DAS wurde dann auch was…

Oh manno, was ne Scheiße im wahrsten Sinne des Wortes! Ich habe es in der Nacht noch nicht mal zu meinem Klo an Bord geschafft! 🙈🙊 So ne Sauerei!!! Schwiegermama, ich weiß wie es dir Silvester erging! Jepp, mein Klo kann ich ja benutzen, wenn ich den Ablauf verschließe und alles im Schwarzwassertank sammele. Spülen kann ich nicht mit Seewasser, wir sind ja auf dem Trockenen, aber ich kann mit unserem Süßwasser hinterhergießen. Das wollte ich zwar vermeiden, aber es bleibt mir nichts anderes mehr übrig. Aber des Nachts war auch DER Weg schon zu weit… Gut, das Klaus auf der anderen Seite vor sich hin hustete und von meinem Kackdrama nichts mitbekommen hat!
Nun geht es auf der Werft auch schon munter weiter. Klaus bespricht mit Marc, dass wir nun doch ein neues Antifouling machen lassen wollen. Huch, wieso das? Wir haben einige Stellen, an denen es schon blau durchschimmert und wer weiß, wann und wo wir das nächste Mal wieder raus können… Gerade ausgesprochen, legen drei Jungs von Marc auch schon los und schleifen ab. Grauer, giftiger Staub wabert durch die Luft und setzt sich überall ab. In Deutschland völlig undenkbar! Arbeitsschutz, Umweltschutz, was war das noch gleich? Eigentlich ist das hier alles der pure Wahnsinn! 🤯 Und schon wieder wird ein Boot über uns rübergehoben. Ich schaue zu, Eliot lacht…

Na da lohnt sich das Haul Out aber wirklich! Und auch die Joie de Vie wird noch irgendwie dazwischen gequetscht.

Dann kommt ein Katamaran raus, wird aber auf den gepflasterten Hof vorm Yacht Club abgestellt. 😅

Es geht munter weiter. Die Phoenix wird wieder ins Wasser gehoben…

Mein Besen, ein Abstandshalter? 😂
Fast geschafft!

Ich höre irgendwann auf zu zählen 1️⃣2️⃣3️⃣4️⃣5️⃣…

Dann habe ich mal ne Frage zum Impeller der Saildrives. Es hieß doch vom Yanmar Monteur, die seien okay. Jetzt, wo wir neue Seewasservenile einbauen lassen, die alten ließen sich ja nicht mehr bewegen und schließen, um so einen Impeller wechseln zu können, sollen die Jungs doch bitte mal einen Blick auf diese werfen.

Das ist so ein Impeller. Dieses Schaufelrädchen schaufelt Seewasser zur Kühlung der Propellermotoren heran. Ganz wichtig, denn ohne ausreichende Kühlung ist jeder Motor sehr schnell hin. Gesagt, getan, und was ist ?? Der linke Impeller ist kaputt, ihm fehlt ein Schaufelblatt. Gut, das wir darüber gesprochen haben‼️
P.S.: Dem rechten Impeller fehlt auch ein Blatt. 😕 Also kann man wohl doch nicht so ohne Weiteres von außen entscheiden, ob ein Impeller in Ordnung ist oder nicht. Wird er zu heiß, soll sich der Verschluss braun färben….
Bei all dem Impellergequatsche, wird draußen ordentlich abgeschliffen, oder angeschliffen. Wir schließen mal besser die Fenster. 🫢 Yuti wird schon ganz grau und schwarz. Am Nachmittag wird bereits die erste Schicht Antifouling aufgetragen, am späten Nachmittag die zweite. Parallel wird an den Propellern und den Saildrives gearbeitet. Die gereinigten Propeller werden nun mit neuem Propspeed angepinselt und so vor neuem Algenbewuchs und Muscheln geschützt. Zumindest eine Zeit lang. Die Yanmar Jungs kleben die Abschlussdichtungen ein,

Das war die alte. 🫣

und Marc lässt das Rechteck um die Saildrives nun mit dem richtigen, weißen Antifouling streichen. Warum nicht auch mit dem schwarzen Zeug ? Na das hatten wir ja schon mal, das darf nicht auf Aluminium gekleistert werden! Ach ja… Langsam neigt sich ein arbeitsreicher Freitag seinem Ende zu, das Wochenende steht vor der Tür. Ein Glück‼️ Da samstags nicht gearbeitet wird, werden wir jetzt wohl kein weiteres Boot mehr über uns schweben haben. Zeit zum Durchschnaufen. Wenn nicht die Trocknung beim Nachbarboot ohne Unterlass brummen würde… Ja die Geschichte muss ich auch noch los werden. Der Schaden am Kiel ist nämlich beim Absetzen passiert. Der Kranfahrer ließ das Boot angeblich unsanft aufsetzen, wobei der Kiel zerbrach. Nun ist er aufwendig zugekittet worden und muss nun gut durchtrocknen. Aha… Dann sollen die Eisenhaken noch die Solarpanele eingedrückt haben, denn schlimmer geht’s immer. Ich würde sagen, volles Drama, doch Eliot lacht noch immer. 🫣 Wie war das noch, man unterschreibt den Haftungsausschluss für die Werft. Auweia, ich will hier weg! 😨

Samstag:
Dreimal darf man raten, was wir heute machen? Richtig! Wir putzen das Boot. 😂 Das Antifouling ist trocken, wir dürfen das jetzt. Und es lohnt sich! Schwarze Bäche fließen an Yuti herunter. Überall, aber auch wirklich überall hat sich der schwarze Staub niedergelegt. Auch die Werftarbeiter haben ihre Fußspuren hinterlassen. Wir haben echt gut zu tun, den ganzen Tag!
Am frühen Abend gibt es dafür ein freudiges Wiedersehen❣️ Wir treffen uns mit Tristan und Waandy, von der Pangaea UND Tim und Gwang, von der Tipsy Tuna, die beiden Engländer von der Malediven Yacht Rallye. Tristan liegt mit seinem Windjammer ganz gediegen im Victoria & Albert Yacht Club (V&A Waterfront), Tim und Gwang sind für 3 Tage hergeflogen. Die liegen mit ihrer Tipsy Tuna noch in Richards Bay und haben sich noch nicht bis Kapstadt vorgetraut. Wir treffen uns an der Waterfront. Das gibt vielleicht ein Hallo, ein Gedrücke und Geknutsche ❣️ Es ist sehr nett und lustig! Obwohl Tristan und Waandy schon ziemlich angeschickert sind, und ich Waandy kaum verstehen kann. Dennoch haben wir uns viel zu erzählen. 😄 Der Abschied fällt schwer, besonders von Tim und Gwang. Sie werden noch bis November ‘24 in Südafrika bleiben, bevor sie weiter Richtung Brasilien schippern werden. Das bedeutet, wir werden uns wahrscheinlich nicht mehr wiedersehen 😥. Tristan und Waandy machen sich Ende des Monats auch auf den Weg nach Brasilien. So werden wir uns bestimmt wieder über den Weg segeln…

Sonntag:
Ich könnte ja mal wieder etwas putzen. 🤭 Das Edelstahl bräuchte eine Abreibung. Alla hopp. Am frühen Nachmittag hat Klaus ein lange anberaumtes Telefonat. Er unterhält sich mit einem Ehepaar, sie Deutsche, er Franzose, die vor geraumer Zeit auch eine Seawind 1260 bestellt haben. Liefertermin soll November diesen Jahres sein und Mike, der Chef von Seawind, hat den Kontakt zu uns vermittelt. Geplant ist eine sehr ähnliche Segelstrecke, wie wir sie bisher gemacht haben, und sie können mal all ihre brennendsten Fragen los werden. Klaus hat großen Spaß daran, sein Wissen und unsere Erfahrungen weiterzugeben, und so wird es ein langes, heiteres und informatives Gespräch. Dann klatschen wir in die Hände und düsen nochmal per Uber zur Waterfront. Wir haben Hunger und wollen ein paar Dinge bei Woolworths einkaufen.
Ich mache heute die Probe aufs Exempel. Seit gestern Abend hatte ich keinen Dünnpfiff mehr und mittlerweile wieder einen richtig guten Appetit. Ich bestelle Rinderfilet mit Pommes und Klaus,…

Pommes mit Burger.

Die Aussicht ist prima,

und es schmeckt prima 👌. Danach gibt’s für mich noch Yoghurt Panna Cotta mit Früchten und für Klaus doch tatsächlich Brownie mit Eis. Auch beides ist wieder sehr lecker! Satt und zufrieden schlendern wir zu Woolworths. Wir schaffen es nicht bis zur Türe, da brauche ich eine Toilette! Immediately ‼️ Und alles verabschiedet sich wieder ins Klo. So’n Scheiß! 💩 Ich muss wohl doch noch weiter Tabletten einschmeißen…

Montag:
Die Spannung steigt, heute geht es zurück ins Wasser. Doch zuvor ist noch einiges zu tun. Die gepinselten Propeller müssen wieder gangbar gemacht werden, der Farbschutz hat alles etwas verbacken. ✅

Na, wenn das jetzt mal nicht super aussieht❣️

Yuti muss danach angehoben werden, damit die Auflagestellen bearbeitet werden können. Ach nee, was ist das denn??? Da wird ja doch noch ein Boot über uns rübergeschaukelt. 🥴 Erstmal wird der Mast abgebaut…

Ganz locker hängt der Rigger im selbigen.
Dann ist er ab, der Mast.
Ein Boot ohne Mast ist doch echt ein trauriger Anblick.
Und dann mal wieder über uns rüber… 😬
Was ist das für ein mords Kiel!

Dann wird es wieder irgendwie neben uns hingequetscht, und uns werden die Schlingen angelegt.

Jetzt wird erstmal ein Päuschen gemacht, es gibt das zweite Frühstück, oder ein Nickerchen.

Dann geht’s weiter!

Mit Tempo wird geschliffen und Antifouling aufgerollert, wo eben noch die Auflagen Yuti gestützt haben. Zweimal wird gestrichen, noch 15 Minuten Trocknungszeit gegeben, dann wird’s ernst. Übrigens, Marcelino ist noch gar nicht da. Der Yanmar Mitarbeiter wollte doch prüfen, ob alles dicht ist, funktioniert und passt. Hmmm… 🤔

Wir sind wieder drinnen, im Wasser. Die Motoren laufen, aber links funktioniert die Kühlung nicht. Es wird kein Wasser angesaugt und nur heiße Luft ausgestoßen. Stopp, sofort Motor aus! Was nun? Marcelino ist nicht da und nicht erreichbar. Klaus muss Yanmar anrufen. Etwas später ist ein Monteur da, Marcelino musste zum Zahnarzt….
Er füllt Seewasser ins Schlauchsystem und ja, jetzt funktioniert die Kühlung wieder. Aber ein Schlauch ist undicht und spritzt. Den will er nachher, auf unserem Liegeplatz ausbauen und mit in die Werkstatt nehmen.
Kurz vor 13:00 Uhr liegen wir auf P 6 und sind vertäut. Puhhh 😮‍💨.
Unser Monteur baut Schlauch und Pumpe aus und verschwindet in der Werkstatt. Er will noch heute wiederkommen…, und er ist auch tatsächlich 2 Stunden späte wieder da. Er baut alles wieder ein und testet, kontrolliert alle Ölstände und die Motoren. Alles ist okay, er geht von Bord und wünscht uns eine gute Reise. Ja wohin denn eigentlich? Na nach Namibia! Aber nicht mit dem Boot, nein, mit nem Flieger. ✈️ Ich freue mich schon sehr, mache mir nur etwas Sorgen wegen des Sturms. Es weht schon seit Tagen, aber heute und morgen fegt es ganz besonders schlimm. Wir legen noch zwei zusätzliche Leinen an und hoffen auf guten Halt. Fingers crossed! 🤞

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