Freitag, der Dreizehnte 😬

Ah was, wir sind doch nicht etwa abergläubisch?! Nein. Wir können jetzt sowieso an unserer Situation nichts ändern. Fakt ist, wir haben von gestern 6:00 Uhr, bis heute 6:00 Uhr, 163 Seemeilen geschafft. Das ist doch mal ne Ansage. Wären wir nicht mit kleinstem Groß und Jib, sondern mit unserem Screecher unterwegs gewesen, hätten wir bestimmt die 200 Seemeilen geknackt. Aber, vielleicht auch unser Screecher zerrissen….
Die zurückliegende Nachtwache, von 21:00 Uhr bis 4:30 Uhr, habe ich recht gut durchgehalten. Dank eines Koffeinsaftes aus einer Apotheke noch von den Seychellen.
Sooo eilig haben wir es nicht (noch nicht) nach Inhaca zu kommen, müssen wir doch vermutlich mehrere Tage dort ausharren, bis das nächste rote Kreiselsturmmonster

an uns vorbeigezogen ist. Schön und angenehm soll es dort ja wohl nicht sein.

Der rote Punkt auf der Wetterkarte oben sind wir auf unserem Tracker. Da wo der weiße Pfeil hinzeigt, da wollen wir Unterschlupf suchen.

Und hier das Ganze nochmal im künstlerischen Überblick. Ein hübsch farbenfrohes Gemälde, das die Situation im Mosambique Channel gut zeigt. Da ist halt oft ganz schön was los.

Das Meer ist kabbelig, der Wind kommt von hinten. Groß und Jib flattern bei jeder größeren Welle herum. Dazu ist es laut und nicht gerade angenehm.
Klaus darf zum Frühstücken den Rest vom Reissalat verschmatzen. Später werde ich noch knusprige Müsliplätzchen mit Apfelmus bereiten und zum späten Mittag, eine große Portion Spaghetti mit Bolognesesauce und geröstetem Lauch vorbereiten. Der letzte Lauch übrigens. Von den frischen Sachen ist nur noch ein schrumpeliger Weißkohl und zwei Äpfel übrig.
Und es beißt kein Fisch 🎣. Mist!!!
Es ist merklich kühler geworden. Der Himmel ist bedeckt, leichter Sprühregen stellt sich ein. Die T-Shirt Zeit ist definitiv vorbei. Ich friere schon. Des nachts habe ich Pullover, Regenjacke und Wolldecke um mich herumplaziert. Ohne geht es nicht mehr. 🥶 😂
Zur besten Nachmittagszeit springt ein Buckelwal aus dem Wasser und knallt rücklings wieder zurück. Dann klatscht er zweimal mit seiner Schwanzflosse aufs Wasser. Hat der Spaß oder was? Vielleicht will er sich ja auch auf diesem Wege von Parasiten befreien?? Nein! Er hält Nah- und Ferngespräche, sagt neueste Feldforschung. Das mit dem Körper aufs Wasser klatschen ist ein Ferngespräch. Über vier Kilometer kann er so mit Artgenossen kommunizieren. Sind sie näher an ihm dran, reicht das Schlagen mit der Schwanzflosse. Aha, sehr interessant! 🧐 Und wieder was gelernt.
Wir haben immer noch Wind von hinten und setzte jetzt auch auf ihn. Mit dem Modus Windsteuerung lassen wir uns navigieren, müssen dabei aber aufpassen, dass wir nicht zu nah an die mosambikanische Küste manövriert werden. Wir kämen sonst immer mehr ins Lee und schwer bis gar nicht mehr davon weg.
Aber dennoch riskieren wir eine Partie Scrabble. Ich habe ein süßes kleines Scrabble Köfferchen. Klaus gewinnt haushoch. Nun steht es pari, wir spielten schon einmal, und es muss demnächst ein Entscheidungsspiel geben. 🤓

Der Wind dreht und dreht. Mal segeln wir hart am Wind, dann bekommen wir den Wind fast auf die Nase, bis hin zum Fahren vor dem Wind, es ist alles dabei. Die Strömung unterstützt das eine Mal, das andere Mal bremst sie uns aus. Die Wellen sind eher wie im Hexenkessel mit mehr oder weniger großen Wellen dazwischen, die schräg seitlich aufs Boot treffen. Auf jeden Fall ist es oft anders als in der Wetterprognose. Wir schaukeln uns durch die Nacht. Yuti bekommt wieder die obligatorischen Schläge in die Magengrube und ächzt , knirscht und stöhnt. Arme Yuti! Manchmal kotzt sie sich aus, wie ein altes Pferd, jedenfalls geräuschlich betrachtet….
Für mich ist diese Nacht schwierig. Bin ich doch dauernd und ständig müde.🥱 Ist das vielleicht eine späte Umkehrreaktion auf den Koffeinsaft? Ich trinke ja sonst keinen Kaffee. ☕️ Das wird eine sehr anstrengende Nacht für Klaus. Hoffentlich hält er durch !?!

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