Nein, nein!
Der nächste Öl- und Ölfilterwechsel ist fällig, bei beiden Yanmar Motoren. Sooo schnell haben wir schon wieder 150 Stunden motort. Der Ölfilterwechsel ist für uns Premiere. Hatte das doch beim ersten Mal noch der Yanmar Monteur von Singapur erledigt.
Unsere fünf Ersatzkanister à 20 Liter Diesel müssen in die beiden Dieseltanks gefüllt werden, damit wir baldmöglichst zur Tankstelle tuktuken können, um sie wieder aufzufüllen.
Klaus muss in den Mast steigen, beziehungsweise von mir hochgezogen werden (Elektrowinsch 😅), um alles zu kontrollieren, zu schmieren und den Windfinder, gaaanz oben, wieder festzuschrauben.
Und, Klaus möchte das Screecher wieder rausholen und hochziehen, damit wir auch bei wenig Wind nicht gleich wieder dieseln müssen. Hiermit fangen wir auch als erstes an, nachdem unsere Sonntagsgespräche geführt, und das FaceTime Frühstück mit Familie Kißler gegessen ist.
Mama-Gespräch 1, erledigt ✅
Mutti-Gespräch 2 findet erst heute Abend statt ❎
FaceTime Frühstück, erledigt ✅
Screecher hängt ✅
Hier liegt noch das ganze Gedödel an Deck.


Jepp, da muss das hoch!

Geschafft ✅ und toll von der Sonne beleuchtet.
Jetzt hoch in den Mast. Nö, Klaus hat plötzlich Kopfschmerzen und Dünnpfiff. Liegt‘s am leckeren Reis-Mango-Tunfischsalat, den ich eben gemacht habe? Vielleicht die Mayonnaise? Egal! Ibu rein und weiter geht’s.
Mastarbeiten, erledigt ✅ Puhhh 😮💨 Irgendwas tropfte von oben herunter. 😳
Ne, ne, das war WD40. 😉
Dieselumfüllaktion, erledigt ✅
Es ist wirklich nicht leicht, ohne Sauerei, das Umfüllen aus den Kanistern in die Tanks zu bewerkstelligen. Zum Glück fällt Klaus ein, dass er ja noch eine kleine Plastik-Ansaugpumpe hat. Sowas, mit dem man Kraftstoff aus Autotanks mopsen kann… Damit geht‘s ganz gut. Jetzt können wir, bei nächster Gelegenheit, die Kanister an einer Tankstelle wieder auffüllen.
Nun muss Klaus noch den Filter des Wassermachers säubern. Durch das trübe Wasser sitzt der schon nach zweimal Wassermachen komplett zu. Jepp, der ist total zugeschmoddert. Iiiii… Filter wieder einsatzbereit. ✅
Der Motorölwechsel, samt Ölfilter muss noch warten. Morgen dann…
Zwischenzeitlich habe ich Bananenmilch mit Zitrone und echter Vanille gemacht. Gute Stärkung! Den Reissalat spachtelt Klaus ebenfalls weiter, auch wenn die Konsequenz Durchfall bedeutet. Er schmeckt einfach zu gut. Naja, so setzt wenigstens nichts an. 🤭
Geschafft aber zufrieden mit unserem Tagwerk geht’s in die Heia.
Heute Vormittag gehe ich nochmal schnorcheln, bei leichtem Regen aber tiefster Ebbe. So komme ich den Korallen am nähesten. Wenn ich direkt über ihnen hinweg schnorchle, sind sie schön zu erkennen. So hübsche Farben empfangen mich. Orangetöne, Rosé- und Lachsfarben, Braun- Grün- und Ockernuancen wechseln sich mit Weißtönen bis hin zu Blau und Schwarz ab. Das muss ich festhalten. Schnell düse ich zurück zum Boot und möchte die Actionkamera haben. Klaus murrt. Die ist weder aufgeladen, noch für Wasserbetrieb vorbereitet. Ja, dann lad sie bitte nur kurz auf und ich warte so lange… Stöhnen und Murren wechseln sich bei meinem Mann ab. 🙄 Aber schlussendlich schwimme ich mit GoPro bewaffnet wieder zurück zum Riff und kann tolle Aufnahmen machen. Voilà…



Das sieht ja wohl cool aus! Wie aus einer anderen Welt. Natürlich kommen mir auch Fische vor die Linse, wie dieser beeindruckende Feuerfisch, mit seinen Giftstacheln.




Viele blau-grüne Chromis schwimmen um mich herum….

und dieser hübsche, ich weiß nicht wie er heißt… Fisch.


So eine schöne Gigantmuschel. Wenn ich nur drüber wedele, schließt sie sich sofort.

Dann kommt sogar noch die Sonne raus und setzt schöne Spots.






Beeindruckend und wunderschön 🤩!



Viele Gelbflossen Barben schwimmen mir entgegen.





So dermaßen viele, unterschiedliche Lebewesen sind hier angesiedelt, ich kann gar nicht aufhören zu fotografieren. Obwohl die Kamera ständig piept und sagt, sie kann nicht mehr, ringe ich ihr Foto um Foto ab. Ganze 200 sind‘s geworden 🤭, die Qual der Wahl…





Sträflinge sind auch wieder entkommen und ein hübscher Kugelfisch setzt den Schlusspunkt.

Völlig verschrumpelt schwimme ich zurück zum Boot und muss erstmal was essen… Gut, dass noch was vom Reissalat übrig ist, ich muss danach ja nicht sofort aufs Klo.
Man solle bitte nicht glauben, dass dieser Tag nur mit Fun beschlossen werden könnte, nein, Motorölwechsel! Ne, morgen… Unser angegriffenes Aluminium liegt Klaus noch auf der Leber. Nach vorne hin, zu Beginn des Bootes, sind zwei lange Aluprofile angebracht. Noch von den Sturmvögeln bei unserer großen, sinnlosen Vertreibungsaktion vollgekackt, haben sich eingebrannte, beziehungsweise weggeätzte Flecken gut erhalten. Nach unsachgemäßer Reinigung unsererseits sieht’s nun wirklich beschissen aus. Tschuldigung, aber das ist nunmal Tatsache. Jetzt, mit dem richtigen Aluminium-Reiniger, rücken wir der Schande zu Leibe. Mit vereinten Kräften, reinigen und polieren wir die Leisten und stellen fest, es hat nichts gebracht? Doch 😅, es ist nicht 100 prozentig geworden, aber es sieht wieder erträglich aus.
Später bekommt Klaus brüllende Kopfschmerzen, trotz Ibu und will augenblicklich ins Bett. Ich mache mir schon Sorgen und frage ihn nach Nackensteife? Nein, keine Nackensteife und keine Gliederschmerzen. Dann hoffen wir mal auf den nächsten Tag.
Der nächste Tag. Die Kopfschmerzen sind Geschichte. Ein Glück!! Nach 348 Stunden Laufzeit, müssen nun dringend auch die Ölfilter gewechselt werden. Schweißtreibende, anstrengende und ölschmierende Aktion. Altöl rauspumpen, Pampers unterlegen, Filter rausdrehen… Das ist übrigens sauschwer. Man kommt schlecht ran, und der Filter sitzt bombenfest. Mit Hilfsgerät, Handschuhen und unter Schweißbächen, gebückt und verdreht im Motorraum hockend, gelingt es Klaus schließlich. 🥵 Und das ganze bitte zweimal! Beim Motor backbords, stellt Klaus bei der Kontrolle des Saildriveöls leider eine Eintrübung fest. Mist, Mist, Mist!!! Das spricht für eine Undichtigkeit der Dichtungen. Das kann aber wiederum nur behoben werden, wenn Yuti an Land steht. Jetzt bleibt uns einzig die Möglichkeit, soviel Öl wie nur eben geht abzupumpen und mit frischem Öl aufzufüllen. Sodass die Salzkonzentration im Öl möglichst gering ist und das Getriebe keinen Schaden nimmt. Eine andere mögliche Ursache wäre, dass zu viel Öl drin ist, was Klaus auch so vorkommt. Dann kann es unter Druck auch schaumig und trübe werden. Das wäre wiederum nicht so schlimm. Wir müssen es aber auf jeden Fall im Auge behalten! 👁️
Gegen Mittag verlassen wir, nach vier Tagen, die Russen Bucht. Ziel ist wieder die Marina in Crater Bay. Wenn wir dort wieder öffentliches Netz haben, will Klaus mal Romeo anrufen. Vielleicht kann der sich beim Hafenmeister schlau machen, was da eigentlich im Ministerium los ist. Wir warten nun schon seit zwei Wochen auf das bescheuerte Papier, Madagaskar wieder verlassen zu dürfen. 🤯😡😤 Sowas verrücktes gibt’s auch nur hier. Von anderen Leidensgenossen haben wir schon gehört, dass sie ohne dieses Papier nur örtlich ausklariert haben, nicht international. Sprich, sie hatten dann nicht das Port Clearance Papier mit Nennung des nächsten Hafens und auch keine ausgestempelten Pässe. Alles doof!! Dann kann man nur beten, dass einen das nächste Land auch rein lässt. Das könnte zwar in Südafrika klappen, aber 100 prozentig weiß man das halt nie.
Um 16:08 Uhr liegen wir in Crater Bay vor Anker. ⚓️ Feierabend!
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