Nun verlassen wir die Chichime Inseln und tuckern wieder in Richtung Dog Island. Was? 😮 Nee, nur in die Richtung und dann links ab zu einer Inselgruppe, die schon zu den Lemmon Cays gehört. Um genau zu sein, schlagen wir unseren Anker zwischen Banedup, Nuinudup und Corgidup in den sandigen Boden.


Hier liegen wir jetzt neben einem sehr großen Katamaran, älteren Baujahres. Der ist wiederum nur von einem einzigen jungen Pärchen bewohnt, lustig.


Hier die um uns liegenden Inseln mit ihren lustigen -dup Namen.



Ein dünnes Männlein im Einbaum kommt auf uns zugepaddelt. Er hätte 3 Schnecken im Schneckenhaus für uns im Angebot. Wir lehnen dankend ab. Hab ich doch null Ahnung wie ich die aus ihrem großen Haus rausbekommene soll, geschweige denn zubereite? Dann bräuchte er aber dringend 10,- $ für sein krankes Kind. Das habe Durchfall und braucht Medizin, und er sei sooo durstig. Okay, er bekommt ne Pulle Wasser, einen Müsliriegel, da er sehr verhungert aussieht und 10,-US Dollar für sein Kind. Jetzt sitzt er mittlerweile auf unserer Treppe rechts, mümmelt in aller Seelenruhe seinen Riegel und trinkt Wasser. Eigentlich wollten wir gerade schnorcheln gehen. Er lehrt uns Ruhe und Geduld. Es wird heiß in der Sonne ☀️. Irgendwann schnappe ich mir mein Zeug und springe ins Wasser. Klaus ist ganz entsetzt, wie, du lässt mich jetzt allein mit ihm??? Ja aber nur kurz, verspreche ich in der Hoffnung, er würde dann abzuckeln. Denkste! Er sitzt im Einbaum und operiert eine Schnecke nach der anderen aus ihrem Haus heraus. Er schlägt die Spitze ab und dreht die Schnecke geschickt heraus. Dann werden alle ungenießbaren Teile abgesäbelt und ehe wir uns versehen, haben wir drei filetierte Schnecken in unserer Pütz (Segelbooteimer). Will er die uns etwa schenken? Wir wollten doch gar keine… 🤔. Nee, schenken nun auch wieder nicht! Er hätte gerne 15,- $ für die drei. Klaus versucht zu handeln. 10,- $ hätte er ja schon… Nein, nein, wirft er ein, die seien für sein Kind. Pfiffig der Mann! Am Ende bekommt er nochmal 20,- $ von uns und eine Plastiktüte, um sein Geld wasserdicht verpacken zu können. Er umarmt Klaus innig und verabschiedet sich mit Bye, bye my friend… 😌. Von mir bekommt er eine nasse Hand, bin ich doch nach wie vor im Wasser.
So, er paddelt zu seiner Insel zurück, ein weiter Weg, die Schnecken bleiben im Salzwasser der Pütz, …

und Klaus und ich gehen jetzt sofort schnorcheln. Das Riff ist deutlich zu erkennen, der Weg dort hin aber nicht ohne. Es lohnt sich! Hübsche Fische, Korallen und ein Schwarm von dunkelblauen bis schwarzen Fischen, so groß wie meine Hand, schwimmen um mich herum. Ich folge ihnen ein Stück. Sie stören sich nicht an mir. Auch Papageienfische kann ich entdecken. Irgendwann will Klaus zurück, ich auch, aber wir schwimmen in unterschiedliche Richtungen zum Boot. Ich nochmal am Riff entlang, Klaus schwimmt ins tiefere Wasser und erhascht eine Bewegung unter sich und wartet. Eine Meeresschildkröte taucht auf, um zu atmen. Riesen groß ist sie, holt Luft und taucht wieder ab. Sie sehen einander an, keiner von beiden hat Angst, und Klaus kann sie in aller Ruhe beobachten. Sie ihn wohl auch… 😉. Der Panzer hat vielleicht einen Meter im Durchmesser, der Kopf ist ungewöhnlich groß. Wenn sie ausatmet gibt‘s ein mords Geblubber! Dann holt sie wieder Luft und bewegt sich majestätisch ins tiefere Wasser. Klaus ist schwer begeistert und verlässt sie erst nach ungefähr 10 Minuten. Ein beeindruckendes Erlebnis, wie er mir gleich berichten wird. Er wollte mich noch rufen, aber ich war schon weg. 😔 Nun sind wir wieder an Bord und ich kümmere mich mal um die 3 Schnecken. Also, es handelt sich um die Große Fechterschnecke, Strombus gigas, Rosa Flügelschnecke, kurz Conch oder Konk.

Die letzten 2 Namen findet man auch auf hiesigen Speisekarten. Jetzt liegen sie bei mir auf dem Küchenbrett.

Essbar ist das weiße, süßlich schmeckende Fleisch, gekocht, gegrillt oder einfach roh. Die Kralle, mit der sich die Schnecke recht schnell fortbewegen kann, wird auch Deckelchen genannt. Damit kann sie bei Rückzug ihr Haus verschließen. Die ist natürlich nicht essbar! Ich entscheide mich für roh. Dazu schneide ich alles weiße Fleisch heraus, klopfe es ordentlich weich und schneide es dann in kleine Würfel. Da ich noch einen Gurken-, Tomaten-, Weißkohlsalat habe, kommen die Schneckenwürfel einfach mit dazu. Allerdings werden sie vorher in Zitronen- und Orangensaft mit Salz und Pfeffer mariniert. Schmeckt gut. 😋 Tatsächlich leicht süßlich und etwas wie Tintenfischringe ohne Panade. Wieder was gelernt. 😀
Nächster Tag, Platzwechsel. Wir schippern zu den Holandes Cays. Wir sind im westlichsten Zipfel dieser Inselgruppe vor Anker gegangen und liegen ganz alleine. Auch mal schön❣️Nachdem wir jeder einen tollen Schnorchelausflug getätigt haben, dabei ein super Riff entdecken, samt vieler Fische, inklusive eines Adlerrochens, widmen wir uns seit laaanger Zeit mal wieder unserer Drohne. Hier die Ergebnisse.







Ein wunderbarer Sonnenuntergang beschließt diesen schönen Tag.

Unsere Müttergespräche strukturieren unsere Woche. Heute ist es wieder soweit. Um 6:00 Uhr ich, um 7:00 Uhr Klaus. Danach gehen wir ausgiebig schnorcheln, ich nehme aber dieses Mal meine Insta 360 mit. Mal sehen, was mir so vor die Linse kommt.
Wunderschön, wie sich die Sonnenstrahlen im Wasser brechen und die traumhafte Unterwasserwelt beleuchten❣️


Sind sie nicht wirklich hübsch?! Ja, das sind sie, die Blauen Segelflossen Doktorfische. Sie begegnen mir immer wieder, akzeptieren klaglos mein mit ihnen Mitschwimmen und sind sooo schön leuchtend blau❣️Das sind sie übrigens nur, wenn sie sich wohlfühlen, je wohler, desto blauer… 😁. Und gleich stürzen sie sich fast alle in eine Korallenhöhle. Gibt’s da was zu futtern?
Was futtern sie denn so?

Am liebsten vegetarisch. Sie knabbern sich bildende Algen aller Arten von Korallen und Gräsern, manchmal weiden sie auch direkt in den Seegraswiesen. Bis zu 20 Jahre können sie, bei dieser gesunden Ernährung, alt werden. Toll!

Diese sich im Wasser wiegenden „Gräser“ sind poröse Hornkorallen und bewegen sich wirklich sehr gediegen.

Da können dann auch die Blauen Doktoren nochmal gechillt davonschwimmen…
Gleichzeitig winken die Venusfächer zum Abschied.

Dann kommt er, …


der ebenfalls sehr schöne, gepunktete Adlerrochen.

Es gibt sooo viel zu Schauen! Alles ist in sanfter Bewegung. Es ist wirklich eine ganz wunderbare, eigene Welt. 🥰



Das fedrige Bäumchen, ein schnöder Röhrenwurm, ist doch auch bemerkenswert hübsch. Da muss ich doch gleich mal etwas ausprobieren. 😝



Klaus berichtete mir noch, bei seinem letzten Schnorchelgang, lange dünne Fischchen mit einer langen Nasenspitze gesehen zu haben. Und da sind sie, …

die Hornhechte. Lustige Gesellen. 😄
Und jetzt geht’s wieder zurück in die Überwasserwelt, wo es leicht zu regnen begonnen hat.

Zurück an Bord, will ich kurz mal mein Material sichten, da kommen wieder Einheimische an unser Boot gepaddelt und bieten Fisch zum Kauf an. Den größten, den will ich haben und mal ausprobieren.

Was ist den das für einer? Die Guna sagen Malin, Malin, aber das ist ganz sicher kein Malin. Zumindest nicht in unserer Sprache. Ist es ein Großaugenbarsch? Nee… Es müsste, nach intensiver Recherche, eine Dickkopf-Makrele sein. Na. Ich zerlege und filetiere sie mal und dann geht’s ab auf den Grill. Da werden wir wohl mindestens 2 Tage von essen. 😋
Ein super Tag geht zu Ende❣️ Morgen geht’s zum Swimmingpool… 👋✋
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