Wir Sechs stehen abholbereit in der Lobby und warten auf Ronald. Als der Herr Reiseleiter endlich kommt, geht es dann auch los.

Wir werden uns heute die Popos plattsitzen in unserem Transporterbus, und es geht langsam in die Höhe. Auf 2.400 Meter liegt die zweitgrößte Stadt Perus, Arequipa. Wie gewohnt fahren wir durch monotone Wüstenlandschaften.



So ist das Bild nun stundenlang. Man möchte nicht meinen, dass Ronaldo uns in irgendeiner Weise unterhält! Seine einzige Kommunikation dreht sich um Pausen, die wir machen können, wenn einer von uns muss oder seine Frage, ob die Klima im Buss gut eingestellt ist. Das fragt er aber gleich fünfmal kurz hintereinander. 🙄

Achtung, Bodenwellen, hoppala…

für das da ??? 🤔



Ah, wird ja doch ein bisschen mehr Ortschaft….
Gleich halten wir an und werden eine Olivenverkostung machen. Tatsächlich kommen wir gleich durch ein Tal mit Bewässerungssystemen und großem Olivenanbau. Ach, und Pipi dürfen wir auch machen. Baño steht oft am Straßenrand. Das bedeutet, dass Toiletten angeboten werden, die man für einen Sol (-,25 Cent) besuchen darf. Dann geht immer das Geschrei los, wer hat noch ein Sol Stück oder überhaupt Münzen, denn müssen müssen wir alle.



Mmmm, das sieht lecker aus, aber erstmal aufs Baño.

Übrigens herrscht in Peru absolute Dualität. Das kommt noch von den Inkas. Sonne-Mond, Blitz-Donner, Mann und Frau….. Also so nen Scheiß mit 3., 4., 5., oder gar keinem Geschlecht gibt es hier nicht. Entsprechend sind die Toiletten auch sehr übersichtlich. Eine für señoras, eine für señores und fertig.

Wir probieren uns durch’s ganze Programm, Klaus ist total begeistert, und alle kaufen dann auch im Anschluss ordentlich ein. Meiner Schwiegermutter würde jetzt bestimmt das Herz höher hüpfen. Sie mag doch so gerne Oliven. Unsere Herzen hüpfen dann auch höher, werden wir doch wieder zu Kindern, denn hinter dem Haus ist ein Spielplatz. Manfred und seine Töchter sind nicht mehr zu bremsen!



Ich schau mir mal ein Stück der Plantage an.

Und dann geht es langsam wieder weiter.


Wir reihen uns mal wieder in den Trucker-Konvoi mit ein und juckeln davon.


Mittlerweile rauscht rechts der Pazifik und links erheben sich mächtige Sanddünen.




Diese Ausblicke sind wirklich schön❣️ Doch so mancher versucht zu schlummern. Die Mädchen haben sich quer über den Gang gelegt, vom Doppelsitz zum Einersitz rüber. Aber irgendwie sieht das unbequem aus. Mechthild’s Kopf wackelt leicht hin und her, und Ronaldo schläft sowieso, vorne neben dem Fahrer. Der muss aufpassen, dass ihm Ronaldo nicht auf seine Seite fällt. 🤭 Dann wacht er aber plötzlich auf und meint, meine wunderbaren Freunde, wir halten jetzt gleich an einem “Badeort” an und können die Füße mal zur Abwechslung ins kalte Wasser halten. Okay ….

Alle stürmen wir raus, luft- und wasserhungrig. Das Wasser ist echt kalt, aber Alexandra kennt kein Halten mehr und wird schwupps von einer Welle überrascht und ist bis hoch zum Bauchnabel nass… 😝. Klaus ist auch etwas vorwitzig, stellt seine Schuhe nicht weit genug vom Wasser weg und hat später nasse Treter… 😆.

Ich lauf mal ein bisschen den Strand entlang und genieße die steife Brise.



Ein Tier? Ein Nasenbär?? Ein Monster???



Ronaldo erzählt später, dass diese Hütten von Männern aus den Anden genutzt werden. Nach der Aussaat kommen sie runter ans Meer, ungefähr für 3 Monate, fangen Fische, verkaufen ihren Fang, kaufen für zu Hause ein und laufen wieder zurück und hoch in die Berge zu ihren Familien. Die erste Ernte steht dann an. Harter Job!!! Sie übernachten aber nicht in diesen kleinen, windschiefen Hütten. Sie schlafen im Dorf.

In den Hütten bewahren sie ihr Angelzeug auf. Aha…….
Sooo, alle wieder in den Bus, wir müssen weiter.



Pinkelpause in Atico …….

Wie aus dem Nichts taucht dann plötzlich so eine Ortschaft auf. Und genauso verschwindet sie auch wieder. Ich muss nicht auf Toilette und laufe schnell mal runter zum Wasser….


und wieder zurück.


Noch schnell zum Barber? 💇 Nö, keine Zeit, sie warten schon auf mich.


















Das ist mit Abstand das heruntergekommenste Dorf seit Reisebeginn. Hier wird in großem Stil Fischmehl produziert. Es ist dreckig, es stinkt und wir sollten hier bloß nicht anhalten, geschweige denn aussteigen!!!






Doch wir sind hier tatsächlich angehalten und ausgestiegen, um das Tal in den Blick nehmen zu können, mit dem Fluss, der sich ins Meer ergießt.



Der Fluss hatte auch schon mal mehr Wasser. Aber, das muss ich bedenken, es ist noch Winter und Trockenzeit. Zwar kommt der Frühling bald und viele Bauern bestellen schon ihre Felder, denn dann kommt auch der Regen. Es darf nur nicht nochmal frieren ❄️.
Es hubbelt mal wieder … 😵💫 Mein Rücken macht erstaunlich gut mit.


Okay, wir erreichen in wenigen Minuten unseren Mittagstisch. Soso… 🫣. Echt jetzt???




Das Lokal wird von einer Freundin unseres Fahrers betrieben. Schauen wir mal 👀. Noch um ein paar Ecken, dann sind wir da. 🤗



Alle nochmal aufs Klo und weiter geht’s durch’s staubige Land.


Um 16:30 Uhr verlassen wir die Küstenstraße und begeben uns auf den Aufstieg ins (vermüllte) Hochland.
















Nach dieser laaangen und anstrengenden Fahrt durch Staub, Sand, Müll, Trockenheit und ramponierte Ortschaften, kommt uns Arequipa fast wie eine Fata Morgana vor. Spanischer Prunk in weißem Vulkangestein, gepflasterte Gassen, Hotels und Restaurants wunderschön beleuchtet, viele Touristen und kein Müll in den Straßen, herrlich. Gleich gegenüber vom Hotel gibt eine Opernsängerin ihr Bestes. Auch wenn sie die Töne nicht wirklich trifft … 🙉.
Klaus findet es schrecklich 🤣. Trotzdem schmeißen wir nur unser Gepäck ins Zimmer und stürmen wieder raus in die Stadt. Die schöne Atmosphäre aufsaugend, strecken wir unsere geschundenen Glieder und spazieren durch die schönen, beleuchteten Gassen, ohne Ronaldo… 😆.






Jetzt aber zurück zum Hotel, morgen geht’s munter weiter in der Erkundung dieser der Wüste abgerungene Stadt. Und wir werden 2 1/2 Tage einen lokalen Guide an unserer Seite haben. Hoffnung keimt auf … 😃.
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