Ja, wir haben es zurĂŒck zum Boot geschafft đ
. War auch gar nicht sooo anstrengend. Um 14:10 Uhr heben wir den Anker und segeln zu unserem sicheren Ankerplatz im Honigfluss. Ganz schöne Gegend, und in einen Fluss hineinfahren hat schon was. Hinter uns sind noch drei weitere Katamarane in den Fluss gefahren. Die Szenerie erinnert mich an Kroatien, wo alle noch schnell den letzten Platz in der Marina ergattern wollen und aus allen Himmelsrichtungen auf den Hafen zusteuern. Also wir ankern schon mal. SpÀter stehen wir wie in einem Kreis. Irgendwie nett. Mindestens zwei der drei Kats sind gechartert. Also von Einheimischen gefahren, mit Urlaubern an Bord. Ein Monohall war schon da, das sind wohl auch Langstreckenfahrer, so wie wir.
Warum der Fluss Honigfluss heiĂt? Entweder weil er so gelb, braunes Wasser fĂŒhrt, oder weil hier in den Dörfern am Fluss viel Honig verkauft wird? Vielleicht auch beidesâŠ.
Es dauert nicht lang, da kommt ein Local angepaddelt und hat zwei schöne Tintenfische im Angebot. Holla, kurz ĂŒberlegt⊠Jepp, wir kaufen sie ihm ab.


Was fĂŒr SaugnĂ€pfe!! Die saugen sich auch jetzt noch ĂŒberall fest. Lustig. Doch wie muss ich die Zwei nun zubereiten? Schnell mal auf YouTube geschaut und los gehtâs.

Schnabel raus, Innereien raus, eine Art WirbelsĂ€ule, die absolut wie eine lĂ€ngs geknickte Plastikschiene ausschaut, raus, Haut ab und alles in StĂŒcke schneiden. Dann in Ăl, Zitronensaft, Knoblauchsalz und Pfeffer marinieren und ab in die Pfanne. Mit LinsengemĂŒse in etwas Soja und Cocosmilch wirdâs serviert. Kann man essen, schmeckt nicht schlecht. đ Da kommt ein weiterer Local angepaddelt und bietet Langusten an. Upsi, ne, das wĂ€re jetzt doch too much. Merçi đ. Wir genieĂen das Essen und die schöne Abendstimmung.


Und im Nachthemd bin ich auch schon. đ

Um 18:00 Uhr istâs dunkel đ.
Eine gute, ruhige Nacht liegt hinter uns. Jetzt gibt es erst noch die obligatorischen MamagesprĂ€che und dann gehtâs weiter Richtung SĂŒden. Die anderen sind alle schon wegâŠ


ZurĂŒck durch den Fluss, vorbei an den HĂŒtten der Menschen hier, ist unser nĂ€chstes Ziel Nosy Antanimo.

Tschau, tschau, Honey River, schon ist der FluĂausgang nicht mehr zu erkennenâŠ.
Eine wunderbare Segeltour fĂŒhrt uns weiter. Der Wind passt, die Richtung auch, die Segel sind eingestellt und völlig entspannt geht es voran. Herrlich!! Es ist 16:16 Uhr, der Anker sitzt und wir können zeltartige UnterkĂŒnfte, vermutlich fĂŒr Touristen, an Land erkennen. FĂŒr Menschen, die einen sehr naturnahen Adventure Urlaub vorziehen. Es sieht so aus, als gĂ€be es diese Menschen heuer nicht. Aber jede Insel ist doch tatsĂ€chlich bewohnt. Auf einfachste Weise. Wie vor hunderten von Jahren leben die Leute hier, sehr archaisch! Die Abendstimmung ist wieder einmal wunderschön.



Gaaanz alleine liegen wir hier wieder vor Anker. Gute Nacht Lonely Sea Wolf, heulâ heute nicht so laut, auch wenn bald Vollmond ist. Gute Nacht Little Bear, sĂ€gâ nicht wieder alle WĂ€lder ab⊠đŽzzZ.
Immer, wenn KlĂ€usi gegen 6:00 Uhr frĂŒh bei mir vorbeigeschneit kommt, hat das nichts Gutes zu bedeuten. Das Wetterfenster fĂŒr die Ăberfahrt nach Richardâs Bay ist weg. 𫹠Klaus studiert stĂ€ndig anhand verschiedenster Wettermodelle die Situation. Und das Fenster, welches er fĂŒr uns ins Auge gefasst hatte, hat sich aufgelöst. So hĂ€ngen wir wohl fĂŒr lĂ€nger an der WestkĂŒste von Madagaskar fest. MĂŒssen wir jetzt verhungern? Nein, die VorrĂ€te sind noch gut, aber wer weiĂ schon, fĂŒr wie lange sie noch reichen mĂŒssen??? Vielleicht bleiben die Teller bald leer đœïž, und wir mĂŒssen uns mal wieder ans Fasten erinnern. Schlecht tĂ€te es uns beiden nicht!!! Nun gut. Auch hier gibt es eine tolle Sandbank. Lass uns mal mit dem Dinghy dorthin knattern.



Ja, ja, ich weiĂ schon! Lange können wir nicht bleiben, sonst holt sich die Flut unser Beiboot. Etwas höher werden wir es aber noch hieven, uffffâŠ

Und wieder sind wir, neben weiter hinten, etwas versteckt lebenden Einheimischen, die einzigen Fremden.


Aber ich will es mir einprĂ€gen, das schöne GefĂŒhl hier herum spazieren zu dĂŒrfen. Der feste, warme Sand unter den FĂŒĂen, angenehm warmer Wind und das Rauschen des Meeres. HerrlichâŁïžUnd so gaaanz alleine sind wir ja doch nicht.

Viele Strandkrabben haben ihre Notverstecke gebaut, wenn sie nicht gerade ĂŒber den Sand flitzen.


Das Holz des Stammes ist durchlöchert vom Salzwasser. Einige Muscheln haben sich hineingedrĂŒckt.

Von Weitem sieht es aus wie ein gestrandetes Urtier.

Wattwurm-Kacka? đ© Und was ist das mysteriöses?


Ach ne, ein kaputter Kanister. đ MĂŒll ist hier aber eher selten zu sehen. Wenn ich da noch an die Malediven denke⊠PlastikmĂŒll ohne Ende. Trotz âMĂŒllmanagementâ! Die Menschen hier betreiben auch ein âMĂŒllmanagementâ, aber nicht zentral, sondern jeder verbrennt vor seiner eigenen TĂŒr. (Dass die dann aber nicht gleich mit abfackeltâŠ)



Da hinten in der Bucht leben die Locals. Da wĂŒrde ich jetzt auch noch gerne hinstiefeln, geht aber nicht. âčïž

Unser Beiboot ist schon zum Drittel im Wasser. Schnell noch einen Rundumblick.
Was macht Klaus denn da? Nicht das wonach es ausschaut. đ Oder doch đ€
Also hin zum Dinghy und zurĂŒck zu Yuti.

An Bord gibt es, wie immer, etwas zu tun. Der Angelhaken ist komplett verrostet, der muss abgeschmirgelt werden. Nicht dass die Fische ihn sonst nicht mögenâŠ
Der FuĂtaster fĂŒr das Herunterlassen des Ankers ist kaputt. Klaus versucht die Kontakte zu reinigen und zu entrosten. Leider scheint aber der Taster selbst im Eimer zu sein. Mist! Dann wirdâs schon wieder dunkel. Es erscheint ein toller, voller Mond. Erst noch versteckt hinter Wolkenkissen, aber dannâŠ


Und in dieser mystischen Nacht, umkreist ein MeeressĂ€uger auf der Jagd unser Boot. Wir hören ihn nur atmen⊠đŻ GĂNSEHAUT!
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