgendwie ruhig, je weiter wir auf‘s offene Meer gelangen, desto weniger Boote sind noch zu sehen. Um Mitternacht löst mich An für die nächsten 3 Stunden ab, dann Klaus. Und ich gehe jetzt sofort schlafen.😴
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