Hochzeitstag in Panama und sonst ?

Das kleine, dünne Landwürstchen, das ist Panama. Ein kleines Land mit nur 4,5 Millionen Einwohnern, aber vielen Brüllaffen. 😆

Unsere Marina liegt genau vorm Kanal und ist der ideale Ausgangspunkt für die spätere Durchfahrt.
Die halbe Nacht pladdern massive Regengüsse über uns nieder, und die Brüllaffen, ja nicht King Kong, brüllen den Morgen herbei.

Viele Vögel begrüßen etwas lieblicher den Tag und der Blick auf Palmen und Bäume ist sehr schön.

Der Regen hört auf und wir sagen mal den Deutschen gleich neben uns guten Tag. Uwe und Luise sind ähnlich wie wir, seit 2 Jahren mit ihrem schönen, großen Katamaran, einem Leopard unterwegs. Sie haben ihren Schwerpunkt allerdings auf die Karibik gelegt (kleine Antillen, große Antillen, Bahamas, Kuba, etc.) und haben eher nicht vor durch den Panamakanal zu gehen. Von ihnen bekommen wir viele gute Tipps und Hinweise, wie der Hase hier in der Marina so hoppelt. Zum Beispiel werden wir gleich mit dem hauseigenen Shuttlebus zu einem Shoppingcenter fahren, kostenlos, und ein paar Lebensmittel einkaufen. Tom und Hajo, ein deutsches Paar, auch in unserem Alter, sitzt mit im Shuttle. Uwe und Luise hatten uns bereits von ihnen berichtet. Sie sind schon seit Februar mit ihrer Segel.bar hier und haben beim Haul Out ihren Mast verloren. 🫢 Fehler der Werft, aber unendlich viel Ärger und Probleme begleiten sie seitdem. Sie hoffen im NOVEMBER endlich wieder einen neuen Mast zu bekommen. So, das erfahren wir mal eben so zwischen Shuttletür und Supermarkt… Mensch, bei dieser Werft haben wir dann später auch unser Haul Out… 🧐.

Unser Shuttle fährt 2 X am Tag hin und zurück.
Dieser Herr mit Panamahut ist unser Fahrer.
Das Einkaufszentrum in Colón.
Der sehr gut sortierte Supermarkt ,Rey’.

Jepp, in so einem großen und tollen Supermarkt waren wir länger nicht mehr. Wir genießen die große Auswahl und kaufen eine große, nein, sehr große Packung Grillfleisch. Denn Uwe gab uns noch Bescheid, dass morgen Abend Grillen der Segler ist. Tom und Hajo kommen auch noch mit ihrem Einkaufswagen 🛒 angerollert und erzählen uns vom Grillabend. Wir sind vorbereitet! 😛 Auf dem Rückweg nehme ich erstmal die Gegend so richtig wahr.

Es grünt so grün, dass mancher Baum vor lauter Last schon mal umkippt oder abbricht.

Wir überqueren die Brücke ,Puente Atlántico’ über den Panamakanal, von atlantischer Seite aus, wie es der Name schon verrät.

Die erste Schleuseneinfahrt ist zu erkennen.
Kurz vor Einfahrt ins ehemalige Militärgebiet, das wir durchqueren, steht ein typischer Buss. Alles sehr amerikanisch!

Viele ehemalige Baracken des amerikanischen Militärs liegen verkommen und ramponiert am Straßenrand. Ein Investor kaufte das Land mit der Erlaubnis, ein Hotel Resort daraus machen zu dürfen. Nach Kaufvertrag und Kaufpreiszahlung wurde das Gebiet kurzerhand zum Naturschutzgebiet erklärt, eine Hotelanlage war nun nicht mehr möglich. Der Investor, hoch frustriert, zerstörte daraufhin alle Gebäude und lässt das Areal seitdem brachliegen. Dumm gelaufen, für alle, finde ich. Panama, insbesondere der Kanal stand bis 1999 unter US-amerikanischer Regie. Das amerikanische Militär baute im Auftrag der USA den Kanal, den Kolumbien nicht haben wollte. Seit 1999 hat Panama die vollständige Kontrolle und kassiert auch alle Einnahmen daraus. Durch diesen Kanal, zählt Panama heute zu den reichsten Ländern Lateinamerikas. Kolumbien beißt sich dagegen kräftig in den Hintern und trauert über die Loslösung Panamas von Kolumbien seit 1903. Containerschiffe zahlen round about 1 Million US $ pro Durchfahrt.

Auch unsereins wird als kleiner Pupser etwa 3.000 US $ berappen müssen.💸Teure Angelegenheit! Aber irgendwie müssen wir ja in den Pazifik gelangen. Das hat aber noch Zeit. Auch sind die meisten Schiffe in Panama registriert, denn Panama ist nach wie vor eine Steueroase. Der Begriff der ,,Panama -Papers’’ wird so manchem in den Ohren klingeln. Es wurde danach mehr Transparenz versprochen, hahaha… 😂.
Zurück an Bord werden die Einkäufe verstaut, und wir genehmigen uns einen guten Happen Snickers. 🤗

Nächster Tag = Hochzeitstag und zwar der fünfunddreißigste (35)❣️60 Prozent unserer beider Leben, laufen wir nun schon gemeinsam durch die Welt. Stramme Leistung, finde ich! Aber hätte ich nicht die beste Trauzeugin der Welt, meine Freundin Kerstin, wüsste ich von alledem gar nichts! Sie gratuliert gleich als erste, und so kommt mir alles wieder in den Sinn. Ich muss zu meiner Schande gestehen, dass ich unseren wichtigen Tag jedes Jahr aufs neue vergesse. 🫣 Klaus nicht! Danke Kerstin 😘. Zum Frühstück gibt es eine Chiquita Banane aus Panama, lustig.

Und Klaus bucht jetzt unsere Rückflüge nach Deutschland. Ab dem 15. Juli werden wir für 5 1/2 Wochen wieder in der Heimat sein, bevor wir dann endgültig Richtung Französisch Polynesien in den unendlichen Weiten des Pazifiks verschwinden werden. Aber auch das dauert noch. Jetzt, hier und heute wollen wir zum Teufelsstrand spazieren. Als erstes sticht uns diese Warnung, noch auf dem Marinagelände, ins Auge. Luise wird später berichten, dass sie eines im Hafenbecken der Marina gesichtet hat. 🐊 Oh Schreck! Also kein Rumpfsäubern oder nach dem Bootsgeschwindigkeitsmesser tauchen…

Dann verlassen wir die Marina

und laufen ungefähr 2,5 Kilometer die Straße entlang, durch den Dschungel.

Ein Nasenbär flitzt über die Straße.
Die Bäume wachsen über uns zusammen.
Der Seitenstreifen ist von Ameisen in Beschlag genommen. Emsig marschieren sie mit Blättchen beladen, auch über das rote Warnauge.

Gleich sind wir da, laute Musik empfängt uns schon. 🙉

Aus dem gelben Taxi kommt der ohrenbetäubende Lärm.

Ui, was für eine Verschmutzung! Akustisch und müllmäßig, sowie der Geruch sind nicht verlockend! Trotzdem ist das hier wohl so eine Art Naherholung für Einheimische. Auch ein fischender Pelikan lässt sich nicht abhalten…

Attacke

Absolut senkrecht sticht der Pelikan ins Wasser. Beeindruckend !!!
Wir laufen weiter nach hinten links, um dem Krach etwas zu entgehen.

Da fließt ein Süßwasserbächlein ins salzige Meer. Klaus nimmt auf einem Baumstamm Platz, aber mir stinkt‘s. 🙊 Ich gehe auf die Suche…

Igitt‼️Ein verwesender Stachelfisch, oder was auch immer das mal war. Der Gestank ist erklärt. Wir laufen weiter, nachdem ich noch die Vögel fotografiert habe, die auf ein Festmahl warten. 🙊

Ein Rabengeier, glaube ich.
Noch einer…

Jetzt aber weg hier!

Am Horizont warten viele Frachter auf Abfertigung.
Ein Nasenbär schaut neugierig aus dem Dickicht heraus.

Ein Einsiedlerkrebs liegt samt Häuschen auf dem Rücken. Den muss ich mir eben mal von Nahem anschauen.

Er ist von meiner Aktion ganz und gar nicht begeistert und will mich mit seiner kleinen Schere zwicken. Auch die Häkchen an den Beinen sind spitz und piksen etwas. Na gut, ich setze ihn wieder ab, er zuckelt beleidigt von dannen. Wir laufen dann mal zurück, der Grillabend wartet ja noch auf uns, und ich muss noch einen Nudelsalat dafür vorbereiten. Es ist Usus, dass jeder etwas für alle mitbringt. 🥗 🥙 🧆 🥩 🍗
So, der Grillabend ist rum, war nett, hat gut geschmeckt und es gab gute Gespräche. Die beiden Jungs, Tom und Hajo legen morgen ab. Ja, auch ohne Mast. Sie wollen an der Küste etwas rummotoren und dann in einer anderen Marina ihr Bötchen parken, um eine Weile nach Hause, nach Hamburg, zu fliegen. Wie gesagt, mit dem neuen Mast rechnen sie erst im November. Und wir gehen jetzt schlafen, damit wir uns morgen vergnügt und lieb, einigen Reparaturen widmen können. Gute Nacht! 🌙

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