CSS Cascade Slipway Service 🛠️🔩

Jepp, die Werft ruft, verschiedene Arbeiten sind zu machen. Das Klima, sowie das Wasser hier sind recht aggressiv und setzen Yuti ordentlich zu. In kürzester Zeit war das Unterwasserschiff, sprich die beiden Hulls stark mit Seepocken besetzt und die Wasserlinie nicht mehr von Algen zu befreien. Auch das Öl der Saildrives muss, laut Plan, wieder gewechselt werden.
Aber zuerst werde ich noch versuchen, die aufgescheuerten Stellen am Segelsack zu stopfen. Das zerfetzte Stück in der Mitte, kann ich zu mir ran ziehen und vom Dach aus nähen. Da ich aber nur kleine Nähnadeln habe und normales Nähgarn, fällt es mir nicht leicht, durch das Segeltuch und den Flicken zu kommen. Durch meine Haut an den Fingern geht es schon eher. 😏Nach geraumer Zeit, bin ich aber recht zufrieden, der Reisetaschenstoff macht sich ganz gut.

Jetzt noch die aufgescheuerte Stelle an der Seite. Auch dafür habe ich einen Flicken vorbereitet, nur komme ich ums Verrecken nicht an die zu nähende Stelle ran. Was tun? Ahhh, der Bootsmannstuhl könnte helfen. Klaus zieht mich einfach am Mast hoch, so dass ich gut an die Stelle ran komme, und los geht’s.

Da hab’ ich ja noch gut Lachen, ist aber nur fürs Foto gestellt. Meine Finger sind durchlöchert, eine Nadel gebrochen und x-mal der Faden gerissen. Es ging fast nicht durch das Material, da dort ständig Verstärkungen eingearbeitet sind. Undurchdringbar! Wenn Klausi Wagenführer kommt, hat er auch besserer Nadeln und Fäden im Gepäck, dann geh’ ich da nochmal rüber.

Von Weitem sieht’s besser aus… 😜

Dann fertige ich noch einen weiteren Mietvertrag an, ich muss aufpassen, dass der nicht blutig wird und ab dafür. Zwei neue Mieterinnen werden kommen und hoffentlich die bisherige Männergesellschaft nicht zu sehr aufmischen!!! 😉

Neuer Morgen, 6:00 Uhr in der Früh. Aufstehen, fertigmachen, losfahren …⛵️ Bis zur Werft brauchen wir 1 1/2 Stunden. Mehrere Untiefen müssen umschifft werden. Um 7:25 Uhr löse ich die Bugleine, der Wind weht uns an den Steg, Klaus dampft in die Heckleine ein, und dreht uns vom Steg weg. Sobald er Fahrt nach vorne aufgenommen hat, löse ich auch diese und wir schippern los. Das Ablegemanöver war jetzt echt nach Bilderbuch. 😄
Wir tuckern vorbei, an der stinkenden Müllkippe, puhhh übel. 🫢 Oft weht der Stinkewind bis zur Marina rüber…

Vorbei am Flugplatz und am erwanderten Berg…

Da kommt das Ziel langsam in Sicht.

Wir sind jetzt erstmal am Steg festgemacht, in Warteposition sozusagen. Es ist kurz vor 9:00 Uhr, wie besprochen, gegen 11:00 Uhr geht’s dann raus. Immer wieder eine nervenaufreibende Sache… Zwischenzeitlich besprechen wir mit Anissa, der sehr sehr netten Büro- und Organisationskraft das weitere Vorgehen. Und WO sind die Toiletten, denn auch hier bleiben wir wieder auf dem Boot. Die Toilette ist in Ordnung, sauber soweit, nur ist bei der fensterlosen Zelle das Licht kaputt. Ups, da muss ich dann wohl im Dunklen die Schüssel treffen… 😂.

Es ist soweit, das Haul out beginnt. Der Trailer schiebt sich unter Yuti, ein Mitarbeiter ist im Wasser und bestimmt durch Klopfen die Ansatzpunkte der Hebeauflagen. Dann werden wir ein kleines Bisschen angehoben. Es knackt… Stopp, wieder runter, Heber neu ansetzten und hoch. Es knackt nun nicht mehr und Yuti wird aus dem Wasser gehoben und an Land befördert. Puhhh, aufregend. Bei diesem Unterfangen, ist auch schon mal ein Katamaran eingebrochen, weil an den falschen Stellen gehoben wurde… Und zwar bei Toy auf Phuket. 🥴

Hier, gut zu sehen, die Hebeauflagen.
So, fertig,…
wir sind draußen.

Der Trailer bleibt unterm Boot und wird ausgestellt. Wir bekommen eine Leiter angestellt und die Hulls werden mit einer Dreckfräse abgespritzt. Mann, wie das alles aussieht… 🫣.

Ist das die untergegangene Titanic?
Fast schon ein Kunstwerk.
Das vormals Weiße, ist der Bereich des Saildrives. Auch der Propeller sieht fürchterlich aus.

Da hat die Dreckfräse was zu tun. Nur leider geht sie nach der Hälfte kaputt und wird erstmal auseinander gebaut. Pause. Später am Tag funktioniert sie wieder und der zweite Teil kann abgespritzt und gereinigt werden. Nach dem Abspritzen, ist schon viel blau zu sehen!

Blau ist unsere letzte Antifouling Schicht, danach kommt weiß, und das ist dann der Primer. Danach kommt nur noch Gelcoat und dann ist’s aus die Maus. Soweit darf es möglichst nicht kommen, sonst müsste der ganze Unterwasserbereich neu aufgebaut werden. Das käme unsereinen dann aber teuer zu stehen.
Ach ja, unser Leihwagen sollte auch noch gebracht werden. Sie rufen an, sie hätten einen Unfall, sie melden sich wieder. Dann kommen sie doch noch. Wegen des Unfalls, den nicht sie hatten, standen sie lange im Stau und dann konnten sie unsere Werft nicht finden… Obwohl ihnen Klaus genau gezeigt hatte, wo wir sind. Naja, jetzt sind sie ja da. Das war’s für heute, die Leute machen Feierabend und wir fahren zum Flughafen und speisen bei Burger King. 🍔

Schreibe einen Kommentar

Deine E-Mail-Adresse wird nicht veröffentlicht. Erforderliche Felder sind mit * markiert