Nachdem wir den neu gekauften und befüllten Dieselkanister auf unsere beiden Tanks verteilt haben, wollen wir heute mit 6 leeren Kanistern losziehen und mit 6 vollen wieder zurück kommen. Das wären dann zusammen 120 Liter Diesel. Unsere Kraftstoffreserve für die bevorstehende Reise von 1.200 Seemeilen rüber nach Südafrika/Richards Bay und vorher noch die Westküste von Madagaskar runter zu der Wartebucht, von der wir dann rüber machen wollen. Aber wann kann es bloß losgehen? Wir warten jetzt schon 16 Tage auf dieses unnötige Papier vom Ministerium, um den Ausklarierungsprozess überhaupt anstoßen zu können. 😡 Klaus hat schon dreimal hingeschrieben. Auf französisch, auf englisch und auf deutsch… 😳 Ne, natürlich nicht auf deutsch. Zuletzt nur noch auf französisch. Dann bekam Klaus sogar eine Handynummer des Direktors für maritime Angelegenheiten, höchstpersönlich und hat sie auch genutzt. Der Direktor meinte, Ende dieser Woche müsste es soweit sein. Es ist Ende dieser Woche‼️Klaus schaut gerade in sein Handy, um ein Donnerwetter loszulassen, da ist sie da, die Ausreiseerlaubnis.

Juhuuu, was bin ich froh!😁 Klaus ist noch viel froher!! Ihm plumpsen sooo viele Steine vom Herzen, dass er vor lauter Leichtigkeit gen Decke schwebt und es so nicht mehr aufs Foto schafft. Dazu kommt noch, dass er über den Südafrika-Chat von einer Mia erfahren hat, die den Ausklarierungsprozess wesentlich kundenfreundlicher vollzieht als Romeo. Man muss dann nicht erneut sämtliche Stationen wieder und wieder ablaufen, sie erledigt alles und kommt dann zu uns aufs Boot. Toll, so machen wir das. ☺️
Jetzt aber erstmal die roten Kanister ins Dinghy und ab zum Steg der Marina. Klaus mit vier Kanistern, ich mit zweien. So kraxeln wir den Steg hoch. Jetzt bei Ebbe ist der wie eine Hühnerleiter, gock, gock, gock… Wir sind oben und wackeln zur Straße. Zwei junge Marinos kommen mit und pfeifen uns ein Tuktuk her. Es will aber keines kommen. Die haben all unsere Kanister gesehen und drücken sich vor der stinkenden Fracht. 🫤 Da kommt dann doch eines von der anderen Seite und erbarmt sich. Na dann los. An der Tanke hilft uns der Fahrer sogar beim Befüllen, nett. Und schon sind wir fertig und beladen erneut sein Tuktuk. 120 Liter haben ca. 120,- Euro gekostet. Das geht aber! Jetzt, merklich schwerer, schleppt er uns, die Dieselfracht und sich selber wieder zurück zur Marina. Sein Tuktuk hat echt zu kämpfen. Dafür bekommt er auch einen extra Zuschlag von uns. Vielen Dank.😊 Da flitzen auch schon die beiden Jungs herbei und helfen uns mit den Kanistern die Hühnerleiter wieder runter und auch beim Beladen des Dinghys. Toll! Ein Trinkgeld ist fällig. Nun hat auch unser Dinghy zu tun, die gesamte Fracht zum Boot zu bringen. Und wir haben noch mehr zu tun, um alles an Bord und in die dafür vorgesehene Luke zu bugsieren. Wir schaffen es! 💪 Das war es aber noch nicht. Wir wollen nochmal in den Ort, um Roland, dem Österreicher, unseren zweiten Fernseher zu verkaufen. Wer erinnert sich? Uns wurde doch von Seawind der falsche TV eingebaut und später der von uns bestellte, bessere TV, nachgeschickt. Dumm nur, das der dann nicht in den dafür zugeschnittenen Holzrahmen passte. 🙄 Also blieb der erste drinnen und der zweite kam neben Klaus aufs Bett, und nun geht er zu Roland, in dessen Gemischtwarenladen für Bootszubehör. Jetzt kommt sofort ein Tuktuk, und auch die Marina-Jungs machen Stielaugen 👀 👀.
Roland erwartet uns. Er ist ja nur vormittags im Geschäft. Tschüss TV, hallo 300,- Euro. Prima 👌! Noch ein bisschen Smalltalk, dann geht’s zum Big Bazar, Wasser shoppen und am Wegesrand noch etwas Obst. 🍌🥭🍍.

Ja, das Tuktuk ist mit uns wieder schwer bepackt und quält sich ein weiteres Mal zurück zur Marina. Vorbei am Hafen mit seinen Palmenblatt-Lagern und den Baustoff-Sand-Haufen.


Wir verstauen auch diese Fracht wieder im Boot und essen verschwitzt und erschöpft die letzten Spaghetti.
Auch ein Fischer kommt heim und lässt sein Segel herunter. Er macht das ganz alleine, ohne Hilfe.




Ein anderer muss seines zurechtrücken und fährt hinaus… Akrobatik am Mast, ganz ohne Seemannsstuhl, Elektrowinsch und Sicherungsleine.

Alltag im Hafen der Fischer. Morgen wollen wir ein letztes Mal an Land und Abschied nehmen von Crater Bay. Am heiligen Sonntag geht’s wieder zurück nach Hell Ville, um am Montag ausklarieren zu können.
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