14.04.2024
Wir haben Sonntag, es gibt die Sonntagsgespräche. ✅ Das Segeln ist durchaus dem Sonntag angemessen, nämlich angenehm.
14:45 Uhr, weitere 165 NM sind dem Tacho zu entnehmen. Wow! Wir sind den ganzen Tag weiterhin flott unterwegs.
15.04.2024
Wir fliegen, jippie 🥳. Wir haben 6:00 Uhr am Morgen, und 9 bis 10 Knoten ist unsere neue Durchschnittsgeschwindigkeit. Bis Mittwoch soll es noch ordentlich zur Sache gehen. Ob wir noch auf Reff 3 runter müssen? Kann gut sein…
Klaus hat bei Yuno ein neues Level erklommen. Er hat nun die Milchstraßen-Liga erreicht! ✨💫 Ja, er ist fleißig und voll vom Wettkampffeeling gepackt. Nur noch die besten 5 steigen am Ende einer Woche auf oder auch wieder ab. Das Thema Musik ist aber so toll, dass es nicht schwer fällt am Ball zu bleiben. Und Klaus’ eiserne Regel ist, er kauft keine Herzen ❤️! Beantwortet man Fragen falsch, werden Herzen abgezogen. Hat man keine mehr, kann man erstmal nicht mehr weitermachen. Jetzt könnte man für Geld welche kaufen, oder einen Tag warten, bis man wieder welche hat. Nur letzteres kommt für Captain Klaus in Frage, auch wenn andere Mitstreiter punktemäßig von dannen ziehen.
Was lernen wir nicht alles über Tschaikowski, Mendelssohn, Schubert, Wagner und andere berühmte Komponisten!!! Fast alle hatten ein bewegtes und unglückliches Leben, viele starben jung. Der eine war schwul, der andere auch, der nächste war taub, dem übernächsten wurde der Mittelfinger steif und mehrere verfielen dem Wahnsinn, dank Syphilis. Ja die Syphilis war übel, griff sie doch auch das Gehirn an und war ohne Penicillin, das es noch nicht gab, nicht zu behandeln. Und wie würde Frau von Thurn und Taxis sagen? Man(n) schnackselte halt gern… So gut unterhalten, verfliegt die Zeit. Die berühmten Stücke werden gespielt und analysiert, und wir hören wie man zum Beispiel musikalisch seufzt. Ton rauf, Ton runter… Alle haben ihre Qualen, Träume, Vorahnungen, oder literarische Werke anderer vertont. Das ist sehr interessant und äußerst spannend.
Nichtsdestotrotz müssen wir jetzt mal wieder auf den Stand des Tachos schauen. 185 NM ! Keine 200? Nee, hätte ich gedacht, meint Klaus.
4 Frachter nehmen uns in die Zange. Wir müssen aber jetzt unser Manöver fahren, um das Großsegel einmal kurz hochzuziehen, die Leinen zu sortieren, und dann das Segel auf Reff 3 herunterzuholen, sowie das Jib zu halbieren. Die Windvorhersage sagt kräftige Winde vorher. Wir wollen auf Nummer sicher gehen. So, es geht los. Erstmal abfallen, um das Jib zu verkleinern und straff zu ziehen. Dann gegen den Wind, Groß rauf, dann runter auf Reff 3. Flott hoch auf’s Dach und das runtergelassenes Segel in den Segelsack stopfen, da es etwas darüberhinaus gepustet wurde. Runter und vor zum Mast, um die 3 Blöcke der 3 Reffleinen zu kontrollieren, ob sie gut liegen und nicht schubbern. Danach geht es wieder auf Kurs. Die Frachter sind in höchstem Maße von unseren Manövern irritiert und stoben auseinander. Waren wir doch zwischenzeitlich mal mit dem einen, mal mit dem anderen auf Kollisionskurs.

Aber gut zu sehen, dass sie uns sehen und entsprechend reagieren. Sie kommen uns nicht mehr zu nahe.
Oh Wunder, wir sind trotz deutlich verkleinerter Segel gar nicht groß langsamer geworden.
16.04.2024
Noch nicht mal in Grenada angekommen, denken wir schon über eine Erkundungsreise in Kolumbien nach. Die Zeit verfliegt und wir fliegen auch. Mit 8 bis 9 Knoten preschen wir durch’s Wasser. Nicht dass wir noch an Grenada vorbeisausen!
14:45 Uhr, genau wie gestern haben wir wieder 185 Seemeilen geschafft. Boah, das ist viel! Wir walzern uns gerade durchs Wasser mit Johan Strauss (Sohn) und Yuno.
17.04.2024 (Mittwoch)
2 Mal hat uns Klaus in der Marina auf Grenada schon früher angekündigt und zuletzt Samstag als Ankunftstag genannt. Wir sind aber weiter so schnell, dass wir wohl schon in 2 Tagen, am Freitag, eintreffen werden. Trotz des Umweges, den wir noch fahren wollen. Wir wollen einen großen Abstand zu Trinidad und Tobago einhalten, da es dort recht gefährlich zugehen kann. Aggressive Piraten treiben immer mal wieder ihr Unwesen. Die letzte Horrorgeschichte passierte erst im Februar diesen Jahres, als ein amerikanisches Ehepaar ermordet wurde. Die Leichen fand man bis heute nicht, aber viel Blut auf dem Boot. 😱 Grenada hat auch keine weiße Weste! Immer wieder werden Dinghy’s und Außenborder geklaut, und so kommt Ankern definitiv für uns nicht infrage! Südamerika/Karibik ist halt immer so eine Sache… 😕.
Unser Boot wird zur Auffangstation für Fliegefische und Braunalgen. 2 mal haben wir es geschafft, einen Fisch lebendig wieder über Bord zu bugsieren. Auch Seevögel entdecken uns wieder neu als Ruhe- und Kackstation. 😏 Wir lassen es geschehen.
14:45 Uhr musiziert mein Handywecker, es ist mal wieder Tachotime. 172 NM sind erneut überwunden. Nicht schlecht Herr Specht ❣️Und schon geht es wieder in die Nacht. Ich wache, aber nicht allein.
Sie sind überall…
Hey, hallo, nicht so stürmisch!
Da wird’s mir wohl nicht langweilig werden. Im Übrigen habe ich vorhin 2 Koffeintabletten genommen und die wirken doller, als es mir lieb ist. 😵💫 Mir ist schwindelig und etwas zittrig und ganz leicht übel. Hätte ich bloß nur eine Tablette eingeschmissen! Aber wach bin ich ✅.
18.04.2024
Ich wache bis ca. 02:00 Uhr, dann gibt’s Schichtwechsel. Gerade habe ich mich in der kleinen Koje zurechtgeruckelt, ruft mich Klaus nochmal nach oben. Er möchte die Segel wechseln. Jib und Groß sollen rein, das Screecher dafür raus, sonst würden wir zu langsam. Häää? Ja, der Wind schläft ein und wir haben uns nun für morgen in der Marina angekündigt. War das vielleicht doch etwas zu voreilig??
14:45 Uhr, 160 Meilen können wir verzeichnen. Passt! Also in die Hände gespuckt, und auf zum Endspurt. Die letzte Nachtwache steht an.
10.04.2024
Wir nähern uns deutlich, zu sehen ist aber um 8:00 Uhr noch nichts von Grenada. Eine Dreiviertelstunde später heißt es dann freudig, Land in Sicht!






Eine Stunde müssen wir unsere Uhren weiter zurückdrehen. Nun ist der Zeitunterschied zu Deutschland auf ganze 6 Stunden angewachsen. Jetzt ab in die Marina und den Funkspruch absetzen.




Um 15:00 Uhr liegen wir sicher vertäut am Marinasteg. Auch wenn es zuvor ein paar Missverständnisse galt auszuräumen. Nein an den fetten Betonsteg wollen wir nicht und nein, wir kommen für eine Woche, nicht für 5 Monate! Und so bekamen wir dann einen wunderbaren Platz am Steg, unweit sämtlicher wichtigen Gebäude. Save und happy düst Klaus gleich darauf zu Customs und Immigration, alles hier in der Marina 👍, Habourmaster braucht’s nicht und schlussendlich zum Marina-Office. Strom und Wasser werden freigeschaltet. Prima 👌!
Der Tacho steht nun auf 14.008 NM. Das heißt, wir haben uns nochmals 153 Seemeilen ersegelt und kommen nun auf stolze 2.055 Nautische Meilen von Brasilien bis Grenada, an einem Stück. Net schlecht!!!

Nicht zu vergessen, dass wir das in nur 2 Wochen erreicht haben, dank viel Wind und noch mehr Strömung. Und wen entdecken wir hier? Die Elexier, ein toller Katamaran mit polnischem Eigner und Crew, die wir auf St. Helena kennengelernt haben. Großes Hallo❣️ Dann freuen wir uns riesig auf die erste voll durchzuschlafende Nacht!!! Gääähn………
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