Tage im Zeitraffer ⏱️

Sturm, Regen, Blitz und Donner, Wassereintritt… 😯. Im Motorraum auf Klaus‘ Seite tropft es gehörig rein. Es kommt aus der davorliegenden Rumpfspitze, dem Craschberreich. Dieser ist nochmal besonders zum Motorblock hin abgedichtet. Klaus öffnet die Verschraubung und schaut hinein. Jepp, an der Kabellage tropft es deutlich rein. Haben wir gestern beim Bootswash alles zu sehr unter Abwasser gesetzt? Oder kommt das vom starken Regen? Die Bilgepumpe schlägt an, pumpt aber nicht. 😳 Test hin, Test her, die Pumpe spinnt. Klaus will eine stärkere haben. Unsere eingebaute macht auch anderen Seawind Seglern zu schaffen. So bietet sie nicht die gebotene Sicherheit! Wo das Wasser genau eintritt? Keine Ahnung??
Jetzt gehen wir erstmal shoppen! Eric fährt uns zum Boardwalk Shopping Center, wo wir die Tage unsere SIMCard gekauft haben. Das Inkwasi Zulu bietet echt alles, außer Nobelmarken. Aber wer braucht die schon? Übrigens werden wir nochmal eindringlich vor diebischen Affen gewarnt, die es besonders auf Reisepässe abgesehen haben. Und auch auf alles andere, wie eben auch so mancher Afrikaner. Obacht!! Für uns betrachtet, ist hier alles sehr günstig. Lebensmittel, Kleidung, Pflegeprodukte, Restaurantbesuche, alles eben. Wir geraten in einen echten Kaufrausch. 🫣 Wärmere Sachen und wärmende Decken stehen auf der Wunschliste und etwas Dekoratives für meinen morgigen Geburtstag. 😁
Dann geht’s zum Frisör. Diesmal kein Barber… Was ist denn das jetzt? Ein junger Schwarzafrikaner verpasst mir einen afrikanischen Pottschnitt 😖. So hatten wir aber nicht gewettet! Die Seiten bis fast obenhin sind abrasiert, nur einwenig Deckhaar ist topfmäßig stehengeblieben, und mit viel Öl streicht er mir alles Haar ins Gesicht. Aber mein Haar ist doch nicht so widerspenstig wie das seiner Brüder und Schwestern… Es sieht scheiße aus. Aber was sagt Alva so schön? Es wächst ja wieder… 😂.

Klaus Frisur ist besser gelungen. Alles sehr kurz aber noch im Rahmen des Gewohnten. Die Südafrikaner, die wir so erleben sind sehr freundlich, lustig, singen spontan und klatschen viel. Alles sehr fröhlich und lässig. Doch eines fällt sofort auf. Sie sind dick, sehr dick, bis hin zu fett! Ob weiß, ob schwarz, kein Unterschied.

Die Krafttrainingsgerätschaften sind da wohl mehr zum Anschauen.

Für unseren CrossFitter Norman wäre bestimmt etwas dabei, gel?!
Mit Eric geht’s dann wieder zurück zum Club, und wir kuscheln uns ein im Salon, mit unseren neu erstanden Decken. Gemütlich ❣️

Birthday

Und wer ist der erste Gratulant??
Ibrahim aus Dangheti, der „Krankenhausdirektor“, von einer der maledivischen Inseln. Er hatte mir ja damals meine Telefonnummer und mein Geburtsdatum abgequasselt… Er möchte wissen, wann wir wieder zu den Malediven kommen. Tja, in den nächsten Jahren wohl kaum. 🙅
Mein Geburtstagstisch:

Ja wer hat denn da Geburtstag?? 🎁

Das zweite Kind bekommt auch etwas, damit es nicht traurig ist. Aber wenn ich mal durchzähle sind bei ihm mehr Teile als bei mir… 🤔. Auf jeden Fall strahlt die Sonne, es ist herrlich warm, und die Glückwünsche kommen von überall her. Besonders herzerwärmend ist ein Videoclip von Larissa und Alva. Ein Lied wurde umgetextet, in: „Mit Omi macht das Leben Spaß…“, als Refrain, und dazu tanzt Alva mit Tutu sehr, sehr lustig und schmettert den Refrain lautstark mit. 🥰😍🥰😍🥰😍🥰😍🥰😍🥰😍🥰😍Dieses Meisterwerk werde ich mir bestimmt noch dutzendfach anschauen❣️ Dann geht’s in den clubeigenen Bootszubehörladen, und Klaus ist im siebenten Himmel❣️

Bestens sortiert, sehr ordentlich und Anglerzubehör gibt’s auch. 😍

Wir schlagen ordentlich zu. Man könnte meinen, Yuti hätte Geburtstag…🎁.
Ab 17:00 Uhr steht Club Barbecue auf dem Plan. Um Gotteswillen, man darf hier nicht vom Grillen oder Barbecue sprechen!!!! Hier heißt das Braai [Brei]! Ein sehr weitverbreitetes, landesweites Hobby aller Südafrikaner. Heute bringt jeder sein Fleisch und Gemüse mit und haut‘s druff uff‘n Braai… 🍖🍗🥩🥓🌶️. Wir haben Steaks und Grillgemüse dabei. Es schmeckt köstlich. 😋 Wir unterhalten uns nonstop mit allen möglichen Leuten und bekommen viele gute Tipps fürs Bootreinigen, fürs Tanken, das Tasmanien wunderschön sein soll, die Karibik auf keinen Fall ausgelassen werden darf, Panama einen längeren Aufenthalt bedarf, weil sooo cool, und Brasilien und Kolumbien, und so weiter und so weiter… Ich sehe schon, die drei Jahre werden knapp… 😅.

Laundry-Tag, Reparier-Tag, Regen-Tag. Mit unserer gesamten Dreckwäsche wackeln wir zum Waschraum. Zwei Waschmaschinen und zwei Trockner stehen zur Verfügung. Münzen gibt’s im Office. Wir nehmen alles in Beschlag und frühstücken derweil im Clubhaus. Während die Trockner trocknen sitzen wir auf einer klassischen „Opabank“ und warten…

Dann wird die Bilgepumpe bei Klaus‘ Seite ausgetauscht. In dem tollen Laden gab’s tatsächlich genau die stärkeren Geräte, die Klaus haben wollte. Das Einbauen wird zu einem fürchterlichen Geprokel. Am Ende funktioniert sie aber prima. Das ist auch gut so, denn mittlerweile schüttet es aus Eimern, läuft wieder rein, und die Pumpe darf ihr Können unter Beweis stellen. 👍 Wo das Wasser herkommt? Wir haben zwar Verdächtige, aber keine Beweise….
Dann schauen wir Filme. Erst die „Flucht aus Pretoria“, mit Harry Potter Darsteller als Hauptperson und danach noch Upload, 3. Staffel. Dabei schlafe ich dann aber ein. Was bin ich müde. 🥱

Heute steht Tanken auf dem Programm. Dafür müssen wir zu einer Mauer auf dem Clubgelände fahren. Also ablegen, anlegen, tanken und wieder ablegen und anlegen. Der bestellte Tankwart ist strohdumm. Entschuldigung, aber anders kann man das nicht mehr nennen. Er ist mit einem kleinen Hänger da und der Schlauch, der seiner Meinung 15 Meter lang sein sollte, ist keine 10 Meter lang. Er soll etwas rückwärts fahren, damit wir zumindest den eine Tankdeckel gut treffen… Dafür braucht er ewig. Zum anderen Tank kommen wir auf keinen Fall. Entweder müssen wir das Boot nochmal drehen (das will ich keines Falls, viel zu eng hier), oder wir füllen unsere Reservekanister rein und lassen die dann von ihm befüllen. Ja, so machen wir’s. Ich hiefe die Kanister hin und her, Klaus füllt ein, er betankt. Leider kloppt er die Kanister so voll, dass sich der Kraftstoff bei Hitze nicht mehr nennenswert ausdehnen kann. Toll 🙄. Wir brauchen etwas mehr als die vorbestellen 300 Liter. Um genau zu sein, 18 Liter mehr. Hm… 🤔. Jetzt hat er aber nur die vorgefertigte Rechnung über 300 Liter und ist nicht in der Lage die 18 weiteren Liter dazuzurechnen und per Karte abzukassieren. Ich sehe nur so etwas wie 800.000,- Rand auf dem Kartenleser. Das kann nicht sein, gebe ich zu bedenken. 8.238,- Rand waren es für die 300 Liter und nun nochmal 512,- Rand dazu. Ne, er kapituliert. Kassiert erst die 8.238,- Rand ab und dann nochmal extra die 512,- Rand. Wegen Trinkgeld fragt er dann aber schon. Okay, soll er haben. Wir legen dann ab und in unserer Parkbucht wieder an. Eine Bootsputzfau hilft uns dabei. Übrigens, alle Bootseigentümer sind weiß, alle Serviceleute, Handwerker, Tankwarte, Bar- und Restaurantdienstleister sind schwarz. Eine gesunde Vermischung hat nicht wirklich stattgefunden. Nur gute 8 Prozent der Bevölkerung sind Farbige, also Vermischte. (Meist Nachfahren von weiße Einwanderer und ihren mitgebrachten Sklaven.) Über 80 Prozent sind Schwarze und nur 8,9 Prozent sind Weiße. Dazu gibt es noch einen kleinen Teil Asiaten. 60 Millionen Einwohner zählte Südafrika 2020, plus viele 100.000de Flüchtlinge aus Kriegsgebieten. Soviel mal zur Bevölkerung unseres Gastlandes.
Nun muss Klaus in den Mast, um wieder einmal alles zu kontrollieren.

Und was entdeckt er da oben?

Ein Desaster! Der Schäkel, der Jib mit dem Fall, die Leine, die das Jib oben hält, verbindet, ist offen und total verbogen.

Dass uns da nicht das Jib abgeschmiert ist, ist ein Wunder! Auch die Leine des Screechers sieht mitgenommen aus, ist total platt. Nicht gut. Den Schäkel kann Klaus austauschen, wenn auch nicht mit einem gleichwertig starken. Die Leine vom Screecher belässt er erstmal noch so. In Kapstadt werden wir die Situation erneut begutachten. Darauf erstmal nen Schluck Champus 🍾🥂. Ja, heute Abend werden alle internationalen Segler und Besucher dieses Yacht Clubs mit jeweils einer Flasche Champagner begrüßt. Eine nette Sitte. Wir sind dabei.

Jeder erzählt kurz welcher Nationalität er ist, und wo er gerade herkommt.

Das ist Hürgen. Er ist zwar Südafrikaner, kommt aber aus Kapstadt und hat sich von den Seychellen hierher mit seinem verunfallten Boot geschleppt, um es nun reparieren zu lassen.

Das ist Dennis, der Ami. Er unterhält sich gerade mit einem schwedischen Australier. Vorausgesetzt der versteht ihn… 😝

Und das linke Mädchen ist Nata. Dennis 32 Jahre jüngere Partnerin. Sie unterhält sich gerade mit einer ziemlich durchgeknallten, australischen Mathematiklehrerin, die auch mit ihrem Partner um die Welt segelt. Allgemein gesagt, geht es hier sehr zünftig zu.

Es wird gefuttert und gepichelt, dass die Schwarte kracht. Eigentlich sind am Abend alle mehr oder weniger besoffen. Nur wir nicht. Es gibt zwar mal ein Radler, ansonsten Wasser und Cola. Das finden die anderen etwas merkwürdig und sonderbar 🙃. Deutsche, die kein Bier trinken??? Sind wir vielleicht trockene Alkoholiker ???? Wer weiß, wer weiß? 🤭

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