Das ist hier die Frage! Wir können uns einfach nicht entscheiden. Einerseits müssten wir wieder Richtung Norden, dann soll Malé nicht schön sein und die in der Nähe gebaute Marina, die einzige der gesamten Malediven, ist sehr teuer. Der Hafen auf der künstlich angelegten Flughafeninsel Hulhumalé ist dafür kostenlos aber eventuell sehr unruhig und geschäftig. Andererseits haben wir noch einiges an Zeit zu füllen und wenn wir schon mal hier sind, sollte man der Hauptinsel vielleicht doch einen Besuch abstatten.
Okay, wir fahren zurück nach Dhangethi. 😂, dann sehen wir weiter. Die Sonne geht auf, nach einer durchregneten Nacht. Klaus hat seine gesamte Nacht mit Assad, unserem Agenten, rumgemacht. Bis 3:00 Uhr morgens ging es hin und her, um unsere SIMCARD zu verlängern. Am Ende haben es die beiden geschafft❣️
Ja ist denn heut schon Ramadan??? Jeder sagt was anderes… Nein, nach unserem geschenkten Coca-Cola Kalender, ist erst morgen Ramadan. Dann darf bei Tageslicht weder gegessen, noch getrunken werden. Und das wird hier sehr ernst genommen und streng gehandhabt. 🤐 Dann müssen wir heute unbedingt noch ins Restaurant Kompass, für einen Monat im Voraus essen und noch einkaufen und danach zum Putzer, äh, Barbier, oder umgekehrt… Hoffentlich bekommt Ibrahim, Mr. Krankenhausmanager, nix davon mit. Gegen Mittag fahren wir mit dem Dinghy direkt vor das Restaurant. Na, das gibt vielleicht ein Hallo❣️Der junge, singhalesische Kellner, Dhanushka, freut sich riesig, uns wieder zu sehen. Er fast sich dauernd ans Herz und strahlt über alle vier Backen. Zusammen ziehen wir unser Dhingy auf den Sand, unter einen Baum. Ja, selbstverständlich können wir es dort lassen, auch wenn wir noch unsere anderen Dinge erledigen wollen. Prima!

Sein Freund kommt dazu. Ob sie wohl Fotos machen dürften, sie mit dem Dinghy. Klar doch! Sie erzählen noch mehr von sich. Sein Freund ist älter, verheiratet und hat drei! Kinder. Und mit Geld kann er nicht umgehen. Das übernehme Dhanushka für ihn. Sobald der Lohn kommt, nimmt er alles an sich und teilt ihm auch die Zigaretten ein. Vier am Tag, mehr gibt’s nicht. Er ist wirklich goldig. Er sagt immer Mom zu mir. Seine Mutter sei in meinem Alter. Na gut, dann bin ich eben jetzt Mom. 😆 Verheiratet ist er auch, aber Kinder hätten sie noch keine. Gut so! Jetzt bestellen wir unser Essen und lassen es uns schmecken. Leider hat Klaus irgendetwas nicht vertragen und bekommt eine fette, allergische Reaktion. So schlimm hatte er es schon Jahre nicht mehr. Mindesten 5 Mal muss er sich übergeben 🤮 und sitzt lange wie ein Häuflein Elend auf der Bank. In Ruhe soll man ihn lassen, bloß in Ruhe. Dhanushka ist ganz irritiert und besorgt. Er möchte ihm ein kleines Gläschen Irgendwas geben, aber Klaus lehnt dankend ab. Wir brauchen halt Geduld. Nach ner guten halben Stunde, wird es langsam besser. 😅
Dann tschüss bis später, jetzt geht’s zum Barbier. Auf dem kurzen Weg dorthin, müssen wir an der Klinik vorbei und wer kommt genau in diesem Moment heraus? Na klar, Ibrahim… Er bleibt wie angewurzelt stehen und ist total verdattert. Wir begrüßen ihn freundlich per Handschlag, er lässt meine Hand gar nicht mehr los und ist fast sprachlos. Schnell erzählen wir ihm, dass ich jetzt zum Barbier müsste. Aha, wenn wir was bräuchten, sollen wir es ihn wissen lassen, stottert er sehr verlegen und geht schnell wieder rein, in sein Krankenhaus. Das hört sich immer so groß an, ist aber nur ein kleines Haus. Aber immerhin! Selbst aus Malé kommen Patienten, da sie hier nicht so lange auf einen Termin warten müssen. Gut, ab zum Barbier. Der hat auch nur ein Minilädchen, mit nur einem Stuhl. ✂️ Schnipp, schnapp, die Haare ab.

Übrig bleibt ganz schön kurzes, graues Haar, wie ein graues Bübchen, man wird halt net jünger. Zum Abschluss bekomme ich noch Schläge auf den Kopf, mit der flachen Hand, aua, und rings um, mit beiden Zeige- und Mittelfingern. Was das nun wieder soll? Also wach bin ich jetzt auf jeden Fall. Dann vielen Dank auch und tschüss. Jetzt geht’s zum Supermärktchen. Wir brauchen Wasser, viel Wasser. 48, 1,5 Literflaschen. Wie bekommen wir die bloß zum Dinghy? Kein Problem! Der Verkäufer macht das schon. Und ehe wir uns versehen, steht ein Rollerfahrer bereit, läd zwei Pack auf und fährt zum Steg. Kommt zurück und holt die restlichen Pack Wasser. Wir tragen unsere anderen Einkäufe dorthin und alles steht am Ende des Steges für uns bereit. Toller Service! Klaus holt das Dinghy und der gute Mann hievt all unsere Einkäufe runter, aufs Beiboot. Sehr nett❣️Jetzt muss bloß ich noch irgendwie aufs Boot rutschen. Bäuchlings geht’s abwärts, mit der helfenden Hand des netten Mannes. Geschafft! Zurück an Bord, müssen nun all die vielen Flaschen und Einkäufe verstaut werden. Danach sind wir platt und hauen uns in die Kojen. Morgen fahren wir Richtung Malé. Ja, tatsächlich, wir haben uns jetzt entschieden, denn morgen und übermorgen steht der Wind gut, um nach Norden zu segeln. Danach dreht er wieder auf seine alte Richtung, für lange Zeit. Also jetzt oder gar nicht. Guts Nächtle.
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