mit Boot, Mast, Leib und Seele❣️
5:00 Uhr morgens, mein Wecker klingelt, ich werde nicht wach. Klaus kommt rüber um mich zu wecken. Es ist hell, ach so sieht das hier aus. Da hast du uns aber gut in die Mitte all dieser Hügel und Berge manövriert. Aber gut geschlafen hat er nicht, mein Kapitän. Die Sorge um den Halt des Ankers und ein Fischer, der zweimal nahe an uns herankam, um zu gucken, hielten ihn auf Trab. Nun machen wir das Boot klar, das Dinghy auch und lichten den Anker. Ein paar hundert Meter müssen wir noch machen, um in die kleine, flache Ankerbucht, ausgelegt für 11 Boote, zu gelangen. 8 Boote liegen dort bereits, wie wir jetzt sehen können. Ziemlich nahe einem großen, teuren Kat, lassen wir den Anker fallen. Laut der Informationen, die Klaus über das Ankern hier bekommen hatte, muss man einen zusätzlichen Heckanker ausbringen, um nicht zu kreisen. Aber zu unserer Überraschung hat das hier niemand gemacht. Na dann dürfen wir das natürlich auch nicht machen. Da müssen wir selbstverständlich mitkreisen! Der Anker sitzt, wir haben eine 3/4 Stunde beobachtet welche Kreise wir ziehen, und nun trauen wir uns das Boot zu verlassen und an Land zu gehen. Jetzt heißt’s Dinghy ablassen, und nach ein paar Startschwierigkeiten düsen wir erstmal einige Male um Yuti herum.


Mit offenen Mündern bestaunen wir den schmutzigen Belag, der überall an den Hulls klebt.

Und Yuti war so schön sauber, als wir lossegelten. 🫣

Nu aber an Land! Es gibt ein eigenes Dinghy Dock, das ist nett.

Ahh, hier sind auch gleich die Mülltonnen,…

in die wir unseren, über die Wochen, angesammelten Müll werden entsorgen können. 👍 Und dann machen wir die ersten wackeligen Schritte an Land.

Es ist ganz komisch! Wie Betrunkene auf einem Trampolin wackeln wir voran.😵💫 Mensch, ist mir schwindelig… Tja, unsere Innenohren haben sich voll und ganz auf Wellengang eingestellt. 😆
Unser Ziel ist Atuona, der Hauptort dieser Insel, wo sich auch die Polizeistation befindet, um sich zu melden und einzuklarieren.








Kurz nach der zweiten Kurve hält ein Pickup und pickt uns auf. 😀 Hier geht es überall ziemlich steil die Berge rauf, und ein netter Polynesier lädt uns ein und kutschiert uns zur Polizeistation. Dankeschön, sehr nett❣️


Die Station ist aber geschlossen, die Rollläden sind runter. Nur eine Gegensprechanlage scheint zu funktionieren. Klaus bekommt Kontakt zu einer Person, versteht aber nicht viel, bis gar nichts. Wir sollen warten, oder so ähnlich, dann wird aufgelegt. Wir warten, schlendern dann aber weiter. Da kommt ein Polizeiauto angefahren. Sie sind es, die extra kommen, um uns zu registrieren und einzuklarieren. Ein Mann und eine Frau, sehr nett, ziehen die Rollläden hoch und lassen uns rein. Die erste Frage gilt unserer Nationalität. Ahh, Deutsch, also Europäer, das ist prima, ein Strahlen huscht über das Gesicht des Officer. Dann ist ja alles Weitere easy. 😁 Klaus hatte zuvor, via Internet, schon alle erforderlichen Daten hergeschickt, die werden gerade abgeglichen, unsere Pässe angeschaut, und zackbum haben wir die polynesischen Stempel drinnen. Der Officer meint noch, also von seiner Seite aus wäre es das jetzt und wünscht uns eine gute Zeit. Toll! Das war nun unser allerleichtestes Einklarieren aller Zeiten❣️Die Insel wie auch das gesamte Gebiet gehört politisch zum französischen Überseegebiet Französisch Polynesien und ist damit der EU angegliedert. Wir als Europäer können hier solange bleiben, wie wir wollen. Na das ist jetzt mal ein echter Vorteil, zur EU zu gehören. 👏 Supi❣️Nun geht es weiter zum Geldautomaten. Wir brauchen polynesische Franc. Auch das klappt bestens! Wir bekommen sogar einen richtig fetten Betrag ausgespuckt. Warum wohl??? Jepp, hier ist ja alles extrem und schweineteuer. 🫢 Danach zieht es Kläusi selbstverständlich in den einzigen, kleinen Gruschtelbaumarkt hinein. Und was sehen dort seine überrascht aufgerissenen Augen??? Einen Batterie-Booster!!! 😳 Zapperlott, das gibt es doch gar nicht!!! Ein einziges Gerät liegt noch im Regal. Das schnappt er sich blitzartig und gibt es nicht mehr her. 🤗 Das ist doch genau so ein Gerät, was uns Larissa vergeblich versucht hatte zuzuschicken. Dieses ist zwar nicht so leistungsstark und extrem teuer, aber es ist keine Chinaware, kommt aus Frankreich und erfüllt unseren Zweck die Starterbatterien anzustoßen, zu boostern. Dann entdeckt er noch Starthilfekabel und ein Batterie-Ladegerät. Alles wird gekauft, komme da was da wolle… 😅. Klaus ist im Glück❣️Wieder draußen stehen wir schon fast auf dem Gemeinschaftsplatz.

Auf überdachten Veranden bieten Locals feines Kunsthandwerk, bunte Tücher und selbstgepresste Fruchtsäfte an. Aber sehr dezent und unaufdringlich. Viele Tiki säumen den Platz, der mittig mit einem bunten Weihnachtsbaum geschmückt ist.


Der Tiki ist tief in der polynesischen Kultur verwurzelt und hat sowohl kulturelle als auch spirituelle Bedeutung. Er steht für Schutz, Ahnenverehrung und Schöpfung. In dieses Thema muss ich dann noch mal tiefer einsteigen… Wir schlendern weiter zum Bürgermeistergebäude.


Und jetzt geht’s in den Supermarkt. Mal sehen, was es hier so alles gibt… 🤤. Es gibt echtes französisches Baguette, Pasteten, Bonne Maman Marmeladen, Nutella, Snickers, Coca Cola, frische Säfte, Obst und Gemüse. Ach, einfach alles, was das Herz begehrt. Ich habe ein fettes Grinsen im Gesicht, aber schon die ganze Zeit. 😁 Der kleine Markt ist gut besucht, die Menschen knubbeln sich, aber alle sind sehr höflich, rücksichtsvoll und gechillt. Da fährt niemand niemandem mit dem Einkaufswagen in die Haxen, nicht ein genervtes Wort fällt! Schön hier! Nur die Preise sind auch sehr schön teuer 🫰. Egal, wir schlagen ordentlich zu. 🤭 (Eine Tafel Schokolade kommt auf 8,- Euro, nur mal so als Beispiel.) Das Beste kommt aber noch. Wir werden vom Supermarkt mit all unseren Einkäufen zurück zum Hafen gefahren, kostenlos. Klasse❣️Zu Fuß hätten wir das auch nicht geschafft… 😅. Was mir auch schon die ganze Zeit aufgefallen ist, neben der ganzen Fröhlichkeit der Menschen, viele Frauen haben Blumen oder gar ganze Blumenkränze im Haar, sehr hübsch, und die meisten Männer sind gut tätowiert, nach alter Tradition. Und, ob Mann oder Frau, sie sind alle guuut im Futter. 😄
Zurück an Bord, werden die teuren Einkäufe einsortiert und weggeräumt. Derweil geht Klaus ins Wasser. Er schaut mal nach, ob sich der Anker auch gut eingegraben hat. Das Wasser in dieser Bucht ist aber nicht so klar und er kann den Anker nur ertasten. Der ist aber gut eingegraben, befindet er. Dann macht er sich doch noch dran, Yutis Hulls zu säubern. Nee, ich nicht. Das mache ich erst morgen. Und Montag wollen wir mal mit Vincent Kontakt aufnehmen, dem Werftbetreiber. Jetzt am Wochenende hat er geschlossen. Mit ihm möchten wir dann über unser Rigg sprechen und ob er uns behilflich sein kann, die bestellten Wanten aus dem tahitianischen Zoll auszulösen und herschicken zu lassen. So, aber heute geht nichts mehr, auch bei uns nicht. Wir wandern früh in die Betten. Besonders Klaus ist fast schon im Delirium. 10 Stunden wird er nun schlafen… 😴 💤.
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