Der Flug ist tippitoppi, wir starten 10 Minuten vor der angegebenen Zeit und werden schon beim Gepäckband von unserem neuen Guide, dem Herrn Kleinschmitt, erwartet. Meine Koffertasche ist aufgerissen, Herr Kleinschmitt sieht das sofort und sorgt für Reklamation bei der Fluggesellschaft.

Sehr unbürokratisch bekomme ich einen Gutschein für 90 US$, wenn ich eine neue Tasche kaufe, oder 60 US$, wenn ich Bargeld vorziehe. Das ist Brasilien ❣️ Unser Herr Kleinschmitt ist pensionierter Helikopterpilot, 68 Jahre alt und in der 5. Generation in Brasilien. 1890 wanderten seine Vorfahren vom Hunsrück kommend hierher aus. Überhaupt sind hier, in dieser Kleinstadt, (250.000 Einwohner, hö, hö…) überwiegend Nachfahren von Italienern, Polen und Deutschen. Somit sind hier auch nur sehr wenige Afrobrasilianer zu finden. Aha! Der Herr Kleinschmitt ist einer von der schnellen Truppe! Wir fahren sofort weiter zur brasilianischen Seite der berühmten Fälle. Huch, gar nicht erst ins Hotel? Nein! Okay✅

Der Fluss Iguazú ist die Grenze zwischen Brasilien und Argentinien. Auch Paraguay ist nur 8 km entfernt und ebenfalls durch einen Fluss von Brasilien und Argentinien getrennt. Ein illustres Dreiländereck! Herr Kleinschmitt meint, ich könnte mir ganz günstig in Paraguay einen neuen Koffer kaufen. Nee, kann ich nicht! Ich kann nicht mal eben nach Paraguay, ich müsste noch vor dem nächsten Weiterflug hier etwas Neues finden. Das wird schwierig, meint Herr Kleinschmitt, alle kaufen in Paraguay. Nun ja… Jetzt bereiten wir uns mal lieber seelisch darauf vor, dass wir gleich die größten Wasserfälle der Welt, von ihrer Ausbreitung her betrachtet, zu sehen bekommen!!!

Hey 🤩, das ist nur der Anfang! Dieses, zu den 7 neuen Naturweltwundern gehörende Schauspiel, zählt 255 kleinere und 20 große Wasserfälle, in einer Ausdehnung von 2,7 Kilometern. Einige der großen Wasserfälle sind bis zu 82 Meter hoch. Gigantisch!! Damit sind diese Wasserfälle hier, breiter als die Victoria Falls (Simbabwe) und höher als die Niagarafälle (Kanada). Alle drei gehören zu den größten und mächtigsten Wasserfällen der Erde! Und wir sind hier, können die Iguazúfälle mit eigenen Augen sehen, ihre Kraft hören und spüren, bei strahlendem Sonnenschein❣️


Auch der angelegte Weg an den Wasserfällen entlang ist sehr schön! Wildtiere begegnen uns immer mal wieder. Mal sehen, ob wir auch die hier lebenden Nasenbären entdecken?



Und am laufenden Meter gibt es die dollsten Aus- und Einblicke, in eine tosende Wasserwelt.



Dort hinten kommt die Teufelsschlucht 👹.






Gurgelnd, tosend und spritzend, verschafft sich das Wasser Platz. Früher, viel früher, war es mal klar und weiß schäumend. Seit der großen Abholzungen im Amazonas und der folgenden Erodierungen, erscheint das Wasser bisweilen gelb bis ockerbraun.







Der Name Iguazú kommt übrigens von den Ureinwohnern Brasiliens. Y steht für Wasser und guasu für groß. Passt ✅

Hinter diesem Getöse brüten Rußsegler. Immer wieder durchstoßen diese waghalsigen kleinen Vögel die herabstürzenden Wasservorhänge, um die dahinter sicher geparkten Jungen zu füttern. Wie machen die kleinen, neuen Vögel das nur, wenn sie zum allerersten Mal da durch müssen???
Wenn man genau hinschaut, sieht man die schwarzen kleinen Geschosse ins Wasser fliegen.



Und wie finden wir die brasilianische Seite der Fälle?

SPITZE 🤩 BEEINDRUCKEND 🤩 TOLL
Mehrere Filme wurden vor dieser Kulisse gedreht. Zum Beispiel Indianer Jones und das Königreich des Kristallschädels (2008), James Bond-Moonraker-streng geheim (1979), wo das Boot mit dem Beißer die Fälle hinunterstürzt. Und der Film Mission (1986), Oscar prämiert, in dem Jesuitenmönche im 18. Jahrhundert die Ureinwohner zum rechten Glauben führen und sie vor den anrückenden Portugiesen verteidigen wollen. Der erste Mönch wird aber an ein Holzkreuz gebunden und die Fälle hinuntergestoßen….
Und noch zwei Zahlen zum heutigen Abschluss. 6.500 Kubikmeter Wasser pro Sekunde rauschen hier ins Tal. 😃 Und durchschnittlich 6.000 Besucher kommen j e d e n Tag hierhergeflogen, um die Iguazú Wasserfälle zu bestaunen. Herr Kleinschmitt drängt nun zum Gehen, der Park schließt gleich.
Er fährt uns nun zurück in die Stadt, die eigentlich nicht viel mehr zu bieten hat, als Hotels und Restaurants. Die Region lebt hier fast ausschließlich vom Wasserfall-Tourismus.








Nun sind wir da, das ist unser Hotel für 2 Nächte. Die Lobby ist okay, das einfache Zimmer sehr klein, mit nur einem klitzekleinen Fenster und kleinem, ollen Bad. Dafür haben wir eine hoteleigene Kapelle. 😉

Zum Tagesabschluß laufen wir noch zum empfohlenen Steak House 🥩. Das Nachbarhotel ist schon komplett auf Ostern eingestellt. 🪺🐇

Dort, im Steak House sind wir fast die einzigen Gäste. 🤔

Auf der Karte lese ich etwas von Slow cooked Steak. Das möchte ich ausprobieren. Klaus schließt sich an, denn das gibt es nur ab 2 Personen, aufwärts. Was dann aber kommt, erschlägt uns fast. 🫣




Das Fleisch ist sehr fett, zäh und sehnig. Vieles muss ich abschneiden oder „zurückgeben“. 🤢 Auch Klaus ist nicht glücklich. Mitgefangen, mitgehangen…

Wir trotten zurück zum Hotel und schmeißen uns aufs Bett. Jetzt bloß nur noch schlafen! Morgen geht’s nach Argentinien 🇦🇷‼️
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