Waschen, Schrubben, Putzen UND Reparieren, das sind die normalen Routinen an Bord. Heute steht aber eine ganz besondere Reparatur an, die OP am offenen Herzen. Reff 2 steht auf dem OP Plan. Wobei wir zuallererst die verfi…. Klospirale aus dem Baum bekommen müssen!

Ja, nochmal ganz genau schauen und überlegen! Eines ist bereits klar, das Groß muss hoch, soweit es geht, damit wir ans Geschehen überhaupt herankommen. Ein paar Zuschauer haben sich auch schon dazu gesellt.


Die Rolle vorne am Baum muss raus! Dahinter hat sich das Kabel total verknoddelt. Die Rolle muss aber so raus, dass die anderen beiden, über die Reff 1 und Reff 3 laufen, nicht verlustig gehen. Das wäre dann die Oberkatastrophe! Dann könnten wir das Groß gar nicht mehr gebrauchen. Also kitzelige Sache. Aber, dem Ingenieur ist nichts zu schwör, und Klaus hat den Eingriff genauestens geplant. Einer schlägt den durchgehenden Zapfen vorsichtig raus, okay, Klaus‘ Job. Und der andere führt einen Inbusschlüssel nahtlos hinterher. Puh, das hat schon mal geklappt, Patient lebt noch.

Nach Anwendung roher Gewalt und Hinzunahme weiteren OP-Bestecks, ist das Kabel endlich draußen.


Ich glaub mich laust der Affe…,

… da ist das Kabel auch schon wieder drinnen!

Das verknoddelte Stück ist zwar abgeschnitten aber den langen Rest hat Klaus wieder reingesteckt, um es doch noch als „Mausleine“ ….

zu verwenden. Also die Maus würde es nicht durch den Baum schaffen, aber eine trainierte Kakerlake 🪳 schon. 😝 Haben wir leider nicht zur Hand und unser Klokabel versagt auch beim zweiten Versuch. Es ist einfach nicht stabil genug und kommt hinten nicht wieder raus. Auch umgekehrt klappt es nicht. Die OP muss erstmal in den Standby Modus. Klaus kontaktiert Seawind und fragt in die Seawind-Besitzer-Facebook-Runde. Dort stößt er auf ein großes Interesse und bekommt viele Tipps und Ratschläge. Mittlerweile macht man sich allerorts Gedanken, warum die Reffleinen so schnell reißen, wir sind bei Leibe nicht der einzige Fall und wie man eine neue Leine durch den Baum gefädelt bekommt…?!?! Heute scheint sich das Problem aber nicht mehr lösen zu lassen. Das Kabel wird gezogen, klappt zum Glück problemlos und die Rolle wird wieder eingesetzt. Der Zapfen zurückgeschoben und festgeschraubt. Parallel liefen noch zwei Waschmaschinen und geputzt wird jetzt noch schnell, bevor der Wind dreht und wir dann zu Nosy Komba segeln wollen.


Die Quarantäne Flagge muss ja auch noch runter und die Madagaskar Flagge hoch. Wir sind ja nun einklariert. Pünktlich zur Mittagszeit dreht der Wind und wir segeln zur Insel Komba. Die seltenen Schwarzlemuren sollen dort leben und die Insel ist daher bei Touristen sehr beliebt. Weit ist es nicht, und um 15:58 Uhr liegen wir vor Anker.
Leider habe ich seit heute Morgen Flitzkacke und die Situation verschärft sich gerade. Zum Glück habe ich mir noch auf Phuket Windelhöschen gekauft, das Thema Durchfall war da ja ein durchaus längeres, und die ziehe ich nun an. Sicher ist sicher! Schon um 18:00 Uhr lege ich mich in meine Koje und stehe nur bei „Druck“ wieder auf. Na dann, gute Nacht 😴 💩 😴 💩…
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