und mit dem Heli in die Lüfte. 🚁
Wo sind wir jetzt eigentlich? Und wo geht es hin? Ich geb mal ne kleine Übersicht über unsere Reiseroute.

Unser Segelboot befindet sich in der Bay of Islands, in der Opua Marina, und dort ist auch unser Ausgangspunkt. Von dort ging es über Kerikeri mit dem Flieger nach Auckland und weiter runter nach Queenstown. Von der weiten Region um Queenstown, ging es mit dem Auto wieder ein Stück hoch in den Mackenzie District und weiter hoch bis zum Lake Tekapo. Jetzt werden wir uns an der Westküste der Südinsel Stück für Stück hocharbeiten bis zum Fähranleger und nach Wellington übersetzen. Von dort erkunden wir dann die Nordinsel, bis wir wieder zurück in der Bay of Islands sind. Zum Glück dauert das noch eine ganze Weile, und viele, spannende Abenteuer liegen noch vor uns. 🤗
Und so packen wir wieder unsere sieben Sachen, verlassen das wunderschöne Cottage und düsen zur Wild Earth Lodge, ein Zwischenstopp für nur eine Nacht.


In Wānaka machen wir Rast. Ein über seine Grenzen bekannter Ort, aufgrund seiner wunderschönen Lage. Schon die dort siedelnden Māori waren betört von der Lage am See, umrahmt von Bergen und Gletschern. Eine Inschrift aus dem Māori Magazin von 1884 empfängt heute die Besucher mit folgenden Sätzen:
„Keine andere Stadt in Neuseeland kann mit Stolz behaupten, solch eine wunderschöne Umgebung zu haben, oder so ein gesundes und heilsames Klima. Der Wānaka See ist der schönste See auf der ganzen Welt.“


Der Ort sieht aus wie geleckt! Die Häuser erwecken den Eindruck fast neu zu sein. Keine Baustellen oder gar Abrissgebäude oder Bauruinen verschandeln das Erscheinungsbild. Die Gärten sind sehr gepflegt und hübsch angelegt. 🌺 Übrigens ist unser bayrischer Kiwi hier aufgewachsen. Seine Eltern, die Münchner, leben nach wie vor an diesem guten Ort. Ich kann sie verstehen, hier mussten sie rein gar nichts vermissen. Das hiesige Skigebiet verspricht hochklassigen, alpinen Sport rund ums ganze Jahr. Ja mei, Luja sog i❣️
Wir beschließen kurzerhand den Mount Iron Hike zu machen. Er verspricht bedeutend kürzer und weniger steil zu sein, als unser gestriger Hike. Allerhopp!










Wir schmeißen uns ins Auto und fahren nun weiter zu Janine und Pete. Üblicherweise dürfen wir bei den Lodges und Cottages zwischen 15:00 und 18:00 Uhr aufschlagen.

Da sind wir. Jedes mal ist es spannend, wo wir wohl so hinkommen. Immer ist es etwas Spezielles und Besonderes. Hier fragen wir uns, ob die Axt 🪓 ein Hinweis auf Mithilfe ist? Oder Schlimmeres?? 🤔 Wir werden zünftig von Pete begrüßt. Er führt uns in unser Zimmer, stellt fest, dass es recht frisch ist, (das finden wir auch) und entfacht augenblicklich das Kaminfeuer.


Es ist hier wie in einer Höhle. Lustig! Klaus muss jetzt sehen, dass er das Kaminfeuer am Brennen 🔥 hält. Eine Heizung gibt es nicht, nur im Bad hängt ein Heizlüfter. Den sollen wir aber nicht durchlaufen lassen, unterrichtet uns Pete. Alles klar Herr Kommissar! Wann wir zum Abendessen rüberkommen wollen, will er noch wissen. Ja, vielleicht um 18:30 Uhr? Abgemacht. Sodele, wir richten uns ein, Klaus heizt das Feuer an. Nichts macht er doch lieber, mein großer Feuermacher! Aber, das Zimmer hat es auch nötig. Der Ofen hat keinerlei Schamottsteine, die die Wärme etwas länger speichern könnten. Geht das Feuer aus, wird’s sofort kalt im Haus.



Omi und Opi setzen sich mal auf das geflochtene Sofachen, wärmen sich am Feuerchen und warten auf das Dinnerchen.
18:30 Uhr ☑️, wir gehen rüber. Einfach nur umme Ecke durch die Tür, dann sind wir auch schon da. 🤗 Hier brennt das große Feuerchen und gemütlich und hübsch ist‘s❣️

Janine ist eine sehr nette, feine, zurückhaltende Frau. Wir verstehen uns sofort prima und tauschen uns über die Schifffahrt im allgemeinen und das Segeln im speziellen aus. Ihre Tochter lebt und arbeitet auf einem Forschungsschiff und hat ein Faible fürs Segeln. Da gibt’s Gesprächsstoff ohne Ende. Aber sie muss in die Küche, um das Essen fertigzumachen. Pete serviert uns die Vorspeise am Kamin.


Was ist das Feines? Eine neuseeländische Delikatesse ist das! Whitebait ❣️ Was ist denn Whitebait? In unserem Fall sind das die Larven von forellenartigen Süßwasserfischen in Ei verbacken. Wenn man genau hinschaut, kann man die kleinen Fischlarven noch gut erkennen. Sie können nur im zeitigen Frühjahr aus Flussläufen gefangen werden. Ihre Fangzeit ist staatlich begrenzt, und jetzt ist schon fast der letzte erlaubte Moment dafür. Meistens werden sie in der Pfanne kross gebraten, oder aber in Ei verbacken serviert. Ich kann nur sagen, sehr lecker❣️😋
Zum Hauptgang geht’s dann aber an den Tisch.


Es gibt Lammragout mit warmem Ciabatta und dazu einen gut angemachten Salat mit Kräutern und Blumen. Plumen, würde Alva sagen, und sie sagt es auch, denn sie sitzt dank Video Call mit am Tisch. Es folgt eine angeregte Unterhaltung, in die sich auch Pete einmischt. Er schätzt sie richtig auf 5 Jahre und findet ihre Augen wach und intelligent. Sie sei ein tolles Mädchen. Ja, da hat er recht! Aber sowas von!! Dann gibt es sogar noch einen leckeren Nachtisch, die Stimmung ist prima, wir verstehen uns alle bestens. Schade, dass wir morgen schon wieder weiter müssen. Das Ofenfeuer haben wir für das Dinner sicherheitshalber ausbrennen lassen. Nun, wieder zurück in unserem Zimmer, hat Klaus seine liebe Mühe, das Feuer wieder zum Brennen zu bekommen. Ölklötzchen gibt es nicht, nur Zeitungspapier und wenige kleine Hölzchen. Er braucht lange bis im Kaminchen die Flammen wieder züngeln. Wir werden nun die gesamte Nacht, abwechselnd, das Feuer in Gang halten, bis wir in den grauen Morgenstunden den gesamten Holzvorrat, bis auf den letzten Scheit, verfeuert haben. Die Aussicht ist am Morgen etwas besser…

Heute fahren wir weiter zum Franz-Josef Gletscher, der Helikopterflug mit Gletscherwanderung “on the top” steht an. Nach einem prima Frühstück verabschieden wir uns herzlich und ziehen unserer Wege. Danke Janine und Pete, es war sehr schön bei euch. 👋



Witzig sind die vielen einspurigen Brücken im Land. Ein Kiwi meinte letztens, das Geld hätte für ne weitere Spur nicht gereicht. Ha, ha… So steht dann immer vor der Brücke auf jeder Fahrbahn, “one lane only” und das Zeichen, welche Seite Vorfahrt hat.
Auf dem Weg zum Franz-Josef kommen wir auch beim etwas niedrigeren Fox Gletscher vorbei. Die ganze Region ist auf Heli Flüge auf und rund um die Gletscher ausgerichtet. Überall gibt es Event Unternehmen, die ihre Dienste anbieten. Dazwischen tümmeln sich Unterkünfte, Restaurants und Bars. Die Gegend hat so etwas von Skizirkus und Basislager. Unsere freudige Aufregung steigt, zumal wir für die Gletscherwanderung eine moderate Kondition mitbringen müssen und noch nie zuvor in einem Helikopter geflogen sind. Wir sind bei unserem Veranstalter angekommen und melden uns freudig an. Dann warten wir wieder auf das Okay des Piloten, und das Okay kommt…….. NICHT. Oh noooooooo 😥. Das ist ja eine Riesenenttäuschung!!! Das Wetter ist zu wolkig und wechselhaft. Die Landung oben und die 2,5 stündige Eiswanderung kann nicht garantiert werden. Nicht nur wir machen jetzt lange Gesichter und starren blöde vor uns hin. Da kommt eine der Organisatorinnen und bietet uns Enttäuschten eine Abspeckversion an. Wir fliegen in etwa einer Stunde auf den Gletscher, es wird gelandet und wir dürfen für einige Minuten oben herumspazieren und Fotos machen. Tja, für’s Abspecken sind wir ja grundsätzlich schon zu haben, und hier nehmen wir dann auch lieber den Spatz in der Hand, als die Taube auf dem Dach.

Auf morgen verschieben geht auch nicht, sie sind fully booked. Also okay, wir sind dabei. Gut, dann warten wir erst nochmal eine Weile, dann bekommen wir unsere obligatorischen Armbändchen, müssen uns wieder wiegen lassen, Gesundheitsfragen beantworten und zuckeln nun in der Gruppe mit unserer Guide zum Ankleiden. Ja, auch für das kurze Aussteigen sollen wir uns noch wasserdichte Überhosen anziehen. Allergut. Dann führt sie uns zum Eingang des kleinen Regenwaldes, den wir gemeinsam bis zum Rollfeld durchwandern werden. Es gehört zum Programm, dass uns die Besonderheiten des Regenwaldes gezeigt und erklärt werden. Übrigens macht der Wald seinem Namen alle Ehre, es fängt an zu regnen…

Die allermeisten, die hier arbeiten, sind junge Work & Travel Menschen aus aller Welt. Unsere junge Dame ist Engländerin und hat ganz offensichtlich ein Fabel für Biologie. Sie ist sehr bewandert und geht völlig in ihrer Aufgabe auf. Da erhält sie einen Anruf. Ohhh, uns schwant nichts Gutes. Jepp, auch der “Spatz” wird abgesagt. Wir fliegen nicht, das Wetter ist zu schlecht. 😭 Nein, es heult keiner, aber ruhig sind wir alle, ganz ruhig und enttäuscht. Unserer Guide tut es so leid, und sie bietet uns noch eine intensivere Führung durch den Regenwald zurück an. Wie lieb❣️


So lernen wir zum Beispiel, welche Farne man notfalls essen könnte und noch so dies und das.

Ganz ehrlich, das meiste habe ich aber vergessen. Ich war nicht wirklich aufnahmebereit. 😔 Zurück im Gebäude sind alle bemüht uns noch Ausflugtipps für heute mit auf den Weg zu geben. Und mehrfach wird uns empfohlen zum Fox Gletscher zurückzukehren und den dortigen Anbieter wegen eines Helikopterfluges anzusprechen. Die könnten häufiger fliegen, weil der Berg nicht ganz so hoch ist und demnach könnten sie auch unter den Wolken bleiben. Okay, wir überlegen mal…
Jetzt hauen wir in den Sack und besprechen uns mal ganz in Ruhe. Gut, wir fahren die 21 Kilometer zurück zum Fox Gletscher. Lange Rede kurzer Sinn, wir können tatsächlich einen Flug für morgen Vormittag buchen. Der wird dann ähnlich wie die ins Wasser gefallene Abspeckversion verlaufen. Flug um den Gletscher, Landung on top und kurzer Aufenthalt für Fotos und Feelings. Schauen wir mal.
Jetzt fahren wir wieder zurück zum Franz-Josef, machen die Strecke nun schon zum 3. Mal, und noch ein gutes Stück darüber hinaus. Wir wollen runter zum Strand einer ehemaligen Goldgräbersiedlung. Einst lebten und arbeiteten dort an die 3.000 Menschen, heute leben noch ganze 30 Personen dort.



Der Ort ist unspektakulär, der Strand ganz schön, aber der Wind fetzt uns fast weg. Jepp, wir sind unverkennbar an der rauen Westküste. Etwas entfernt entdecken wir noch ein idyllisches Plätzchen.

Eine große Grünfläche, windgeschützt hinter Bäumen und Büschen liegt da vor uns. Klaus hat plötzlich ein gaaanz dringendes Bedürfnis und er verschwindet mal eben. Ich schlendere so das Grün entlang und entdecke zwischen den Bäumen und Büschen steinerne Gedenktafeln. Ist das hier etwa ein Friedhof oder sowas? Und Klaus ist hier irgendwo zum 💩 verschwunden. Heilige Scheiße! 🫢 Der obige Gedenkstein berührt mich besonders. Elisabeth, 47 Jahre, Mutter von zwei Kindern und Richard, 42 Jahre, verloren Mitte 1996 ihr Leben auf ihrem Segelboot Aquilla Nova. Nun tragen sie ihre Segel weit weg und darüberhinaus. Etwas weiter führt ein Dünenweg wieder zum Meer.


Jetzt geht es wieder ein Stück zurück, zu unserer Unterkunft für eine weitere Nacht, mit einem Restaurant- Zwischenstopp auf dem Weg. Ach, heute ist ja Halloween 🎃. Wir beobachten eine Familie, die sich gerade für eine Halloween Session vorbereitet und ein paar Kinder die sich schon mal warm laufen.

Das Rainforest Retreat wird unsere heutige Herberge sein. Es ist eine größere Anlage mit sehr netten Appartements.

Ich glaube, hier wird aber niemand Süßes oder Saures von uns verlangen. Unser Etablissement liegt gut versteckt im Regenwald. Na dann gute Nacht alle miteinander, morgen fliegen wir Helikopter. Daumen drücken! ✊
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