4:30 Uhr, der Wecker klingelt.
5:05 Uhr, wir stehen am Ausgang des Yacht Clubs und warten auf das Uber Taxi. Die nette junge Frau von der Security möchte gerne mit uns fliegen, och… 🥹
Wir sind flott am Flughafen, checken ein, Boarding ist um 5:35 Uhr.
Wir besteigen das kleine Düsenflugzeug der südafrikanischen Linie Airlink


und heben um 6:20 Uhr ab.


2 Stunden Flug und ein Frühstück liegen vor uns. Die Landschaft verändert sich schnell.

Das sieht ja schon nach Wüste aus 🏜️. Im Nu sind wir da und landen sicher in Windhoek. Silke hat uns in Windeseile eine kleine Rundreise organisiert, 5 Übernachtungen und einen Allrad SUV gebucht. Dafür nochmals ein ausdrückliches und herzliches Dankeschön❣️ Es war wirklich kaum Zeit, und der Reisebeginn musste von unserer Seite dann auch noch um 2 Tage verschoben werden. Aber Silke hat das alles super gewuppt. Nun sind wir also da, in Namibia, nehmen unseren Leihwagen, diesmal einen Japaner, Nissan Allrad, in Empfang und düsen los. Nee, erstmal schauen wir uns noch ein kleines Filmchen beim Verleiher, « Autofahren in Namibia », an. Jetzt fahren wir wirklich los, aber ganz vorsichtig! BuellsPort Gästefarm heißt unser erstes Ziel. Sie ist etwa 250 Kilometer vom Flughafen entfernt, davon sind Minimum 120 Kilometer Schotterpiste.🥴


Vorbei an dem Ort Rehoboth, wo wir uns mit Wasser und Müsliriegeln versorgen könnten. Müssen wir aber nicht, da wir bereits am Flughafen das Nötigste eingekauft haben.


Lang angekündigte Ortschaften sind dann aber oft nicht viel mehr, als ein paar Häuser, Wellblechverschläge, vielleicht eine Tankstelle und ein Supermarkt, Ende Banane. Ansonsten Wüstenstaub und Schotter, soweit das Auge reicht.

Hier der Übergang von Teer zu Schotter. So wird es mehr oder weniger auch die ganzen nächsten Tage weitergehen. Der Mensch da vorne, an seinem Auto, lässt Luft raus, um die Reifen auf die Belastung der Schotterstrecke vorzubereiten. Bei uns hat das bereits die Autovermietung erledigt. Wir können dann noch entscheiden, ob wir den Antrieb mit 2 oder 4 Rädern wollen, und das jeweils dazu schalten oder wegnehmen. Soweit so gut.


Ziegen weiden am Straßenrand. Okay, was eigentlich?? Ich sehe nichts als Sand und Steine. Ein kleiner Wildhund ist auch mit von der Partie. Wer entdeckt ihn?



Da, schau mal, eine Windhose… 🌪️




Es ist schon sehr trocken und staubig hier. Das empfanden wohl auch schon die deutschen Kolonialherrn so und wussten nicht viel anzufangen mit diesem Land. Bis Diamanten entdeckt wurden…

Wir entdecken lustig geformte Steinformationen. Jeder kann sich ausdenken, was er darin sehen mag. Die Busladung bestaunt sie nicht nur, sondern erleichtert sich auch hinter ihnen. ☹️

Weiter geht’s an vereinzelten Niederlassungen vorbei, wobei die ein oder andere wohl aufgegeben wurde.


Auch wenn versucht wird, die Schotterstraßen in Ordnung zu halten.


Trocken, trockener, Wüste eben. Aber spätestens seid Grzimek wissen wir, die Wüste lebt.






Juhuuu, wir sind da! Endlich, wir sind schon sowas von geschafft!!! Es ist jetzt 14:30 Uhr, und wir wollen nur noch auf unser Bett und uns ausstrecken. Der Eindruck ist, hier ist es nicht nur staubtrocken, hier ist es auch ziemlich ausgestorben. ☠️ Sind wir hier die einzigen Menschen?


Wir finden eine Mitarbeiterin, die uns erstmal resolut auf das Dinner Menü hinweist, welches nicht um 19:30 Uhr beginnt, wie geschrieben, sondern erst um 20:00 Uhr!! Wenn wir was zu Trinken wollen, müssen wir das in unseren Block schreiben, den sie aber erstmal nicht finden kann. Und unser Zimmer?? Endlich, sie bringt uns hin. Ab 15:00 Uhr sei dann die Rezeptionistin wieder da und kann uns Aktivitäten anbieten. Reiten vielleicht? In Klaus Augen steigt Entsetzen auf, auf gar keinen Fall‼️

PAUSE * PAUSE * PAUSE * PAUSE * 🥱 Wir sind so erledigt, dass wir noch nicht mal wahrnehmen, wie schön und groß unser Häuschen ist. Mittlerweile sind ja auch schon 12 Stunden vergangen, seit wir diesen Tag begannen. Also Aktivitäten wollen wir heute keine mehr, aber, wir könnten nachher nochmal ein kleines bisschen ins Auto steigen und die C14 weiterfahren, die uns schön durch die zerklüftete Landschaften der Naukluft Mountains führt. Allahopp… Übrigens, das Gebirge der Naukluft ist eine Milliarde Jahre alt und erreicht Höhen von bis zu 2.000 Metern.




Wow, was für eine tolle Abbruchkannte!






Ein einsamer Köcherbaum, da muss ich unbedingt mal aussteigen.

Unser japanischer Allrad, alt und klapperig, aber ansonsten zuverlässig und gut zu fahren.


Die Beschaffenheiten und Formen der Bergmassive sind schon sehr unterschiedlich, und das in kurzer Abfolge.



So, nun sind wir wieder zurück

und freuen uns auf das Abendessen.

Huch, das sieht ja nett aus, aber nur für uns?? 😳 Ja, nur für uns! Wir sind die ersten und bisher einzigen Gäste im neuen Jahr, und die Saison ist ja eher im namibischen Winter. Jetzt sei ja eigentlich Regenzeit, auch, wenn kein Regen fällt. Ach sooo. Die Person, die uns vorhin begrüßt hatte, ist übrigens die Köchin des Hauses und hat wirklich nur für uns den Ofen angeschmissen… tsss.

Wir speisen unterm illuminierten Baum und glitzerndem Sternenhimmel, werden nach Strich und Faden bedient und verwöhnt, und das Essen ist preisverdächtig! Alles ist hausgemacht und selbst angebaut oder gezüchtet oder gejagt. Das Brot, die Butter, der Yoghurt, das Gemüse, das Fleisch, einfach alles! Und das schmeckt man auch. Schon der Gemüseeintopf ist sensationell! Jeder Löffel schmeckt köstlich UND absolut gesund. Dazu selbst gebackenes Brot mit selbst gemachter Butter. Ich glaube, nach diesem Essen bin ich wieder gesund. Auch die Darreichung ist toll, wie bei Muttern, in der Suppenterrine. Wir fühlen uns sehr willkommen und zu Hause.

Hauptgang: Zebra mit Kartoffelstampf, Zucchini-Knoblauch-Gemüse und Rotkohlsalat. Eins schmeckt besser als das andere, ein Gaumenschmaus!!! 😃 Rührend bedient werden wir von einer super netten, jungen Schwarzen, bekocht von Big Mama. 😍 Zum Nachtisch gibt es frisches Obst mit feinem, eigenen Yoghurt. Alles ist perfekt abgeschmeckt, nichts liegt schwer oder fett im Magen. Ich bin TOTAL begeistert❣️ Und tatsächlich, nach diesem Essen ist mein Durchfall Geschichte. 👏
Nächster Morgen, 5:30 Uhr, der Wecker klingelt. Wir machen uns auf, zu einer 3 stündigen Wanderung über den Zebra Trail. Nach der abendlichen Besprechung haben wir uns für diesen Trail entschieden und dürfen bis 10:00, statt nur bis 9:00 Uhr zum Frühstücken erscheinen. So haben wir genügend Zeit für die Wanderung. Um 6:30 Uhr geht es los.


Just geht die Sonne auf.
Was haben doch diese starren, pieksigen Büsche, für überaus zarte Blüten.


Diese unglaubliche Weite!



Immer wieder müssen wir Tore öffnen und schließen, um weiterzukommen. Aber der Weg ist gut ausgezeichnet.


Hübsch gemaserte Steine und plötzliches Grün überraschen uns.


Der Weg stimmt. ✅




Die Sonne steigt weiter, ER geht weiter…

Werden wir die Bergzebras noch zu Gesicht bekommen? Oder haben wir gestern Abend das letzte gegessen? 😬 In der Tat standen sie kurz vorm Aussterben und wurden in letzter Minute durch Schutzmaßnahmen gerettet. Bis heute konnte sich die Population gut erholen. Aber sehen tun wir trotzdem kein einziges. Eine Gruppe Kudus können wir erhaschen, oder sowas Ähnliches… Wir wandern weiter, es wird langsam heiß. 🥵





Dann sind wir wieder zurück, es ist ziemlich genau 9:30 Uhr und die Zicklein des Farmers begrüßen uns. Eher fragend, was sollen wir hier fressen? Die Frage müssen wir uns glücklicher Weise nicht stellen, das Frühstück wartet schon. Schnell fotografiere ich noch die hauseigenen Kakteen,…


dann lassen wir es uns schmecken. Fast bis zur Mittagszeit unterhalten wir uns noch mit dem Farmers Ehepaar, den Eigentümern, und zwar auf deutsch, fließend und akzentfrei. Wie kann das sein? Sie sind geborene Namibier, ihre Vorfahren wanderten aber 1894 aus Deutschland ein, und seitdem ist diese Farm mit all ihrem Land in Familienbesitz. Vor einigen Jahren beschlossen sie, den Farmbetrieb zu reduzieren und auf Gästebetrieb umzustellen. Das große Dauerproblem ist aber der fehlende Regen. Letztes Jahr fielen ganze 20 ml. Da war es ihnen nicht mehr möglich genug Futter für die Tiere zu erwirtschaften. Jetzt haben sie nur noch ein paar Rinder und ihre Pferdezucht und uns Touristen. Das Wasserproblem bleibt! Dann erzählen sie uns noch von den Schulen in Namibia, und dass sie selber eine Foundation für eine Schule vor Ort gegründet haben. Die Schulen in den großen Städten sind überfüllt, und immer mehr Kinder werden aufs Land verteilt und in die dortigen Schulen gestopft. Die platzen auch schon lange aus allen Nähten, haben weder die nötigen Bettenkapazitäten, noch die entsprechende Abwasserinfrastruktur. Immer, wenn die Scheiße dann bis zum Himmel stinkt, wird unser Farmer gerufen, das Problem zu lösen. Ansonsten sei das politische System in Namibia recht stabil und auch wirtschaftlich sei alles erträglich. Anders als Südafrika! Der ANC sei total pleite, und damit sie politisch weiter an der Macht bleiben können, lassen sie sich von Russland und China schmieren, um im Gegenzug deren politische Interessen mit zu vertreten. Dann wird sich noch kopfschüttelnd über unsere Medienlandschaft ausgelassen, was alles schon bei uns als rechts gilt, und wie manipulativ über Protestler gesprochen und geschrieben wird. Jetzt seien ja wohl auch schon unsere Bauern von rechts unterwandert… Sie beobachten die Entwicklung bei uns genau und sind gut informiert. Echt interessant, den Blick mal von außen zu erfahren.
Dann heißt es auf Wiedersehen zu sagen, denn der Weg ist heute noch ein gutes Stück, bis wir die Sossusvlei Lodge erreichen werden. Tschau und Danke für die große Gastfreundschaft❣️
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