Leute, wie war die Nacht? Besch…..! Na wollen wir mal nicht ganz so hart sein, sie war bescheiden. Okay! Also rollig auf jeden Fall und die Party-Meile gegenüber der Marina, war laut. Bis in die frühen Morgenstunden ging es da zur Sache, meist mit nicht wirklich guter Musik. Also wenn das jede Nacht so ist, wird die kurze Zeit des Hierseins mehr als genug sein! Jetzt beginnen wir den Tag mal am besten mit einem guten Frühstück.

Schön, so zu viert den Tag zu beginnen. Leider wird das nun auch der Schlusspunkt unserer gemeinsamen Zeit sein. Uwe und Luise werden jetzt noch nach Panama City fahren, ein paar Einkäufe tätigen und dann zurück zur Shelter Bay, zu ihrer Luwina, fahren. Anfang Dezember geht es für sie nach Hause, um im Januar zurückzukehren und den Weg zurück zu den Bahamas und später dann ins Mittelmeer zu nehmen. Also führen unsere Wege in völlig entgegengesetzte Richtungen, und ein Wiedersehen ist wohl eher unwahrscheinlich. Schade! 🫤
Aber, es gibt ja das wunderbare Internet, zu empfangen mit der ebenso wunderbaren Starlink Antenne, und so können wir weiter, via Blog und WhatsApp, in Kontakt bleiben. 🤗
Tschau ihr beiden und tausend Dank für eure wertvolle Hilfe an Bord und überhaupt❣️

So, was machen wir zwei beiden, letzten Mohikaner nun?? Wir spucken in die Hände, bringen den Müll weg, räumen auf, füllen zwei unserer Dieselkanister in unsere Tanks und tanken die auch gleich wieder nach und müssen das Master-Klo wieder zum Laufen bringen. Vor letztem graust es uns schon sehr. Was ist da los? Der Schwarzwassertank läuft nicht mehr ab. Irgendwas verstopft irgendwo den Ablauf. Das wichtigste Thema, dem wir uns widmen müssen, sind aber unsere Starterbatterien für die Motoren. Ganz plötzlich zicken die rum, und es ist schwierig die Motoren auf Anhieb zum Laufen zu bekommen. Ganz besonders schlecht scheint es der Starterbatterie für den rechten Motor zu gehen, für den auf meiner Seite. 😔

Also, die Aufgabe ist es, mindestens eine neue Batterie zu bekommen und einen Elektriker dazu. Eines ist schnell klar, MasterVolt Batterien bekommen wir in Panama nicht. Klaus nimmt Kontakt per WhatsApp zum Batterie Shop in Panama City auf. Es geht hin und her und her und hin, bis Klaus checkt, er ist in den USA gelandet. Dort gibt es auch Shops dieser Kette und ein Panama City wohl auch. Nahe San Francisco spricht er mit einer sehr freundlichen Dame, die dann aber bald Feierabend macht und ihn an eine Kollegin übergibt. Auch diese Dame ist äußerst freundlich und sehr bemüht. Irgendwann kapiert auch sie, dass Klaus sich im Land Panama befindet und neue Starterbatterien benötigt. Sie findet eine etwas schwächere Batterie im System und die sei auch im Shop in Panama City zu bekommen. Okay, schauen wir mal. Gleichzeitig whatsapped Klaus mit Roger, ob der ihm einen Elektriker empfehlen kann, der sich mit Batterien auskennt. Ja, kann er und stellt den Kontakt her. Dieser gute Mann wiederum meint, dass die Batterie, die Klaus vom Batterie Shop empfohlen wurde, nichts ist. Die sei für Dauerbetrieb, nicht aber für das Starten eines Motors geeignet. Dafür muss die Batterie auf den Punkt ihre ganze Kraft gebündelt abgeben können. Aha, das klingt logisch, finde ich. Er, der gute Mann, will sich mal umschauen nach einer geeigneteren Batterie. Gut. Aber für den Moment haben wir keine Lösung.
Die Kacke haben wir auch noch nicht weg ☹️ und gleich wird’s dunkel. Wenigstens habe ich aufgeräumt, Wäsche gewaschen, mein Bett wieder eingerichtet und gesaugt. Unseren Wassertank müssen wir auch schleunigst auffüllen, der ist bald leer. Der Landstrom
funktioniert leider nicht, immer beim Einschalten fliegt sofort die Sicherung raus. Nun gut, dann müssen wir halt die Motoren anmachen, um genügend Strom zu haben. Dafür brauchen wir dann ja wieder die Starterbatterien, Witz komm raus… 😂.
Um 20:00 Uhr haben wir zum Glück, wenigstens die Kacke von Bord. Erst stocherten wir von oben mit einem Draht plus Bürstchen im Tank herum, was aber nichts brachte. Schlussendlich schraubte Klaus, nach Verschließen des Tanks, das abführende Schlauchrohr ab und pustet zweimal kräftig rein. Bääähhh… Aber das wars, nach wieder Anschrauben, läuft die gesamte Scheiße problemlos ab. Juhuuu 🥳! Klaus gibt wirklich immer alles! Doller Kerl❣️
Am nächsten Morgen reiben wir uns erstmal den Schlaf aus den Augen. Die Nacht war wieder laut und anstrengend. Die Party-Meile ließ grüßen. Vor lauter Schreck hat sich ein Leguan an einem unserer Fender festgekrallt.


Der hat sich aber höchstwahrscheinlich schon im Kanal/Gatúnsee an uns ran gemacht?!? Jetzt hängt er da fast bewegungslos. Unser Nachbarboot beherbergt eine Mutter mit ihren zwei kleinen Töchtern. Sie ist Osteuropäerin aber deutschsprachig. Sie sind der Meinung, dem Leguan ginge es nicht gut und wollen ihn vom Fender runterholen. Wenn sie meinen, nur zu.

Die Tochter legt ihm Pflaumen, Gurkenstückchen und Blumen hin. Aber der Leguan bewegt sich keinen Zentimeter. Später tragen sie ihn weg und setzen ihn ins Grüne. Mehr erfahren wir nicht.
Heute steht der Großeinkauf auf unserem Zettel. Der nächstgelegene Supermarkt wird angepeilt, ein Uber bringt uns hin. Die Gegend ist nicht gerade die feinste, wir haben aber schon Schlimmeres gesehen.




Der Markt hat wenig Importwaren, aber er ist ganz ordentlich sortiert. Mit zwei Wägen schieben wir durch die Gänge. Voll bis obenhin stehen wir an der Kasse. Reis, Nudeln, Kartoffeln, Zwiebeln, Tomaten Kohlköpfe, Möhren, ein paar Tomaten und Gurken, Äpfel und Birnen, Dosengemüse, Obst in Dosen, Nudelsaucen im Glas, Thunfischdosen, haltbare Milch, Haferflocken, Wurst und Käse, Butter, Nuss-Nougat-Creme, nein, Nutella haben sie nicht, Toastbrote, Müsliriegel, Honig, Salz und Pfeffer, Yoghurt in Flaschen und Orangensaft, Olivenöl, Sojasauce und Cocosmilch, Handtuchrollen und Toipapier, Spülmittel, Wasser und ein paar Coca Cola Flaschen. Einige andere Sachen habe ich schon auf dem Boot. Schwerst bepackt stehen wir am Ausgang und warten auf unseren, uns abholenden Uberfahrer. Der kommt, und gerade so passt alles ins Auto. Wir sitzen, da meint unser Fahrer, ob wir nicht wüssten, dass das hier rotes Gebiet sei, also eine No-Go-Area! What??? 🫢 Nee, keine Ahnung. Google hat uns nicht gewarnt. Aber so eine Funktion gibt es bei Google doch gar nicht, oder? Er meint, wenn er nicht als Auftraggeber ‚Klaus Müller‘ gelesen hätte, wäre er nicht gekommen. Upsi❗️ Gut dass wir so einen echt typisch-deutschen Namen haben. 😉 Aber mal ehrlich, da haben wir uns schon in ärmlicheren Gegenden bewegt, aber heute und hier vielleicht auch Glück gehabt. 🍀 Zurück am Boot, heißt es erstmal alles verstauen, eine Mammutaufgabe!!!

Heute klarieren wir aus. Roger, unser Agent, holt uns ab und fährt mit uns zur Nachbarmarina. Dort sitzen die Beamten, um uns und Yuti abzumelden. Dieser Service gehört noch mit in sein Panama-Kanal-Paket, praktisch! 😁 Zacki zacki sind wir fertig, haben unsere Ausreisestempel im Pass und die Zarpe (Zollabfertigungs- und Ausreisepapier) für den nächsten „Hafen“ in der Hand. Flott geht es zurück an Bord und der Abschied von Roger ist nun auch endgültig. Tschau Roger, hat alles prima geklappt! 👋✋👋
Heute Nachmittag sollte eigentlich der Elektriker kommen und sich unserem Batterieproblem annehmen. Aber das war mal wieder eine Geschichte für sich. Heute Morgen sagte er noch, er könne für 150,- $ kommen und die Batterien checken. Klaus gab sein Okay und fragte nur noch kurz, ob er ein Batteriemessgerät habe und auch die Relais überprüfen könne. Pause. Dann kam plötzlich die Antwort, er könne nun doch nicht zu uns kommen, er hätte keine Zeit. Was??? Dann schrieb er noch, wir könnten bestimmen, wer bei uns an Bord käme, und er könne bestimmen, auf welchem Boot er arbeiten würde. Peng 🧨. So ein saublöder Kerl❗️Was hatte den denn jetzt plötzlich geritten❓ Unglaublich. Und Klaus hatte noch die halbe Nacht recherchiert, mit Seawind kommuniziert, Tests gemacht und alle relevanten Daten unserer Batterien an ihn weitergeleitet. Wir gehen nochmal vor, Richtung Marinabüro, da gibt’s ein Büro für die Vermittlung aller möglichen Bootsarbeiten. Der dort sitzende Mann, sehr sympathisch, hat jetzt at hoc keinen Elektriker zur Hand, aber er hat selbst gut Ahnung und trägt uns auf, alle Kontakte zu lösen, gegebenenfalls zu reinigen und wieder fest zu verbinden. Oft läge es an Verschmutzungen dieser Kontakte. Gute Idee, das machen wir sofort. Wobei sofort… Da muss ich dann erstmal wieder die Kabine frei räumen, schwitz… 🥵. Die Kontakte sind schwer zu erreichen. Klaus muss sich fast dafür einen abbrechen und sich voll verbiegen. Aber, die sehen alle prima aus und sind blitzblank. Alle werden überprüft und wieder gut miteinander verbunden. Klappe zu Affe tot. Wir machen den Test, und der Motor springt….. NICHT….. an. An unserem Problem hat sich nichts verändert. Die Spannung der Starterbatterie fiel beim Startversuch auf 10,5 Volt. Alles klar meint Klaus, es liegt doch an der Batterie. Mit dem Inverter wird sie nun auf 14,2 Volt „vorgeglüht“ und danach springt der Motor sofort und problemlos an. Dann müssen wir eben mit dieser Krücke leben. Klaus spielt alle Optionen durch. Mastervolt Batterien bei SVB bestellen und nach Panama schicken lassen, kann viele Wochen dauern. Der Zoll hier im Lande macht in der Regel große Probleme und kostet viel Zeit und Geld. Aber fragen könnte man schon mal bei SVB. Ach nee, in Deutschland ist ja schon Feierabend. Dann morgen … Vielleicht können sie Batterien auch nach Französisch Polynesien schicken??? Jetzt wollen wir aber noch ein letztes Mal nach Panama City. Einmal schauen wir nach einem portablen Batteriestarter, zum zweiten wollen wir noch die MULTIPLAZA Shopping Mall besuchen.

Hübsch ist es hier und netter und gediegener als in der Albrook Mall. Alles ist bereits schön weihnachtlich geschmückt. Kaufen wir was? Ja, wir kaufen was, Plastikschlappen in dunkelbraun für Kläusi. Seine Schwarzen sind beim Arbeiten auf dem Trockendock völlig versaut worden. Die fliegen dann in die Tonne. Das mit der tragbaren Starterbatterie klappt nicht, die haben hier ja nur Geräte mit 110 Volt und wir brauchen an Bord 220 Volt. Das macht aber nichts, denn ihm fällt plötzlich ein, dass er ja genau so etwas an Bord hat. Aus Deutschland hatte er sich so ein Teil mitgebracht. Prima, dann ist ja alles klar.
Zurück an Bord gibt es jetzt zum Abschluss „Flambierte Küche“. 🫢 Das übriggebliebene Schweinefilet möchte ich noch braten und für morgen vorbereiten. Morgen geht’s los, auf große Fahrt und so hätten wir dann schon mal ein schönes Essen. Sag‘s und setzt die Küche in Flammen.
Oh mein Gott 🙈‼️

Es gibt eine wirklich große Stichflamme, das Fliegengitter brennt, die Jungs von der Motoryacht gegenüber kommen schon mit dem Schlauch gerannt, aber glücklicherweise erstickt sich der Fliegengitterbrand von selbst. 😮💨 Tja, das Fliegengitter ist hin und die Front und Decke von Rußspuren gezeichnet. Mir ist zum Glück nichts passiert. Aber WAS ist da denn gerade passiert? Waren Fettspritzer der Grund? Das muss ich später noch genauer untersuchen. Erstmal brate ich das Fleisch zu Ende, dann startet die große Putzaktion. Mit Priel, Zauberschwamm und Gelcoat-Politur rücken Klaus und ich gemeinsam den Rußspuren zu Leibe. Ja, es sieht wieder ganz manierlich aus. Morgen bei Helligkeit werden wir nochmal kritisch gucken und bestimmt noch ein paar Mal drüber putzen müssen. Später schaue ich mir die drei Gasplatten nochmal genauer an, und komme zu dem Schluss, es war der ungeputzte Schornsteineffekt. Als ich die losen Teile der Platten hochnehme, sehe ich Ruß und Schlacken, eben wie bei einem ungeputzten Kamin/Schornstein. Die müssen sich entzündet und zu der Stichflamme 🔥 geführt haben. Auch konnte ich die Gasflammen gar nicht mehr richtig klein drehen. Nach der Beseitigung der Schlacken funktioniert wieder alles wie gehabt. Wieder was gelernt❗️ Habe ich doch früher nie mit Gas gekocht oder gebraten.
So, jetzt aber ab ins Bettchen, denn morgen lösen wir die Leinen und fahren raus in den weiten Pazifik, das größte aller Meere. Schiff ahoi …. ⛵️.
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