Wo wachsen denn Wachspalmen? 🌴
In Kolumbien, in den Hochtälern und Nebelwäldern der Zentralanden, auf 2.000 bis 3.000 Metern Höhe.
Genau da wollen wir hin ❗️
Wie wachsen Wachspalmen? 🌴
Sie wachsen bis zu 60 Meter hoch, oben auf ein Palmenwedelbüschel, und der lange dünne Stamm ist mit einer Wachsschicht überzogen. Sie können bis zu 200 Jahre alt werden und sind der Nationalbaum Kolumbiens!
Genau den wollen wir sehen❗️
Auf nach SALENTO❗️ STOPP❗️Was sagt Andrea? Sie sagt, ups, da war wohl ein Fehler im System. Wir sind nun also 3 Nächte in Salento und haben einen zusätzlichen Tag zur freien Verfügung. Okay, passt schon, einverstanden. ✅ Und damit wir auch super stressfrei in Salento ankommen, holt uns der Fahrer erst um 12:00 Uhr ab. Prima! So haben wir Zeit zum Ausschlafen, zum Abhängen und für ein gemütliches Frühstück.
In der Nacht und am frühen Morgen hat es ordentlich geschüttet! Mann, was haben wir in den letzten Tagen, bei unseren Ausflügen, wieder Schwein gehabt❣️

Mensch, dieses Schwein kommt doch erst später! 🙄
Also fahren wir jetzt mal los…


Es geht durch so manches arme Wohngebiet, bis es wieder ländlicher wird.



Wir nähern uns erneut der Schweiz? 😉



Nee, die Schweiz kann es einfach nicht sein! Da wachsen doch keine Bananen…





Salento ist erreicht, die ersten Häuser kommen ins Bild.


Bunt ist hier auch wieder die Devise und die Gestaltung der Häuser.

Wir erreichen unser letztes Zuhause für die nächsten 3 Nächte, das Boutique Hotel Terasu Salento.


Was werden wir herzlich begrüßt. Dabei gehört er gar nicht zum Hotel. Er kommt vom Nachbarn rüber und hat seine Zuneigung sofort und eindeutig signalisiert. 😄


Der rechte obere Balkon gehört zu unserem Zimmer. Es ist ein tolles Hotel❣️Und der Manager ist suuuper freundlich und führt uns hoch ins Zimmer, begleitet von wohltuendem Eukalyptusduft, wie wunderbar❣️

Na? Ist das schön? Ja, das ist es! 😍



Das Hotel ist sehr nett begrünt und mit viel Liebe zum Detail gestaltet. Eine echte Wohlfühloase❣️


So, jetzt wird sich aber nicht ins Bettchen gekuschelt, jetzt geht’s raus und die Umgebung erkundet!

Zuerst geht’s nach Salento rein.






Salento liegt 1.895 Meter hoch, zwischen dem östlichen und mittleren Andenstrang. Es kommt mir vor wie auf einer Basisstation im Himalayagebirge. Hier sammelt sich alles, um dann zu den gut geplanten Unternehmungen aufzubrechen. Sei es mit dem Pferd, dem Rad oder einem Willy hoch in die Berge vorzustoßen, um ins Valle de Cocora, ins Tal der Wachspalmen zu gelangen. Da bläht sich der Ort schnell von etwa 4.500 Einwohnern auf zigtausend Besucher auf. Im Jahr besuchen weit mehr als 1 Million Touristen diesen Ort. Aber, wir sind ja in der Regenzeit hier, da ist es nicht ganz so wuselig. Der Ort ist natürlich entsprechend präpariert. Es gibt unzählige Souvenir-Shops, Hotels und ein Restaurant neben dem anderen.




Bei all dem Angebot haut‘s auch schon mal nen Hund um, bum! 😳 Nee, der ist einfach nur faul und wartet auf Streicheleinheiten. Also von mir nicht! Wir schlendern weiter zum Hauptplatz, dem Plaza Bolívar, mit seiner Kirche Nuestra Señora del Carmen. Herr Bolívar war einst ein ganz besonderer Mensch, führte er doch auf dem südamerikanischen Kontinent mehrere Befreiungsschlachten gegen die spanische Kolonialmacht. Er befreite Ecuador, Venezuela und Kolumbien mit dem dazugehörigen Panama und führte sie zu Großkolumbien zusammen. Er gilt als DER Befreier schlechthin. Später, wie wir ja wissen, zerfiel dieses Großreich wieder durch viele Streitigkeiten in die uns bekannten Länder. Viele Statuen gedenken und ehren ihn bis heute, wie auch auf diesem Platz in Salento.





Irgendwer hält in der Kirche doch immer die Hand auf….
Wir nicht, wir werden jetzt die Treppen hochsteigen und uns einen Ausblick genehmigen.

Für diesen Blick sind wir jetzt 240 feuchte Stufen hochgestiegen. Erstmal verschnaufen. 🥵

Der Friedhof in der Baumschlinge liegt genau neben unserem Hotel. Stille Nachbarn. 😁 Die Blicke ringsum sind aber auch nicht zu verachten.





Hübsche Blumen strecken uns ihre Köpfchen entgegen.

Jetzt geht’s aber wieder hinunter (Achtung die Stufen sind slippery!) und zum Abendessen in ein Lokal, das uns unser Hotelchef empfohlen hat. 😋 Am Fuße der Treppe begegnen uns noch Mountainbiker nach getaner Arbeit.

Bin gespannt, was uns morgen erwartet❗️

Na das ist ja ein bunt dekoriertes Etablissement. 😝



Auch die Toilettengestaltung ist etwas Besonderes. Das Wichtigste aber ist, das Essen schmeckt richtig gut. 👍 Die Empfehlung hat sich gelohnt. Zufrieden, müde und satt geht’s jetzt zurück und ins gemütliche Bett. Wir müssen uns schleunigst regenerieren. Morgen erwartet uns eine sauanstrengende Wanderung durch das Tal der Wachspalmen mit dem Erklimmen einer Berghütte auf 2.860 Metern. Das heißt, 450 Höhenmeter müssen wir packen, so oder so! Stopp❗️Eben fällt‘s mir noch ein! Wir sollten uns doch noch das echte Künstlerdorf gleich hinter unserem Hotel anschauen… Naaa guuut. Dann laufen wir halt nochmal an unserem Hotel vorbei, treffen eine Rabenkrähe, …


und schwupps sind wir auch schon da.


Aber auch tatsächlich nur WIR und…

drei verschlafene Katzen. 🥱

Es ist echt nett hier, aber total tote Hose. Einen Bewohner können wir noch entdecken, im Abfalleimer.

Aber auch da herrscht nicht gerade Aktion. Okay, es geht jetzt endgültig zurück ins Hotel und in die Falle. Gute Nacht. 😴💤
Am nächsten Morgen, Blick aus dem Balkonfenster:

Herrlich! Die Sonne scheint, der Nebel dunstet, wir gehen frühstücken und werden bestens versorgt.

Den Lulasaft kann ich nur wärmstens empfehlen, sehr lecker❣️Nach kleinen, herzhaften Frühstücksburgern sind wir gestärkt und warten auf unseren heutigen Tourguide.
Da kommt er ja angelaufen… Huch ohne Auto? Ein Missverständnis seinerseits, denn er dachte wir kämen runter zum Dorfplatz. Dann laufen wir jetzt eben gemeinsam runter… Dort wartet ein Willy auf uns. Ach sooo. Rogelio heißt unser Mann. Immer wenn ich Rogelio schreiben will, macht das Schreibprogramm Rohrleitung daraus. 😆 Also Rogelio führt uns zum richtigen Jeep, …


der blaue wird’s sein, und los geht die Fahrt zum Ausgangspunkt der Wanderung. Die Landschaft auf dem Weg dorthin ist traumhaft schön. Auch wenn von einem Tal die Rede ist, ist alles hügelig, saftig grün und von Drei- bis Fünftausendern gesäumt. Und die ersten Wachspalmen sind zu sehen. 🤗




Los geht’s!



Zuerst ist die Wanderung durchaus moderat. Aber, es müssen 450 Höhenmeter über die nächsten 6 Kilometer überwunden werden, dazu noch mit Hilfe 6 wackeliger Hängebrücken, ein reißender Fluss überquert und etliche Pfützen, Schlamm, Matsche und Felsen bewältigt werden. Danach geht‘s dann 6 Kilometer wieder runter. Wohl bekomm’s…
Rogelio sagt immer wieder, es ist unsere Wanderung, wir bestimmen das Tempo. Das ist auch gut so, denn die ungewohnte Höhe, beim Ausgangspunkt waren es ja schon über 2.400 Meter, macht uns zu schaffen. Die Beine sind schwer, der Sauerstoff wird knapper..


Dieser Anblick oben, ist doch wohl stark! Die Palmen am Kamm des Berges, die Wolkenformationen dahinter und dann noch die Regenbogenfarben durch die Sonnenstrahlen. 🥰

Wer piept denn da so aufgeregt?
Rogelio macht das ganz geschickt! Immer wenn mein Schnaufen zu laut wird, macht er eine Pause und erklärt, erzählt oder fragt uns was. So erzählt er, dass früher die Wachspalmen wie ein Wald dastanden, nicht so vereinzelt wie jetzt. Sie wurden abgeholzt wie Nutzbäume. Auch waren (und sind) ihre Palmenherzen für viele kirchliche Prozessionen heißbegehrt. Er und viele seiner Kumpels setzen sich nun schon seit Jahren dafür ein, dass das ein Ende findet, mit Erfolg. Seit die Palme zum Nationalbaum erkoren wurde, 1985, ist es einfacher geworden. Aber das betont er immer wieder, es waren die jungen Leute, die die alten bekehren mussten. Die Worte von Brian, von der Comuna 13, klingen mir wieder im Ohr. Gute Arbeit, Rogelio! Jetzt kann ich wieder weiter. 😉


Ach schau einer an! Was kommt da denn?

Eine Maultierkaravane mit Milchkannen und Futtersäcken beladen. Ja, das ist hier auch die beste Form der Fortbewegung!



Und der Granjero hintendrein. Neben Tourismus gibt es viel Landwirtschaft und Viehhaltung. In den Höhenlagen überwiegt die Viehhaltung.


Und jetzt kommen Kühe, muhhh… 🐄

Bonjour, Bonjour, Rogelio erklärt: Darf ich vorstellen, eine Französin. Sie ist eine Vertreterin der Montbéliard Kühe, eine äußerst beliebte Rasse in Kolumbien. Sie sind bestens für dieses Bergklima geeignet, sehr widerstandsfähig und geben richtig viel Milch, die auch noch besonders gut schmeckt. alpina ist ein milchverarbeitender Betrieb, der diese Milch abnimmt. Stimmt, von alpina habe ich den Kühlschrank voll und muss sagen, diese Milch schmeckt wirklich besonders süß und gut.
Und da grasen die Deutschen. 😃

Die schwarz-weiß gefleckten Holsteiner sind ebenfalls beliebt und oft anzutreffen. Nett, ein bisschen Heimat in der Ferne. 😁

Jetzt geht es in den Regenwald. Es wird feuchter und rutschiger.









Klaus braucht hier die helfende Hand von Rogelio, der hat ja auch Gummistiefel an. Rogelio ist ein echt knuffiger Typ, sehr lieb und so voller Lebenslust. Wir werden noch einiges von ihm erfahren…

Das war doch schon die sechste Brücke, oder? Sind wir bald da??


Noch nicht. 😞 150 Höhenmeter müssen wir noch erklimmen. Und das werden die schlimmsten!!! Deutlich steiler geht es hinauf, über Stock und Stein. Ich muss in immer kürzeren Abständen pausieren. Klaus ist ganz ruhig geworden. So laut wie ich schnauft er nicht.




Aber Klaus hört nichts mehr, er hat uns beide überholt und will die Qual so schnell wie möglich hinter sich bringen. Er eilt zur Berghütte und hat es geschafft❗️


ICH auch‼️Rogelio sowieso, er hatte noch lieb auf mich gewartet.

Klaus und ich sind klitsche klatsche nass. Den abgesetzten Rucksack muss ich sofort wieder aufsetzen, sonst fange ich an zu frieren. Hier oben wurden sooo schöne Blumen angepflanzt! Die muss ich noch fotografieren, bevor ich gleich meinen heißen Kakao mit Käse genießen werde. 😳 Ja, mit Käse!🧀


Stiefmütterchen! Das Wort versuchen wir Rogelio beizubringen. 😂 Gar nicht so leicht. Was ist eine Stiefmutter und was ist ein Mütterchen…?




Ohh, der Berg zieht zu! Schnell rein und den Kakao trinken.


Also, erstmal hat es mich etwas geschüttelt, ob der Kombination. Aber dann muss ich sagen, diese Kombi schmeckt gut. Rogelio erklärt: Diese Kombination ist aus der Not geboren. Was hatten die Bergbewohner zur Verfügung? Kakao, jepp✅, Milch, jepp✅, Käse, jepp✅. Der Käse ist allerdings sehr mild und wird durch den heißen Kakao weich, löst sich aber nicht auf. Man hat was zum Kauen, es schmeckt süß, aber nicht zu süß und man bekommt etwas Warmes in den Bauch. Keine schlechte Kombi. Sie hat sich bis heute erhalten und wird von allen regelmäßig genossen. Ja, ich würde es nochmals bestellen. Klaus auch❣️ Sooo, die Pause war guuut! Wir müssen aber wieder los, die Wolken formieren sich, und wir wollen gerne noch trockenen Fußes zurückkehren. Allahopp 👏.






Erstmal geht es den selben Weg von der Berghütte wieder runter, dann können wir wählen. Den kürzeren steilen Weg runter, oder den längeren easy way down… Eindeutige Sache, den easy way down! Schon allein wegen Klaus’ Knie. Wir wolle es ja nicht übertreiben!!


Jetzt bekommen wir die Palmen im Nebel zu Gesicht. Mystisch!


Die Palmen sind riesig, die Farne gigantisch, ich komme aus dem Staunen nicht mehr heraus❣️ Und dann dieser Hund mit seinen wasserblauen Augen 🩵

Wir sind hier an einem klitzekleinen Kiosk vorbei, haben uns noch jeder ein Snickers genehmigt und diesen Kioskhund bewundert. Ein Huski, der es bei diesen Temperaturen zum Glück hier oben aushalten kann. Und weiter geht’s bergab.

Wir rasten noch einmal bei einer Aussichtsplattform. Vorhin haben uns mehrere junge Kolumbianer und Kolumbianerinnen überholt und dabei festgestellt, dass sowohl ich als auch eine Kolumbianerin ‘Andrea’ heißen. Große Überraschung und Freude❣️ Hier auf der Plattform begegnen wir uns wieder, mit großem Hallo… Lustig! 😂




Ich könnte mich totfotografieren … 🤭. Der Stamm ist eindeutig mit einer Wachsschicht überzogen. Früher stellte man daraus sogar Kerzen her. Heute wird eher ein Herz oder Initialen eingeritzt. Hat Rogelio auch gemacht, als er noch jünger war. Aber, der Stamm kann solche Geschichten nicht mehr reparieren. Also besser nicht machen… Dann erzählt er uns von seinen 3 Frauen und 2 Söhnen. Oh la la… 🫣. Mit Exfrau Numero 1 hat er einen schon erwachsenen Sohn. Mit Exfrau Numero 2 hat er einen zweijährigen Sohn und voll das Drama… Mit Frau Numero 3 scheint er nun sein Glück gefunden zu haben. Sie erdet ihn und gibt ihm Ruhe. Aber das Drama mit Exfrau 2 ist riesengroß. Sie ist krankhaft eifersüchtig und kontrollierte ihn ohne Unterlass, mit Vorwürfen und schlimmen Szenen. Trotz gemeinsamen Sohn, trennte er sich von ihr, es war einfach unerträglich. Daraufhin machte sie ihm das Zusammenkommen mit seinem Sohn schwer und versuchte ihn zurückzugewinnen. Es führte ins absolute Drama und letztendlich vor Gericht, wo sie ihn des tätlichen Angriffs beschuldigte. Hin und her, ihn kostete es viele Nerven, hackte sie doch sein soziales Netzwerk, sein Arbeitgeber wurde kontaktiert und vieles mehr… Heute ist das Verfahren eingestellt, der Kontakt zum Sohn vorerst abgebrochen. Rogelio fand viele Unterstützer und wundert sich, dass all seine Freunde in Trouble mit ihren Frauen oder Exfrauen sind. Sie könnten ne Selbsthilfegruppe aufmachen. 😆 Er hat seinen Humor nicht verloren!
Morgen werden wir von einem kolumbianischen Engländer erfahren, dass die Kolumbianer nicht ohne Drama können. Das gehört hier zum Leben einfach dazu. Auch in den Familien ginge es oft hoch her. Mal spräche man mit diesem Teil der Familie kein Wort mehr, mal mit dem anderen. Für Außenstehende oft unerklärlich. Ah so.

Wir laufen dann mal weiter… 🚶🏿♂️ 🚶 🚶♀️






Trommelwirbel 🥁, wir sind wieder unten angekommen. Hier gibt es einen angelegten Garten, …

mit Engelsflügelschaukel. Jippie 🥳



Hallo, so hätten wir hier auch hoch und runter kommen können, Mensch… Das hätte mich schon gereizt! Aber mit Klaus nicht zu machen… 😏. Aber vielleicht auch besser so, die Pferde hätten schwer an uns zu tragen. 😝
So, der Fahrer wartet schon auf uns und es geht ab nach Hause.

Tschau, du wunderschöne Landschaft. Das Wetter hat prima gehalten, WIR haben durchgehalten und gleich gehen wir noch eine Kleinigkeit essen und dann zurück zum Hotel. Wir verabschieden uns herzlichst von Rogelio, hab herzlichen Dank, es war ein wunderschöner Tag. 😘

Wir laufen nochmal über den Plaza de Bolívar und nach einer kurzen Einkehr zurück zum Hotel.

Und jetzt darfst du dich auch gerne gemütlich einkuscheln.

Morgen ist ja dann der vergessene oder zusätzliche Tag und wir werden wieder einen Ausflug zu den Wachspalmen machen. Organisator ist unser Hotel, und es wird in ein weit entferntes Tal gehen, wo nicht nur hunderte, sondern tausende Wachspalmen zu bestaunen sind. Die Tour wird 8 Stunden dauern, die Wanderung aber nicht so anstrengend sein wie heute. Wir lassen uns mal überraschen. Gute Nacht mein Klettermaxe, gute Nacht meine Schnaufliese. 😴😴
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