Tauchen, once more 🤿

Heute gehen wir tauchen. Wir sind jetzt die letzten Mohikaner, die vor Maamigili liegen und hatten gestern schon für heute ein Tauchvergnügen gebucht, mit dem Ziel, Walhaie zu entdecken. Für diese tollen Tiere ist die Gegend um Maamigili berühmt. Also, Fingers crossed.🤞Um 8:00 Uhr sollen wir am Hafen sein, dort steht das Tauchboot bereit. Wir düsen um 7:30 Uhr mit unserem Dinghy an den Strand und hieven, unter groooßer Anstrengung, das Beiboot an Land und noch ein gutes Stückchen weiter, bis unter eine Palme. Sau anstrengend! Dann geht’s mit unserem Tauchequipment zum Boot, wo Dennis und seine junge Partnerin schon sitzen. Also machen die auch mit. Stimmt, die liegen ja noch im Hafen, wo sie eigentlich nicht reinfahren sollten.

Links sitzen Dennis und seine junge, belarussische Frau, Nata.

7 Holländer sind auch noch mit dabei und los geht die Sause. Wir schließen unsere Atemregler an die Flaschen, bestücken die Tarierjackets mit Gewichten und genießen erst einmal die gut 1-stündige Fahrt zum Riff.

Das ist unser heutiger Kapitän Weißbart.
In freudiger Erwartung…

Kurzes Briefing, dann Tauchershorties an, Jacket mit Flasche anlegen, Buddycheck, Flossen und Brille an und dem Guide hinterher ins Wasser springen … 💦 Zum Glück haben wir wieder einen Tauchguide ganz für uns. Schnell steigen wir ab auf 28 ! Meter. Uiuiui, so tief waren wir ja noch nie. Eigentlich haben wir unsere Tauchausbildung nur für maximal 20 Meter gemacht. Ach ne, mein Tauchkomputer brummelt und vibriert am Handgelenk. NZ zu gering, NZ zu gering, NZ zu gering… Mann, was bedeutet das denn jetzt? 😳 Ich bestätige, damit das Vibrieren aufhört. Da geht’s von Neuem los. Ich zeige es unserem Guide. Er bedeutet mir, 👌, alles okay. Na gut, ich drücke auf Okay und es hört auf zu brummeln. Dann sehe ich, dass die Sicherheitspause beim Aufsteigen von 3, auf eine 5-minütige Pflichtpause angestiegen ist. Hat wohl was mit -NZ zu gering- zu tun. Nun sind wir hier unten, auf fast 30 Metern Tiefe und sehen sofort, sich ausruhende Riffhaie am Boden. Ein großes Exemplar ist auch mit dabei. Aber die interessieren sich nicht die Bohne für uns. Viele schöne Fische sind zu entdecken. Ich meine auch, den 70 cm großen Drückerfisch gesehen zu haben…

Mit seinen „Hasenzähnen“ kann der ganz schön zubeißen!

Auch wieder mit von der Partie sind der Leoparden Drücker, der Halfterfisch,

Halfterfisch

der Goldrand-Doktorfisch, der Ringschwanz-Doktor, der schöne Blaustreifen-Doktor, Kaninchenfische

Kaninchen, muck, muck…
Wie ne lange Querflöte.

und ein Schwarm Flötenfische. Doch plötzlich sehe ich Klaus am Octopus (Ersatzmundstück) des Tauchguides hängen und beide Arm in Arm dahin schwimmen. Ups, was ist denn da los? Man muss wissen, der Tauchguide ist sehr zierlich, höchstens 40 Kilo, mit langen, schwarzen, gelockten Haaren. Von hinten sieht das Ganze aus, wie ein schwerverliebtes Pärchen. Nach 54 Minuten ist der erste Tauchgang beendet. Wir hielten mehr als 5 Minuten Pflichtstopp in 5 Metern Tiefe ein und jetzt an Bord, will ich natürlich wissen, was war denn da los? Ja, Klaus verlor über seinen Octopus viel Luft und hatte schnell nur noch 50 bar statt der 200 bar. Der Tauchguide sah das sehr schnell, noch bevor Klaus das Problem überhaupt mitbekam und nahm ihn an seinen Octopus. Er selbst braucht ja nicht viel, bei seiner Statur… Und NZ bedeutet Null Zeit. Ist die NZ bei 0, muss ich einen Dekompressionsstopp verpflichtend machen, um unbeschadet auftauchen zu können. Genau das war ja bei unseren Tauchcomputern der Fall. Wir waren lange tiefer, als 20 Meter Wassertiefe und der Sicherheitsstopp von 3 Minuten wurde so zum 5-minütigen Dekompressionsstopp. Also alles okay. Plötzlich kommt Hektik auf. Walhaie wurden gesichtet. Mit Handys informieren sich alle Boote untereinander. Wir düsen dort hin, sollen uns schnorchelbereit machen und keinen Walhai anfassen. Uiuiui…. Dann sind wir an der Stelle, viele andere Boote auch, und die Walhaie sind abgetaucht.

Viele Tauchboote ähneln den alten,traditionellen Dhonis.

Schade, wundert mich aber überhaupt nicht. Wir warten noch mindestens 15 Minuten, aber keiner der Haie hat Lust nochmal nach oben zu schwimmen. Dann tuckern wir zu unserem 2. Tauchgang.
Schnell sind wir am Riff angekommen, machen uns startklar und jumpen dem Tauchguide hinterher, ins Wasser. Diesmal bewegen wir uns nur auf einer Tiefe von 15 bis 18 Metern. Der Tauchcomputer bleibt still, nur der 3-minütige Sicherheitsstopp wird angezeigt. Schnell sehe ich eine gruselig, schöne Moräne. Mit einem leuchtend blaugerändertem, geöffneten Maul, wartet sie auf Beute. Schaurig! Dann entdeckt unser Guide einen langen, spitz zulaufenden, weißen Stab, der unter einem Felsvorsprung verschwindet. Was ist das denn? Wir schwimmen um den Vorsprung herum und entdecken was??? Einen riesigen grau-schwarzen Stachelrochen. Wow! Der hat mindestens einen Durchmesser von 1,50 Metern. Beeindruckend! Ich schwimme noch etwas näher an ihn heran und blicke in seine aufgesetzten Augenhügel. Das war zu viel, jetzt langt’s. Er zieht sich blitzschnell zurück, dreht um 180 Grad und prescht nach hinten weg. In Hyperschallgeschwindigkeit saust er davon und hinterlässt nur eine aufgewühlte Sandwolke. Das war jetzt echt doll, aber auch gefährlich. Wäre er nach vorne geschossen, hätte er leicht mit seinem messerscharfen, gestachelten Schwanz zuschlagen können. Ein anderer Taucher wurde so von einem Stachelrochen an der Brust getroffen und verstarb. Aber was ist das denn? Kläusi und Mr. Guide schwimmen ja schon wieder Arm in Arm. Sie können wohl nicht von einander lassen… Niedlich❣️ Nachher müssen wir uns Klaus’ Octopus mal genauer anschauen. Jetzt entdecken wir alle zusammen noch einen perfekt getarnten Steinfisch. Einer der giftigsten Fische der Welt. Da wir das wissen, halten wir Abstand, auch ich!
Nach 61 Minuten beenden wir diesen Tauchgang. Somit hatten wir heute unseren tiefsten und unseren längsten Tauchgang unseres kurzen Taucherlebens und werden Nummer 9 und 10 als solche in unsere Bücher eintragen. Mit Stempel 🕹️! 😆 Fakt ist, wir haben KEINEN Walhai gesehen. Macht aber nichts! Denn auch so waren es wunderbare und lehrreiche Unterwasserabenteuer! Wir fahren nun zurück, bekommen noch Apfel-, Orangen- und Kokosnussschnitze, Tee, Wasser und Kaffee zur Stärkung gereicht und landen erschöpft im Hafen. Nun noch das Dinghy ins Wasser bugsieren, eins, zwei, drei, zieh…, eins, zwei, drei, zieh… Geschafft! 😮‍💨 Bei Yuti angekommen, schmeißen wir alles von uns und uns aufs Sofa. Erst jetzt merken wir, wie uns dieser Tag geschlaucht hat. Ich stehe auch nicht mehr auf, außer um auf Toilette zu gehen und etwas zu essen. Dann ist Schluß für heute… 🥱, gute Nacht 😴💤.

P.S.: Das ist das maledivische Müllmanagement. Der Fotoapparillo lag gerade noch in Griffweite.

🙊

Ein Kommentar

  1. Hallo Ihr Beiden,
    potzblitz: Was Ihr da so erlebt, ist wirklich atemberaubend! Das macht ja einen ja richtig neidisch, nicht dabei zu sein. Viel Spaß weiterhin, bleibt aber vorsichtig, wenn Ihr einem richtigen Hai begegnet.
    Ob Klaus bei allen spannenden Erlebnissen dennoch Zeit hat, mir die Bankauszüge von Edelgard für ihre Steuererklärung zukommen zu lassen?
    Wir wünschen Euch weiterhin viel Freude bei Euren Unternehmungen.
    Onkel Dieter und Tante Margrit

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