Und da sind wir wieder. Südafrika hat uns zurück. Die Flüge waren prima, das Gepäck ist vollständig da und ein Uber Taxi bringt uns flott zum Yacht Club nach Hout Bay. Die Begrüßungsrobbe winkt träge.

Yuti steht auch noch da, wo wir sie zurückgelassen hatten, aber wie sieht sie nur aus? Versalzt und dreckig bis hoch zum Mast. Alle Edelstahlelemente sind ordentlich rostig, auch die Wanten, ebenso bis hoch in den Mast. Sowas haben wir auch noch nicht gesehen. Eine Festmacherleine, eine von den schönen neuen, ist gerissen,…

eine Klampe am Steg verbogen.

Dann erfahren wir was hier vor gut zwei Wochen los war….
Es gab einen fetten Orkan, mit bis zu 84 Knoten Wind und Wellen von 2 bis 3 Metern Höhe, bis in den Hafen hinein. Der Steg war nicht mehr zu begehen, es hätte einen ins Wasser gefegt, die Gischt ging über alle Boote bis zu den Masten hinweg. Es gab viele kleinere Schäden. Fender gingen verlustig, Klampen rissen ab, und der sonst gerade Steg sieht nun eher aus wie eine sich windende Schlange. Was bedeutet das nun für uns? Putzen, putzen, putzen 🧹 🧼 🧽🧴. Den ganzen restlichen Ankunftstag versuchen wir dem Salzdreck Herr zu werden. Wobei uns immer mehr klar wird, dass wir riesen Schweinebacke hatten, dass Yuti offensichtlich nichts Schlimmes zugestoßen ist‼️Morgen geht’s weiter…
Erstmal machen wir uns heute an unsere “Mitbringsel” ran, sie auszupacken und zu verstauen.

Na das sieht aber doch mehr nach Päuschen aus, als nach Wegräumaktivismus… 😂. Wo soll das Zeug nur alles hin? Wir sind doch eh schon überladen. 🤭 Aber die neuen Klodeckel werden montiert, die alten fliegen dafür über Bord. Ach was freut sich Klaus über diese gelungene Aktion! Endlich haben wir die richtigen und passenden Deckel! Kein Verrutschen UND durch Softclose auch kein zerstörerisches Zuschlagen mehr. Klaus ist richtig happy ❣️ Durch den Erfolg motiviert, wagt er sich auch noch an die Kühlschranktechnik heran. Ein neuer Fühler wird installiert, den wir dann sogar von zu Hause aus kontrollieren und einstellen könnten. Ziel ist, dass der Kühlschrank endlich mal Kühlschrank bleibt und nicht dauernd zwischen Gefrierschrank und Sauna wechselt. Was soll ich sagen? Auch das gelingt Klaus, mit meiner kleinen Hilfe, der Kühlschrank muss ja wieder aus seinem Umbau heraus, bestens! Toll! 😀
Zwischenzeitlich coacht er noch seine Schwester Karin, die gerade bei meiner Schwiegermutter Edelgard ist, wie man den Wasserstand im Kessel kontrolliert und gegebenenfalls anpasst. Wassertechnikeinweisung von Südafrika nach Halle/Westfalen. Lustig! 😝
Am Nachmittag geht es für Klaus mal wieder in die Luft. Die Wanten und der Mast wollen entsalzt werden. Hürgen, der das sieht, ist sichtlich überrascht. Das hat er noch nicht gesehen, dass jemand seine Wanten putzt. 🤔 Aber bis ein ausreichend reinigender Regen fällt, rostet doch alles vor sich hin. Das wollen wir nicht! Also ab in den Bootsmannstuhl und hoch mit ihm. Er hangelt sich von Seite zu Seite und versucht, so gut es geht, die Stahlseile zu reinigen. Ein schwieriges Unterfangen. Ich hole ihn runter und ziehe ihn wieder rauf, runter und rauf, und beim letzten Rauf nimmt er noch den Wasserschlauch mit hoch. Das gibt jetzt aber ein Geschrei und Gestöhne!!! Der Wasserschlauch wird von Meter zu Meter immer schwerer, und er kann ihn fast nicht mehr halten. 😫 Vielleicht doch etwas verrückt, das ganze Unterfangen!?! Nun ja, er spritzt den Mast so gut es geht ab und schwebt wieder zu Boden. Klar, dass ich bei dieser Sache keine Fotos machen konnte, lag doch sein Leben in meiner Hand. 😬 Zurück an Deck ist Klaus fix und fertig! Für heute war’s das wohl…
Der heutige Tag steht ganz im Lichte des Edelstahls. Alle Elemente, wie Reeling und sämtliche Gestänge werden bearbeitet. Das dauert für uns beide den ganzen Tag!

Die beiden großen Winschen haben am heutigen Tag Priorität, für Klaus! Ich mache mich an den Innengroßputz. Meine Güte ist das alles dreckig! Klaus hingegen hat Muffe, dass er die Winschen nicht wieder richtig zusammenbekommt.






Zum krönenden Abschluss gibt’s noch einen Überzieher aus Deutschland.
Nun möchte ich gerne mal Wäsche waschen… Aber die Maschine bleibt stumm. Was ist denn das nun wieder??? Wir haben keine Idee was hier und jetzt der Grund sein könnte. Kommt vielleicht kein Strom an? Mist, der Strommesser geht auch nicht. 🙄 Mit neuen Batterien klappt’s. Strom kommt an. Dann ist die Maschine wohl kaputt. Sau blöd!!! Ich fange schon mal an, die wichtigsten Kleidungsstücke per Hand zu waschen. 😖 Klaus nimmt die Maschine, bzw. die Elektrik auseinander. Huch, da kommen aber viele Kabel an… Er kann nichts finden und baut alles wieder zusammen. Ich drückt den Startbutton, nichts passiert. Die Maschine bleibt tot. Eine Minute später drückt Klaus den Button, und die Maschine läuft. Ist das zu fassen? 😳 Die magischen Hände des Klaus Müller. 🤭 Aber beim Schleudern spinnt sie wieder und fängt immer wieder von vorne an. Sie muss verruckelt sein. Klaus zieht und schiebt, klemmt Pappe hinter den Rücken. Endlich, sie läuft durch. 😅 Hoffentlich bleibt das jetzt auch so!
Und morgen geht’s zum Royal Marina Yacht Club, 20 Seemeilen von Hout Bay entfernt. Dort wartet der Kran für unser Haul out. Oder doch nicht? Es stürmt hier die ganze Zeit schon, und morgen soll der Wind nochmals ordentlich zulegen. 40 Knoten und mehr sind vorhergesagt. Richard, der Club Manager, gibt uns auf, das zu bedenken. Ja aber, der Termin ist doch fix….
Fahren wir oder fahren wir nicht? Das ist nun die entscheidende Frage…
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