Jetzt heißt es warten, warten, warten, warten, warten und warten… Wir sitzen uns die Popos platt, können aber unsere Handys laden. Yeah…

Schlafen geht irgendwie nicht, die Stühle sind so konstruiert, dass die Armlehnen ein Ausstrecken nicht erlauben. Glücklich ist, wer trotzdem schlafen kann❣️

Der Mann da rechts vorne, schaffte es doch irgendwie? Wo lässt der seinen Bauch? Ich verstehe es nicht! Ich laufe immer wieder rum, bekomme jetzt schon restless legs. 😖 Wir holen uns etwas zu essen, was zu trinken und zu naschen. Die Zeit vergeht langsam. Seit 12:00 Uhr sind wir am Flughafen, erst um 2:25 Uhr geht der Flug. Doof ist, mein Internet geht ums Verrecken nicht. So kann ich nicht surfen, nichts für den Blog schreiben. Dann kommt der Flieger auch noch verspätet. Irgendwann sitzen wir dann drinnen und es geht los. 4 Stunden Flug bis Recife liegen vor uns. Die Durchsagen sind heute nur auf brasilianisch. Vor uns auf dem kleinen Bildschirm können wir den Flug verfolgen. Nach etwa einer 3/4 Stunde Flugzeit, schauen wir uns verwundert an. Das Flugzeug macht eine Kehrtwende und fliegt zurück. 😧🫢😳 Was ist los? Was ist passiert? Hat das Flugzeug ein Problem? Da bekomme ich mit, dass vor uns eine junge Frau aus der Kombüse kommend von 2 Stewardessen gestützt, zu ihrem Platz geführt wird. Ein Stewart geht schnellen Schrittes durchs Flugzeug hin und zurück. Ich frage meinen Sitznachbarn, nicht Klaus, was los ist und ob er ein wenig Englisch könne? Ja, ein wenig, deutet er mir an, und dass wegen der Passagierin der nächstbeste Flughafen angeflogen wird, um sie ins Krankenhaus bringen zu lassen. Aha. Fliegen wir dann wieder weiter? Wahrscheinlich schon, seine Antwort. Na hoffentlich! Morgen steht Beachen auf dem Programm ‼️Das dauert jetzt aber alles lange. Landung, Abtransport, Warten, Auftanken, Warten, Starten…Eine gute Stunde nimmt alles in Anspruch. Klaus informiert noch schnell unseren Abholer über die eingetretene Verspätung. Er weiß schon Bescheid und wird warten. Prima 👌. Er wünscht uns noch einen guten Flug. ✈️ Diesmal klappt alles störungsfrei. Das Gepäck kommt auch schnell, und es empfängt uns ein deutschsprachiger Guide. Dieser führt uns zu einem brasilianischen Fahrer, der uns nun die nächsten 2 1/2 Stunden zurück nach Cabedelo bringen wird. Ich muss schon sagen, die interne Abstimmung klappt hervorragend!!! Ein großes Lob an die Organisatoren der Reise, an Elisabeth!












Jetzt ist es aber nicht mehr zu übersehen! Hier gibt’s eine Bulli-Invasion!



Ob alt, ob neu, so viele VW’s habe ich lange nicht mehr gesehen. Dann sind wir da, endlich. Eine laaange Rückreise geht zu Ende. 😮💨 Yuti steht noch da und sieht gar nicht mal schlecht aus. Wir melden uns erstmal direkt bei Nico zurück. Der bittet uns gleich noch mit Yuti den Steg zu verlassen und an einer Mooringboje festzumachen. Morgen geht es ja sofort um 6:00 Uhr in der Früh zum Beachen, und da sind seine Leute noch nicht wach, um uns beim Ablegen vom Steg zu helfen und die Mooringleinen zu lösen. Von der Boje kommen wir dann morgen selber los. Okay, schwitz, also geht’s gleich und ohne Pauses munter weiter. 🥵
Schnell raffe ich die nassen, fürchterlich stinkenden Klamotten zusammen und bringe sie schnell noch in die Marina zur Wäscherei. Später, an der Boje hängend, kann ich ja nicht mehr an Land.
Um 15:30 Uhr hängen wir an der Boje.✅ Nun etwas weiter draußen, bekommen wir von den Partybooten zum Sonnenuntergang etwas mehr mit.
Lustiges Treiben. Für uns geht es jetzt aber schleunigst in die Kojen, morgen geht es sehr früh raus, und unser letzter Schlaf liegt nun schon etwas länger zurück. 🥱😴🥱😴
DAS BEACHEN ❗️DAS STRANDEN ❗️
Nächster Morgen, 5:00 Uhr. Aufstehen, waschen, anziehen, um 6:00 Uhr kommt Anderson, Christophs brasilianischer Mitarbeiter, seine rechte Hand sozusagen. Wir müssen genau am Höhepunkt der Flut, den Paraibá do Norte River weiter hochschippern und 15 Minuten später vor Andes Dorf ankern. Die Sache mit der Tide ist nicht trivial! Der Tidenhub ist nicht immer gleich. Der größte Unterschied, der hier im Fluss auftreten kann, sind 2,70 Meter. Jetzt aktuell haben wir noch 2 Meter Unterschied, und mit jedem Tag wird’s weniger. Die Möglichkeit durch Beachen das Boot soweit aus dem Wasser zu bekommen, dass unsere Arbeiten durchgeführt werden können, ist nur heute und morgen noch möglich. Dann müssten wir wieder Wochen warten, bis der Rhythmus des Mondes es erneut erlauben würde. Ande führt uns gut um alle Untiefen herum, wir schmeißen den Anker und müssen nun warten. Warten, dass das Wasser sinkt. Unser Mann tuckert derweil zu seinem Dorf, um zu frühstücken. In 1 1/2 Stunden wird er wieder zurück sein. Okay 👍.



Das Wasser sinkt, die Anspannung steigt! 🫥

Die Einheimischen fangen an Muscheln und Wassergetier zu sammeln. Auch Ande kommt zurück und hat den “Dünnen” mit dabei. Der soll ja in meinen engen Bug klettern

und die kaputte Augplatte lösen. Er ist ein sehr dünner, älterer Mann, mit genau noch 3 Zähnen im Mund. Na ob der auch genügend Kraft hat, für seinen Job? Zum Glück braucht er nicht seine Zähne dafür. Wie gesagt, 3 🦷🦷🦷 hätte er noch im Angebot.

Dann geht’s auch gleich zur Sache. Der Dünne ist drinnen, Ande draußen, sie schrauben und bohren, klopfen und schmieren, härten und ziehen die Schrauben an. Da wird nicht lange gefackelt! Arme Yuti, ich glaub sie ist ohne Betäubung beim Zahnarzt… 🦷.



Das sind die neuen Augplatten, die dann unser Screecher halten sollen.

Von Christoph besorgt, geschweißt und vorbereitet.

Nun sind sie mit 4 Schrauben, statt nur mit 2 Haltepunkten versehen. Blöd ist nur, dass wir uns null Komma null mit Ande verständigen können. Er kann kein Wort Englisch und wir kein Wort Portugiesisch. Das trifft sich “gut”, denn vor allem Klaus leidet, dass er nichts anmerken oder gar fragen kann. 🤐 Um uns zu beschäftigen und abzulenken, fangen wir an das Boot zu putzen. Selten kommen wir so easy ans Unterwasserschiff heran wie jetzt.



Da hocken wir nun im Schlick. Anders als geplant sinkt Yuti mit ihren Minikielen sehr weit ein. Zu weit? Sogar Ruderblätter und Propeller sind im Mud.

Oh, das sieht nicht gut aus. Klaus ist schon ganz unruhig. Ande und der Dünne arbeiten blitzeschnell. Hoffentlich nicht zu schnell?! Will Ande doch tatsächlich alle Arbeiten heute fertigbekommen?! Mit den Augplatten ist er schon soweit und bringt den Dünnen jetzt nach Hause.

So sieht das nun aus. Ach herrje, ich hoffe das bleibt nicht so huddelich?!! Nein, das macht Ande noch sauber.

Zwischenzeitlich gräbt Klaus mit unserem Spaten den Bereich um die Saildrives etwas aus, damit Ande gleich an die zu klebenden Schutzgummis herankommen kann.

Ande ist wieder da und macht sich an die Gummis ran. Eine ganz schön matschige Angelegenheit, mit kaum Platz zum Arbeiten.

Zum Glück muss er es nicht so weit treiben❗️😆

Klaus ist meistens mit dabei und will helfen, aber Ande ist da ganz eigen. Er will alles alleine machen! Aber unter diesen Bedingungen, ist perfektes Arbeiten eher unmöglich. Sagen wir es mal so, es läuft etwas hemdsärmelig ab. Trocknen, anschleifen, kleben, alles im Mud. Naja, die Yanmar Profis in Südafrika schafften es ja nicht mal unter perfekten Bedingungen. Ande hat nun fertig, verabschiedet sich und zuckelt mit Benzinkanister und Handwerkszeug unter den Armen durchs langsam steigende Wasser an Land. Wir müssen aber noch eine Nacht hier verbringen, da wir jetzt nicht mehr zur passenden Zeit die Marina erreichen können. Ande zeigt uns noch, wo wir nachher ankern sollen, denn hier würden später durch die Flut Steine durchs Flussbett rollen. 🫢 Okay. Die Flut kommt und kommt, das Wasser steigt und steigt, wir aber nicht. 😧 Wir stecken noch unverändert im Mud fest. Oh weia! Was würde passieren wenn wir stecken blieben? Das steigende Wasser käme wohl dann die Treppen rauf… Anderes Szenario, Yuti ploppt im letzten Moment hoch wie ein Korken??? 🍾 Klaus bekommt Schiss und ruft Christoph an, schildert ihm die Situation. Er, hmm, ja, ihr seid schwer, ihr habt Gewicht. Das letzte Mal war es eine Lagoon, die hatte da keine Probleme… Eine Lagoon hat viel breitere Rümpfe und viel mehr Auftrieb als wir. 🧐 Klaus meint, wir könnten 300 Liter Wasser ablassen, das Dinghy runter nehmen und den Dinghy-Motor, und wir könnten selber von Bord gehen, macht zusammen etwa 700 Kilo… 🤓. Nee, wir sollten mal noch warten, meint Christoph, nichts machen, auf gar keinen Fall den Motor anmachen – nee klar – er sei noch guter Hoffnung. Na dann hoffen wir mal. 🙏 🙏
Schalten Sie auch morgen wieder ein, wenn es heißt, wird Yuti aus dem Schlamm herauskommen, oder für immer hier in diesem Flussbett stecken bleiben?
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