On the road again….



Der Ort Pisac ist unser erstes Tagesziel. Dort besuchen wir eine Silberschmiede und wer will kann Schmuck kaufen, danach geht’s auf den berühmten bunten Markt des Ortes. Wir dürfen uns unters Volk mischen, wie es im Reiseprospekt so schön heißt. Doch zuvor passieren wir noch Lamay.





Ich kaufe mir Ohrstecker, Sonne und Mond. Die sollen Klaus und mich als Paar beschützen.

Jetzt geht’s zum Markt von Pisac.












Eigentlich ist der ganze Ort ein einziger bunter Marktplatz. Es gefällt uns richtig gut hier❣️Und wir schlendern tatsächlich selbstständig herum und mischen uns unters Volk. 😁








Dann treffen wir uns alle wieder im verabredeten Innenhof zum kleinen Snack aus dem Pizzaofen.

Ronaldo vergaß seinen Reiseleiterausweis, den er aber für Machu Picchu braucht 🙄, und sein Sohn musste ihm den bringen. Cusco ist nicht mehr weit und Vater und Sohn leben dort.

So gestärkt geht es jetzt tatsächlich zu den Meerschweinchen.



Es geht ein bisschen hin und her, Ronaldo kann sich einfach nicht strukturiert ausdrücken. 🙄 Gehen wir jetzt essen? Sollen wir nur Fotos machen?

Sollen wir jetzt alle an einem Spieß nagen? Was soll das denn nun werden??? Wer will überhaupt probieren??? Ronaldo ist mal wieder zum Abschießen! Also, Ansage: Klaus und ich nehmen ein Meerschweinchen und teilen es uns. Manfred nimmt auch ein Meerschweinchen zum Probieren, seine Töchter wollen nicht. Mechthild sagt gar nichts und dann sitzen wir plötzlich alle, samt dem Fahrer, im Hinterhof auf Klappstühlen und harren der Dinge die da kommen…



Zuerst kommen 2 Teller mit fettem Mais und Käse. Davon nehmen schon mal alle… 🤔. Dann kommen 2 weitere Teller mit je einem zerteilten Meerschwein, Kartoffeln und Maistalern. Und schwups essen alle mit, vorneweg Ronaldo und der Fahrer, dem Ronaldo laufend was rüberreicht. Hmm… waren das nicht Manfred und wir, die das Essen bestellt hatten und es auch bezahlen werden?!? Schon seltsam. 🧐 Nun gut, ich fasse mal zusammen: Am Meerschwein ist nicht wirklich was dran. Die Haut ist zäh wie Schuhleder und zum Essen sind eigentlich nur die Beilagen. Wenn man wirklich mal etwas Fleisch zu fassen bekommt, dann schmeckt das ganz gut, liegt aber im mikroskopischen Bereich. Dass das nun so als absolute Delikatesse gilt, kann ich schwer nachvollziehen. Aber andere Länder, andere Sitten. So, Manfred und ich bezahlen dann mal, und unser Fahrer verspeist noch die letzte Schuhsohle und folgt uns dann zum Bus.
Weiter geht es nun nach Maras, zu den berühmten Salzfeldern. Da bin ich jetzt mal echt gespannt!



Dann der erste Blick von oben auf die Salzpfannen von Maras.




Hunderte Jahren vor Christus sind diese Becken entstanden, erlebten ihre Hochzeit unter den Inkas, werden aber bis heute in alter Tradition von den einheimischen Familien bewirtschaftet. Das hervorragende Sal de Maras in blütend weiß bis rosé ist das Ergebnis ihrer schweißtreibenden Arbeit.




Bevor wir jetzt näher an die Salzbecken herankommen, geht es an einigen schönen Souvenierständen vorbei, die in erster Linie Produkte mit ihrem Salz anbieten.






32 Grad warmes Salzwasser kommt hier aus einer einzigen unterirdischen Bergquelle. Durch ein äußerst geschicktes Leitungssystem erreicht dieses Salzquellwasser alle angelegten Becken. Sind einige dieser vielen tausend, 30 cm tiefen Becken voll, wird ein kleiner Damm hochgezogen und diese Becken werden dann nicht weiter befüllt. Jetzt erledigt die Andensonne den nächsten Arbeitsschritt und lässt das Wasser verdunsten, ein kleiner Teil versickert. Nun wird das gewonnene Salz von Wänden und Boden gekratzt, in Körben gesammelt, weiter getrocknet, in Säcken verpackt und zur Weiterverarbeitung abtransportiert. Nun aber kommt der anstrengendste Arbeitsschritt. Das Becken muss gereinigt werden, sowie der Boden neu gestampft, beziehungsweise geplättelt werden. Je dichter und fester der Boden ist, desto weniger Salzwasser versickert und gehaltvolleres Salz kann geerntet werden.



Aber wie kommt das Salz überhaupt in die Anden??? Dafür müssen wir weit zurück in die Entstehungsgeschichte der Erde schauen. Vor Jahrmillionen waren die höchsten Höhen der Bergketten der Meeresboden großer Meere. Erst durch spätere Auffaltungen wurde der Meeresboden nach oben katapultiert, und eine Quelle als Überbleibsel speist heute diese wunderbaren Salzpfannen und scheint sich nicht zu erschöpfen.







Ich kann mich kaum sattsehen! Jeder Einheimische der hiesigen Region kann so eine Salzwanne haben und muss noch nicht einmal etwas dafür bezahlen. Dann wird sie in der Familie weitergegeben. Aber leider ist vielen mittlerweile die harte Arbeit zu viel. Wir haben schon einen Komplott geschmiedet, wie unsereins an so ein Feld käme… Mechthild ist unser Joker. 🃏 Verwitwet, könnte sie einen Einheimischen ehelichen, Ronaldo hätte da auch jemanden im Blick, und so Besitzerin solch einer Salzschüssel werden. Aber Mechthild zieht nicht. Komisch. 🤣😂🤣


Jetzt steuern wir das landwirtschaftliche Forschungszentrum der Inkas an, die Agrarterrassen von Moray.


Dann irgendwann erreichen wir das Örtchen mit einer aussagekräftigen Plastik, mitten auf dem Hauptplatz.

Ein indigenes Paar, in traditioneller Tracht und mit dem bis heute gebräuchlichen Lastenträger, dem Esel. Auf jeder Seite der Plastik ist eine typische Sehenswürdigkeiten dieser Region, dem Heiligen Tal, abgebildet.




Also jetzt auf zu den besonderen Forschungsfeldern der Inka.



Und die Esel im neckischen Spiel…


Tärää 🥳, die Agrarterrassen. Das sieht schon interessant aus!

Die wie römische Amphitheater gebauten Terrassen sind in unterschiedlichen Höhen angelegt und repräsentieren unterschiedliche Klimazonen. Für die Inka war es überlebenswichtig, im rauen Andengebiet, genau zu wissen, was wo und auf welcher Höhe gedeihen konnte. So fanden sie zum Beispiel heraus, dass einige ihrer 3.000 Kartoffelsorten noch in den höchsten Höhen klar kamen und Ernten hervorbrachten. Viele Sorten Mais 🌽 mit dicken oder kleinen Körnern, roten, weißen, gelben oder schwarzen Kolben, kurzen dicken oder langen schmalen Formen brauchten auch unterschiedliche Bedingungen zum Gedeihen. Korn und Reis, Quinoa, auch Andenhirse oder als das Gold der Inka bezeichnet wurde genauestens erforscht. Auch wurden Bewässerungssysteme ausgetüftelt.
Zusammen steigen wir noch einen Hügel hinauf und lassen die Blicke schweifen.




Eine Viertelstunde später sind wir schon in der Nähe unseres Hotels für diese Nacht, laufen aber noch zu einem Freund von Ronaldo. Die Mutter des Freundes kann toll kochen und sein Freund ist ein Musikmacher. Na dann lassen wir uns mal überraschen. Ronaldo betont, dass das zusätzlich von ihm initiiert ist und nicht im Programm steht. Aber hallo, jetzt legt Ronaldo aber einen drauf… 😝.











Und dann kommen wir in die „Küche“, und auf dem Boden liegt die Mutter seines Freundes mit bandagiertem Arm, auf einer ollen, dünnen Matratze. Huch, Schock, aber sie lächelt noch. Die Küche ist eigentlich ein großer Saustall, mit uralten Küchenutensilien und die Mutter liegt mehr oder weniger im Dreck.


Dann geht’s über einen begrünten Innenhof die Stiegen hinauf, ins Atelier des Freundes.


Jetzt geht’s aber los! Alle bekommen irgendwelche Instrumente in die Hand gedrückt und El Jefe , der Chef, spielt und dirigiert gleichzeitig.

Tja, soll ich das nun Musik nennen??? Auf jeden Fall weist er mich an, die Schellen schneller zu schütteln. 😂
So, das geht jetzt bestimmt eine Stunde in diesem Stil so weiter. Die Klanghölzer, Rasseln und Schellen wechseln in der Runde rum, und irgendwann sind wir dann auch durch. Applaus, Applaus, wir gehen dann mal nach Haus….
Oder ein paar Häuschen weiter zum „inkludierten“ Abendessen bei Einheimischen.


Es gibt wohl einige dieser „Privatrestaurants“. Wir können praktisch beim Kochen zuschauen. Gleichzeitig tummelt sich eine Dreijährige bei uns herum. Sie klettert in ihren Kinderstuhl und bekommt zeitgleich mit uns ihr Essen serviert. Sie isst selbstständig, mit Löffel und Gabel, im Prinzip das Gleiche wie wir, nur etwas langsamer und ganz ohne zu kleckern. Niedlich❣️Gut hat’s uns geschmeckt. Vielen Dank der fleißigen Köchin und der netten Gastfreundschaft. Jetzt müssen wir aber in die Betten!!! Morgen geht es wieder früh raus und Richtung Machu Picchu, dem Höhepunkt der gesamten Reise. Dafür müssen wir unserer Rucksäcke präparieren 🎒, denn nur diese dürfen in den Panoramazug nach Aguas Calientes mitgenommen werden. Ups, da muss ich aber noch ganz genau überlegen was ich alles brauchen werde…. 👒👖👚🥾🧦🪥💄 und Klaus erstmal 👕🩲👖🧦🥾🧢🪥🪒 . Nee, das ist eins zu viel! 7 Sachen, mehr geht nicht! 😅
See you tomorrow❗️
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