Also, jetzt mal den Spaß der letzten Tage beiseite, es wird ernst. Die Zeit in unserer Marina Haven geht zu Ende, wir tanken einmal voll, bezahlen alle offenen Rechnungen, geben den Leihwagen ab und motoren am nächsten Morgen um Punkt 7:00 Uhr Richtung G&T Boatyard. Das ist ein kleiner, familiärer Bootsrausholer mit Trockenplatz, wo Yuti die kommenden 7 Wochen stehen soll, während wir die Heimat besuchen. Diese Zeit zu Hause war schon lange geplant, da das erforderliche Segelwetter, sprich die richtigen Winde aus Nord-Ost, ein Weitersegeln zu den Malediven erst wieder ab Dezember möglich machen. Soweit, so gut. Wir hatten zwischenzeitlich noch Sorge, dass Toi, so heißt die Betreiberin, keinen Platz für uns haben könnte. Erst Ende September gab sie uns grünes Licht. Nun muss man wissen, dass Toi und ihr Plätzchen nur bei höchster Flut zu erreichen ist. Da wir gute zwei Stunden zu ihr brauchen und der Scheitelpunkt um 9:35 Uhr erreicht wird, müssen wir um 7:00 Uhr los! Also Leinen los und tschüß Marina Haven. 👋 Wir schippern gemütlich vor uns hin, weichen, wie gehabt, diversen Fischernetzen und Booten aus und behalten den Tiefenmesser im Auge. Die Anspannung steigt, denn je näher wir kommen, desto flacher wird es. Laut Karte fahren wir zuletzt sogar über Land… 🫢 Dann entdecken wir den Anlandeplatz durch mehrere Bootsmasten. Da muss es sein. Wir haben aber nur noch 4, dann 3 und 2 Meter Wasser unter‘m Kiel. Es geht weiter runter. Auf 1,80 Meter, 1,50 Meter, Luft anhalten, leicht machen und dann stehen wir zwischen 4 Stecken und sehen 8 bis 10 Thais, die mit Leinen bewaffnet zu uns ins Wasser hechten. Mir werden die Leinen zugeworfen, Klaus steht am Steuerstand und unser Bordcomputer sagt , 0,50 Meter…

Ich werde gerufen, ma‘am hier und ma‘am dort. Ich flitze von links vorn nach rechts hinten und umgekehrt und zurre das Boot fest.



Soweit, so gut. Nun muss der Trecker den hydraulischen Hänger zum Rausholen, passend unter unserem Boot platzieren. Das ist Millimeterarbeit und dauert. Währenddessen nimmt die Ebbe ihren Lauf. Hoffentlich sitzen wir nicht gleich im Schlamm fest!!! Die Chefin ist jedenfalls tatkräftig mit dabei, gibt Anweisungen und steckt , wie ihre Jungs, bis zum Hals im schlammigen Wasser. Immer jedoch hat sie ihren Hut auf dem Kopf. Stil muss sein! Nein, es ist ihr Sonnenschutz!















Ja, die nächsten 4 1/2 Tage, bis zu unserem Flug nach Hause, werden wir auf unserem aufgebockten Boot leben. Das bedeutet, keine Klimaanlage und keine Bordtoilette. Beides benötigt Seewasser… Na dann geht’s eben auf die Toilette des Platzes…


Dafür gibt’s hier Hähne und ne Moschee, 50 Meter von uns entfernt, mit nem Lautsprecher genau in unsere Richtung.

Der Muezzin fängt um 5:00 Uhr in der Frühe an, in voller Lautstärke zu rufen, parallel jault ein Hund, dem sicher die Ohren schmerzen und im Anschluss krähen die Hähne. ”Wunderbar” 🙉

Dann wollen wir mal wieder Bootsbeschau machen. Mensch, nach wenigen Wochen sieht das ein oder andere schon ganz schön mitgenommen aus! 😏



Auf den Schrecken verlassen wir erstmal fluchtartig diesen Ort und gehen etwas essen. Ganz traditionell, fast auf dem Boden sitzend, aber nicht mit Stäbchen. 😅




Ein langer, erlebnisreicher und anstrengender Tag geht zu Ende. Wir fallen tot müde in unsere ”Hochbetten”.😴
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