Mashudu übernimmt

Ja haben wir denn nun doch noch Löwen gefunden? NEIN❗️Es tut mir echt ein bisschen für Kaleb leid. Er hat sich sooo angestrengt, ist wirklich in alle Winkel des Geländes gejuckelt und nichts, aber auch gar nichts war zu sehen.
Das Mittagessen steht an und der Wachwechsel noch dazu. Kaleb übergibt den Stab an Mashudu. Mashudu, ein absoluter Sunny Boy übernimmt. Mit dem werden wir wohl viel Spaß haben 😁 Um 16:00 Uhr geht’s wieder raus in den Busch. Frage von Mashudu, Löwen suchen oder Ferrari-Safari? Ohne zu wissen was damit gemeint ist, sind wir für Ferrari-Safari. Wir, das sind jetzt auch noch Dagmar und Hans, ein weiteres deutsches Paar, sehr nett! Na dann mal los. Kläusi hat heute mal unseren Feldstecher mit dabei

und hält Ausschau. Nach was, den Ugly Five? Wer gehört denn da dazu? Das Gnu, die Hyäne, der Geier, das Warzenschwein und der Marabu. Drei haben wir ja schon gesehen. Mashudu meint, die Warzenschweine würden immer nur rumrennen…Dass da mal eins still steht, ist wohl die reine Ausnahme. Und damit die kleinen Warzen auch sehen wo Mama so längs läuft, ist der Schwanz immer aufgerichtet. So schaut die Schwanzspitze aus dem Gras heraus, wie der Regenschirm eines Touriguides.

Wir sehen einen Nyala Mann in seinem Revier, die Weibchen kommen vorbei wenn sie Bock auf Ihn haben 😉. Dann wird eine sich kratzende Giraffe erblickt, ein Affe und ein Hammerkopf.

Der Hammerkopf.

Und jetzt wird der Turbo eingelegt, denn Mashudu möchte noch die Elefanten erwischen, bevor sie zum Schlafen im Busch verschwinden. Ah, jetzt kommt also die Ferrari-Safari. Alle festhalten bitte…

Mashudu tritt aufs Gaspedal.

Das Tempo kommt auf dem Video gar nicht wirklich rüber. Ich kann nur sagen, so schnell sind wir zuvor noch nicht gefahren worden. Mashudu macht’s aber sehr souverän und immer mit nem Lächeln auf den Lippen. Er ist einfach unglaublich gut drauf! Auch, wenn sich vor ihm ganze Kraterlandschaften auf auftun.

Es wird aber richtig still im Jeep, als wir super schmale Holperwege direkt am ungesicherten Abhang entlang fahren.

Da geht’s ganz schön runter. 🫢

Ich glaube, der eine oder die andere schaut gar nicht hin bei diesen Mörderwegen 🙈. Wir durchqueren das große Gelände von einer Bergkette runter bis zur anderen Bergkette wieder hoch. Zwischendrin überqueren wir noch den Fluss und Mashudu hat’s wirklich eilig. Es dämmert schon und die Elefanten wollen in ihr Nachtlager. Da❣️ Geschafft❣️ Wir sind gerade noch rechtzeitig…

WOW 🤩
Tärää, die Herde trottet weiter.
Der hat’s schon etwas eiliger. Gleich werden alle in dem tiefergelegenen Buschland verschwunden sein.

Mashudu ist sehr zufrieden und happy❣️Nun bringt er uns, für einen kleinen Abendsnack, zum Afrikabaum. Dort ist die höchste Stelle des gesamten Reviers und es ist wunderschön.🤩

So viele dolle, blühende Kakteen habe ich während der Turbofahrt gesehen. Hier oben sind zum Glück auch sehr schöne und bereit für ein Foto.

Na, wo ist Klaus?

Und dann gibt es, stilecht vorne auf dem Jeep präsentiert, den Abendsnack und all die Getränke, die sich jeder zuvor ausgesucht hatte. Wow, fast dekadent!

Das strahlende Lächeln, sein Markenzeichen. 😁
Runter vom Baum! Es gibt was zu futtern…

Wir verlassen nun diesen wunderbaren Ort und nehmen den Rückweg in Angriff. Mashudu möchte uns noch die Büffel zeigen. Jo, das wäre ja toll! (Auf Afrikaans sagt man Jo statt Ja.) Und am Wasserloch sind sie dann auch alle versammelt. Doll!

Na dann schlaft mal schön, wir müssen jetzt zum Dinner. 🍽️ 🍷 Nee, meint Mashudu. Mit Schlafen ist da nichts, wer nachts im Busch schläft, könnte morgens bereits tot sein. Büffel ruhen erst wieder bei Helligkeit und Giraffen schlafen ganze 10 Minuten. Nee, das wäre dann nichts für mich! Wo ich doch sooo gerne und lange schlafe… ☺️.
Im Camp gibt es wieder ein leckeres Essen und wir lernen ein paar Gäste des Parkbesitzers kennen. Klaus und seine Frau sind sehr gute Freunde des Chefs und leben seit 47 Jahren in Johannesburg. Früher lebte Klaus in der Nähe von Bünde, was für ein Zufall, ich wurde in Bünde geboren. Klaus kriegt sich gar nicht mehr ein, die Welt ist klein. Jetzt überlegen er und seine Frau wieder nach Deutschland zurückzukehren. Warum?? Sie sind frustriert und hoffnungslos was Südafrikas Zukunft betrifft. Seit dem erzwungenen Wechsel richten die schwarzen Regierungen nach Mandela das Land zugrunde. Es ginge immer weiter abwärts, so Klaus. Stromausfälle seien mittlerweile Normalität, die Wirtschaft wandert ab, die Arbeitslosigkeit ist riesig und die Weißen verlassen mehr und mehr das Land. Hm, das hört sich nicht gut an! Wie schade!! Ich muss an den Jacht Club in East London denken. Dort war die Stimmung ähnlich. Mashudu merkt man solche Sorgen nicht an. Er ist ein Ausbund an Positivität und er kann so viel. Er beherrscht den großen Jeep, kennt alle Tiere fast persönlich, weiß alles über sie und die wunderschöne Natur. Er sieht sein wunderbares Land und erfreut sich ehrlich und tief daran. Und, er ist ein prima Entertainer und kümmert sich bestens um unser Wohlergehen. So sollten wir doch jetzt bitte besser schlafen gehen, denn morgen früh um 6:00 Uhr geht’s weiter. Dann suchen wir wieder die Löwen… 😃.

Punkt 6:00 Uhr stehen wir alle bereit. Nicht ganz, die Frauen des Holländers und Belgiers liegen noch im Bett. Sie wollen lieber ausschlafen, als wieder die Löwen zu suchen. Aha. Wir anderen legen jetzt aber mal los. Zuerst finden wir die Büffel wieder. Bei Helligkeit liegen sie tatsächlich müde im Gras, rappeln sich aber bei unserer Ankunft auf.

Die weißen Reiher versprechen sich wohl ein gutes Frühstück in der Nähe der bulligen Tiere. Und einige streiten sich offensichtlich um ihren persönlichen Büffel. Lustig!

Hier wird erstmal ordentlich gestrullert. Das dahinter stehende Tier muss mal eben kosten. Iiiiiii… 🤭
Dieses Exemplar hat aber nen richtigen Schlafzimmerblick. Erinnert mich irgendwie an Karl Dall. 😆

Jetzt lassen wir euch mal in Ruhe und Mashudu zeigt uns einen seiner Lieblingsplätze. Großartig!

Wir fahren weiter und bewundern eine sehr schöne Giraffe im Nachbargelände. Wie heißt es so schön, die Früchte aus Nachbars Garten schmecken am besten? Gilt das auch für die zu bewundernden Tiere?

Ein wirklich schönes Tier, ein Männchen. Zu erkennen an den geraden, schlichten Hörnern. Weibliche Tiere haben dort eine auffällige Haarpracht. Aha, wieder was gelernt. Nun gibt es erstmal einen guten Schluck aus dem Wasserloch.

Von hinten sieht man auch noch den Hoden. Männchen, ganz klare Sache. Hat er einen ordentlichen Schluck genommen, muss er sich wieder aufrichten, um das Wasser den langen Hals runterfließen zu lassen. Gegen die Schwerkraft geht es nicht. Wir bekommen nun auch einen ganz besonderen Schluck kredenzt. Mashudu bereitet uns Buschkaffee zu.

Was kommt da in die Becher rein?

Ein Tütchen Instantkaffee, ein Tütchen Kakao, heißes Wasser und einen guten Schluck Amarula Creme. Ich kann euch sagen, das schmeckt echt lecker! 😋 Selbstgebackene Kekse sind auch noch mit dabei. Ach, was geht es uns gut❣️ Danach, ein ganz klein bisschen angeschickter, geht’s ins Löwengehege. Und als hätten sie etwas gutzumachen, täräää 🥳, liegen sie alle Vier, kurz hinter dem Einlang, auf einer Lichtung.

Der Pascha mit seiner Herzensdame

und den beiden anderen Ladys.

Die schwarzen Balken auf der Rückseite der Ohren haben eine ganz besondere Bedeutung, erklärt uns Mashudu. Sie dienen zur Kommunikation während der Jagd. Ein Tier übernimmt die Führung und bedeutet den anderen mit Hilfe der Ohrstellung die Richtung der Jagd. Tolle Sache! Für uns scheinen sich die Vier aber nicht die Bohne zu interessieren. Und wenn ich jetzt aussteigen würde? Ja, das könne ich ruhig machen, ich könnte auch etwas tanzen, er würde das dann filmen, grins. Nein, sie nehmen die Jeeps als ein Wesen wahr. Würde ich mich da durchs Aussteigen herauslösen, würde ich sofort das Interesse der Löwen wecken. Also lieber nicht. 😉
Jetzt kommt aber doch Bewegung in die Truppe.

Strech

Der Brocken ist schon 17 Jahre alt. In freier Wildbahn erreicht ein Löwe meist nur 10 oder 11 Jahre. Hier hofft man sogar noch auf Nachwuchs…

Also weit gekommen ist er ja nun gerade nicht… Deutlich zu erkennen ist der Chip unter seiner Haut. Wegen Sicherheitsvorschriften muss jederzeit nachweisbar sein, wo sich die Gruppe aufhält. Auf der Pirsch wird davon jedoch kein Gebrauch gemacht. Das wäre ja sonst nicht wirklich eine Pirsch, so Mashudu. Dann verlassen wir das Löwengebiet,

und begeben uns auf den steilen Rückweg.

Gleich gegenüber im Reservat begrüßen uns viele Impalas.

Sie wissen genau, dass die gegenüber trottenden Löwen ihnen gar nichts können. Wenn sie sich da mal nicht täuschen… Denn es kann passieren, dass sie rüber getrieben werden, sollte das „Futter“ drüben knapp werden… 😱. Kaleb meinte dazu, sie hätten kürzlich eine Zählung im Löwenrevier gemacht und es wären weit mehr Impalas vorhanden als die Löwen fressen könnten. Und die fressen viel! Ich glaube 7 bis 10 kg pro Tag, pro Löwe…, doch die Impalas vermehren sich rasch. Aber das Feeling ist in beiden Revieren total unterschiedlich. Bei den Löwen herrscht knallharte Wirklichkeit, bei den anderen das Paradies.
Super zufrieden, nun vier Tiere der Big Five gesehen zu haben, es fehlt einzig der Leopard,

kommen wir zurück ins Basiscamp. Uns erwartet das letzte Frühstück und zwei Frauen, die ihr Ausschlafen wohl nun doch bereuen… 🙁. Zumindest haben ihre Männer viele Fotos geschossen und können ihnen berichten. Dann heißt es auch schon Abschied nehmen. Hans und Dagmar bleiben noch einen Tag, wir anderen werden wieder per Boot zurückgebracht. Der Abschied fällt echt schwer, es war einfach zu schön❣️Doch das nächste Ziel wartet schon, und sehr glücklich und voller Eindrücke fahren wir weiter, immer der Sonne entgegen… ☀️

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