ruft meine süüüße Enkeltochter Alva und lacht sich schlapp. 🤣😂🤣
Aber bevor wir den erreichen, müssen wir noch durch einige Dörfer, Fidel absetzen -leider- und eine große Baustelle umfahren. Und damit meine ich nicht die Schäferin mit ihrer Herde.













Eben machen wir eine kurze Pause um Pipi zu machen und dann die Ortskirche zu besichtigen. Und zwar in genau dieser Reihenfolge! Das Geschuckel im Bus und die große Höhe von über 4.000 Metern scheinen äußerst anregend zu wirken. Wir müssen immer ALLE, und Klaus dieses Mal ganz besonders dringend. Er schafft es gerade noch die Münze ins Körbchen zu schmeißen und die Kloschüssel zu erreichen. Und dann…… hört es einfach nicht mehr auf. 😳 Es läuft und läuft und läuft…. Und gleich läuft’s über! 🤭 Ganz geflasht kommt er zurück zum Bus. Endlich! Denn wir müssen weiter!!! Ach nee, die Jesuitenkirche muss noch bestaunt werden. Jetzt aber zacki zacki!



Ohne Fidel erfahren wir jetzt wieder die wirklich wichtigen Details! 🙄 Also, der Jesus hat nicht das obligatorische, europäische Tuch um seine Lenden, sondern ein peruanisches Röckchen!!! Aha!

Und zeitgleich liegt er wie Schneewittchen im Glassarg, Zzzzzz ….

Genug mit dem Kirchengeschaue, wir müssen jetzt weiter❗️ Die ominöse Baustelle muss bis 14:00 Uhr passiert sein, danach wird die Straße gesperrt. 🚧🚧🚧🚧🚧🚧🚧🚧🚧🚧🚧🚧🚧🚧Hasta la Vista, Baby …….






Bei der nächsten Biege stehen wir dann ganz plötzlich im Stau. Eine ewig lange Kette an Lkw‘s 🚛🚚🛻🚛🚜🚛🚚🚗🚌🛻🚛🚚🛻🚌🚎🚕🚗🚐🚑🏎️🚛🚚🚓, Bussen und Autos zieht sich durch die Landschaft. Aber rechtzeitig sind wir dieses Mal schon! Unser Fahrer fackelt nicht lange und fährt an den ersten Kolonnen vorbei, bis, ja bis ihn Personen stoppen und auch schon Steine auf die Überholspur gerollert haben. Also Rückwärtsgang rein und zurücksetzen. Jetzt stehen wir wieder ganz hinten. Unser Fahrer telefoniert kurz mit seinem Chef, startet das Fahrzeug erneut, verlässt die verstopfte Hauptstraße und fährt mit uns ins Gelände. Holterdiepolter, was wird das jetzt??? Ronaldo weiß auch kaum wie ihm geschieht sagt uns aber, dass der Fahrer sich das Okay geholt habe, mit uns durch die Prärie fahren zu dürfen, um Stau sowie Baustelle umgehen zu können. Okay 😬
Etwas später sind wir dann wieder auf einer schmalen Schotterpiste und rattern, schaukeln, holpern und rumsen die nächsten 3 Stunden durchs Nirgendwo. Manchmal auch recht dicht am Abhang. 😬









Mutterseelenallein juckeln wir durch die Landschaft. Keine Dörfer, keine Menschen, noch nicht einmal Tiere kreuzen unseren Schotterweg. Was, wenn jetzt etwas mit dem Fahrzeug passiert? Ein platter Reifen, Achsbruch oder dergleichen könnten uns in arge Schwierigkeiten bringen. Weit und breit gibt’s keinen Internetempfang, kein Handynetz. Wir könnten keine Hilfe rufen. Wir haben nicht viel Wasser an Bord und keinen Sauerstoff. Da drücken wir uns mal feste die Daumen. ✊✊✊

Dann erreichen wir nach gut 3 Stunden die geteerte Hauptstraße, ein riesen Jubel brandet auf… 🙌🙌🙌🙌 Ehrlich gesagt war mir die Gefahr gar nicht so wirklich bewusst, Klaus schon! Jetzt ist wieder alles gut. Wir haben Handyempfang und erreichen einen Rastplatz am See. Ronaldo hat uns Flamingos versprochen. 🤞


Ja wo sind denn die Flamingos? Der See ist riesig. Beim Vorbeifahren haben wir kurz ein paar erhaschen können, aber hier sind keine. Dafür gibt’s Alpacas zum Anfassen❣️





Zum Glück ist es jetzt nicht mehr sehr weit bis Puno am Titicacasee. Gut, denn es wird auch bald schon dunkel.


Ohhh, das sieht aber gar nicht gut aus, was da so alles am Ufer des Sees gebaut wurde und sich die Hügel hochzieht. Eine Bauruine gibt der nächsten die Hand, und viele huddelige Wellblechhütten, Müll und Dreck verschandeln die Gegend.















Aber als wir den Plaza de Armas erreichen, wird es schlagartig besser. Dort liegt auch unser Hotel.





Wir fallen sofort in die Betten, gehen nicht mehr raus und schlafen schlecht. Besonders ich! Wir waren den ganzen Tag auf Höhen zwischen 4.500 und 4.800 Metern und liegen jetzt in Puno bei 3.800 Metern über normal Null. Das zehrt ganz schön! 😣
Nach dem Frühstück geht’s zum See. Heute werden wir den Tag mehr oder weniger auf dem Wasser verbringen.
Wir fahren übern See, übern See, wir fahren übern … 🎶🎵


Aber was heißt schon über den See fahren? Wir fahren durch Rinnsale.


Da wo mal Wasser war, sind jetzt Wiesen und grasende Schweine 🐷.




Ganze 2 Meter ging der Wasserstand des Sees schon zurück, und jedes Jahr wird es mehr, beziehungsweise weniger. Versalzen wird er wohl nicht, denn es ist ja ein Süßwassersee, aber wie wir hören hat der Titicacasee ordentlich mit Abwässern zu tun, die von Bevölkerung, Landwirtschaft und Industrie, aus Peru und Bolivien, seit Jahren eingeleitet werden. Der See gilt als stark belastet und wurde 2023 zum „Bedrohten See des Jahres“ gekürt. Unser Kapitän muss genau schauen wo er fährt, um nicht aufzulaufen. Manchmal schabt es aber doch.




Wir passieren eine Art Grenze und sind dann wirklich auf‘m See. Was ist eigentlich unser Plan? Wir werden die Uros besuchen, auf ihren schwimmenden Schilfinseln und danach zur Halbinsel Capachica schippern, zum Mittagessen. 😋

Uns nimmt ein kleiner Motorkahn in Empfang, und führt uns zu der Insel, die für uns vorgesehen ist. Hier ist alles genau vorgeplant und durchorganisiert. Der Touristenstrom wird gerecht auf alle Inseln verteilt.





Wir werden festgemacht und dann ganz traditionell nach Uros-Art vom Präsidenten und syner Fru begrüßt. Danach betreten wir die selbstgebaute, schwimmende Insel, die es nur am Titicacasee so gibt und laufen wie auf einem schwabbeligen Wasserbett. Das ist vielleicht ulkig!!!


Mit einer fetten Säge werden große Quader von Wurzelballen des Schilfgrases herausgeschnitten und aneinander gebunden. Hat man eine ausreichend große Insel geschaffen, werden große Mengen des Schilfgrases geschnitten


und aufgeschichtet, viele Zentimeter dick.

Ist alles stark genug gepolstert, werden aus dem gleichen Material Hütten hergestellt und auf der Insel befestigt.

Mit kleinen Schilfpuppenhäuschen, Figürchen und Kochzubehör, wird uns alles spielerisch verdeutlicht. Niedlich! Mindesten 4 Hütten werden errichtet. Eine für den Herren,

eine für die Dame und ihre Kinder…


und eine zum Waschen und eine zum Kochen. Wobei eher draußen gekocht wird. Die Inseln werden da platziert wo die Bewohner es wollen und mit 2 Ankern festgemacht.

Diese Methode war insbesondere dann sehr praktisch, als die Spanier sich über das Land hermachten. Die Uros lichteten einfach die Anker und paddelten aufs offene Wasser. So konnten sie sich lange dem spanischen Einfluss entziehen. Die Hochsitze sind noch ein Relikt aus dieser Zeit und nach wie vor auf jeder Insel vorhanden. Und wie lange hält so eine Insel? Ungefähr 15 Jahre, dann geht sie unter und schlägt nach Jahren wieder mit neuem Schilf aus. In der Zwischenzeit muss alle paar Wochen eine neue Schilflage aufgebracht werden, da die untersten Schichten verrotten. Und leben die Uros tatsächlich noch auf ihren Inseln? Es heißt 70 % ja, 30 % nein. Ich glaube, es ist eher umgekehrt, und die meisten der Uros verlassen nach „Feierabend“ ihr Schilfdomizil und gehen aufs Festland zurück. Es gibt zwar auch Kindergarten- und Schulinseln, „Hotelinseln“ um sich hier einmieten zu können, Verkaufsboote, die die einzelnen Inseln mit Lebensmitteln versorgen, ein Müllentsorgungsboot und dies und das… Aber ich glaube, die meisten Inseln dienen mittlerweile ausschließlich dem Broterwerb durch uns Touristen und sind nicht mehr Lebensmittelpunkt der indigenen Familien. Genau weiß ich es aber nicht… Auf jeden Fall hat die Familie hier auch noch ein traditionelles Boot, mit dem wir noch auf eine gegenüberliegende Insel gepaddelt werden.

Doch zuvor heißt es erst einmal gestickte Tischdecken und Kissenhüllen zu shoppen…

und zur Freude der beiden Uros, sich zu verkleiden und zu tanzen, auf wackeligem Untergrund!



Mechthild und Manfred legen noch nen Ringelrein aufs „Parkett“ und dann werden wir mit dem (Styropor unterfütterten) „Mercedes“ zur Nachbarinsel rübergepaddelt.





Und wir besteigen unser Touriboot und brettern 1 1/2 Stunden zum Mittagessen auf die Halbinsel. 😏 Muss das sein?









Wir werden über die Insel geführt und ich muss sagen, die hat was! Es ist aufgeräumt, die Häuser sind alle fertiggebaut 👍, die Landschaft hat Flair, und die Zeit scheint stehengeblieben zu sein. Es ist richtig friedlich hier❣️Das liegt wohl mit daran, dass die Jugend diese Ecke des Landes eher verlässt und nur die Alten zurückbleiben.




Dann kommen wir am Friedhof vorbei, irgendwie passend oder? und bekommen eine Beerdigung mit.


Wir verabschieden uns auch und laufen weiter.







Da erreichen wir nun unseren Mittagstisch. Was ist das für ein schöner Ort❣️ Mit blühenden Pflanzen liebevoll gestaltet, werden auch 2 Gästezimmer angeboten. Die Wirtin ist sehr nett und wird uns gleich ein feines Essen servieren.


Es gibt leckeres Forellenfilet mit Kartoffeln und Gemüse, serviert mit viel Freundlichkeit und in toller Tracht. Die Mütze mit Rüsche zieht unsere Wirtin nur an, um zu zeigen was eine unverheiratete Frau tragen würde. Die Kopfbedeckungen verraten ja so einiges! Eben ob verheiratet oder ledig, aus welchem Dorf, zu welcher indigenen Gruppe gehörend und noch manches mehr…
Auch hier wird der Tourismus immer wichtiger und bringt dann doch vielleicht noch so manchen jungen Menschen wieder zurück. Wir fünf Alten, inklusive Ronaldo und unseren zwei Jungspuntinnen, verlassen jetzt die Halbinsel und düsen zurück nach Puno. Wobei sich Alexandra vom Hausschwein nochmal explizit verabschieden möchte.

Also Ronaldo wird den Rückweg verschlafen, soviel sei schon mal gesagt.

Zurück an Land spazieren wir noch zusammen durch die Stadt, besuchen die örtliche Jobbörse und die hiesige Markthalle.


Und nun zum Markt. Wieviel Kartoffelsorten werden in Peru wohl angebaut? 10, 20, 100, 1.000? Nee, über 3.000 Sorten verfügt dieses Land. Wow 🤩!

Und genau von dieser Region aus, hat sie ihren Siegeszug über die Welt angetreten. Diese Region gilt als Wiege der Kartoffel. Vor mehr als 4.000 Jahren begannen verschiedene Andenvölker die Kartoffel zu kultivieren. Wer hat’s gewusst? Ich nicht!



Jetzt geht’s zu den Fleischtheken, Ronaldos Lieblingsbereich, wo sich unsere beiden vegetarischen Mädels mal ganz schnell verabschieden. Und tschüss…



Die beliebte Suppe aus Schafsköpfen…



Und dann wird mir auch noch ein Kind geschenkt. 😃

Ehe ich mich versehe schiebt mir eine der Marktfrauen ihren Sohn rüber. Der weiß gar nicht, wie ihm geschieht. Vielleicht hat sich hier auch schon rumgesprochen, dass es angenehmer ist ein Mädchen zu haben? Nun ja, ich darf ihn ihr dann aber doch wieder zurückgeben. 😅 Und eine Schokolade darf er auch bekommen. Ende gut, alles gut❣️
Dann geht’s wieder raus an die frische Luft, und wir laufen zurück zum Hotel.





Das war‘s. Reicht ja auch! Ab in die Falle. Und was steht morgen auf dem Programm? Keine Ahnung. Das muss ich erst noch nachlesen. Na dann gute Nacht. 😘
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Hallo Andrea,
nicht zu fassen, was Ihr so alles erlebt und überlebt!
Und bei allen Erlebnissen, denke bitte daran: Du feierst heute Deinen 59. Geburtstag. Und dazu wünschen wir Dir alles Gute, vor allem Gesundheit und weiterhin viel Freude und Spaß bei allen Euren Unternehmungen.
Grüße aus Wilhelmshaven – natürlich auch an Klaus
Onkel Dieter und Tante Margrit
Hey Onkel Dieter❣️
Vielen lieben Dank für deine und Tante Margrits guten Wünsche. Ja, wir erleben wirklich viel und sind auch sehr dankbar dafür. Schön, dass ihr beide immer mit von der Partie seid.
Liebste Grüße zurück
Andrea 😘😘