Oder bleibt uns nur noch Cola-Rum? đ€Ș
Tag 15
In den MorgenstundenâŠ.

geht alles zurĂŒck, Wind, Welle und Geschwindigkeit. Das nutzen wir sofort, um das Screecher abzubauen und wegzupacken. Eine Last weniger die am Mast zieht, und segeln dĂŒrfen wir es eh nicht mehr. đ Kurz davor rĂ€umen wir wieder etliche Tintis vom Boot und ĂŒbergeben die Leichname dem Meer. Eine Seebestattung sozusagen. Dabei meint Klaus, dass sie durchaus lecker schmecken sollen. Ich bin skeptisch. Da muss ich aber erst nochmal googeln. Vielleicht verarbeiten wir dann den morgigen âFangâ?!?
Jetzt putzt Klaus noch so gut es geht das Deck mit Salzwasser.


Nach diesem Akt fĂŒhlt er sich fast wie die Tintenfische, nicht tot aber halbtot. 𫹠Die Seevögel stört das nicht die Bohne. Die haben andere PrioritĂ€ten.

Einen besonders dreisten Tölpel stumpt er mit der BĂŒrste weg, als dieser sich just wieder auf die soeben geputzte Reling setzen will.
9:00 Uhr, 17.224 NM stehen auf dem Tacho, 169 Seemeilen kommen dazu, genau wie gestern. Lustig!
Die Sonne schaut heute mal etwas frĂŒher durch die Wolkendecke, und ich möchte jetzt drauĂen duschen. Schnatter, schnatter, der Wind ist doch frischer als gedacht, und das Wasser wird gar nicht warm. đ„¶ Durch die tĂ€glichen Motorstunden sollte es aber warm sein! Nee, das war nun doch keine so gute Idee, schnell rein und die Haare trocknen. Nicht, dass ich noch eine Kopfgrippe bekomme. đ Ich bin gespannt, wann wir wieder in wĂ€rmere Gefilde gelangen?
Aber jetzt machen wir Wasser! Trommelwirbel đ„⊠Gespannt, oder vielmehr angespannt blicken wir auf den Delinquenten. Es passiertâŠ.. nichts. Kein Mucks, kein gar nichts. Obwohl wir den Wassermacher gut gepflegt und regelmĂ€Ăig gespĂŒlt haben. Er hat gar keinen Druck. đŻ Dann zeigt die Anzeige schlappe 0,8 bar an. Und nach einigen bangen Minuten, steigt der Druck mit Ăchzen, Stöhnen und Brummen auf die erforderlichen 5,3 bar. Puhhh đźâđšâŠ. Warum war das jetzt wieder so eine schwere Geburt? Ach ja, Klaus hatte erst kĂŒrzlich den Seewasserfilter gereinigt, wahrscheinlich war jetzt Luft im System. Nun brummelt der Wassermacher brav vor sich hin und macht Wasser. Und was ist jetzt mit Cola-Rum??
Die Sonne setzt sich gegen Mittag mehr und mehr durch, der Wind weht mit 13 Knoten, die Strömung schiebt mit 1,8 Knoten und Yuti segelt mit durchschnittlich 5,5 Knoten gemĂ€chlich voran. So habe ich mir den Stillen Ozean vorgestellt! So gefĂ€llt er mir. đ€
Wir haben heute mit einem neuen Hörbuch begonnen. Klausâ Mama liest gerade âDas groĂe Spielâ, ist begeistert und hatâs empfohlen. Eine Insel auf den Tuamotus, in Französisch Polynesien, spielt eine tragende Rolle. Das ist natĂŒrlich fĂŒr uns ganz besonders interessant und wir laden es uns herunter. Jetzt gehtâs los, die Ohren werden gespitztâŠ. Aber schon wĂ€hrend des Prologs ratzt Klaus ein. Ich wecke ihn nicht, denn das, was ich höre, gefĂ€llt mir gar nicht so gut. HmâŠ
Der erste wirklich schöne Tag auf dem âStillen Ozeanâ ist heute! Die Sonne scheint vom ausnahmsweise blauen Himmel herunter, das Wasser glitzert, Yuti segelt ruhig, mit 5 Knoten durchs Wasser. Keine Vögel fliegen uns an, keine Tintis fliegen an Bord, noch nicht, und keine neuen Katastrophen brechen ĂŒber uns herein. Die Wanten sind unverĂ€ndert.
Wir legen uns sogar aufs Vordeck in die Sonne, u n d genehmigen uns jeder ein groĂes Glas Cola-Rum. Sapperlot! đł Was ist denn mit uns passiert?? Klaus ist Schuld! Er gab fĂŒr die Einreise nach Französisch Polynesien an, dass wir 0,0 Alkohol an Bord haben. Wir haben aber noch eine kleine Flasche Rum von den Seychellen dabei. Die muss also noch vernichtet werden. Hicks⊠đ„ đ„.
Ach, wie ist das leise Brummen des Wassermachers doch beruhigend. Liter fĂŒr Liter entsalztes Wasser flieĂt in unseren Tank. Tolle Sache! Und das Wasser schmeckt richtig gut. đ
Das Wetter wird nochmals ruhiger, Yuti schafft nur noch 4 Knoten, was ich aber wirklich genieĂe. Vorausgesetzt, es bleibt nicht ewig so. Und was gibt es zu Schnabulieren? Eine Batterie Toasts mit FrischkĂ€se und Blaubeermarmelade wandern in unsere MĂ€gen, und Parmesan-ReisbĂ€llchen mit den restlichen Schmorzwiebeln folgen. Lecker. đ Ăbrigens, heute ging unsere erste Propangasflasche zu Ende. Die zweite musste Klaus dann noch umstöpseln. Ob wir auf den Marquesas die leere Flasche wieder befĂŒllen können? Hoffentlich!
Meine Nachtwache verlÀuft ruhig, wie der zuvor verbrachte Tag.
Gute Nacht đŽ.
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