Bevor wir uns der absolut nötigen Entsalzung des Bootes widmen, muss ich nochmal kurz vom gestrigen Ankunftstag berichten. Die Robben gaben nicht nur ordentlich Laut zur Begrüßung sondern palaverten auch durch die ganze Nacht und morgens gleich weiter. Es geht in erster Linie um Platzkämpfe. Wer sitzt wo und überhaupt? Also kein Muezzin, kein Hund und kein Hahn, nun also Robben. Um genau zu sein, Kap Pelzrobben. Ein tiefes Oooop, oooop, oop…, aus dem Kehlkopf heraus, so hört sich das an. Oder, wenn ein sehr alter Mann laut stöhnt, seufzt und rülpst… 😂. Doch sobald man weiß, woher das Geräusch kommt, ist es nicht schlimm. Zumal wir in der Nacht die Luken eh dicht haben, es wird einfach zu kalt. Auch die Möwen sind wohl eher nachtaktiv, fliegen hin und her, kreischen und suchen ebenfalls einen Platz zum Rasten. Nightlife in Südafrika 😊. Am gestrigen Nachmittag sind wir aber noch an Land gegangen, haben im Yacht Club recht spicy gegessen und uns noch die ganz nahe Umgebung angeschaut.




Und Trommler sorgen am Eck für Stimmung. 🥳

Auch fehlende Schneidezähne tun der ausgelassenen Stimmung keinen Abbruch. Und “Mama”, so werde ich von den Schwarzen genannt, wird sofort zum Mittrommeln aufgefordert. Das heißt, ich werde rangezogen, bekomme Schlagstöcke in die Hand und muss mitmachen.

Dann soll ich natürlich noch ihre CD kaufen. Hm, wir haben aber gar keinen CD-Player an Bord. Na, ich geb euch 100 Rand eben einfach so. Der, der mich rangezogen hat meint, hey Mama, eye yeah Mama, da geht noch was…. Ich krame noch nen Hunni raus, dann klatschen wir uns ab. Hier herrscht gute Stimmung 😎. Klaus meint, die erkennen sofort, wer ein geeignetes Opfer ist… 😌. Ich weiß nicht,… mir war schon klar, dass das auf Geld geben hinausläuft. Aber das ist halt ein Spiel, und ich spiele mit, solange ich es nett und gerechtfertigt finde. So kommt es oft zu netten Kontakten oder Momenten. Den etwas später bettelnden Jungs, mit ihren theatralischen Gesichtern, gebe ich nichts.
Das war gestern, heute seifen wir Yuti ordentlich ein, ziehen uns mit dem Dinghy unter Yuti durch, ohne uns den Kopf zu rasieren und besprühen die gelben Ränder mit einer Zitronensaft- Wassermischung. Die Wirkung ist aber noch nicht zufriedenstellend. Wir reparieren den Furler vom Jib, indem wir die Leine verkürzen und werden Zeugen eines wahren Robben-Spektakels. Der Kampf um den Eisblock. Geführt aus dem Wasser und der Luft. Der Schauplatz, direkt neben unserem Boot.





Sie schleudern den Eisbrocken hin und her, um immer wieder etwas abbeißen zu können. Die Möwen warten auf ihre Chance, auf die herausfliegenden Stückchen.


Erfolgreich, wie man sieht.








Mehrere Bullen und zig Möwen unterhalten uns bestens, auch wenn der Eisblock einmal fast gegen Yuti knallt. Das sind bestimmt eingefrorene Fischreste von den Kuttern, um die hier gestritten wird.
Später gibt es noch eine tolle, dicke “Tischdecke”, die sich über eine Bergkuppe vor uns legt. Wunderschön 🤩. Oder ist es ein Ufo???



Ein hier häufiges Phänomen, dass besonders oft am Tafelberg zu beobachten ist. Wenn man dann da oben ist, sieht man ganz bestimmt nicht mehr sehr viel. Aber das werden wir morgen mal ausprobieren. Jetzt freuen wir uns auf eine ruhige Nacht. Da habe ich noch nichts von der Hauptversammlung der Möwen gewusst… Zehn Minuten vor Mitternacht geht’s los.
Na dann mal gute Nacht….😴💤.
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