Elefantastisch 🐘

In den letzten Tagen häuften sich ja die Angebote, mit uns Ausflüge machen zu wollen. Zuerst bot uns der durchaus pfiffige Sicherheitsmann Mohamed, der uns am Sonntag die SIMCARD besorgt hatte, an, uns durch sein Land zu fahren und uns die wichtigsten Sehenswürdigkeiten zu präsentieren. Gleichzeitig würde gut auf unser Boot aufgepasst werden. Alles easy! Ach, das geht? Er hat doch seinen Job hier?? Gar kein Problem, er könne jederzeit mit uns gehen. Er hätte ja Kollegen. Aha?! Irgendwann lies er dann auch eine Preisvorstellungen heraus, die 250 US $ pro Tag für uns bedeutete. Uiuiui, ganz schön viel. Das bekam wiederum Yusuf mit, der Tuk Tuk Fahrer hier am Jetty, der sich seit 9 Jahren um die hier ankernden Segler kümmert und Inlandstouren organisiert. Große Aufregung! Er bot uns dann die Tour für 150 US $ an. Nur das mit der Bootssicherheit sei ein Problem, denn er und seine Leute hätten keine Berechtigung auf das Jettygelände zu gelangen. Aha. Im Übrigen sei er der gute Moslem, denn er sei immerhin schon nach Mekka gepilgert und Mohamed nicht! Soso… Und das mit der Sicherheit war hier noch nie ein Problem und ist es auch heute nicht. Man will/muss halt irgendwie Geld verdienen. Hm…. Und dann wurd’s verworren. Mohamed oder seine Kollegen dürften jetzt doch nicht auf unser Boot aufpassen, wir sollten in die Chinesenbucht, dort am Pier festmachen und da würde dann aufgepasst. Oh neee, wie umständlich. Wieder Port Control und Harbourmaster informieren, Anker lichten, und XYZ… , keine Lust!!! Apropos Chinesen… Von Yusuf erfuhren wir, das viele wichtige Industrien und Infrastrukturen bereits den Chinesen gehören und Sri Lanka schon den Beinamen „Chainees Lanka“ habe. Die sind wirklich überall… 🫤. Nun gut. Mohamed bekam dann irgendwie Schiss in die Büx und bat Yusuf wiederum, doch mit ihm zusammen unsere Tour zu machen. Er kenne sich ja doch besser aus, sie seien doch Freunde und könnten teilen… Das Fell wird verteilt, ehe der Bär erlegt ist. 🙄. Aber dann kamen die Holländer ins Spiel. Die haben einen holländischen Freund, der seit Jahren hier lebt, eine Wohltätigkeitsorganisation leitet und ehrenamtlich ein Reisebüro führt, um Singhalesen in Lohn und Brot zu bringen. Tschakka✌️! Er bot seinen holländischen Freunden eine Reise für 50 US $ pro Tag an und jetzt kommt‘s, uns auch! Wir passen derzeit „offiziell“ auf deren Boot auf und wenn sie wieder da sind machen wir den fliegenden Holländer, äh Wechsel und sie passen auf Yuti auf. Klasse. Wie war das noch, wenn zwei sich streiten…?
Mohamed war dann mal weg und wir machten einen kleinen Ausflug mit Yusuf zum Schnorcheln. Dachten wir jedenfalls. Denn als wir am Bootsanleger ankamen, um uns zur nahe gelegenen Insel Pigeon fahren zu lassen, dem hiesigen Schnorchel Paradies, kam das:

Niemand da, außer:
ihm hier, …
diesem Gesellen und…
ner panierten Leich.

Eigentlich wollten wir nur

daaa hin.

Das wurde dann mal nichts und so verabredeten wir uns für heute früh, 7:00 Uhr, zur Elefantensafari. Jusuf hat sich nen Van gemietet und holt uns zusammen mit einem Partner ab. Wir fahren knapp 100 Kilometer bis zum Minneriya-Kaudulla Wild Elephant Corridor. Dort wartet schon ein Jeep auf uns, wir zahlen den Nationalpark und steigen um. Und los geht unsere 3 stündige Safari.

Wir haben einen jungen, hoch motivierten Fahrer und ab geht die Post. Schon die Fahrt an sich ist abenteuerlich! Es geht schaukelnd und rumpelnd hin und her, runter in große Pfützen, wieder hoch und über Stock und Stein. Gut, dass uns auch hierbei nicht schlecht wird! 😅

Wie man sieht, ist überall gut Wasser. Regenzeit halt. Das hat zur Folge, dass die Elefanten nicht zu den großen Wasserstellen müssen, um ihren Durst zu löschen. Sie sind in dem riesigen Park ohne Grenzen frei verteilt und somit schwer zu finden. Aber schnell gefunden ist ein kecker Dschungelhahn, wenn auch nicht mordsmäßig spektakulär.

Ganz witziger Kamm, mit gelbem Oval und roter Umrandung.

Als Nächstes begegnen uns muntere Pfauen, auf der Suche nach den so unauffälligen Weibchen.

Achtung…
heppa und…
Landung.

Von diesen Herren gibt’s ne ganze Menge und die Landschaft gibt ja auch einiges her.

Mit ein bisschen Einbildung, sehen die Felsen auch schon wie Elefanten aus…
Und neben vielen Wandelröschen,…
entdecken wir immer wieder Elefantendung.

Hoppla plötzlich steht er vor uns, der Elefant!

Guckt und schreitet von dannen.
In größter Gemütlichkeit und mit nach außen gehenden Kniegelenken. 😃

Da kommt ein zweiter Jeep und gemeinsam beobachten wir zwei weitere Dickhäuter von hinten. Untermalt vom Ruf eines Pfaus.

Verstehst du was die sagen? Nä! Ich höre nur Pupsgeräusche…

Weiter geht’s, aber jeder wieder für sich. Vorbei an großen Wasserstellen, über kleine Gewässer, ohne Krokodile, bis unser Guide wieder etwas entdeckt.

Eine kleine Gruppe mit Baby.

Ein scheeler Blick, dann ziehen sie davon. Ziel erreicht, würde ich sagen. Schön, dass hier nicht mit Futtergaben gelockt wird. Die Tiere sind völlig frei und wild und haben hier alles, um ein selbstbestimmtes, gutes Leben führen zu können. Wir sind begeistert! Nun geht’s zu einer Aussichtsplattform, hoch auf einem Felsen gelegen. Von dort können unsere Blicke schweifen…

Ach, der andere ist ja auch wieder da.

Wir gehen dann mal… So, das war‘s ja wohl. Wir haben alles gesehen, die Zeit ist fast rum und es geht zurück.
Denkste! Unser Guide ist noch nicht zufrieden. Er biegt in ganz schmale, unwegsame Wege, die kaum noch Wege sind, ein und tastet sich vorsichtig voran. Grünzeug klatscht uns um die Ohren und plötzlich hält er an, lauscht und deutet in eine Richtung. Wir springen auf und blicken uns suchend um. Da sind sie! Wieder eine kleine Gruppe fressend um einen Baum gruppiert, im Dickicht versteckt. Auch ein Babyelefant ist wieder mit dabei. 🥰 Er deutet uns an, sie würden gleich kommen. Woher will er das wissen??? Und taaaatsächlich, sie kommen. Aufregend!!!

Beweisfoto
Mutter und Kind plus zwei ihrer älteren Töchter.
Glücklich über die Ausdauer unseres Guides und sein tolles Gespür!

Plötzlich kippt die Stimmung! Das Muttertier ist genervt und kommt mit erhobenem Rüssel und aufgerissenen Augen, drohend auf uns zu gestampft.

Kleine Panik bricht aus, aber schnell sind wir wieder ganz leise und unser Guide spricht beruhigend auf sie ein. Und dann passiert was für uns Erstaunliches. Alle vier stellen sich eng zusammen und scheinen sich gegenseitig mit ihren Rüsseln zu beruhigen. Faszinierend!

Dann wird sich am Baum gescheuert und eine Tochter ist schon etwas weitergewandert.
Die große Tochter behält uns gut im Blick!
Luft anhalten…
Die Seiten werden gewechselt, doch die Mutter steht deutlich unter Spannung. Man achte nur mal auf ihren Schwanz.

Wir lassen den Motor an und setzten langsam zurück, da meint sich die größere Tochter noch mal aufregen zu müssen und droht uns mit ihrem Rüssel. Aber unser Guide bleibt ruhig, fährt nicht weiter zurück und redet wieder beruhigend auf den erregten Dickhäuter ein. Ihm ist ganz wichtig, dass wir uns nicht verjagen lassen! Wir sind keine Bedrohung und dulden müssen sie uns.

Erst nach erneuter Beruhigung geht’s für uns weiter zurück.
Auch sie verschwinden wieder langsam im Gebüsch.

Was war DAS für ein Erlebnis!!! Was war DAS für ein Glück!!! Für Klaus war es das beeindruckendste Tiererlebnis ever! Und für mich ist eines klar geworden. Wie traurig und unwürdig sind dagegen Elefantenreiten und auch Zoosituationen. Wie stumpf und matt wirken diese Tiere in Gefangenschaft und wie stolz und würdevoll in völliger Freiheit! Danke für dieses Erlebnis❣️ Und jetzt wackeln wir mal zurück.

So, damit ist der erlebnisreiche Tag aber noch nicht zu Ende. Wir haben erst Mittag und wollen noch nicht zurück zum Boot. Der weltberühmte Löwenfelsen ist doch nicht mehr weit. Yusuf, können wir da auch noch hin? Mal sehen…

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