Auf, auf, wir klarieren jetzt ein, wir klarieren jetzt…. , ja wo bleiben sie denn? Wir sind angemeldet, wir haben Bescheid gegeben, dass wir da sind, aber keiner kommt oder gibt Laut… Hmm, wir üben uns mal in Geduld! Hey, Klaus, schau doch! Da drüben bei dem anderen Boot, weiter draußen, schwimmen Delphine! Hunderte, eine riesige Schule! 🐬🐬🐬🐬🐬🐬🐬🐬 Einige springen in hohem Bogen raus, manche mit ganzer Drehung in der Luft, um dann wieder zurück ins Wasser zu klatschen. Die haben richtig Spaß ❣️😁Zwei Stunden später ist es dann so weit, ein Motorboot braust auf uns zu. Es sind an Bord: 2 x Customs, 1 x Coast Guard, 1 x Health und unser Agent Mr. Asadulla Mohamed, kurz Asad. Bitte hereinspaziert die Herren und die Dame und da waren’s plötzlich 7 Personen mit uns, im Salon und um den Tisch herum. Geht doch. Und nun beginnt das Spiel mit dem Papierstapel, dem Yuti Stempel und den Unterschriften, von Neuem. Es wird mit etwas Belustigung unsere laaange Medikamentenliste betrachtet und festgestellt, dass nur die Deutschen soviel “Zeug” mit an Bord haben. Alle anderen Nationen, hätten was gegen Fieber, Durchfall und Schmerzen, fertig. Tja, wir machen es halt wieder mal gründlich und vielleicht ja auch etwas ängstlich, von der Sorge getrieben, nicht gegen alle Eventualitäten das Passende dabei haben zu können. Könnten wir ja mal darüber nachdenken 🤔. Aber das für uns Wichtigste, die SIMCARD hat auch Asad mit dabei. Juhu!!!! Wir können sogar zwischen 4 verschiedenen Angeboten wählen. Fantastisch! Und sowas von bequem!! Toller Service!!! Und das dollste, wir müssen gar nichts bezahlen?! Auch für Asad’s Dienste müssen wir nichts berappen. Jedenfalls jetzt noch nicht. Erst bei Abreise, bis dahin haben wir bei ihm Kredit. Tolles Vertrauen! Wer in dieser illustren Runde aber fehlt, ist Mr. Immigration. Deshalb nimmt Asad unsere Pässe mit und zieht mit seinem Trupp ein Boot weiter. Wir können uns mit ihm heute Abend im Café View treffen, die Pässe abholen und Landeswährung ( Ruffiyaas) von ihm bekommen. Agent, SIMCARD Verkäufer und Bankmann in einer Person, faszinierend. Wer weiß, was er noch so alles drauf hat?!
Am frühen Abend fahren wir mit unserem Dinghy an Land.

Die kurze Fahrt war ja unproblematisch, aber das Hinaufkommen ist so eine Sache. Bin gespannt, wie ich da bei Dunkelheit wieder runter komme… 🤭. So, wir haben noch ein bisschen Zeit, bevor wir uns mit Asad treffen und erkunden mal die Umgebung. Wohlgemerkt, wir sind hier auf einer von Einheimischen bewohnten Insel. Hier gibt es keinen Tourismus. 99 % der Segler kommen von Thailand, Malaysia oder eben Sri Lanka hierher, um den großen Sprung zurück nach Europa zu machen. Über das Rote Meer, Knotenpunkt Dschibuti, Sueskanal und dann ab ins Mittelmeer. Das heißt, diese Weltensegler sind am Ende ihrer Reise und fahren heim. Wir, das 1 % Prozent, fangen erst an und schippern nun von Uligan ganz im Norden, runter nach Gan, ganz im Süden. Malé, die Hauptinsel liegt so in der Mitte. Von Gan wollen wir dann den Hopser zu den Seychellen und danach den großen Sprung nach Südafrika machen. Vielleicht noch mit Madagaskar dazwischen?! So der Plan. Aber jetzt sind wir auf Uligan und staunen über die Einfachheit des Lebens hier! Lediglich Sandstraßen und -Wege führen zwischen den einfachen Häusern oder Hütten hindurch. Das Dorf ist äußerst überschaubar, die besten Gebäude sind die Moschee und die Verwaltungsgebäude.







Der Islam ist Staatsreligion! Die Ausübung anderer Religionen ist verboten. Der Muezzin ruft mindestens 5 mal am Tag zum Gebet. Ach ja, da sind dann auch die Männer. (Aber nicht alle, Asad zum Beispiel nicht. Vielleicht muss der dann am Freitag besonders lang beten?) Die Frauen sind unter langen dunklen Gewändern und Kopftuch versteckt. Die Kinder sind im jungen Alter eher westlich gekleidet.





Eine Schule gibt es auch und ein Café!


Asad suchen wir nicht mehr, der kommt mit seinem Roller angeflitzt und bestellt uns erstmal Nudeln mit Irgendwas, zwei grüne Zitronen-Limonen Cocktails und Wasser. Er selbst muss nochmal kurz weg, zum Duschen. Alles klar! Der Café Besitzer spricht kein Wort mit uns und bringt uns schweigend und langsam Getränke und Essen. Aber es schmeckt alles gut. Ein bisschen scharf, aber daran haben wir uns wohl durch Sri Lanka schon gewöhnt. Dann kommt Asad zurück vom Duschen und speist ebenfalls Reis mit Irgendwas. Wir telefonieren gerade mit Alva und Larissa und auch Asad hat sein Smartphone oft am Ohr. Er ist jung, smart und busy. Er hat unsere Pässe dabei und auch 1.500 Ruffiyaas, entsprechen 100 Dollar. Auf Kredit wohlgemerkt. Er will uns auch noch Reiseempfehlungen geben und erwähnt eine Bootsrallye, die vielleicht was für uns wäre. Dann verabschieden wir uns für heute, wollen bezahlen aber nein, wir sind eingeladen. Huch, sehr nett! Ach ja, einen in Cellophane eingewickelten Brownie teilt er auch noch mit uns, lecker 🤤! Dann geht’s zurück zur Kaimauer, wir klettern ganz vorsichtig, wie sehr alte Leute, runter ins Dinghy und tuckern mit Taschenlampe zurück zum Boot. Jetzt noch ein paar Telefonate und WhatsApps und dann fallen wir totmüde ins Bettchen.
Gute Nacht, schlaf gut und sei morgen vergnügt und lieb❣️
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