Braai, Braai und nochmal Braaiiiii… 🥩

Norman, das wäre dein Land! Morgens, mittags, abends, hier wird gebraait was das Zeug hält. Und nicht etwa Gemüse oder Fisch, nein Fleisch, Fleisch und nochmals Fleisch… Heute werden wir uns das mal anschauen.
At the moment nimmt der Wind wieder ordentlich zu und geht Richtung Sturmstärke. 💨 Wir kommen kaum aus der Tür heraus, so drückt der Wind dagegen. Aber, die Sonne scheint, und ich wasche Wäsche.

Der Trocknungsprozess ist etwas herausfordernd. 😅

Einmal Sturmwirbeltrockner bitte… Parallel versuchen zwei Clubmitglieder etwas an einer Mouringtonne zu reparieren. Wenn das man gut geht? Der Hund an Bord zieht vorsichtshalber schon mal das Köpfchen ein.

Da schauen WIR doch gleich mal aufs Wetter. Hm…, der starke Nordwind wechselt morgen wieder in einen lang anhaltenden Südwind. Klaus sieht laaange kein Wetterfenster für die Weiterfahrt. Schade! Wir sitzen mal wieder fest. Der bis heute pustende Nordwind ist viel zu stark um zu segeln, der ab morgen wehende Südwind haut uns auf die Schnauze und erzeugt zu hohe Wellen. Es ist aber auch echt schwierig hier voran zu kommen!
Auch wenn die „Familie“ hier echt nett ist, ist es nicht gerade ein Traumstopp. Das Flusswasser ist schmutzig braun und hat unser Gelcoat über der Wasserlinie und auf den letzten Treppenstufen quitte gelb gefärbt. Sieht furchtbar aus und geht nicht einfach mal so wegzuputzen. Das bereitet uns schon gehöriges Kopfzerbrechen. Klaus meint, wir müssten wohl das Antifouling höher anlegen… unsere Wasserlinie ist zu tief, oder das Boot zu schwer. Letzteres trifft wohl eher zu. 🤭 Dann werden wir morgen wohl mal wieder das Boot schrubben… 🧽.
Jetzt geht’s ins Clubhaus zum Braai!

Die weißen Südafrikaner sind hier ausschließlich unter sich. Sie sind sehr nett, offen, herzlich, interessiert und mitteilsam. Auch die französischen, nein, mauritianischen Fünf sind eine tolle Familie.

Sie werden aber schon morgen East London verlassen und trotz widriger Windverhältnisse weiter nach Port Elisabeth fahren. Familienbesuch zwingt zur Eile….
Wir bekommen unsere erste Antilopenbratwurst angeboten, lecker❣️ Dann werden die Kinder in die Herstellung von Amagwinyas, oder auf Kapholländisch/Afrikaans, Vetkoek genannt, eingeweiht.

Das gibt frittierte Teigbällchen mit einer deftigen Füllung. Hier gibt’s Gehacktes mit Dosengemüse dazu. Wir dürfen auch probieren und finden‘s köstlich. Knusprig, weich, herzhaft, 😋 lecker! Wie heißt es mal wieder? Wer Vetkoek nicht kennt, kennt Südafrika nicht… 😉. Nun, das kennen wir schon mal.
Wir unterhalten uns viel mit den anwesenden Clubmitgliedern. Judy, die Barfrau und Peter‘s rechte Hand, lässt tief in ihre Seele blicken. Seit die Schwarzen hier das Sagen hätten, ginge es mit Südafrika rapide bergab, sagt sie. Nun ja, am Währungsverfall kann man schon sehen, dass es dem Land nicht gut geht. Heute bekommt man für einen Euro, 20 Rand. Vor Jahren waren es nur 10 Rand. Für Klaus und mich ist es gut, wir finden hier alles sehr günstig, geradezu billig. Dass die Weißen seit geraumer Zeit das Land verlassen, bestätigt sie auch. Wer kann geht nach England, Australien, Kanada… Sie könnte nach England, da ist es ihr aber zu kalt. Sie ist, schätze ich, Mitte Vierzig und scheint desillusioniert und frustriert. Schade… Die anderen sind lustig drauf, aber getragen von ner Menge Alkohol. Neben Fleisch, das zweit wichtigste „Lebensmittel“, scheint mir. 😉 Wir sprechen natürlich auch über Deutschland. Auch hier ist wieder das allgemeine Unverständnis über unsere Asylpolitik festzustellen. Wen lassen wir da bloß alles rein ins Land??? Und unsere Nazivergangenheit interessiert hier niemanden. Im Gegenteil! Wir sollten diesen Komplex endlich mal ablegen…. Tja, das kann man aber auch anders sehen. Ich bin der Meinung, unsere Vergangenheit sollten wir nie vergessen. Aber unsere Asylpolitik könnte dennoch ganz anders aussehen. Thema ist das ja schon ne Weile, aber das Handeln fehlt. Um so wichtiger erscheint mir die Völkerverständigung durch Reisen!!! 🧳 Wir versuchen schon, einen guten Eindruck zu hinterlassen und mit jedem, mit dem es nur geht, Kontakt aufzunehmen. Wenn es auch manchmal sprachlich nicht ganz leicht ist. Wie zum Beispiel mit Sky, der zweijährigen Mauritierin. Sie spricht noch nicht allzu viel und das Wenige auf Französisch und undeutlich… Aber übers Spielen funktioniert es bestens. Gut, dass ich ein Säckchen mit Spielsachen dabei habe.

Ein langer Abend geht zu Ende, wir falten unsere Hände und schlafen trotz vieler Missstände auf dieser Welt, ganz ohne Angst in unserem kleinen „Zelt“. 😴😴

P.S.: Hier leben und schlafen so einige Clubmitglieder in und auf ihren Booten. Meist sehr olle, ramponierte und klitzekleine „Zelte“. Aber auch das geht…

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