Zuerst müssen wir ein Stück in den Osten des Landes fahren, um den Startpunkt zu unserer nächsten Unterkunft zu erreichen, dem Sibuya Game Reserve.

Die Rezeption muss spätestens um 11:30 Uhr erreicht werden. Wir sind schon um 10:30 Uhr da, parken unser Auto, holen unser Gepäck und checken ein. Hübsch ist es hier, aber bleiben werden wir nicht.

Kaleb, unser Guide, holt uns und andere Gäste ab und fährt uns mit diesem Boot,

1 Stunde über den Kariega River, um uns zu zwei verschiedenen Zeltcamps im Sibuya Privatpark zu bringen. Schon diese Fahrt ist ein toller Spaß. Sie führt uns durch idyllische Landschaft,

vorbei an einer kunstvollen, schwarzen Glücksbringer-Lady, der wir Kusshände zuwerfen,

vorbei an interessanten „Naturholztieren“

und praller, saftig grüner Landschaft. Wir sind schon jetzt begeistert! Kaleb ist super nett und erklärt uns bereits sehr unterhaltsam viel zu Flora und Fauna und hat eine große Tasche mit allen möglichen Getränken dabei. Inclusive südafrikanischen Wein, der für so manchen an Bord eine willkommene Erfrischung ist.

Da ruft ein mitfahrender Gast, Elefanten!! Tatsächlich!!! Fünfzehn Elefanten besitzt dieser Park, und fast alle scheinen zu Bergelefanten mutiert zu sein. Die Leitkuh und viele Schwestern und Tanten samt ihrer Kinder, stapfen den Berg hinauf.
Kaleb ist begeistert und meint, das sähe man hier nur ganz, ganz selten. Haben die Kusshände für die schwarze Lady schon gewirkt?






Das ist ja wohl mal eine tolle Begrüßungsparade❣️
Ein Teil der „Bootsmannschaft“ ist bereits im „Rivercamp“ abgeliefert worden, wir tuckern noch weiter bis zum „Forestcamp“. Zwei weitere Paare und wir steigen aus, Kaleb geleitet uns zum Basislager. Dort gibt es dann sofort ein köstliches Mittagessen, Punkt 13:00 Uhr.



Dann zeigt uns Kaleb die Zelte, beziehungsweise führt jedes Paar persönlich zu seinem Zuhause, für zwei Tage.



Es ist einfach großartig❣️, das „Zelt“. Ein ganz besonderes Feeling! Die Tröte ist für den Notfall, denn Strom gibt es nur bedingt. Hier ist alles ökologisch und auf Selbstversorgung ausgerichtet. Strom gibt es nur über Solaranlagen, Steckdosen sucht man vergebens im Zelt, auch Internet gibt’s nicht. Eigentlich auch mal ganz schön! Zum Laden der Handys gibt es im Basiscamp eine Ladeleiste. Wichtig, denn wir brauchen Saft für unsere Handys, um 100te von Fotos zu schießen. Ganz bestimmt! Um 16:00 Uhr startet die erste Pirschfahrt, Treffpunkt, Basiscamp. Kaleb führt uns wieder zum Boot, wir fahren ein Stückchen, um die Station mit den Safarijeeps zu erreichen.

Wir sitzen gerade mal drin im großen Jeep und das Tierspektakel beginnt.

Impalas kreuzen unseren Weg. Von denen gibt es sehr viele im Game Park, denn sie haben eine sehr hohe Reproduktionsrate. Da sehen wir eine Besonderheit. Ein weißes Impalababy, erst ein paar Wochen alt.

Es ist kein Albino! Seine Mutter ist bloß heller als die Norm und das Kind wird sich farblich so wie sie entwickeln. In ganz freier Wildbahn allerdings, würde es die Mutter und ihr weißes Kind nicht geben. Oder sagen wir es mal so, würden in diesem 80 Quadratkilometer großen Park auch die Löwen leben, würden Mutter und Kind ausgestoßen. Sie wären zu auffällig und würden die Herde optisch verraten. Aber da die Löwengruppe in einem anderen Gebiet lebt, und die Tiere das irgendwie wissen, werden Mutter und Kind von der Gruppe akzeptiert.
Weiter geht’s, Kaleb fährt den riesen Jeep fantastisch über Stock und Stein. Die Landschaft ist herrlich.

Da stoßen wir auf zwei kämpfende Nyalas.

Sie sind voller Adrenalin, ihre Rückenbehaarung steht unter Strom. Sie umtanzen sich herum und schlagen dann aufeinander ein. Wer ist der Stärkere?
Kaleb erklärt alles sehr ausführlich und interessant. Wir lernen so viel! Zum Beispiel, dass die Nyala Weibchen ganz anders ausschauen als die Männchen, und man früher von zwei verschiedenen Arten ausgegangen ist. Erst als man sie sich paaren sah, erkannte man den Zusammenhang. 🤓

Etwas vom Austragungsort des Kampfes entfernt, gibt’s ne Herde Zebras und ein vorbeilaufendes Gnu.
Das Gnu heißt hier übrigens Wildebeest und gehört zu den Ugly-Five, den hässlichsten Fünf. Wer da alles noch dazu gehört, später….
Wir kommen kaum zum Lufthohlen und die beiden einzigen Nashörner des Parks werden gesichtet.

Ich habe die Namen der beiden unzertrennlichen Freunde vergessen. Aber die Geschichte um sie ist etwas traurig und doch sehr interessant. Während COVID und danach wurde extrem viel gewildert. Auch dieser Privatpark blieb nicht davon verschont. Zwei Nashörner vielen ihnen zum Opfer und das einzige weibliche Tier wurde schwer verletzt. Es ist sozusagen in Reha und wird nach vollständiger Genesung wieder zurückkehren. Den beiden unverletzten Rhinos wurden daraufhin die Hörner entfernt, um sie zu schützen. Das hatte zur Folge, dass die Produktion des Testosteron abnahm, und die beiden Jungs sich jetzt wieder wie kleine Jungs fühlen und sich auch so verhalten. Lustig! Die Hörner wachsen innerhalb von 4 Jahren wieder zur voller Größe nach, und auch die Männlichkeit kehrt dann zurück. Vielleicht passt das just mit der Rückkehr der Dame zusammen 😜.


Ganz schöner Kaventsmann! Er gehört zu den weißen Breitmaulnashörnern und hat eine Hautdicke von 2 bis 4,5 cm. Das bedeutet, er braucht selbst Löwen nicht zu fürchten. Sie kommen mit ihren Zähnen einfach nicht durch. Man hat wohl schon beobachten können, wie Löwen ein Rhino reißen wollten und auf ihm saßen. Es fraß ungerührt weiter, die Löwen gaben auf. Naja, 100 kg Gras muss ein Tier dieser Größe mindestens täglich zu sich nehmen. Da hat es keine Zeit, sich über sowas wie Löwen aufzuregen. 😝

Tschau, tschau 👋
Und weiter geht’s. Ja wer schaut denn da mit langem Hals aus dem Gebüsch?

Eine Giraffe ❣️Was heißt hier eine?, viele. Klaus ist schwer beeindruckt. Sie sind riesig und wunderschön!

Das sind übrigens zwei Teenager, wie süß 🥰.

Der Himmel verfärbt sich immer doller, und wie in einem Suchbild, kann man noch zwei weitere Giraffen entdecken. Der Busch im Vordergrund hat riesige Dornen.

Diese haben früher bei den Buschmenschen für allerlei zahnmedizinische Dinge Verwendung gefunden. Das können wir bei einem kurzen Stopp auch gleich ausprobieren, denn es gibt Getränke aller Art und nette Knabbereien. Wer da etwas zwischen die Zähnen bekommt, weiß sich nun zu helfen.

Das ist Kaleb‘s Lieblingsblick am Abend. Wir verstehen das sofort und würden gerne noch eine Abendmeditation dranhängen. Aber jetzt geht es nach Hause, das Abendessen wartet schon. Auch das ist wieder fantastisch. Wir Sechs und Kaleb sitzen zusammen am großen Holztisch und lassen es uns schmecken. Nebendran ist noch eine weitere Tafel mit speziellen Gästen besetzt. Familie und Freunde des Parkbesitzers haben sich hier eingefunden und genießen Service und Ambiente. Unser Tisch ist eine Wucht! Ein Paar kommt aus Holland, das andere aus Belgien. Beide sind suuuper nett, wir haben tolle Gespräche. Morgen Mittag kommt noch ein weiteres deutsches Paar dazu, und Kaleb wird sich ebenfalls am Mittag von uns verabschieden. 😔 Nach 15 Tagen Arbeit, von früh morgens bis spät abends, hat er nun 5 Tage frei. Es sei ihm vergönnt. Ein Feuer flackert und knistert draußen einladend vor sich hin. Echte Lagerfeuerromantik beschließt den fantastischen Tag. Die Morgenpirsch um 6:00 Uhr, wird Kaleb aber noch mit uns machen. Upsi, dann heißt es jetzt schnell ab in die Heia, denn um 5:00 Uhr morgen Früh geht der Wecker.
5:00 Uhr, der Wecker musiziert, ich schüttel mich wach und ab geht’s ins Bad.
5:45 Uhr, wir finden uns im Essensraum ein und wer will, macht sich am Buffet einen wachmachenden Kaffee oder Tee. Es ist schon längst wieder hell, eine Nyala Mama mit Kind knabbert am zarten Grün ganz dicht in unserer Nähe,

und es geht runter zum Boot.

Über spiegelglattes Wasser sausen wir zum Jeep. Im Gelände begrüßen uns die Wildebeests…



Ein paar Meter weiter erblicken wir Giraffenknochen im Gras.

Kaleb klärt uns auf, dass auch lebende Giraffen die Knochen ihrer toten Artgenossen zermalmen und das Knochenmehl fressen. Ach, wieso das? Sie brauchen Kalzium für ihr eigenes schnelles Knochenwachstum. Aha, gar nicht dumm, so wird alles wieder sinnvoll verwendet und die toten Artgenossen leben ein Stückweit in ihnen weiter… Und wie ich noch darüber nachdenke, laufen diese eleganten Tiere auch schon vor uns her.
Diese beiden sind noch sehr jung und brauchen noch einiges an Knochenmehl… 😋.
Da saust mir, wie ein Torpedo mit vollem Speed, eine Fliege ins Ohr, bis zum Anschlag, bis zum Trommelfell. Mein Gott ist das furchtbar! 🫨 Ich schüttele meinen Kopf, als hätte ich Wasser im Ohr. Ich ziehe das Ohr auseinander, die Fliege bleibt drin. Sie krabbelt hysterisch herum, schlägt mit den Flügeln und beißt. Scheiße, tut das weh. Scheiße, ist das laut. Klaus meint, weiter als bis zum Trommelfell kann sie ja nicht… Stimmt, ich bleibe beherrscht, stöhne nur unter den Schmerzen. Hoffentlich ist sie bald tot! Klaus schaut rein, kann aber nichts sehen. Ich blase die Tromnelfelle auf, wie beim Druckausgleich. Kaleb fragt besorgt, ob er ins Camp zurückkehren soll, da fliegt sie raus, die Fliege 🪰. Puhhhhhhh 😮💨, it‘s gone, wir können weiter. Alle sind erleichtert und bewundern meine Beherrschtheit. Ich auch… 😅. Weiter geht’s.
Da laufen schon wieder einige Gnus vor uns her.

Kaleb bereitet uns nun auf die bevorstehende Löwenpirsch vor. 😮 Wir verlassen das bisherige Gebiet, überqueren eine öffentliche Straße und begeben uns durch ein doppelt gesichertes Tor. Das Gehege ist zusätzlich mit einem 10.000 Volt Elektrozaun gesichert. Plötzlich sind wir alle ganz schön still. Kaleb überprüft noch einmal den Reifendruck, damit wir im Fall der Fälle, auch sicher mit Tempo das Gelände wieder verlassen könnten….
Gleich hinter dem Sicherheitstor steht eine große Gruppe Impalas.

IMPALAS! Nicht Strauße! Die kommen erst viel, viel später…, falsches Bild!

Jepp, schon besser. Nach dieser Herde, sehen wir aber nichts mehr. Es ist merkwürdig still in diesem 10 Quadratkilometer großen Gelände. Kein Vogel piept, der Bewuchs ist weniger dicht, es wirkt auf mich wie eine Todeszone. Warum sind die Löwen hier separiert? Im ersten Gelände durchzieht ein Fluss die Fläche, die Großkatzen könnten diesen durchschwimmen und so zur Gefahr für die umliegenden Farmen und Menschen werden. Okay, wir fahren 1 1/2 Stunden akribisch alle beliebten Orte der Löwen ab. Nichts. Kaleb gibt alles, ist hochkonzentriert, wir auch. Mir tun schon die Augen weh vor lauter Suchen. Nichts. Na dann erklärt uns Kaleb eben die Termiten und ihre Bauten, die gerade unseren Weg säumen.


Er bricht ein klitzekleines Stückchen aus dem Bau heraus, pustet seinen Atem hinein, und wie auf Knopfdruck krabbeln hunderte der winzigen Tierchen heraus. Der Atem zeigt ihnen an, dass sich ein Feind am Bau zu schaffen macht, und die erste Garde, gleich hinter der „Mauer“ sitzend, bietet sich zum Fressen an. Das ist sozusagen ihre „Lebensaufgabe“, um der zweiten Garde, den Soldaten, die Zeit zu verschaffen zum Angriff herbeizueilen. Die Tiere sind sooo winzig,

dennoch wissen sie genau um ihre Aufgaben. Das ist sowas von faszinierend!!! Auch sind sie die ersten „Landwirte“ dieses Planeten. Sie züchten Pilze in ihrem ausgeklügelten Bau. Von denen ernähren sie sich dann. Toll! Alles, was Kaleb uns lehrt, habe ich nicht verstanden, aber ich möchte noch wissen, was das da

für Früchte sind. Ach meint Kaleb, das sind die Hoden des alten Mannes. Wenn man draufdrückt, kommt nur heiße Luft raus. 🤣😂😅
Aber da taucht plötzlich Jerry auf.

Jerry hat doch tatsächlich kürzlich einem Löwen, bei dessen Angriff, den Schädel eingetreten! Jerry überlebte, der Löwe nicht.

Jerry fehlt seitdem ein Stück seines Schwanzes und auch etwas Fell hier und da, aber ansonsten blieb er unverletzt. Nun ist er berühmt, und der Löwen waren‘s nur noch vier.
Ob wir von den Vieren noch etwas zu sehen bekommen??? Schauen wir mal…
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