und wieder gibt es Wachspalmen.
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Um 8:00 Uhr startet der Trip vom Hotel aus. Ein 4X4 Pickup steht mit Fahrer und Guide bereit. Es kann los gehen. Es geht in ein 50 Kilometer entferntes Tal mit tausenden von Wachspalmen. 2 Stunden soll die Hinfahrt dauern. Zuvor wird aber noch ein weiteres Paar eingesammelt. Dieses wohnt auch in einem sehr schönen Hotel, vor allem mit einem irren Bergblick. Dieses Haus gehört dem selben Eigentümer wie das unsrige Haus.



Schon fast kitschig, so schön ist der Anblick.

Das ist nicht der erst Schäferhund, den wir sehen. Ich fasse zusammen: Holsteiner Kühe und deutsche Schäferhunde sind in Kolumbien weit verbreitet. Also ist es hier schon fast wie zu Hause… 😄.
Wir packen das junge Pärchen mit ins Auto, er, Englisch-Kolumbianer, sie, Französin, beide sprechen fließend Spanisch, Englisch und Französisch und leben in den USA. Das kann uns noch zugute kommen, denn unser Guide kann nur ein paar Standardsätze in Englisch, da könnten sie uns dann übersetzen. Aber jetzt wird’s eng im Auto, da muss unser Guide auf die Ladefläche. Er nimmt sein Tablett mit und setzt sich auf einen Sitzsack. Geht doch. ☺️ Nun kommt’s! Die Strecke ist ein Alptraum! Wir rumpeln über Stock und Stein, durch Matschepampe bis direkt in die Nebelwolken hinein. Dort fängt es dann auch noch an zu regnen. Unser Guide verkriecht sich unter einer festen Plane. Ach herrje, aber er scheint es gewohnt zu sein. Die Jungs machen diese Tour JEDEN Tag! Unglaublich !! Zwei Stunden geht diese Rumpel-Holper-Klapperfahrt. Zum Glück wird niemandem schlecht. Wir ruckeln bis auf 3.378 Meter hoch, …

danach wieder ein kleines bisschen runter und dann sind wir da, am Ausgangspunkt unserer Wanderung.

Zappa lot, das sind viele Wachspalmen! Tausende! Hier stehen sie tatsächlich noch im Wald, dicht an dicht, fast wie von Anbeginn. Toll ❣️

Die heutige Wanderung führt uns ausschließlich bergab. Das ist in der Tat nicht so anstrengend wie die gestrige Tour, aber es ist recht steil, es gibt keine wirklichen Wege, sondern nur rutschig-schlammige Kuhtrampelpfade über klitschnasse Wiesen. Auch wieder eine Herausforderung. Zum Glück auch für das jüngere Paar. 😅 Immer wieder kommt einer von uns ins Rutschen, jippie. 🥳 Aber nur ein bisschen…





Wenn das keine schönen Blicke sind❣️Ich bin hin und weg. Den Kühen kommen wir gleich noch näher. 🐄

Ach sieh mal einer an! So läuft der Hase. Die Biker werden samt Rädern hochchauffiert und fahren dann « nur » bergab über die sogenannte ‘Straße’ 😎. Hätte ich aber trotzdem keine Lust dazu.
Stattdessen begegnen wir jetzt mal einer Herde Jungbullen.



Sie sind aber sehr entspannt und nehmen kaum Notiz von uns.

Bitte mal ducken und unten durch. Es geht ein bisschen ins Unterholz.

Die Zweige der Bäume sind dermaßen bemoost und bewachsen, dass man sie kaum noch erkennen kann.

Bromelien wachsen auf ihnen und gedeihen prächtig.


Ach guck mal, Brombeeren. Ob die hier jemals süß werden?

Oh, ich falle zurück… Fertigwerden und weiter.


Auch die älteren Palmen sind ringartig von Moosen und Flechten bewachsen. Das muss ich einfach festhalten.





Upsi, wo sind die anderen?


Hallöchen, dich habe ich eigentlich nicht gesucht! Gut dass uns ein Draht trennt.

Wo sind denn nun die anderen? Daaa……
Es gibt Unterricht.

Dieser kleine Palmenkeimling ist schon 4 Jahre alt. Ganze 2 Jahre werden allein schon für’s Keimen selbst benötigt.

Das ist dann ja eine sehr langwierige Geschichte, bis die 60 Meter mal erreicht sind. Da brauchen sie dann schon hunderte von Jahren. Wenn sie dann sterben, fällt erst einmal die Palmenwedelkrone herunter, der Stamm steht danach noch ca. weitere 2 Jahre, bis auch er umkippt und verrottet. Wenn man die Palmenfrucht nicht keimen lässt, sondern aufbricht, sieht sie aus wie eine klitzekleine Minikokusnuss und schmeckt auch so.

Weiter geht’s… 🚶🏽♂️➡️🚶➡️🚶🏻♀️➡️🚶♂️➡️🚶🏽➡️




Na du bist doch mit Sicherheit wieder eine Französin. Soo hübsch❣️Ich habe den Eindruck, du weißt es auch. 🥰



Au revoir Mademoiselle 😘.

Jetzt geht es richtig rein in den Regenwald.


Ein ziemlich verzauseltes Pärchen mimt hier die Aussteiger. Wenn’s gefällt?! Das gesamte Gelände mit Bergen, Palmen und Wiesen gehört 4 Brüdern, ist also in Privatbesitz. Zwei leben in den USA, die anderen zwei in Kolumbien, aber nicht vor Ort. Wir dürfen nur mit einer Sondergenehmigung hier sein, und die bekommen ausschließlich 2 Agenturen. Eine davon ist die, mit der wir jetzt gerade unterwegs sind. Das soll dem Massentourismus einen Riegel vorschieben. Klappt ja auch, die zwei Verschrobenen sind die einzigen, die uns auf unserem Weg ins Tal begegnen werden.





Klaus läuft jetzt hinter mir, damit ich nicht verloren gehe.



Na gut, dann mach mal nen Foto von uns… Vom anderen Pärchen darf unser Guide sehr oft auf den Auslöser drücken. Sie sind wohl noch nicht sooo lange verheiratet und ziehen sich als Bildmotiv im Vordergrund vor. Da sind Klaus und ich schon lange drüber! 😄 Und ich nehme doch lieber die Natur selbst oder eben eine französische Kuh ins Visier. 🤣


Gut, aber einmal darf er noch. 😁
Da könnte jetzt die Frage aufkommen, warum mein Gesicht brauner ist als Klaus’? Ganz einfach, Klaus läuft immer mit Kappe herum, um seine empfindliche Pläte zu schützen. Das muss ich nicht 😆, und so kann die Sonne ungehindert auf mein mit Lichtschutzfaktor geschütztes Gesicht treffen.
Jetzt sind wir fast im Tal und werden in einem einfachen Gasthaus zu Mittag essen. Sie wissen Bescheid, dass wir kommen.


Auch hier wacht wieder ein deutscher Schäferhund und auch hier genießen wir erst einmal eine Tasse Kakao mit Käse.

Dann wird nach Unverträglichkeiten gefragt, es liegen keine bei uns Vieren vor, und die Chefin der Hütte macht sich umgehend am Herd zu schaffen.



Bis das Essen fertig ist, dürfen wir noch mal ein paar glitschige Stufen abwärtsrutschen, um einen Wasserfall in Augenschein zu nehmen. Wenn’s unbedingt sein muss… ?! Okay, es gehen alle, dann ich halt auch.




Wir Vier haben alle schon die Iguazú Wasserfälle in Brasilien/Argentinien gesehen. Was soll man da noch sagen…?

Nur so viel, da gab es KEINE Wachspalmen! 😎


Und auch nicht diese hübschen blauen Blümchen. 😁 So, wir sind wieder oben zurück in der Hütte und dürfen Platz nehmen. Es gibt als Vorspeise Gemüsesuppe, als Hauptgang Schweinefleisch mit Gemüse und Maistalern. Zum Trinken reicht man uns frisch gepressten Obstsaft. Alles schmeckt ausgezeichnet. 😋 Wer will kann auch noch einen Kaffee bekommen. Wir unterhalten uns gut mit den beiden anderen und beömmeln uns köstlich darüber, wie gebannt sowohl die Köchin, ihre Gehilfin (Tochter) und unser Guide samt Fahrer, der gerade laufenden Telenovela folgen. Sie starren wie gefesselt, sehr lustig ! 🤣 Diesen Moment nutze ich, um den Raum hinter mir abzulichten, das Schlafzimmer.

Nun ist es aber Zeit nach Hause zu rumpeln. Oh mein Gott, 2 Stunden wieder dieses Gewackel und Geschaukel. Hoffentlich bleibt bei uns allen das Essen drinnen! Unser Guide liegt wieder auf der Ladefläche und zieht sofort die Plane über seinen Kopf. Na dann gute Nacht.

Er muss tatsächlich ziemlich schnell eingeschlafen sein, denn als wir eine Pinkelpause machen,

zieht der Fahrer die Plane zurück und unser Junge schaut total verschlafen, mit zusammengekniffenen Augen aus der Wäsche. Der arme Kerl 😔.
Das war’s dann auch. Wir werden wieder zu unseren Hotels gebracht, und morgen fliegen wir zurück nach Barranquilla, zurück zum Boot. Hoffentlich ist bei Yuti alles klar. 🙏
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