schwitz, zitter, quiek‼️
Zuerst tanken wir aber unsere 6 x 20 Liter Dieselkanister in die Tanks. Das gibt immer Stress, da wir uns beim Einfüllen recht verbiegen müssen, und es lange dauert, bis mal so ein Kanister seinen Inhalt endlich hergegeben hat, ohne zu tropfen. Dann pfeffern wir die leeren Sechs ins Dinghy, uns auch, und mit gepackten Rucksäcken und Walkingstöcken geht’s zum Pickup. Die Kanister kommen auf die Ladefläche, damit wir sie auf dem Rückweg wieder betanken können, dann zuckeln wir los. Vorbei an bunt geschmückten Pickups der Inselbewohner, denn ein kleines Kreuzfahrtschiff ist vor Anker gegangen, die Paul Gauguin Cruises.

Jetzt müssen wohl alle mit anpacken und die Gäste über die Insel fahren. Ein rhythmisches Getrommel ist bereits zu hören.


Das ist ja auch nicht ganz unbegründet, bedenkt man, dass Hiva Oa vor dem Einfall der Europäer eine Bevölkerung von angeblich bis zu 70.000 Menschen gehabt haben soll. Dann rafften mitgebrachte Krankheiten, ausbeuterische Praktiken und Missionare, die gesunde, soziale Strukturen zerstörten, unendlich viele Inselbewohner dahin. Wie gesagt, heute hat Hiva Oa eine Bevölkerung von ungefähr 2.500 Menschen und bestimmt auch so viele Hähne! An jeder Ecke flattern uns aufgeregte Männer über die Straße. Die krähen übrigens den ganzen Tag, nicht nur morgens. Ich würde sagen, die Insel hat ein Hahn-Problem. 🐓🐓🐓🐓🐓🐓🐓🐓🐓🐓🐓🐓🐓🐓🐓🐓😂 Heute fahren wir bis Hanaiapa…

und laufen von dort bis zum weißen Strand von Hanatekuua. Wobei laufen sich so easy anhört. In Vorbereitung haben wir schon gelesen, dass es die Strecke in sich hat, 2 Stunden dauert, (eine Richtung), steil am Hang verläuft, Steinschlag möglich ist, und man genug Wasser, energiereiches Essen, Sonnencreme, Hut und Mückenspray dabei haben sollte. Okay.✅ Im Auto sitzend fällt mir ein, die letzten drei Sachen habe ich vergessen. 🙄 Klaus hat zum Glück seine Kappe mitgenommen. Sonst hätten wir gerade wieder zurückfahren müssen… Mal eben schnell in einen Shop springen und vergessene Dinge kaufen, geht nicht. Es gibt unterwegs keine Shops. Eigentlich gibt es nur den Supermarkt in Atuona, den man auch als solchen bezeichnen kann. Unterwegs muss ich mir das ständige Fotografieren verkneifen, um nicht tausende Aufnahmen der gleichen Art zu produzieren. Obwohl ich die Landschaft echt atemberaubend finde! Nur das letzte Stück, mit der hübschen Wegesrandbepflanzung halte ich im Bild fest. Übrigens, es ist überall sehr ordentlich, sauber und aufgeräumt.





In der Ferne sieht man einen Felsen. Wenn ich den näher heran hole, erkennt man den Kopf eines Schwarzen, der ins Meer hinaus schwimmt, gell?!


Und jetzt die Quizz-Frage. Wieviele Gesichter hat dieser Felsen? Auflösung folgt…


So, jetzt geht’s aber los. Nee, doch noch nicht. Klaus ist gerade im E-Mail-Kontakt mit Air-Cargo. Die gehören zwar nicht zu Fedex, aber vermitteln irgendwie zwischen Versender und Zoll. Jepp, Klaus hat natürlich keine Ruhe gegeben und bis zum Umfallen recherchiert, um an Informationen zu unseren Wanten zu gelangen. Und jetzt geht es gerade wieder um weitere Papiere, die gebraucht werden, um zu beweisen, dass wir ein Boot in Transit sind. Klaus hat schon fast einen Aktenorder Papierkram zu Air Cargo geschickt. Es ist ein Martyrium… 🫠. So, jetzt aber wirklich… Rucksäcke werden geschultert, Stöcke gegriffen und ab geht’s in die Walachei.



Also die Wandelröschen begleiten uns schon die gesamte Reise! Ob in Sri Lanka, Südafrika, Brasilien, Kolumbien, Panama oder nun in der Südsee, überall traf und treffe ich auf Wandelröschen… Interessant 🧐!

Wieso sind nur sooo viele Bäume abgestorben? Ich schaue mal unter die Rinde. Oh ja, der Borkenkäfer 🪳 hat zugeschlagen. Da gibt’s den hier also auch… 😦.
Unser Weg verläuft erst einmal eine Weile breit und ungefährlich. Wir müssen aber mehrere Bergkämme überwinden, um die verträumte Bucht zu erreichen.

Da ist er ja wieder der schwarze Schwimmer. Und jetzt die Auflösung. Wieviele Gesichter hat dieser Felsen denn nun?

Vier❗️Rot umrandet, das Gesicht des schwarzen Schwimmers, weiß umrandet, das Profil eines alten Mannes mit buschigen Augenbrauen, grün umrandete, das Gesicht einer Frau und blau, das Profil eines Kindes. Oder so ähnlich. 😉 Wie war das noch? Unser Gehirn versucht ständig in Objekten oder Bildern etwas Bekanntes zu erkennen. Und oftmals eben auch Gesichter….
Weiter geht’s. Und wieder wandeln wir durch Röschen. Und klar, es duftet herrlich❣️






Wir sind nun schon eine gute Stunde unterwegs und sehen plötzlich, hinter einer Biege, die besagte Bucht.


Jetzt wird’s aber so richtig unangenehm! Der Trampelpfad hinunter ist nur noch zwei Fuß breit, abschüssig nach unten und zum Hang runter, sandig-geröllig und total ungesichert. Ein Fehltritt, ein Abrutschen eines Fußes, und das war es dann. Es geht steil den Berghang hinunter, direkt ins Meer… Ruhig atmen, nicht runter gucken und gut die Stöcke zur Stabilisation einpieken. Jeder Schritt muss wohl überlegt sein! Mann bin ich froh, die Stöcke dabei zu haben‼️‼️

Klaus hat gut Lachen 😆. Ihm macht der Weg wohl gar nichts aus? Aber, er geht ganz ruhig und still voran und warnt mich bei sehr rutschigen Passagen. In meinem Kopf kreist der Gedanke, diesen Weg müssen wir auch wieder zurück! 😬 Es führt nur dieser Weg zur Bucht des weißen Sandes. Es gibt keine andere Möglichkeit, pas du chance.


Aber gleich haben wir es geschafft! Ich kann schon wieder Fotos machen. ☺️

Da sind wir, nach fast genau 2 Stunden. 😮💨 Und ein paar einheimische Kinder und Jugendliche sind auch da, und 3, 4 Erwachsene. Hier leben sogar ein paar Inselbewohner. Unglaublich! So abgeschieden. 🫢 Aber, sie haben Pferde, mit denen sie den Weg schneller bezwingen können.


Aber schön ist es hier❣️ Es hat sich gelohnt❣️




Die Brandung ist ordentlich! Die Kinder versuchen die Wellen zu reiten, ich gehe ins Wasser zum Schwimmen. Ohne auf den Wellengang zu achten, werde ich sofort von kräftiger Brandung umhergewirbelt. Ich komme mir vor wie in einer Waschmaschine beim Schleudergang. Na super… 🫨. Zum Glück ist mir nichts passiert, außer, dass ich jetzt überall Sand sitzen habe, auch in den Ohren. Glücklicherweise gibt es hier einen Wasserschlauch, der von Bergwasser gespeist, sogar Trinkwasser von sich gibt. Da kann ich mich erstmal entsanden. 😅

Jetzt steigt Klaus problemlos ins salzige Nass und kommt auch ebenso wieder heraus… 🤔.

War was? Richtiges Timing eben! Es kommen immer 3 bis 4 Brecherwellen und dann ist erstmal wieder Ruhe. Okay, ich versuche es auch noch einmal. Diesmal schaffe ich es gut hinein zu kommen. Aber beim Raus bin ich nicht schnell genug und werde von einer Riesenwelle überrollt. Ich sah sie schon kommen, im Wissen, da komme ich nicht mehr vorher an Land. Also Brille festhalten, Luft schnappen, Augen zu und durch. Nu bin ich wieder voller Sand. Toll… 😵💫.




Ich habe mir gedacht, dass wir spätestens um 15:00 Uhr wieder zurückwandern sollten, um auf jeden Fall genug Tageslicht zu haben. Wir verspachteln noch unseren Proviant, legen uns trocken und marschieren um 14:30 Uhr wieder zurück.

Schau mal, die Pferde der Bewohner hier❣️Ein Fohlen ist mit dabei.







Ziemlich erschöpft erreichen wir in „nur“ einer Stunde und 45 Minuten wieder unser Auto, betrachten den Tiki jetzt nur noch von hinten…

und fahren nach Hause. Eigentlich wollten wir noch unbedingt dem lachenden Tiki einen Besuch abstatten. Aber unsere Energie ist alle. Und so fahren wir nun schon zum vierten Mal an ihm vorbei. Egal…………………. 🫠 Vielleicht morgen❓Ach, und die Kanister müssen wir auch noch auftanken. 🥱
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