Jetzt ist die Zeit, sich mal wieder genauer dem Boot zu widmen. Und was entdeckt mein lieber Mann? SCHÄDEN! Der Furler vom Jib hat nen derben Knacks.

Jetzt ist auch klar, warum es immer schwerer wurde, das Vorsegel einzurollen. Die untere Scheibe ist ausgebrochen. Und warum? Wir hatten uns schon gewundert, warum nie auch nur eine Windung Leine auf dem Furler blieb, bei voll ausgerolltem Jib. (Später werden wir erfahren, dass der Rigger da wirklich einen Fehler gemacht hat.) Ich musste immer höllisch aufpassen, dass ich auch rechtzeitig stoppe. Hat wohl nicht immer geklappt, und die Kraft der Elektrowinch hat dann mit Zug an der Leine, die untere Drehscheibe abgerissen. Das kann so natürlich nicht bleiben! Aber wo und wie jetzt an ein passendes Ersatzteil kommen? Da muss Klaus erstmal recherchieren. Das ist aber nicht alles, was er so entdeckt… Als nächstes fällt ihm auf, dass das im Schutzstrumpf versteckte, breite Gummiband, welches den Haken der Bridle in der Ankerkette befestigt, nur noch am seidenen Faden hängt. Deshalb konnte ich immer besser die Bridle fest machen. 😝 Das breite Gummiband wurde immer lockerer… Auch das kann so nicht bleiben! Und dann haben wir ja noch die eingerissene Großsegeltasche, eine zweite aufgescheuerte Stelle ist auch noch dazu gekommen.


Also, bei diesen Schäden haben wir uns überlegt, eine schwarze, feste Reisetasche kaputt zu schneiden und die Flicken darüber zu nähen. Mal sehen, ob das was wird?
Da gibt’s dann auch noch die sich türmenden Eisberge im Kühl- und Gefrierschrank. Wenn sie auch weltweit schmelzen, bei uns wachsen sie schnell und unaufhörlich. ❄️ Da mach ich mich jetzt mal ran und taue ab. Übrigens, das Licht im Kühlschrank, im teuren, italienischen Kühlschrank ist schon längst wieder im Eimer. Tolle Qualität. 🙄Es blieb nun wieder dunkel im Fridge. Zum Glück brachte uns Janek ein eigenständiges LED Licht mit, welches das doofe italienische ersetzen kann. Nun wird’s doch wieder hell im Fridge. Für die anderen Dinge muss Klaus viel im Internet suchen und bestellen. Bloß wohin schicken lassen? Vieles wird nicht auf die Seychellen geliefert und viele Dinge gibt es hier einfach nicht. Da muss wohl Klaus Wagenführer dran glauben und uns einiges mitbringen, wenn er sich bald auf den Weg zu uns machen wird. Ich verfolge schon die Diskussionen zwischen den beiden Kläusen… Klaus W. hat Sorge um seinen lädierten Rücken und möchte nur zwei kleine Rollkoffer mitnehmen und Klaus M. möchte neben den kaputt gegangenen Teilen auch noch eine Ersatz-Frischwasserpumpe UND eine Starlink Antenne mitgebracht bekommen. Dafür braucht’s aber mindesten einen großen Koffer. 🤔
Ja, apropos Starlink Antenne… Lange hat Klaus argumentiert, dass das alles noch nicht wirklich ausgereift ist, das es bald wohl eine leistungsfähigere Antenne geben wird und, dass die Antenne sehr viel Strom frisst und natürlich auch hohe monatliche Kosten bedeuten wird. Nun haben aber immer mehr so eine Antenne und schwärmen von der tollen Internetqualität und Verfügbarkeit. Nicht nur Ami Dennis hat bereits so eine, auch Tim, der Engländer, der schon eine Weile hier mit seiner Tipsy Tuna neben uns liegt, hat sie und ist begeistert. Das war zu viel für Klaus und er musste nun auch eine bestellen. 🤓 So, und die muss jetzt unbedingt in Klaus W.’s Koffer.

Die zwei kleinen 🧳 🧳 reichen da nun ganz und gar nicht mehr aus … Mittlerweile sind die Bestellungen auch schon bei Klaus W. angeliefert worden und er zeigt uns das “kleine” Häufchen Pakete.

Und nun zum Thema “Paperwork”. Um überhaupt nach Madagaskar segeln zu dürfen, braucht’s eine eigene Erlaubnis vom dortigen Transport- und Meteorologieministerium. Wir reden hier nicht von Immigration, etc.. Das Erlaubnispapier geht extra und soll kompliziert und langwierig sein und normalerweise mindestens einen Monat Bearbeitungszeit benötigen. Also in die Hände gespuckt und ran an die Arbeit. Nach ungefähr 3 Stunden Arbeit, versucht er eine aufwändig formulierte e-Mail an verschiedene Adressen in Madagaskar zu versenden. Eine weitere Stunde vergeht, es klappt aber einfach nicht. Verschiedene Adressen scheinen nicht korrekt zu sein. Dann das Oberdesaster, plötzlicher Absturz und alles ist weg. Die umfangreiche e-Mail, futsch. Der Entwurf, weg. Der Ausgang, leer. Das Postfach, leer… Klaus ist fassungslos, tobt und schreit. 😡 🤯 😤 Jetzt ist er fertig mit der Welt und will nicht mehr nach Madagaskar. Okay, dann halt nicht… Dann müssen wir eben in einem Rutsch nach Südafrika. Oder, du bittest die Dame bei Noonsite um Rat. Eine sehr hilfreiche Internetseite für Weltensegler, da dort für viele Länder die Einreisebedingungen aufgelistet sind. Das macht er dann auch, nach einer Stärkung mit Müsli und Spaghetti und bekommt prompt eine Antwort. Ahhh, tatsächlich sind einige e-Mail-Adressen nicht ganz richtig und andere fallen ganz weg. So heißt es zum Beispiel nicht minister, sondern ministre. Gestärkt setzt er die e-Mail ein zweites Mal auf und versucht den Versandt. Und, es klappt 😅. Gott sei es gedankt! 🙏 Nun heißt es warten und nach einer Woche mal nachhaken. Wir werden sehen… Madagaskar hat seit Corona, die Öffnung der Grenzen für die Schifffahrt/Handelsschifffahrt verpennt. Weil wir fast immer auch als Handelsschiff betrachtet werden, da private Freizeitboote im Reglement einfach nicht vorkommen, ist das Procedere oft aufwändig und schwierig. Madagaskar ist da Spitzenreiter.
Als nächstes müssen wir mal wieder Wäsche waschen und das Boot putzen. Die Superyachten werden auch jede Woche geputzt, ob sie bewegt werden oder einfach nur hier rumliegen….
Es wird definitiv nie langweilig! Nicht zu vergessen sind auch die Mieterwechsel und verschiedene Schäden in den Wohnungen die möglichst schnell behoben werden müssen, Handwerker aber schwer oder gar nicht zu bekommen sind. Ich stehe da in ständigem Kontakt mit meinem lieben Hausmeister.
Und dann sind da ja neben unserer Familie auch noch unsere Mütter. Klaus’ Mutter geht es seit ein paar Wochen gar nicht gut, das Knie macht sie regelrecht zum Pflegefall und das in so kurzer Zeit… Da ist die räumliche Distanz zwischen uns auch nicht gerade hilfreich. Aber es wird regelmäßig telefoniert. Was ich natürlich auch mit meiner Mutti so halte. Aber, irgendwie kann sie mich nicht mehr gut verstehen. Wir haben schon alles versucht. Wo ist der Laut- und Leiseschalter, wie ist er zu betätigen, könnte der Lautsprecherausgang verschmutzt sein? Nichts funktioniert und so muss ich seit einigen Wochen in mein Handy brüllen, damit sie mich wenigstens ein wenig verstehen kann. Eine entspannte Unterhaltung ist so natürlich nicht wirklich möglich! Aber alle Boote und Superyachten bekommen mein Geschrei selbstverständlich eins zu eins mit, auch wenn hier wohl die wenigsten Deutsch verstehen werden… 🙈🙉🙊
Na dann, bis morgen. 👋
![Sailing Yuti [maxbutton id="1"]](https://yuti.eu/wp-content/uploads/2021/08/Bild4.png)
Hi ihr beiden, warum nehmt ihr die stationäre Starlink Antenne und nicht die maritime?
Hi Bernd,
die maritime Version ist mit der notwendigen Antenne von der Hardware her gut 8x teurer. Außerdem ist der Stromverbrauch doppelt so hoch. Auch die Servicegebühren sind höher. Ist wahrscheinlich eher für russische oder arabische Boote oder die großen Tourikreuzer gedacht.😄
Liebe Grüße
Klaus